Alte Zeiten, alte Feinde

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 260 – »Gestrandet in der Zeit« von Lucy Guth

Mittels einer Nottransition kann die SOL den Maahk-Schiffen entkommen. Sie landen jedoch im Materiestrom des Röntgendoppelsternsystem Cygnus X-1. Nur mit viel Energie kann das Raumschiff befreit werden, was unteranderem an einer seltsamen Störung liegt, die das Schiff vibrieren lässt und bei der Besatzung Unbehagen auslöst. Das sogenannte Madrigal scheint mit dem Zeitsprung 10.000 Jahre in die Vergangenheit in Zusammenhang zu stehen.
Kaum ist die SOL wieder frei, wartet der nächste Konflikt. Auf dem Weg zur Erde stößt das Schiff auf eine Schlacht zwischen Arkoniden und Maahks. Die Schiffsführung kann nicht zusehen, wie eine Space-Disk der SOL auf ihrem Erkundungsflug vernichtet wird und die SOL greift zugunsten der Arkoniden in das Gefecht ein. Kaum ist die Schlacht gewonnen, richten sich die Waffen der Arkoniden auf die SOL, da sie in ihr eine noch größere Bedrohung sehen.
Atlan übernimmt zum Schein das Kommando über die SOL, um sich den Arkoniden als Kristallprinz zu erkennen zu geben. Es kommt zu einen großen Bluff, in dessem Mittelpunkt die SOL steht und an dessen Ende die Arkoniden glauben, die SOL wäre ein experimentelles Raumschiff von Atlans Vater – Imperator Mascudar da Gonozal – das auf Larsaf lll gebaut wurde.
Die Atorakte im F’Atkor sind es, die den Terranern schließlich den Weg weisen. Sie zeigen ins Arkonsystem, weil sich dort vermutlich die drei verbliebenen Atorakte befinden.
Auf dem Weg nach Hela Ariela tappen die SOL und die sie nun begleitende arkonidische Flotte in eine Falle der Maahks, die sie nur unter größten Widrigkeiten ausschalten können.

Ich bin mir sicher, dass viele Fans diesen Roman lieben werden, vor allem diejenigen, die sich für die Technik der SOL und für Raumschlachten begeistern können. Für mich war es nichts.

Die Autorin führt mich von einem Katastrophenszenario ins nächste. Unterbrochen von kurzen Gedankensplittern, in denen Thora über ihre Rolle als Arkonidin nachdenkt. Vieles ist mir zu oberflächlich erklärt. Zum Beispiel das Madrigal, welches, wie ich annehme, im nächsten Roman keine Rolle mehr spielen wird. Die Exposéautoren deuten damit eine Art Strangeness-Effekt an, der durch die Versetzung in die Vergangenheit entsteht. Das kommt aber leider nicht so rüber und dient eigentlich nur als Spannungselement, weil die übermächtige SOL sonst kaum zu beeinträchtigen wäre. Mir persönlich ist das zu »plotdriven«.

Bei den Szenen, in denen das arkonidische Prisenkommando von Thora durch die SOL geführt wird, ertappte ich mich dabei, die technischen Beschreibung nur quergelesen zu haben. Für mich klingt es teilweise, wie von einem Datenblatt abgeschrieben. Nichts gegen Datenblätter, ich schätze, dass Peter Dachgruber hier wieder viele tolle Ideen eingebracht hat, aber ich möchte lieber zwischenmenschliche Konflikte erleben als technische Beschreibungen zu lesen.

Daher mag ich die Kapitel mit Donna Stetson sehr. Die SENECA-Psychologin ist nach wie vor eine gut ausgearbeitete Figur, die Lucy Guth sehr schön in die Serie integrieren konnte. Für einen ganzen Roman aber sind mir die paar Kapitel zu wenig.

Irritierend finde ich die Entscheidungen von Perry Rhodan und Atlan. Einerseits möchten sie nicht in die Zeitlinie eingreifen, andererseits stürzen sie sich mit der SOL gleich in jedes Scharmützel. Auch wenn sie es zu begründen versuchen, die Auswirkungen auf die Zeitlinie sind vermutlich schlimmer, als das es die Rettung einer Space-Disk Besatzung rechtfertigt. Da wäre ich knallhart. Andererseits frage ich mich, warum Atlan nicht die GARTAVOUR mit ihrem Tarnschirm nutzt, um die Space-Disk zu retten? Und warum versucht man nicht, die SOL so gut es geht zu verbergen?

Ähnliches gilt den Überlegungen der Schiffsführung. Da streitet man, wohin man sich wenden soll? Dabei sollten weder Arkon noch die Erde als potentielle Ziele in Betracht kommen, wenn man eine Beeinflussung der Zeitlinie ausschließen möchte. Zu diesem Zeitpunkt agieren die Oberen ein wenig kopflos. Zum Glück gibt es Pankha-Skrin und den F‘Atkor, um die SOL auf den richtigen Kurs zu bringen. Als Idee ist mir das aber inzwischen zu »ausgelutscht«.

Für Leser die es gern aktionsgeladen möchten und die Freude an technischen Details haben, ist »Gestrandet in der Zeit« der richtige Roman. Für einen Staffelauftakt finde ich die Geschichte jedoch zu schwach und zu durchkonstruiert.

Höhen und Tiefen

Quelle: Perrypedia

Ich bin enttäuscht.

Die Staffel hat so gut begonnen und bis zu Band 256 hielt ich sie für beste NEO-Staffel überhaupt. Doch dann begann das hochaufgetürmte Kartenhaus nach und nach zusammenzufallen. An den Autoren der Einzelbände liegt es nicht. An der stilistischen Qualität der Romane gibt es nichts auszusetzen. Es liegt mehr an der Tatsache, dass ich einen »Hammer« erwartet habe. Die Erwartungen wurde die ganze Zeit hochgehalten, man rätselte mit und hoffte, dass sich der Antagonist endlich zeigte. Doch nichts dergleichen passiert. Stattdessen wird man mit Erklärungen zu Quanteneffekten geradezu erstickt. Die Bodenständigkeit, die ich bei NEO bisher so gut fand, geht darin vollständig unter.

Anstatt sich in den letzten Romanen der Staffel mit den Quanteneffekten herumzuschlagen, hätte ich mir lieber einen Blick ins Akonsystem gewünscht. Ich hätte gern mehr erfahren über die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Akonen, oder wie sich die Situation auf die Bewohner beider Planeten auswirkt. Wie die Natur der Erde auf das veränderte Sonnenlicht reagiert, welche großen und kleinen Katastrophen die Menschen über sich ergehen lassen müssen.

Nicht zu vergessen der Konflikt mit den Überschweren im Solsystem. Der ging meiner Meinung nach komplett unter.

Hätte man die Reise der SOL nicht um eine Staffel nach hinten schieben können, um die umwälzenden Veränderungen auf Erde und Mond intensiver zu zeigen? Denn da liegt ein riesiges Potenzial an Geschichten begraben. Im gleichen Zug hätte man die Problematik im Solsystem zeigen können. Die »wasweißichwievielte« Invasion ist vom Thema her zwar nicht so spannend, aber das, was Rüdiger Schäfer in Band 254 zeigt, klingt vielversprechend. Gerade auch die Problematik mit dem Akonen, der sich plötzlich im Solsystem wiederfindet, hätte man weitererzählen können. Und zwar jetzt und nicht erst drei Staffeln später, wo sich kaum noch einer an die Figur erinnert.

Nun sind wir also wieder im Arkonsystem, auch das hätte man besser vorbereiten können, in dem man einen oder zwei Romane der Staffel auf Arkon hätte spielen lassen. So sieht es am Ende so aus, als wäre das immer der Plan gewesen. Wahrscheinlich ist es das auch, sowohl von den Autoren als auch von dem unbekannten Strippenzieher. Aber als Leser möchte ich überrascht werden und nicht merken, wie konstruiert der Plot ist. Das gefiel mir überhaupt nicht.

Ich denke mit Wehmut an Charaktere wie Auris von Las-Toór, an Gabrielle Montoya oder an Reginald Bull. Was für Geschichten hätte man da erzählen können, wenn man sich einfach die Zeit genommen hätte, anstatt eine quantenmechanische Bedrohung an die Nächste zu reihen.

Es ist grundsätzlich immer ein Problem, zu viele Erwartungen zu wecken und sie am Ende nicht einhalten zu können, weil das Gebilde, was man geschaffen hat, zu komplex geworden ist und einem über den Kopf wächst. Andererseits haben die Exprokraten von NEO weniger Planungssicherheit wie die der Erstauflage. Die Serie wird ja immer nur Staffel für Staffel verlängert. Sprich, es könnte jederzeit vorbei sein. Ich kann nachvollziehen, dass man da natürlich so viele Ideen wie möglich unterbringen möchte. Dann kann es schon mal vorkommen, dass es einen regelrechten Ideenstau gibt. Dennoch hätte ich nicht so viel in die Staffelhandlung gepackt. Wir wissen ja, weniger ist oft mehr. Oder wie sagte Robert Feldhoff: »Kompliziert wird es von allein.«

Rüdiger Schäfer erklärt in einem Kommentar warum die Staffel »Die Tiefe« heißt. Damit ist die Quantenebene als »tiefste« Existenzebenen gemeint. Gut gedacht, aber ich finde das dies nicht für jeden Leser naheliegend ist.

Von Akon nach Arkon

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 259 – »Quantentanz« von Rüdiger Schäfer

Atlan und Mirona Thetin werden bei der Untersuchung eines inaktiven Situationstransmitters in Andromeda mit der GARTAVOUR in den Transmitter gezogen. Sie kommen mitten im Arkonsystem in der Vergangenheit heraus. Auf der Suche nach Erklärungen landen sie auf Arkon I und werden von Atlans Mutter und einem bösen Doppelgänger Atlans bedroht. Sie können die beiden überwältigen und aus dem Kristallpalast fliehen. Da erreicht sie ein Notruf von Perry Rhodan.
Bei ihrem Flug in die Quantenquelle stößt die SOL im Kern auf ein Objekt, dessen Impulse für die Versetzung der Erde ins Akonsystem verantwortlich scheinen. Die neutralen Quanten werden vom Zeitträger Perry Rhodan angezogen und drohen das Schiff zu beschädigen. Um die SOL zu schützen, wechselt Rhodan auf die FAIRY. Dort taucht eine Projektion von Erik Leyden auf und erklärt, dass der Beschuss des Objektes im Kern notwenig ist. Perry Rhodan folgt diesem Vorschlag nur widerstrebend. Letztendlich führt der Beschuss dazu, dass die FAIRY in eine weitere Scheinrealität wechselt. Sie finden sich mitten in einem Flottenverband im Arkonsystem von vor 10.000 Jahren wieder. Da Rhodan auf Gegenwehr verzichtet, werden sie von der Arkonidischen Flotte nach ARKON III gebracht und dort in einem Hangar festgesetzt. Die Führungscrew um Rhodan wird von den Arkoniden verhaftet und vom Schiff gebracht. Mit Hilfe von Gucky gelangt Rhodan wieder auf die FAIRY, kann das Schiff zurückerobern und setzt einen Notruf ab, da er ahnt das Atlan in der Nähe sein muss.
Da greifen plötzlich Schiffe der Thetiser die Welten des Arkonsystems an. Gerade noch rechtzeitig können Thora und die anderen Mitglieder der Zentralebesatzung zurück auf die FAIRY flüchten und das Schiff starten. Atlan und Mirona eilen der FAIRY zu Hilfe, als sie von arkonidischen Schiffen aufgehalten wird. Gemeinsam flüchten sie aus dem System zurück in die Wolken aus neutralen Quanten, die das System umgeben und landen wieder in der Quantenquelle.
Inzwischen haben die Wissenschaftler auf der SOL herausgefunden, was zu tun ist. Das unbekannte Objekt im Kern muss mit mehr Energie beschossen werden, um es zu einer Reaktion zu zwingen. Die SOL, die Fairy, die GARTAVOUR und die DOLAN beschießen das Objekt gemeinsam. Die Schiffe werden in der Folge beschleunigt und kehren schließlich in den freien Weltraum zurück, wo sie von einer Flotte von Maahkschiffen empfangen werden. Sie können den unterlegenen Schiffen entkommen.
Weder innerhalb noch außerhalb der SOL gibt es Hinweise auf neutrale Quanten oder andere Effekte, wie sie für die Dunkelwolke in M3 typisch sind. Offensichtlich haben sie die Wolke verlassen und befinden sich jetzt in 30.000 Lichtjahren Entfernung zu M3. Aber nicht nur das, laut den Berechnungen von Leyden und Waringer wurden sie 10.000 Jahre in die Vergangenheit versetzt.

Es hatte mich schon gewundert, dass wir so lange nichts von Atlan gehört haben. Rüdiger Schäfer gilt als Experte von Arkon und des unsterblichen Arkoniden Atlan. Er verantwortete die Atlan-Fanzine-Serie von 1988-2001 und ist seit vielen Jahren Kontakter des Atlan Club Deutschland. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis er wieder über sein Lieblingsthema schreiben würde.

Nun sind wir wieder zurück im Tiga-Ranton der Arkoniden, zusammen mit Atlans Partnerin Mirona Thetin, die in Band 224 – »Besuch aus Andromeda« ebenfalls von Rüdiger Schäfer – behauptet hatte, schwanger zu sein. Seit dem sind zwölf Jahre vergangen und von einem Kind ist zwischen beiden keine Rede. Das irritiert mich etwas. Schauen wir mal, ob da noch etwas kommt.

Ansonsten erleben wir ein spannendes Abenteuer in einem wenn auch etwas veränderten Arkonsystem. Ein bisschen erinnerte mich vor allem der Auftritt von Atlan II an eine der Spiegeluniversumsfolgen bei Star Trek. Da gab es auch einen bösen Captain Kirk. Die Beschreibungen des Kristallpalastes und des arkonidischen Adels, aber auch Perry Rhodans unfreiwillige Exkursion mit der FAIRY nach Arkon III sind interessant und spannend geschrieben. Dennoch kommt mir das ganze Konstrukt mit den Neutern, dem Situationstransmitter und dem Kern der Quantenquelle etwas plotdriven vor. Da wollte jemand seine Figuren für die nächste Staffel in Position bringen. Das ist nicht unlauter, aber man wird das Gefühl nicht los, dass die Expokraten am Ende einer großartigen Staffel schnell zu einem neuen Schauplatz überleiten möchten.

Dabei hat der Roman einige sehr gute Szenen zu bieten. Zum Beispiel am Beginn, als Atlans Zellaktivator versagt und er glaubt sterben zu müssen oder die Konfrontation mit der arkonidischen Flotte. Ich wusste gar nicht, das Rüdiger Schäfer so humorvoll sein kann. Das Erik Leyden nun offenbar als holographische Projektion zurückgekehrt ist – wie auch immer das passiert ist – nehme ich mal so hin. Ob das zu diesem Zeitpunkt unbedingt notwendig gewesen wäre … weiß ich nicht. Der Loower Pankha-Skrin bekommt ebenfalls noch etwas zu tun, in dem er Perry Rhodans Aura als Zeitträger unterdrückt. Auch das wirkt mir zu konstruiert, so als müsse man ihm unbedingt noch etwas zu tun geben. Gucky spielt das Taxi und beschwert sich auch reichlich darüber. Die Figur hatte zwischenzeitlich mal mehr Tiefe.

Apropos Tiefe. Den Titel der Staffel halte ich für äußerst unglücklich gewählt, weil die Tiefe, so wie wir sie kennengelernt haben, nicht als solche gezeigt oder erwähnt wird. Ich vermute mal, dass die Dunkelwolke bzw. die Quantenblase in der die SOL operiert, die Tiefe sein soll. Die Phänomene ähneln denen, die Kai Hirdt in Band 247 »Welt jenseits der Zeit« beschreibt. Auch hier werden Gedanken Wirklichkeit.

Mein Fazit lautet: Es gab schon bessere Staffelabschlüsse, dennoch finde ich die Geschichte spannend erzählt und für Atlan-Fans ein absolutes Muss. Meine Erwartungen wurden allerdings nicht erfüllt. Warum das so ist, erzähle ich im Staffelrückblick.

Beitrag zum 60 Jahre PERRY RHODAN Tribut_Teil 1

Selbstverständlich lasse ich es mir als PERRY RHODAN-Fan nicht nehmen, beim Tribut Projekt von Alexander Kaiser zum 60. Geburtstags der Serie, teilzunehmen. Heute habe ich schon mal eine Grafik abgeliefert.

Da das Cover der SOL 103 so gut ankam, habe ich ein weiteres Fotomosaik speziell für den Wettbewerb (der eigentlich keiner ist) erstellt. So ein Fotomosaik macht aber nur Spaß, wenn man wirklich die einzelnen Bilder ansehen kann. Das heißt aber auch, dass die Datei eine hohe Auflösung haben muss, was mit viel Speicherplatz einhergeht. Leider kann ich die hochauflösende Version nicht im Blog posten, dafür ist die Datei (30 MB) zu groß. Ich habe keinen Onlinespeicher, auf dem ich das Bild hinterlegen könnte. Ich hoffe da auf die Mithilfe meiner Vereinskollegen von der PRFZ, die finden sicher eine Lösung. Bis dahin kann man sich das Bild erst einmal so ansehen.

Das Bild von Jonny Bruck wird jeder Fan wieder erkennen. Es ist das Titelmotiv von Band 278 »Die Halle der Unbesiegbaren« und von Silberband 31.

Quellhäuschen, Katzer und andere Seltsamkeiten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 258 – »Der Plan des Quellmeisters« von Rainer Schorm

In der Nähe der Quantenquelle gerät die SOL trotz des SCALA-Schirms in eine Wolke neutraler Quanten. Ein Teil des Schiffes verschwindet. Die Membran, welche die SOL-Zelle mit den Habitaten wie ein Messer teilt, hat verschieden Auswirkungen auf die Besatzungsmitglieder. Bjo Breiskoll und Perry Rhodan werden davon magisch angezogen, andere Menschen werden durch die Membran verletzt. Sofgarts Augenprothese funktioniert nicht mehr richtig und eine unsichtbare Kraft lähmt den Arkoniden.
Ein blinder Passagier, der schon länger an Bord der SOL ist, hat ähnliche Probleme. Der Loower Pankha-Skrin, den Rhodan vor zwölf Jahren im Compariat gerettet hat, hat das Mentalamalgam Sud und Donna Stetson mittels Loowertechnologie von der CREST II zusammen mit SENECA an Bord geholt. Doch die Transportkapseln versagen in der Nähe der Membran. Die beiden Frauen drohen zu sterben. Er muss sich Rhodan und der Besatzung offenbaren, um sie und damit auch seine Mission zu retten. Aber er steckt im verschwunden Teil der SOL auf der anderen Seite der Membran.
Dann aber lösen sich die Relikte von Quiniu Soptors Stab aus Suds Intarsium und perforieren die Membran. Rhodan und Bjo Breiskoll wechseln durch die Membran und können die Frauen bergen. Auf der Medostation lösen sich letztendlich die Relikte vollständig aus Suds Intarsium und werden zu zwei weiteren Atorakten in Sofgarts F’Atkor. Dieser kann damit die Membran verschieben und die SOL befreien, deren Statik kurz vorm Zusammenbruch steht. Pankha-Skrin verschweigt Perry Rhodan die Gründe seiner Mission und lässt die Menschen ahnungslos in ihr Schicksal fliegen.

So sehr ich Rainer Schorm als Menschen mag, so schwer tue ich mich mitunter mit seinen Geschichten. »Der Plan des Quellmeisters« brachte mich wieder an meine Grenzen. Ich habe angefangen und den Roman schnell wieder beiseite gelegt. Es dauerte lange, bis ich ihn wieder zur Hand nahm und mich buchstäblich, also Buchstabe für Buchstabe, durch die Handlung quälte.

Eigentlich habe ich es gern komplex. Ich freue mich immer über komplizierte Zusammenhänge, aber diese sollten eine Geschichte unterstützen und nicht der Quell der Handlung sein, wo wir schon bei Quellen sind. Dass, was ich hier lese ist … nein, es fühlt sich wie Zauberei an. Das denkt Perry Rhodan an einer Stelle des Romanes sogar selbst: »Was dann geschah, wirkte beinahe wie Magie.«

Natürlich kann man nicht einfach sagen, dass funktioniert so nicht. Wir verstehen viel zu wenig von Quantenphysikalischen Vorgängen, als dass wir mit Sicherheit sagen können, das gibt es und das gibt es nicht. Aber – und hier richte ich mich an beide Exposéautoren – für mich ist das als Erklärung ein bisschen zu simpel. Machen es sich die Autoren damit nicht zu einfach, indem sie sagen, dieses oder jenes Phänomen wird durch diesen oder jenen Quanteneffekt hervorgerufen? Auch wenn in der Quantenmechanik vieles möglich ist, so sollte es nicht als Alibi dafür dienen, die Handlung um die technischen Phänomene herum zu konstruieren. Anstatt, eine Idee oder einen Charakter durch eine spannenden Handlung näher zu beleuchten, ist in diesem Band die ominöse Membran der eigentliche Protagonist.

Während Lucy Guth in Band 255 »Die perfekte Welt« die neutralen Quanten oder Neuter dazu benutzt, Perry Rhodan einen Spiegel vorzuhalten und ihn mit den Prinzipien seines zweiten Selbst zu konfrontieren, erzählt sie damit eine Geschichte, die den Leser fesselt. Eben weil die Neuter nur das Werkzeug sind und nicht der eigentliche Kern.

In Band 258 erlebe ich die Auswirkungen der geteilten SOL aus verschiedenen Perspektiven mit, ohne das ich eine emotionale Bindung zu einem der Charaktere aufbauen kann. Außer vielleicht zu Sofgart, den Rainer Schorm besser als jeder andere Autor zu beschreiben weiß. Von den technischen Beschreibungen und pseudophysikalischen Erklärungen bleibt bei mir nichts haften. Außer, dass sich am Ende fünf statt nur drei Atorakte im F’Atkor befinden, sind für mich keine entscheidenden Handlungsfortschritte oder Charakterentwicklungen erkennbar.

Probleme habe ich nach wie vor mit Bjo Breiskoll. Bei dem Katzer bin ich mir nicht sicher, warum die Expokraten ausgerechnet ihn eingeführt haben und was sie mit ihm planen. Die Figur ist für mich nicht greifbar. Mir wäre zum Beispiel lieber gewesen, er wäre zu einem Gefäß für den Quantenschatten geworden, damit dieser seinen perfiden Plan an Bord der SOL hätte ausführen können. So bleibt die Gefahr durch den Schatten die ganze Zeit über zu subtil, um am Ende von Band 258 innerhalb weniger Absätze für beendet erklärt zu werden. Das war für mich unbefriedigend gelöst.

»Der Plan des Quellmeisters« ist ein schwieriger Roman, der mit vielen pseudowissenschaftlichen Gedanken aufwartet, denen sich Handlung und Charaktere unterordnen müssen. Mit dem Katzer Bjo Breiskoll agiert außerdem eine mich wenig überzeugende Figur. Da wünsche ich mir den echten Kater Hermes zurück.

Wer sich fragt, was ein Quellhäuschen ist. Das ist ein Organ eines Loowers, das auch bei Perry Rhodan auf der Hand wächst und das durch die Membran stimuliert wird.

Die SOL gratuliert zum 60. Seriengeburtstag

Die SOL 103 beschäftigt sich umfassend mit dem 60-jährigen Jubiläum der PERRY RHODAN-Serie. Dazu liefert Alexandra Trinley den ersten Teil einer Reihe mit Rückblicken auf die Geburtstage der Heftromanserie. In der ersten Folge deckt sie die ersten 21 Jahre ab und stellt tatsächliche Ereignisse in den Erscheinungsjahren den Romanen gegenüber. Zwei weitere Teile dieser Reihe folgen in den kommenden Ausgaben.

Gerhard Huber und Michael Tinnefeld nähern sich dem Thema auf fannische Weise. Sie erzählen wie eine Begegnung auf einem Con ihre Freundschaft begründete. Wolf Mathis setzt sich mit den Strukturen der Serie auseinander, während Norbert Fiks die anderen Science-Fiction-Heftromanserien in Deutschland unter die Lupe nimmt.

Im Interview beantwortet Peter Dachgruber, wie es sich anfühlt, ein Raumschiffdesigner zu sein und warum er so viel Herzblut in die Technik von PERRY RHODAN NEO und den Miniserien investiert.

Stefan Wepil malte die Welten des Sternenrads und Erich Herbst präsentiert die Ergebnisse einer Umfrage zu den Stammtischen in Corona-Zeiten. Besprechungen der Erstauflage und NEO sind wie selbstverständlich ebenfalls im Heft enthalten.

Mit Ausgabe 103 wird auch die Einladung für die Online-Mitgliederversammlung der PRFZ am 24. September verschickt, bei der ein neuer Vorstand gewählt wird. Es wäre schön, wenn möglichst viele Mitglieder daran teilnehmen könnten.

Das Titelbild ist eine optische Hommage an all die Titelbilder aus 60 Jahren Seriengeschichte. Die SOL wird voraussichtlich Mitte August an die Mitglieder der PRFZ verschickt.

Verpasst!

Da habe ich doch glatt übersehen, dass ich unlängst meinen zweitausendsten Beitrag auf dieser Seite geschrieben habe. Zweitausend Artikel zu den unterschiedlichsten Themen in knapp sieben Jahren. Na, gut, sehr oft schrieb ich über PERRY RHODAN. Kommentierte, erzählte und regte mich aber auch über anderes auf.

In letzter Zeit bin ich nicht mehr ganz so streng mit mir und zwinge mich nicht, abends nach der Arbeit noch einen sinnvollen Text hier hereinzustellen. Oftmals erledige ich dann Dinge für die SOL oder lese Magazine für die FanSzene. In letzter Zeit schreibe ich tatsächlich öfter an meinem Roman. Auf das er endlich fertig werde.

Schauen wir mal was die nächsten Monate bringen. Langweiliger wird die Welt um mich herum sicher nicht werden, eher das Gegenteil vermute ich.

And the winner is … not

Gestern wurden die Gewinner des Kurd Laßwitz Preis‘ bekanntgegeben. Es freut mich zu lesen, dass Andreas Eschbach mit »Eines Menschen Flügel« den Preis für den besten Roman gewonnen hat. Er steht bei mir im Regal, aber ich habe ihn noch nicht angerührt. Bei den Kurzgeschichten gewann eine Geschichte aus der Mars-Ausgabe des »Exodus«-Magazins. Ich habe sie damals gelesen, erinnere mich aber nicht mehr, um was es ging, sie kann also nicht sehr einprägsam gewesen sein. Die Geschichte von Carsten Schmidt, über eine KI und einen Alzheimer-Patienten, die mir so gut gefallen hat, ist leider auf den hinteren Plätzen gelandet. Schade.

Die SOL-Redaktion war ja ebenfalls nominiert. Wir sind, wie erwartet, Letzte geworden. PERRY RHODAN ist halt in diesen Kreisen nicht so angesehen. Außerdem war die Konkurrenz stark. Ich hätte den Preis Hardy Kettlitz oder Dieter von Reeken gegönnt, die seit vielen Jahren im Verlagsgeschäft sind und sich viel für die deutschsprachige SF verdient gemacht haben. Gewonnen haben aber andere, nämlich der Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V. Ob verdient oder nicht, aber über die Begründung für den Preis kann sich jeder selbst seine Gedanken machen: »… für die kontinuierliche Organisation des ElsterCons auch in Pandemie-Zeiten«. Sie waren die einzigen die vergangenes Jahr in Deutschland einen Con veranstaltet haben. Tja, den Mutigen gehört eben die Welt.

Solche Preisverleihungen sind nie fair, weil sie immer subjektiv sind, und die Menschen, die dafür abstimmen, immer wieder Leute aus den eigenen Reihen nominieren. Daher hat es mich schon sehr gewundert, überhaupt nominiert worden zu sein. Allein das sollte mich schon stolz machen.

Kritik einstecken kann man lernen

»Wer seinen Hintern zum Fenster raushängt, der muss damit rechnen, dass es drauf regnet.« Den Satz von NEO-Exposéautor Rainer Schorm sage ich jedes Mal zu mir selbst, wenn ich in der einen oder anderen Weise Kritik für meine schreiberische oder redaktionelle Arbeit einstecken muss.

Diese Woche hatte ich gleich zwei Mal das Vergnügen, mich mit Kritiken zu meiner Kolumne »FanSzene« auseinanderzusetzen. Unabhängig voneinander wurden Inhalt und Aussagen kritisiert. Noch vor ein paar Jahren hätte mich das total verunsichert. Inzwischen habe ich gelernt, konstruktiv damit umzugehen. Die Kritiker meinen es nicht böse, sie haben nur einen anderen Standpunkt oder eine andere Meinung. Das ist legitim. Meist ist es der fehlende Einblick in die Abläufe, um zu verstehen, warum ich das eine Fanzine nicht dafür aber das andere besprochen habe? Warum in der Ausgabe der SOL jene Artikel drin sind und nicht andere. Ich kann allen nur versichern, dass es gute Gründe gibt für das, was ich schreibe und tue. Was meine Aussagen betrifft, so hat jeder seine eigenen Ansichten. Ich finde es gut, wenn sich jemand gegenteilig äußert, denn das beweist mir, das diejenigen es gelesen und sich damit auseinandersetzt haben. Das bringt ganz viel für mich selbst, weil manches von einem anderen Standpunkt ausgesehen, tatsächlich einen anderen Eindruck macht. Insofern bin ich froh, wenn sich jemand kritisch äußert. Es sollte aber konstruktiv sein, da bin auch auch gern bereit, mit demjenigen zu diskutieren.

Es gab diese Woche auch angenehme Kritik. Zum Beispiel zur SOL 102. Uwe Bätz, der fleißig alle Romane der PERRY RHODAN Erstauflage rezensiert, schrieb in seinem Blog »Ansichten zu PERRY RHODAN« zur aktuellen Ausgabe der SOL. Und Volker Hoff hat zusammen mit Martin Ingenhoven ein YouTube-Video über die SOL 102 gedreht.

Beides freut mich natürlich sehr. Ich hoffe, auch die anderen Leser der SOL hatten viel Freude mit den Beiträgen im Heft. Momentan arbeite ich schon an der Ausgabe 103.

Interview beim Radio Freies Ertrus

Markus Regler vom Radio Freies Ertrus hat mit mir ein Interview geführt. Markus ist ebenfalls Mitglied der PRFZ und ein zuverlässiger Lieferant von Artikeln und Geschichten für die SOL. Im Interview befragt er mich gleichermaßen zu meiner Arbeit für die SOL und zur FanSzene, stellt aber auch ein paar Fragen an die Hobbyautorin in mir. Das Ganze lief per E-Mail und ich habe, glaube ich, mal wieder viel zu viel gequasselt (geschrieben). Aber lest selbst: »Die Kommandantin der SOL«

Radio Freies Ertrus ist ein Podcast, bei dem sich alles um die PERRY RHODAN Erstauflage dreht. Jeden Monat erscheint eine neue Sendung, in der die aktuellen Heftromane besprochen werden. Hörenswert sind auch die Sondersendungen, in denen Autoren oder Fans zu Wort kommen.

Ich höre immer wieder gerne rein.