Schweinkram aus dem All

Quelle: Amazon

Ralf König, Barry Hoden – Im Weltall hört dich keiner Grunzen; erschienen im Männerschwarm Verlag

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen SF-Roman wirklich in meinem Blog besprechen soll. Er ist … nun ja … sagen wir mal etwas unkonventionell … versaut trifft es eher. Der Autor Ralf König ist hauptsächlich bekannt, durch sein Buchvorlage zu dem erfolgreichen deutschen Film „Der bewegte Mann“.

Aufmerksam wurde ich auf sein neues Buch durch den vielsagenden Titel „Barry Hoden“. So landete es auf meinem Amazon Wunschzettel und in diesem Monat hat mich mein Mann schließlich damit beglückt. Das ich nicht zur eigentlichen Zielgruppe dieses Buchs gehöre, habe ich erst beim Lesen bemerkt. Und dennoch: Es hat auch für heterosexuelle Leser(innen) seinen Reiz.

Die Geschichte im Comicstil, ist quasi eine Geschichte in einer Geschichte:
Paul Niemöser ist Autor und schreibt an einem SF-Roman, entgegen seiner vorherigen Veröffentlichungen soll dieser Roman Anspruch haben, zumindest hat Paul sich das so vorgenommen. Das es nicht dabei bleibt, kann sich jeder Leser spätestens auf Seite fünf (mitten im Prolog) denken. So beginnt die Geschichte des Raumfahrers Barry Hoden, mit einem Rückblick auf den Vorgängerroman „Raumstation Sehnsucht“.

Im weiteren erfährt man vom Schicksal Barry Hodens. Der durch ein Schlurchloch gestürzte Raumheld ist in der Zukunft gelandet und arbeitet an der Kasse eines Alien-Porno-Kinos. Hier hat er inzwischen mehr gesehen, als ein Mensch sehen sollte. Keine Körperöffnung, keine noch so ungewöhnlichen Genitalien sind ihm mehr fremd. Nur eines gibt es in der Zukunft nicht – echte behaarte Kerle mit Nippeln.
Doch dann braucht man einen Piloten für eine besondere Mission und wendet sich an Barry. Der ist froh da rauszukommen und bricht zu einer abenteuerlichen Reise „unter die Gürtellinie“ auf, bei der es ihn und seine Crew aus der Zukunft auf einen erst kürzlich entdeckten Planeten verschlägt. Dort gibt es etwas, das Barry Hoden so in Verzückung versetzt, dass er nicht mehr fort möchte – große behaarte Kerle mit drei … Mehr möchte ich eigentlich nicht dazu erzählen.

Alle Figuren die Paul Niemöser in seinem fiktiven Roman verarbeitet, ähneln Personen aus seinem Leben. Sein Freund Konrad wird genauso wenig verschont wie seine Schwester oder seine Lektorin und sie tauchen plötzlich und unvermittelt mitten in der Geschichte auf und geben als Testleser ihre Meinung zu Pauls Werk ab. Am Ende fragt auch noch Ridley Scott bei Paul an, ob er seinen SF-Roman verfilmen dürfte.

Die schräge Geschichte um einen schreibenden Autor und seinen Romanhelden ist genial gemacht und hat einen durchaus ernsthaften Hintergrund. Was sich am Anfang noch etwas zäh liest, verwandelt sich aber recht bald in eine spannende Geschichte mit vielen außergewöhnlichen Idee. Allein die Dialoge mit dem, an Penisneid erkrankten, Schiffscomputer PIN mit Reißverschlussfetisch – großartig.

Die 223 bunt bebilderten Seiten haben mir sehr viel Vergnügen bereitet. Wobei ich eine Schwäche für schlüpfrige Geschichten habe. Zartbesaitet sollte man als Leser dieses Buches nicht sein. Deshalb meine Warnung: Diese Lektüre ist nicht empfehlenswert für prüde Leser mit Homophobie. :)

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