Ein tiefsinniger Schorm

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 218 – »Abstieg in die Zeit« von Rainer Schorm

Endlich erreicht die FANTASY Lashat, doch Perry Rhodan liegt im Sterben. Merkosh und der MINSTREL können ihn solange stabilisieren, bis das Schiff auf Lashat landet und er in die Station der Oproner gebracht werden kann. Das Dunkelleben auf dem Planeten ist außer Kontrolle geraten. Der Leiter der Einrichtung, Hollquasch, verspricht trotzdem den Protektor zu heilen, wie er einst Ronald Tekener geheilt hat.
Rhodan wird von den Zwillingen und der Torkade begleitet. Doch der MINSTREL beschließt eigenmächtig, das seine Anwesenheit notwendig ist. Auch die beiden Tekener schleichen sich vom Schiff. Ronald hofft, den Oproner Hollquasch zur Rede stellen zu können. Froser Metscho verlässt ebenfalls heimlich das Schiff. Iratio Hondros Einfluss ist zwar abgeklungen, aber irgendetwas anderes hat sich seiner bemächtigt und zieht ihn in zum Vorago im Inneren der Station.
Perrys Behandlung erweist sich als Fehlschlag. Die Lage spitzt sich zu, als es den Protektor ebenfalls zum Vorago zieht. Hier kumulieren die Ereignisse, bei denen nicht nur Froser Metscho und Kashik den Tod finden, sondern auch Sophie Bull-Legacy ihre Stimme wiedererhält und Perry Rhodan am Ende in einen Zeitbrunnen steigt.

Ungewöhnlich tiefsinnig erzählt Rainer Schorm vom Schicksal Perry Rhodans. Der Protektor denkt über den Tod nach, über dass was war und was sein wird ohne ihn. Gefühlvoll und mit einer verblüffenden Nüchternheit philosophiert der Autor über das Leben und das Sterben und zeigt dabei eine ganz neue Seite. Man lernt unbekannte Begriffe. So weiß ich jetzt was Kirchhofrosen sind.

Die Ereignisse auf Lashat bilden mit ihrer Action einen guten Kontrast, folgen aber logischen Spuren. Nur am Ende des Romans wird es etwas hektisch. Es scheint, als wäre noch zu viel Geschichte übrig gewesen.

Warum ausgerechnet Froser Metscho geopfert wird, ist mir schleierhaft. Es wirkte fast, als habe er seine Schuldigkeit getan und man wollte ihn loswerden. Dabei ist bezüglich seiner Person vieles noch nicht geklärt. Hat er nun den Linearantrieb sabotiert, oder nicht? Denn laut der Oproner ist der Linearantrieb eine Sackgasse. Sie helfen sogar, die FANTASY zu reparieren, damit sie zur Erde zurückkehren kann.

Überraschend war das Auftauchen von Quiniu Soptor, die aus dem Zeitbrunnen steigt und letztendlich Perry vom Dunkelleben zu befreien scheint. Noch überraschender war die Reaktion von Kashik. Der junge Oproner scheint ein Gegenspieler von Quiniu zu sein und wird kurzerhand von ihr aufgelöst. Es werden ganz viele Geschehnisse aus der Vergangenheit miteinander verstrickt, was mich umso neugieriger auf den kommenden Roman macht.

Was mir nicht so ganz gefiel, war die Perspektive von Deringhouse. Die Crew der FANTASY kann nämlich nur durch eine optische Übertragung die Ereignisse in der Station verfolgen und kommentiert diese Bilder bisweilen ziemlich hellseherisch.

Mit »Abstieg in die Zeit« rollt Rainer Schorm wiederholt den Teppich für Rüdiger Schäfer aus, der mit Band 219 die Staffel abschließen wird. Mich hat der Autor vor allem mit seinen Innenansichten Perry Rhodans überzeugt. Das war glaubhaft und berührend. Ein untypischer Roman für Rainer Schorm, der mir sehr gut gefallen hat.

Baby Yoda aus Haftnotizen

Bild anklicken!

2018 erregten die Leute vom Viking mit einer Star Wars-Aktion für Aufsehen. Damals stellen sie das Bild eines Sturmtrupplers aus Pinnadeln her.

Dieser Tage gab es eine Fortsetzung. Ich zitiere aus der Pressemeldung:

Der sogenannte Baby Yoda ist schon vor der offiziellen Veröffentlichung von »The Mandalorian« in Deutschland der Lieblingscharakter vieler Star Wars-Fans.
Das haben sich einige inspirierte Mitarbeiter beim Büroartikellieferanten Viking zu Herzen genommen und mithilfe von 1317 Haftnotizen ihren eigenen Baby Yoda zum Leben erweckt:

  • zwölf Freiwillige haben zusammen zwanzig Stunden an dem Bild gearbeitet
  • Insgesamt wurden 1317 Haftnotizen auf fast sechs Quadratmetern verwendet
  • fünf Varianten, die zusammen ein animiertes GIF erstellen
  • Die gesamte Aktion gab es im Live-Stream und das Video danach im Zeitraffer

Damit das fertige Projekt später animiert werden konnte, wurden fünf verschiedene Versionen von Baby Yoda durch geplantes Austauschen bestimmter Haftnotizen erstellt, weshalb insgesamt 1317 Post-its über die Fläche von 9207 Quadratzoll verwendet wurden.

Den vollständigen Beitrag zu diesem Thema, sowie die Links zu den Videos finden sich im Viking-Blog.

Ich danke dem Viking-Team für den Hinweis.

Picard! Yes, Sir!

Quelle: Amazon

Am Freitag startete die von vielen Fans weltweit heiß ersehnte neue Serie »Star Trek: Picard«.

Waren wir bei »Star Trek: Discovery« noch zurückhaltend und haben uns nicht bei Netflix angemeldet (richtige Entscheidung) machten wir dieses Mal Nägel mit Köpfen. Seit vergangener Woche haben wir ein Amazon-Prime-Konto und können damit auch die Medieninhalte von Amazon konsumieren. Unteranderem eben auch »Picard«.

Zunächst hielten uns Tastatur-Schwierigkeiten davon ab, uns über den Fernseher bzw. Mediareceiver bei Amazon Prime anzumelden. Wer bitte kommt von allein darauf, dass man beim Eingeben von Anmeldename und Passwort zuerst »OK« auf der Fernbedienung des Mediareceivers klicken muss, damit sich die Bildschirmtastatur öffnet. Das steht nämlich nirgendwo beschrieben. Dann aber legten wir los

Was soll ich sagen, ich war von der ersten Minute an gefesselt. Gänsehaut schon in der ersten Szene mit der Enterprise D, dem Pokerspiel mit Data und Picard. Wobei ich kurzzeitig dachte: Data war auch schon mal schlanker. Von vielen Seiten hört man, Picard wäre alt geworden. Klar ist er alt, laut Serien-Kanon ist er 94. Sieht aber immer noch jünger aus, als in der finalen TNG-Folge »All good things«. Schauspieler Patrick Stewart ist achtzig und dafür spielt er noch ziemlich agil und überzeugend.

Gefallen hat mir an der Episode vor allem die ruhige Erzählweise. Das findet man bei den heutigen Serien kaum noch. Da folgt meistens Schnitt auf Schnitt, Actionszene auf Actionszene, aufgenommen von wackelnden Kameras und mit blitzenden Lichtreflexionen. Insofern ist die Folge schon mal eine Erholung fürs Auge. Aber auch die Geschichte, die erzählt wird, klingt logisch und überzeugend.

Ich finde gut, das die Geschehnisse aus dem Comic »Countdown« zu Star Trek XI eingeflochten wurden. Wenn auch nicht alle und in angepasster Form. Die Supernova der romulanischen Sonne ist auch viel logischer, als die im Comic angesprochene Hobussonne, die Lichtjahre von Romulus entfernt liegt. Ich bin gespannt, ob die Geschehnisse von damals noch detaillierter dargelegt werden.

Kurz nachdem klar war, das die junge Frau möglicherweise eine Androidin ist, sagte ich zu meinem Man, wenn das mal nicht die Tochter von Data ist. Zumindest so ähnlich ist es dann auch gewesen. Ganz habe ich noch nicht verstanden, warum sich die Androiden gegen die Utopia-Planitia-Werft auf dem Mars gewendet haben. Wollten sie den Bau der Schiffe verhindern, die die Romulaner retten sollten? Stecken da wieder subversive Kräfte aus der obersten Riege der Sternenflotte oder der Föderation dahinter.

Grundsätzlich hat diese erste Folge gezeigt, dass es möglich ist eine spannende Geschichte im Geiste Gene Roddenberry zu erzählen, in der es um Menschlichkeit geht. Ich freue mich auf die nächste Folge.

Ach ja, eines noch. Als Picard sagte, dass Datas Tod schon 20 Jahre zurückliegt, musste ich schlucken. Das war in »Nemesis«, der lief 2003 in den Kinos, das auch schon wieder so lange her. Meine erste Folge TNG sah ich im September 1990, als die Serie im ZDF startete. Das werden in diesem Jahr 30 Jahre! Das hat mir schon zu denken gegeben. – Man bin ich alt.

Selbstüberschätzung von Hobbyautoren

Sechs Schreibseminare, ein Schreibcoaching und fast dreißig Jahren Schreibpraxis, dennoch bezeichne ich mich als »Möchtegernautorin«. Was auch irgendwie passt. Außer Veröffentlichungen im Fanbereich kann ich nicht viel vorweisen. Manch einer wird mir zustimmen, ein andere vielleicht wegen meiner redaktionellen Tätigkeit für die PERRY RHODAN- Serie widersprechen. Wenn ich ein größeres Ego hätte, würde ich sicher selbstbewusster auftreten. So ein bisschen mehr Ego schadet nicht. Allerdings gibt es unter den Hobbyautoren immer wieder einige, die schwer an Selbstüberschätzung leiden und das nicht mal mitbekommen, sondern damit auch noch offen hausieren gehen.

Dieser Tage kochte im PR-Forum mal wieder eine solche Diskussion hoch. Da gibt es einen Fan, der unbedingt mal einen PERRY RHODAN-Roman schreiben möchte. Mit diesem Wunsch steht er nicht allein da. Diesen Wunsch hegen insgeheim viele Fans. Die Wenigsten würden das aber so offen kommunizieren. Das er das tut ist, an sich auch nicht weiter wild. Es haben sich sogar PR-Autoren gefunden, die dem Foristen Vorschläge gemacht haben, es doch zunächst mit einer STELLARIS-Kurzgeschichte zu versuchen.

Offenbar gefällt das dem Autor nicht, weil die STELLARIS-Geschichten einen moralischen Konflikt enthalten müssen. (Wie eigentlich jede gute Geschichte und jeder gute Roman.) Vielleicht scheut er aber auch die Arbeit, die eine Überarbeitung eines solchen Textes nach sich zieht. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Hobbyautor daran scheitert. Das musste ich gerade leidvoll erfahren, als ein Autor die garantierte Veröffentlichung seiner FanEdition ausgeschlagen hat, weil ihm die Überarbeitung seines Manuskriptes zu mühevoll erschien. Drei Wochen Lektoratsarbeit von mir für die Katz.

Jedenfalls hat heute Susan Schwartz, langjährige PERRY RHODAN-Autorin und Verlegerin, im Forum etwas dazu geschrieben. Sie, die Schreibkurse und Coaching anbietet, bringt es auf den Punkt. »Man kommt … nicht als perfekter Autor auf die Welt, es ist ein langer dorniger Weg.« Selbstüberschätzung hilft da nicht weiter, auch kein großes Ego. Letztendlich werden solche Autoren meist von den Lesern überführt, wenn das Ergebnis nicht stimmt und keiner ihre Bücher liest.

Ich denke darüber nach, den Autor zu fragen, ob er nicht eine FanEdition schreiben möchte. Zwar bekommt man dafür kein Honorar, aber immerhin eine Analyse des Exposés sowie ein professionelles Lektorat. Und was noch wichtiger ist, die PRFZ garantiert dem Autor eine garantierte Veröffentlichung.

Ich danke Susan Schwartz für ihre deutlichen Worte, und das sie den Mut hatte, sich im PR-Forum so offen dazu zu äußern. Wer den Wortlaut nachlesen möchte, den verweise ich auf den Foreneintrag:

5https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?p=691235#p691235

 

Schneckenpost oder die Konfusion des Götterboten

Die Überschrift verrät es, ich hatte mal wieder Ärger mit HERMES. Mein Fazit: lebenswichtige Dinge, wie Medikamente oder verderbliche Waren sollte man nie, nie, niemals mit HERMES versenden. Warum?

Nebenstehendes Bild zeigt den Sendungsverlauf eines Paketes. Ich hatte seit langem mal wieder etwas bei Ebay ersteigert. So lange, dass noch unsere alte Hausnummer in der Adresse stand. Also nicht 33a sondern 33. Nun stehen die Häuser nur ein paar Meter auseinander, aber für einen Paketdienst ist das ein unüberwindliches Hindernis. Zum Glück schickte mir der Verkäufer die Sendungsnummer, damit ich das Paket in den Paketshop umleiten konnte.

Aber selbst die Sache mit dem Paketshop funktionierte nur bedingt. HERMES benötigte nämlich nochmal exakt 6 Tage, um das Paket in den Shop zu liefern. Wo mir dann eine ziemlich patzige Mitarbeiterin erklärte, dass ich mir das Paket gleich an den Shop hätte schicken lassen sollen. Als ob ich dem Verkäufer vorschreiben kann, mit was er die Sachen verschickt.

Na, ja. Jedenfalls hat das Paket zwei Wochen gebraucht, bis es mich erreichte. Der Ebay-Verkäufer war schon ganz nervös, weil ich den Fall nicht geschlossen habe, und er von Ebay dauernd angemahnt wurde.

Wirrwarr auf Gorrawaan

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 217 – »Die zerborstene Welt« von Ruben Wickenhäuser

Die FANTASY erreicht Gorrawaan. Der gespaltene Planet ist so eine Art »Werftwelt«, auf der die insektoiden Garrm Rohstoffe für das Compariat abbauen und daraus Bauteile verschiedenster Art herstellen. Überwacht werden sie von Shafakk, denen sie nur wenig Sympathie entgegenbringen.
Mittels der Torkade kann ein Reviersteiger der Garrm überredet werden, für die FANTASY notwendige Ersatzteile herzustellen. Doch damit das von den Shafakk nicht bemerkt wird, müssen die Menschen stillgelegte Anlagen wieder in Gang bringen, was nicht komplikationslos abläuft.
Derweil erforschen Gucky und Perry Rhodan den Kern des Planeten. Hier gibt es Artefakte einer uralten Zivilisation. Unteranderem wurde hier der Kreell-Block mit dem Leyden-Team gefunden. Alles erinnert stark an die Überbleibsel der Memeter. Rhodan entdeckt einen defekten Zeitbrunnen und hat eine Begegnung mit einem steinalten Arkoniden. Der stirbt jedoch, bevor Rhodan ihn befragen kann.

Ein Generalstreik der Garrm und die Bequemlichkeit des Shafakk-Zuul sorgen dafür, dass die FANTASY mit neuer Ausrüstung entkommen und endlich Kurs auf Lashat nehmen kann.

Der Autor lässt die zerborstene Welt sehr plastisch vor den Augen des Lesers entstehen. Da werden viele Elemente aus dem Bergbau und der Schwerindustrie vermischt. Das ist gut beschrieben, war mir auf Dauer aber zu üppig, insbesondere die unzähligen »Achterbahnfahrten«.

Ohnehin hatte ich meine Schwierigkeiten mit den Abläufen. Vieles erschien mir stellenweise nicht logisch. Ich hatte immer das Gefühl, der Autor würfelt viele Handlungsstränge zusammen, ohne konkret zu wissen, wie er sie auflösen soll. Zwischen dem 4. und 5. Kapitel gibt es definitiv einen Übereinstimmungsfehler. Wir erleben die Szene erst aus der Sicht des Reviersteigers und anschließend nochmal aus Sicht von Laura Bull-Legacy. Dabei stimmen weder die Dialoge noch die Abläufe. Das hat mich beim Lesen derartig gestört, dass ich den Roman zunächst zur Seite gelegt habe.

Viele der Schwierigkeiten auf die die Crew bei ihrer Mission trifft, waren von Anfang an vorhersehbar. Dass es den Menschen nicht gelingt, die Fertigungsanlagen in Betrieb zu nehmen, ohne das dies jemandem auffällt, darauf hätten sie selbst kommen können. Der Reviersteiger hatte einerseits Befehlsgewalt, andererseits nicht und wenn, war er als Vermittler nicht zur Stelle. Er geht genauso blauäugig vor wie die Menschen. Ich hätte es sinnvoller gefunden, wenn er zuvor seine Kollegen informiert und zur Zusammenarbeit aufgerufen hätte. Schließlich funktioniert es am Ende genau so und nur so. Da wurde die Logik leider wieder der Spannung geopfert.

Gucky gibt den Shafakk, was eher unterhaltend ist, als das er seine Gegner wirklich in Angst und Schrecken versetzt. Sophie und Laura Bull-Legacy streiten ständig und auch die Torkade verhält sich nicht, wie sie sollte. Das dieses Himmelfahrtskommando überhaupt funktioniert und »nur« ein Menschenleben kostet, ist vielen Zufällen und dem Gutdünken des Shafakk-Zuul geschuldet, der keinen Ärger in seinem Revier will.

Interessant war Rhodans Ausflug ins Innere des Planeten. Die Artefakte und die Informationen die der Protektor sammelt, werfen Fragen auf. Ich musste ganz tief in meinem Gedächtnis kramen, um die Zusammenhänge zwischen Kreell, Molkex, den Memetern usw. wieder hervorzuholen. Mit den Auftauchen des Zeitbrunnens und des alten Arkoniden stellen sich Perry Rhodan neue Rätsel. Da freue ich mich schon auf die Auflösung.

Seit vielen Bänden taucht zum ersten Mal wieder Froser Metscho auf. Der Chefingenieur, der das Versagen des Linearantriebs verursacht hat, scheint nicht mehr von Iratio Hondro besessen zu sein. Oder doch? Man weiß es nicht. Es wundert mich jedoch, dass dieser so wichtige Punkt in den vergangenen Romanen keine Rolle gespielt und auch hier nicht wieder aufgenommen wurde.

Stilistisch ist an dem Roman wenig auszusetzen. Vielleicht die etwas zu lockere Sprache. Stellenweise hatte ich das Gefühl, das sich der Autor selbst nicht so richtig ernst nimmt. Und was das Verwenden von bekannten Filmzitaten angeht, weise ich auch hier wieder ausdrücklich daraufhin, das weniger mehr ist. »… hatte ein mieses Gefühl« kam sooft vor, dass ich es schon als lästig empfand.

Gelungen ist auf alle fälle das Titelbild von Dirk Schulz, das die Bergwerks-Welt eindrucksvoll wiedergibt.

»Die zerborstenen Welt« enthält einige wichtige Hinweise auf die Vorgänge vor vielen Millionen Jahren und damit auch auf die Zeitbrunnen. Die Geschichte rund um die Ersatzteilbeschaffung für die FANTASY artet dagegen ein wenig in Wirrwarr aus.

Hinter die Kulissen von NEO

SOL 97

… blicken wir in der kommenden Ausgabe der SOL 97. Es werden Fragen beantwortet wie: Wie entstand die Serie? Was braucht es neben den Autoren noch, um spannende Geschichten zu erzählen? Oder wie schwierig ist es, einem Roman den passenden Titel zu verleihen? Zudem lüften wir das Geheimnis der grünen Sonnen bei NEO.

Das Titelbild der SOL 97 ziert ein Bild von Alfred Kelsner. Im Heft kommt der Künstler selbst zu Wort und erzählt in einem sehr persönlichen Interview über seine Leidenschaft das Malen und wie er zur PERRY RHODAN-Serie gekommen ist.

Auf weiteren Seiten verrät uns Kai Hirdt Details zur Fortsetzung von »Mission SOL« und Robert Corvus spricht über seine Arbeit an seinem Roman für die »Dunkelwelten«-Trilogie. Selbstverständlich gibt es wieder Rezensionen der PERRY RHODAN-Erstauflage und NEO, Berichte aus der Fan-Szene und vieles mehr.

Das Heft wird voraussichtlich Mitte Februar an die Mitglieder der PRFZ verschickt und hoffentlich den Lesern wieder viel Freude bereiten.

In eigener Sache: Ich arbeite derweil schon fleißig an der folgenden Ausgabe. Da geht es um das Thema Merchandise bei PERRY RHODAN. Hoffen wir mal, dass wir viele spannende Artikel dazu bekommen.

Die Schreie der Geräte

Am Freitagvormittag fiel es mir mal wieder besonders auf. Wie sehr wir uns eigentlich von technischen Geräten gängeln lassen. Und ich rede hier noch nicht mal von Smartphones oder Tablets.

Ich wollte schreiben, doch zunächst forderte mich mein Computer zu einem Update auf. Gut, ich machte das Update. Kaum hatte ich eine halbe Stunde geschrieben, piepste die Waschmaschine. Also stand ich auf, machte sie aus und schaffte die Wäsche in den Keller, um sie dort zum Trocknen aufzuhängen. Danach machte ich Muffin-Teig und schob das Blech in den Ofen.

Eine halbe Stunde später, ich war gerade mitten im Schreibfluss, piepste der Backofen. Die Muffins wollten raus. Ich stand also auf, schaltete den Ofen ab und nahm das Blech heraus.

Gerade hatte ich mich wieder hingesetzt und einen Satz geschrieben, meldete sich das Telefon. Der Akku war leer. Prima! Ich steckte das Telefon lieber gleich in die Ladeschale, weil es sonst keine Ruhe geben würde.

Zurück am Computer waren inzwischen mehrere E-Mails gekommen, die ich dringend beantworten musste. Danach versuchte ich wieder in den Text einzutauchen, da meldete die Spülmaschine mit einem hartnäckigen Piepton, dass sie jetzt fertig wäre und ausgeräumt werden wollte. Der Versuch sie zu ignorieren, misslang. Ich schaltete sie aber nur aus und ließ sie offen stehen.

Ein Blick zur Uhr und mein knurrender Magen zeigten mir an, dass es Zeit war, das Mittagessen zu bereiten. Ich setzte Wasser auf den Herd und schaltete die Kochsensorik ein, dann kehrte ich an den Computer zurück. Keine zehn Minuten später meldete der Kochsensor mit lautem Piepsen, dass das Wasser jetzt kochte und ich die Nudeln hereingeben konnte. Wieder ging ich in die Küche und schüttete die Nudeln ins Wasser. Setzte die Soße auf den Herd und stellte den Timer. Der Herd würde sich nach Beendigung des Kochvorgangs selbst abschalten, damit ich nicht wieder aufstehen musste.

Mir blieb noch zirka eine halbe Stunde, um an meinem Roman zu schreiben, dann kam mein Mann zum Essen nach Hause.

Soviel dazu, dass man an einem freien Tag doch ganz viel Zeit zum Schreiben hat. Dabei war das war nicht mal ein typischer Freitagvormittag, meisten klingelt nämlich noch das Telefon oder der Postbote. Und zwar genau dann, wenn man gedanklich einen perfekten Satz formuliert hat. Aber ich will nicht meckern. Ich habe am Freitag fast 15.000 Zeichen geschrieben. Das ist nicht schlecht für einen Vormittag, an dem einen die Haushaltsgeräte auf Trapp gehalten haben.

Ach, so. Nachts um zwölf hat uns dann noch der Radiowecker in der Küche aus dem Schlaf gerissen. Irgendeiner von uns war tagsüber beim Anschalten mal wieder auf den Alarmknopf gekommen. Er liegt direkt über dem Einschalter. Mein Mann hat sich erbarmt und ist aufgestanden, um ihn auszumachen. Manchmal kann die Technik auch zum Fluch werden, vor allem Nachts.