Tunnel in die Vergangenheit

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»… die Zukunft ist so etwas wie ein hohes Gebäude im Nebel – man weiß, dass es da ist, und man kann sich herantasten, aber man kann sich seiner Existenz nicht sicher sein, bis man nah genug herangekommen ist, um es zu berühren.« Dieses Zitat beschreibt sehr schön, um was es im Zeitreise-Roman Chronos von Robert Charles Wilson geht.

1989 – Tom Winters Leben ist zerbrochen, nach der Trennung von seiner Ehefrau, folgt auch noch der Verlust seines Jobs als Ingenieur. Er flüchtet sich kurzzeitig in Alkohol, kann sich aber befreien und beschließt in seine Heimatstadt an der Westküste der USA zurückzukehren. Doch das Haus, das er dort kauft, hütet ein Geheimnis. Maschinenwesen halten das Gebäude seit dem Verschwinden des Besitzers in Stand und im Keller findet Tom einen Tunnel, der ins New York City des Jahres 1962 führt. Tom beschließt kurzerhand, sein verkorkstes Leben zu einer anderen Zeit neu zu beginnen. Doch bald stellt er fest, dass er in der Vergangenheit ein Eindringling ist und das Leben der Menschen ebenso banal ist, wie in seiner Zukunft. Außerdem scheint er nicht der einzige Fremde in der Vergangenheit zu sein … Der Soldat Billy ist Ende des 21. Jahrhunderts desertiert und durch den Tunnel in die Vergangenheit geflüchtet, dabei hat er mehrere Menschen getötet. Seine Rüstung, die ihm von Militär aufgezwungen wurde, macht ihn nicht nur abhängig sondern auch zum Killer. Als er entdeckt, dass ein weiterer Mensch durch den Tunnel ins Jahr 1962 gekommen ist, führt seine Angst vor Entdeckung dazu, dass er seinen Verfolger unbedingt vernichten will.

Die Schicksale weiterer Charaktere wie Toms Immobilienmakler Doug Archer, der Enkelin von Toms Nachbarin und Joyce, in die sich Tom in der Vergangenheit verliebt, verknüpfen sich im Roman zu einer dichten und spannenden Charakterstudie. Auch in diesem Frühwerk von Robert Charles Wilson wird deutlich, dass ihm die Charaktere wichtiger sind, als die technischen oder wissenschaftlichen Theorien seines Science-Fiction-Plots. Obwohl seine Erläuterung zu Zeitreisen und die Entwicklung der Zeitmaschinen durch eine weiterentwickelte Menschheit bemerkenswert sind. Die Maschinenwesen erinnerten mich stark an die Replikatoren aus der Stargate-Serie, obwohl der Roman viel früher als die Serie erschien.

Stilistisch weißt der Roman durch viele auktoriale Passagen noch einige Schwächen auf und auch der Handlungsplot ist nicht so durchdacht, wie bei seinem preisgekrönten Roman Spin. Aber die Art und Weise wie der Autor seine Figuren aufbaut und dem Leser Informationen erarbeiten lässt, ist bereits zu spüren. Sicher reicht Chronos nicht an Spin heran, aber es ist ein spannendes Werk, das zeigt, dass Science Fiction keine Raumschiffe und Außerirdischen braucht um interessante Geschichten zu erzählen.

Kein Confeeling

Eigentlich müsste ich heute auf dem GarchingCon hinter dem Stand der PRFZ schwitzen oder mich mit Fans und Autoren der PR-Serie austauschen. Stattdessen liege ich mit Kamillentee auf der Couch, bastle Perry-Schneekugeln und achte darauf, dass der Weg zur Toilette möglichst frei ist. Dumm, sehr dumm sogar. Ausgerechnet zum wichtigsten Event der PR-Fanszene leide ich unter einer Darmentzündung.

Zumindest war ich gestern vor Ort, um die Sachen zum Stand zu bringen und meinen Programmpunkt mit der PRFZ zu absolvieren. Es war heiß, mir war den ganzen Tag über schlecht und die Tatsache, das die Fantische im ersten Stock in einem Raum sind, hat mir nicht zu einer besseren Laune verholfen. Dabei ist es eigentlich nicht so schlimm, wenn ich die Programmpunkte verpasse, schließlich wird es wieder eine DVD geben. Was mir leid tut, ist die Kommunikation mit den Fans. Hier bekommen die Namen und Forennamen endlich ein Gesicht, man lernt die Leute kennen, mit denen man sonst nur E-Mails austauscht oder Forenthreads.

Statt Confeeling also Bauchweh. Das Leben kann schon manchmal gemein sein.