Kirchen, Wein und Welterbe

Würzburg besuchte ich zum ersten Mal 1993 während eines Betriebsausfluges. Damals besichtigen wir aber nicht die schöne Innenstadt, sondern waren beim Verlagshaus Würzburg zu Gast, bevor wir zu einer Weinprobe in ein Weingut nach Tauberbischofsheim fuhren. Später bin ich einige Male mit dem Zug durch die Gegend gekommen, hatte aber nie die Gelegenheit einen Fuß in die Stadt zu setzen.

Die diesjährige DfwG-Jahrestagung war ein willkommener Grund, das zu ändern. Entgegen aller Wettervorhersagen schien an diesem Oktoberdienstag die Sonne. Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt und bekamen allein durch diese kleine Stadtrundfahrt viel zu sehen.
Vom Busbahnhof aus spazierten wir in die Innenstadt, die von jeder Menge Baustellen und parkenden Autos verstopft wurde. Und eines fiel mir sofort ins Auge. Es ist traurig zu sehen, wie sehr sich die deutschen Innenstädte ähneln. Die gleichen Ketten uniformieren die Straßenzüge, sodass man nicht auf Anhieb sagen kann, in welcher Stadt man gerade ist. Wie ich in Würzburg die Kaiserstrasse entlang ging, glaubte ich mich kurzzeitig in Düsseldorf.

Das erste Objekt, was mir in Würzburgs Innenstadt ins Auge fiel und mich dazu brachte, die Kamera zu zücken, war das »Falkenhaus«. Das gelbe mit Stuck überzogene Gebäude leuchtete in der Vormittagssonne und bildete einen auffallenden Kontrast zu der dahinterstehenden sienaroten Marienkapelle. Der blaue Herbsthimmel bildete das i-Tüpfelchen auf den golden leuchtenden Turmspitzen. Auf dem weiteren Weg durch die Gassen kamen wir an vielen schönen renovierten Gebäuden vorbei. Von der »Alten Mainbrücke« bewunderten wir die nahe Festung, die in der diesigen Oktoberluft wie weichgezeichnet über dem Main thronte. Unter uns passierte ein Frachtschiff die Schleuse.

Im Anschluss daran bummelten wir an Dom und Münster und weiteren Kirchen vorbei zur Residenz, deren Besuch wir für den nächsten Tag einplanten. Bevor wir am frühen Nachmittag mit dem Bus vom Bahnhof zurück ins Hotel und anschließend zum Tagungsort ging, schließlich war ich ja nicht nur zum Vergnügen hier …

Für alle Tagungsteilnehmer inkl. Partner fand das Abendessen im Hofbräukeller unterhalb der Festung statt. Auf der Fahrt mit Bus und Straßenbahn durch die abendliche City bekam man noch einmal einen ganz anderen Eindruck von Würzburg vermittelt. Weitläufige Gewerbegebiete, Hochhäuser mit Glasfassaden, Leuchtreklame und belebte Straßen verliehen der historischen Stadt etwas Großstädtisches.
Der Hofbräukeller mit großem Biergarten, in dem man aber wegen des einsetzenden Regens nicht sitzen konnte, entpuppte sich als klassisches Bierlokal, groß mit Bierbänken und einer Ausstellung Allerlei altertümlicher Brauutensilien. Von denen es mir eine altmodische Abfüllanlage besonders angetan hatte. Die sah nämlich aus, wie ein »Posbi« aus PERRY RHODAN.

In gemütlicher Runde ging der Abend zu Ende und einer der Tagungsteilnehmer (und ehemaliger Arbeitskollege) fuhr uns ins Hotel zurück.

Falkenhaus und Marienkapelle
Falkenhaus und Marienkapelle
Auf der alten Mainbrücke
Auf der alten Mainbrücke
Blick zur Festung
Blick zur Festung
Eine der vielen Kirchen
Eine der vielen Kirchen

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