Genese der Automaten

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Einen ungewöhnlichen Film sah ich dieser Tage auf Blu-ray. Die bulgarisch-spanische Koproduktion »Automata« aus dem Jahr 2014 gehört zu einem der vielen dystopischen Filme, die in den vergangenen Jahren produziert wurden.

Die Handlung spielt im Jahr 2044 auf einer radioaktiv verseuchten Erde. Die Bevölkerungszahl ist auf 21 Millionen geschrumpft und die meisten Menschen leben in großen Slums vor den wenigen Städten. Diese werden von hohen Mauern geschützt und von Scharfschützen bewacht. Doch selbst die Privilegierten, die im Innern der Stadt wohnen, leben auf einer Müllkippe. Sauerer Regen, kaum Sonnenlicht und Zerstörung zeichnen ein düsteres Bild der Zukunft. Zwischen den halb zerfallenen Hochhäusern sorgen überlebensgroße Hologramme für Zerstreuung. Stählerne Zeppeline erzeugen Regen und die gesamte Existenz der Menschheit ruht auf den Schultern von Robotern, ohne deren Hilfe sie schon längst untergegangen wäre.
In dieser Umgebung geht Jacq Vaucan als Versicherungsagent einer Roboterfirma seiner Arbeit nach. Er untersucht Vorfälle mit defekten Robotern oder bei denen es durch Roboter zu Schäden gekommen ist. Eines Tages stößt er auf einen Roboter, der sich selbst repariert und damit gegen eines der beiden Gesetze seiner Programmierung verstößt. Als er herauszufinden versucht, wer die Maschine manipuliert hat, gerät er in eine Kette erstaunliche Ereignisse, an dessen Ende er einsehen muss, dass die Menschheit vor dem Aussterben steht.

Vor ein paar Monaten sprach ich hier über das Buch »Die Stadt und die Sterne« von Arthur C. Clarke. Und auch wenn diese Geschichte eine Utopie ist, hat der Film viele Anleihen. Das beginnt mit der Mauer, welche die Stadt umgibt, um die Menschen vor der lebensfeindlichen Umwelt zu schützen. Über das engstirnige Denken ihrer Bewohner, die nur noch dahin vegetieren. Bis hin zu dem einen der besonders ist. In »Automata« ist es kein Mensch sondern eine Maschine, die sich weiterentwickelt und eine Evolution der Maschinen in Gang setzt. So gesehen verknüpft der Film Clarkes Vision mit denen von Isaac Asimov und versetzt die Geschichte in eine dystopische Zukunft.

Antonio Banderas hinterlässt in der Figur des Versicherungsagenten einen erstaunlich realistisch Eindruck. Er, den man vorwiegend als Schönling kennt, spielt den alternden und kaputten Menschen mit großer Überzeugungskraft. Ein Großteil des Films lebt von den Interaktionen zwischen Mensch und Maschinenwesen. In den Nebenrollen sind unteranderem Melanie Griffith und Robert Forster zu sehen.

Fazit: Auch wenn der Film Widersprüche aufweist und nicht alles bis ins Ende logisch durchdacht ist. So beweist er, dass man auch in Europa intelligentes Science Fiction Kino machen kann, dass nicht nur gut aussieht, sondern auch Botschaften vermittelt.

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