Die Tücken der modernen Technik lauern überall. Selbst vor Haushaltsgeräten machen sie nicht Halt. Und manchmal möchte man den Konstrukteuren ihre Arbeit um die Ohren hauen.
Da haben sich meine Eltern einen neuen Staubsauger aufschwatzen lassen, weil der Alte angeblich kaputt war und die Reparatur fast genauso viel gekostet hätte wie ein Neuer.
Der neue »Kobold« hat optisch und auch haptisch einige Vorteile. Er ist nicht mehr grün, hat ein längeres Kabel und vor allem ist er leichter. Heute Morgen wollte er aber nicht mehr so richtig saugen. Ein Blick auf den Beutelfüllstand schaffte keine Klarheit, der zeigte gelb statt grün an, was ich nicht sofort richtig zu interpretieren vermochte. (Beim Alten war die Anzeige rot, wenn der Beutel voll war.) Also nachschauen.
Aber wie? Wo öffnet man das verdammte Ding? Alle infrage kommenden Schalter führten nicht zum Erfolg. Ich legte das Ding also auf den Boden. Kniete mich davor und untersuchte es wie ein Pathologe eine Leiche nach der Todesursache. Ich entdeckte einen Spalt, der mich zu zwei giftgrünen Plastikteilen führte und entfernt an einen Deckel erinnerte. Ich zog hinten und ich zog vorn, klopfte darauf rum und fragte meine Mutter, ob sie denn wüsste, wie man den Staubsauger aufbekommt. Sie zuckte mit den Schultern, was hieß, dass sie seit dem Kauf vor zwei Monaten den Beutel noch nicht ausgetauscht hatte. Schließlich drückte ich nochmal auf das giftgrüne Plastik und … Sesam öffne Dich … der Deckel ging auf. Mir quoll ein Staubbeutel entgegen, der so voll war, dass ich befürchtete, ihn schon mittels einer Berührung zum Platzen zu bringen. Der staubige Inhalt hatte sich schon teilweise in den Korpus des Staubsaugers entleert.
Die nächste Schwierigkeit bestand darin, dass ich den Beutel nicht herausbekam. Der war irgendwie festgemacht und ließ sich partout nicht lösen. Ich studierte die Zeichnung auf der Tüte und entdeckte einen grünen Plastikring. Probehalber zog ich daran und hielt tatsächlich den Staubbeutel in Händen. Anschließend entsorgte ich noch die Rückstände, die sich im Inneren des Geräts und im Saugrohr festgesetzt hatten. Dann öffnete ich den Karton mit den neuen Beuteln, den mir meine Mutter inzwischen gereicht hatte, und war entsetzt, wie klein die Dinger im Vergleich zum Vorgängermodell waren. Die kosten jedes Mal ein kleines Vermögen und diese hier sind bestimmt schneller voll, als die alten. Ein klassischer Trick der Firma, um mehr zu verdienen.
Jetzt wollte ich den neuen Beutel einsetzen und starrte abwechselnd ins Innere des Staubsaugers, auf den Beutel und auf die Anleitung auf dem Karton. Die dortige Zeichnung war kryptischer als altägyptische Hieroglyphen. Ich probierte hin und her, aber das Plastikteil wollte nicht so recht zu der Mechanik passen. Ich zweifelte schon, ob es die richtigen Beutel für den Staubsauger seien. Aber das Ding sah so aus wie das, was ich herausgenommen hatte. Ich fragte meine Mutter nach der Bedienungsanleitung. Doch die musste sie erst suchen. In der Zwischenzeit rätselte ich herum, wie ich das grüne Plastikteil am Beutel in den schwarzen Bügel bekommen sollte. Auf der Zeichnung war ein großes »Klick« aufgezeichnet. Das hieß, dass Ding musste irgendwie einrasten. Tat es aber zu meinem Ärger nicht. Einmal schien es einigermaßen zu passen, aber da bekam ich den Deckel nicht mehr zu. Ich musterte die Mechanik, und bekam schnell heraus, dass der Deckel nicht zugeht, wenn der Beutel nicht eingerastet ist. Aber wie zur Hölle bekam ich das hin. Mit einer Taschenlampe in der Linken und dem Beutel in der Rechten, operierte ich in dem geöffneten Staubsauger. Irgendwann wurde mir klar, dass ich den Beutel abknicken musste, um ihn in die richtige Stellung zubekommen. Und das da zwei kleine Ausstülpungen am Beutel waren sowie ein kleines Metallblech an der Halterung in den man den Beutel einklinken kann. Es gab tatsächlich das klickende Geräusch und nun ließ sich der Staubsaugerdeckel auch wieder schließen.
Sensationell! So konnte ich bereits nach einer Viertelstunde mit dem Staubsaugen beginnen.
Der Staubsauger kostet ein Vermögen, die Staubbeutel auch. Da sollte man doch erwarten, dass man ein ausgereiftes Produkt bekommt, das sich einfach handhaben lässt. Ich verstehe echt nicht, wie man so etwas Kompliziertes konstruieren kann. Bisher war es ein simpler Vorgang, der in weniger als einer Minute erledigt war. Jetzt benötigt man mindestens einen Ingenieurtitel oder besser noch einen Doktortitel, um einen Staubsaugerbeutel zu wechseln. Meine Eltern werden das in Zukunft sicher nicht ohne Hilfe schaffen.
Liebe Firma »Vorwerk«, ich finde das unzumutbar.
Ja Gehäusebau scheint echt nich tso leicht zu sein. Nervt mich täglich auf der Arbeit. All-in-One-PC mit Einschalter und USB links am Bildschirm und Laufwerk ebendort aber rechts.
Das Problem, ich arbeite mit zwei Bildschirmen an dem Rechner, sowie einem weiteren Doppelbebildschirmten daneben.
Daraus folgt, ich muss stets dieses Mistteil etwas bewegen um es anzuschalten, CDs einzulegen oder – ganz schlimm – USB-Sticks ein zu schieben.
Kann man diese Knöpfe nicht einfach oben und unten anbringen????