Geschlossenes Aktivbecken, jodhaltiges Wasser und grabschende Männer! So könnte man unseren Ausflug in die Chiemgau-Therme heute morgen zusammenfassen. Was schon deutlich signalisiert, dass wir nicht sonderlich zufrieden mit unserem Besuch waren.
Die Chiemgau-Therme in Bad Endorf kannte ich bisher eigentlich nur von den Wetterbildern aus dem Bayrischen Rundfunk und das was man dort davon sieht, wirkte eigentlich einladend. Die Wirklichkeit ist eine andere. Nicht nur, dass das Ambiente nüchtern und ein wenig angestaubt wirkt, wir waren zudem auch nicht das angestrebte Zielpublikum. Mit unserem Eintauchen in das mit 34° C viel zu heiße „Schwimmerbecken“, halbierte sich schon mal der Altersdurchschnitt der Anwesenden. Schwimmen, ich rede von richtig Schwimmen, konnte man nur bedingt, weil man sofort vom herumdümpelnden Publikum (60+) mit bösen Blicken verfolgt wurde. Außerdem entwickelte sich das alsbald zu einem Rentnerslalom, so das von erholsamen Schwimmen keine Rede sein konnte, mehr als 15 Bahnen sind es bei mir nicht geworden. Außerdem war es viel zu warm.
Deshalb beschlossen wir auch, ins Außenbecken zu gehen. Leider war das große Aktivbecken (speziell für Schwimmer) geschlossen und so verblieben nur Jod-Becken und Strömungskanal. In jodhaltigem Wasser zu schwimmen, muss man mögen, mir persönlich war es erstens zu warm und zweitens mochte meine empfindliche Nase den Geruch des Wassers nicht. So nutzten wir einzig die Massagedüsen und wechselten anschließend in den Strömungskanal, wo mir doch prompt einer der herumpaddelnden Angehörigen der Altherrenliga an den Po grabschte. Ganz zufällig natürlich, weil die Strömung ja so stark war, dass er seine Gliedmaßen nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich bin bei sowas ja eigentlich nicht so empfindlich, aber irgendwie konnte ich danach nicht mehr entspannt baden, weil ich ständig weitere Übergriffe erwartete.
So verließen wir nach eineinhalb der drei bezahlten Stunden die Therme wieder und schworen uns, das nächste Mal doch wieder in die Rupertus-Therme nach Bad Reichenhall zu fahren. Das ist etwa genauso weit von Waging entfernt und bietet zum gleichen Preis mehr.
Das Schönste an dem Ausflug war sowieso die Fahrt am Chiemsee entlang. Der sich heute mit verschneiten Bergspitzen, Sonnendurchfluteten Nebelschwaden und ungezählten Vögelschwärmen präsentierte. Da wäre ich lieber ein paar Stunden spazieren gegangen und hätte fotografiert. Leider hatten wir keine Kamera dabei.