Ein Sternenhimmelbanner

Quelle: Wikipedia

Für meine brasilianischen Gäste erstellte ich vergangene Woche kurzerhand ein kleines Plakat, um sie angemessen in München begrüßen zu können. Dazu benötigte ich die Vorlage der brasilianischen Flagge. Und wo findet man eine solche Datei? Richtig, in der Wikipedia. Dabei stieß ich auf ihre Geschichte und betrachtete sie zum ersten Mal im Detail.

Die grüne Flagge mit der gelben Raute und dem blauen Kreis hat bestimmt jeder schon mal bei einer Fußball-WM gesehen. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass die Farben zu zwei Adelsfamilien gehören, nämlich grün für das Haus Braganza und gelb für das der Habsburger. Erstere stellten den ersten Kaiser Brasiliens, der sich mit einer Habsburgerin aus Österreich vermählte.

Noch spannender finde ich jedoch den Inhalt des blauen Kreises. Wenn man sich den nämlich genauer betrachtet, entdeckt man unterschiedlich große Sterne. Ihre Anordnung ist dabei keineswegs zufällig, sondern stellt den Himmel über Rio de Janeiro zum Zeitpunkt der Proklamation der Brasilianischen Republik dar. Das war am 15. November 1889. Gut zu erkennen ist dabei das Kreuz des Südens und das Sternbild Skorpion ganz rechts. Aber auch der große Hund und das südliche Dreieck sind darauf zu sehen. Die Besonderheit der 27 abgebildeten Sterne ist, dass jeder von ihnen einen der 27 brasilianischen Bundesstaaten repräsentiert.

Der Spruch »ordem e progresso« (Ordnung und Fortschritt) war das portugiesische Motto und wurde zum ersten Mal von einem französischen Positivisten deklamiert.

Ich finde das alles unheimlich spannend. Da kommt einem die deutsche Flagge mit nur drei Farben fast langweilig vor.

Wie groß Brasilien wirklich ist, wurde mir erst im Gespräch mit César Maciel so richtig klar. Er stammt aus Belo Horizonte im Osten des Landes und sagte: »Wenn ich 2000 Kilometer nach Norden fahre oder 3000 Kilometer nach Westen oder 2000 Kilometer nach Süden, bin ich immer noch in Brasilien.« Das hat mich schwer beeindruckt.

Quelle: Wikipedia

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