Kreuzfahrt auf Aralon

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN ARKON Band 8 – »Die Stunde des Smilers« von Michael Marcus Thurner

Perry Rhodan, Gucky, Ronald Tekener und Korrt Moody gelingt die Flucht mit einer Leka-Disk aus der Zusammenballung der Arkon-Flotte. Dabei retten sie mit Guckys Hilfe noch Sahira aus dem Schiff des Ara-Medikers, die auf dem Weg zur ATLANTIS war. Tekener setzt Rhodan, Gucky und Sahira auf Glynth ab und begibt sich mit Moody nach Aralon, um Bostich zu entführen, der dort auf einer schwimmenden Inselklinik behandelt wird.
Unabhängig davon macht sich Shallowain auf den Weg zum selben Ziel. Der Kralasene will seinen Imperator unbedingt schützen und aus dem schädlichen Einflussbereich fortbringen. Sowohl Tekener als auch Shallowain nehmen die Hilfe verbündeter Aras in Anspruch, um auf Aralon zu landen und um auf das Habitat Vits zu gelangen. Während Tekener und sein USO-Kollege fast draufgehen, gerät Shallowain zwischen die Fronten planetenweit agierender Sicherheitsdienste, von denen jeder nach der Macht strebt. Gegen seinen Willen bekommt er eine Aufpasserin an die Seite, die er jedoch ziemlich schnell für sich gewinnen kann.
Zeitversetzt und auf unterschiedliche Weise kommen die Agenten nach Vits. Wo der Wettlauf beginnt, wer zuerst an den Imperator herankommt.
Am Ende müssen Tekener und Shallowain zusammenarbeiten und ihre Kollegen opfern, damit sie Bostich entführen und mit einem Schiff fliehen können. Zusammen, mit dem noch nicht genesenen Imperator verlassen sie den Kugelsternhaufen. Nach einem Tag im Linearraum verkündet der Medoroboter, das Bostich ohne bleibenden Schaden überleben wird.

Der Autor ist dafür bekannt, dass er seine Protagonisten nicht schont. Das stellt er in dem Roman wieder eindrucksvoll unter Beweis. Sowohl Tekener als auch Shallowain sind knallhart, wenn es darum geht, ihren Einsatz erfolgreich durchzuziehen. Da gehört das bewusste Opfern von Kollegen genauso dazu wie die Kollateralschäden, die durch den Einsatz entstehen. Mittendrin sah es fast so aus, als würde das ganze Habitat mit den 5000 Personen an Bord dem Untergang geweiht sein. Er stellt sehr glaubhaft dar, mit welcher Rücksichtslosigkeit die USO vorgeht und wirft damit einen Blick auf ein durchaus dunkles Kapitel der »galaktischen Feuerwehr«.

Das Michael Marcus Thurner zu den PR-Autoren mit der größten Fantasie zählt, wird anhand der vielen kleinen Einfälle deutlich, wie dem »Schling-mich« – einer zopfflechtenden Haarspange – oder den Freizeitaktivitäten an Bord des Habitats, das eigentlich eine Persiflage auf Kreuzfahrtschiffe ist. Großartig auch seine Ideen zu den medizinischen Behandlungen, die im Roman einen großen Raum einnehmen und fast schon als visionär zu bezeichnen sind.

Doch so gut wie Band 4 hat mir »Die Stunde des Smilers« nicht gefallen. Obwohl sehr spannend geschrieben, fehlte mir stellenweise das Setting. Es heißt, die Kunst beim Schreiben besteht im Weglassen. Der Autor beherrschte das in Band 4 sehr gut, doch dieses Mal hat er meiner Meinung nach, zu oft zu viel weggelassen. Es blieben Lücken in meiner Vorstellung. Was noch gravierender an dem Roman ist, er bleibt dem Leser einige wichtige Antworten schuldig. Wie kam Tekener auf die ATLANTIS? Warum müssen alle USO-Agenten auf Aralon ihre Identität aufgeben, um Tekener zu retten? Vieles was die Serienhandlung betraf, blieb offen. Persönlich hätte ich lieber gewusst, wie es mit Rhodan, Gucky und Sahira weitergeht, anstatt ein erneutes, zweifellos spannendes, Abenteuer mit Tekener zu erleben. Ich glaube ja, dass sich Exposé-Autor Marc A. Herren zu sehr auf die Wünsche jener Leser konzentriert hat, die Tekeners Tod in der Erstauflage noch nicht verdaut haben. Damit läuft er aber Gefahr die Serienhandlung in eine falsche Richtung zu lenken. Nun, wir werden sehen, ob und wie er die Kurve kriegt.

Die wichtigste Frage stellte sich mir am Ende: Warum ist Bostich von den Auswirkungen des Impuls geheilt, nur weil er von M13 weggebracht wurde? Die programmierte Schutzschaltung des Extrasinns, bewirkte war eine Gehirnblutung, aber nicht seinen Tod. Da der Impuls anscheinend ein einmaliger Vorgang war und kein andauernder Effekt, wie Strahlung oder ähnliches. Wie kann das Verlassen von M13 dazu führen, Bostich zu »heilen«? Das wäre dann doch ein bisschen zu einfach.

Fazit: Wer spannende Agentengeschichten mit vielen phantastischen Ideen mag, sollte »Die Stunde des Smilers« unbedingt lesen. Michael Marcus Thurner bringt die Serienhandlung wieder einen Schritt voran, wobei der Weg, wohin sich die Geschichte entwickelt, noch nicht festzustehen scheint. Es sind ja auch noch vier Bände. Lassen wir uns überraschen.

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