Der Mars macht mobil

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 246 – »Das Sandtribunal« von Susan Schwartz

Perry Rhodan wird von der TU als Vermittler zum Mars geschickt. Er soll unteranderem herausfinden, warum sich der Mars Council, gegen die Anweisungen der TU den Paddlern Asyl zu gewähren, gesträubt hat. Doch die Verhandlungen sind zäh und verlaufen nicht so, wie sich das beide Seiten vorgestellt haben. Es scheint als stünden der Mars Council und dessen Vorsitzende Sanda Amthor unter einem fremden Kommando.
Sofgart, der Oxtorner Omar Hawk und sein Okrill Watson landen zur gleichen Zeit auf dem Mars. Sie verfolgen jedoch eine geheime Mission. Der F’atkor mit den drei Tropfen zieht Sofgart auf dem Mars zu einer Höhle mit einem Zeitbrunnen. Da die beiden nicht genau wissen, wo sich diese Höhle befindet, fragen sie sich in Bradbury Central durch. Dabei wecken sie die Aufmerksamkeit der jungen Journalistin Sommar a Kechon. Sie beschließt dem exotischen Trio zu helfen, nicht jedoch ohne eigene Hintergedanken.
Sommar a Kechon führt sie über Umwege und mehr oder weniger freiwillig ins Heiligtum der Alt-Marsianer, welche die wirklichen Herrscher des Mars sind und nach deren Nase auch der Mars Council handelt. Dort werden Sofgart und Hawk vor ein Tribunal gestellt. Denn die Alt-Marsianer möchten nicht, dass sich jemand in ihre Angelegenheiten mischt. Hier treffen sie auf die ehemalige terranische Wissenschaftlerin Amber Hainu, deren DNA durch einen Virus verändert und an die Bedingungen auf dem Mars angepasst wurde. Das bekommt auch Gucky mit, der sich im Auftrag von Perry Rhodan auf dem Mars telepathisch umhören sollte. (Vor einer Ewigkeit half Gucky Amber Hainus Freund Jeremy zu suchen, dabei traf er den Lazan Lee Va Tii.) Gucky teleportiert gerade rechtzeitig in das Tribunal um Ambers Meinung zu ändern und Sofgart den Zugang zu der Höhle mit dem Zeitbrunnen zu verschaffen.
Vor dem Zeitbrunnen hat Sofgart eine starke Vision, das er unbedingt zum Mond muss und zwar durch den Zeitbrunnen. Der Flakon erzeugt eine schwarze Schutzhaut, die sich um Sofgart, Gucky, Hawk und Watson legt, dann treten sie gemeinsam in den Zeitbrunnen.

Der Roman war nicht uninteressant. Susan Schwartz verwandelt den Mars in eine exotische Welt, die trotz ihrer Tristheit beeindruckt. Ihre Beschreibungen der Landschaft und der Marszivilisation sind das Hightlight des Romans.

Handlungstechnisch ist er eher zurückhaltend, wenn ich es vorsichtig formulieren möchte. Im Grunde passiert nicht viel, was für die Staffelhandlung wichtig wäre. Das ist deshalb besonders anstrengend, weil wir aus dem Vorgängerroman wissen, was gerade auf dem Mond passiert und uns die innenpolitischen Hakeleien zwischen Mars und Erde momentan nicht im mindesten interessieren. Das einzige worauf ich brannte, war, dass endlich die Geschichte um Sofgart aufgelöst würde, aber selbst die zieht sich ewig hin. Am Ende geht es dann so schnell, dass man schon verwundert mit dem Kopf schüttelt, warum das jetzt so ausführlich erzählt werden musste.

Ich denke, dass hier eine andere Reihenfolge der Romane sinnvoll gewesen wäre und man Susan Schwartz‘ Geschichte mehr würdigen könnte, wäre sie als Band 245 erschienen. Das hätte erstens den Handlungsstrang um Sofgart nicht so zerrissen und gleichzeitig wäre man als Leser nicht unter dem Druck gestanden, ständig daran zu denken, was gerade mit NATHAN auf dem Mond passiert.

Was ich ebenfalls nicht so toll gelöst finde, ist die Geschichte um Amber Hainu und Gucky. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr erklärende Informationen gewünscht. Das liegt so lange zurück (Band 84 »Der Geist des Mars« von Rainer Schorm), dass ich tatsächlich erst einmal nachschlagen musste, warum sich die beiden kennen. Dabei stellte ich fest, das ich den Band gar nicht gelesen habe. Ich bin erst ab Band 85 regelmäßig dabei, davor habe ich nur die Romane von Rüdiger Schäfer und Oliver Plaschka gelesen. Ich weiß also, was ich demnächst nachholen werde. Zum Glück sind die Einträge in der Perrypedia zu den Romanen früherer Staffeln noch recht umfangreich, was man über die vergangenen 100 Bände nicht sagen kann. Deshalb an dieser Stelle ein Aufruf an alle NEO-Leser, die nicht nur lesen, sondern sich bei NEO einbringen möchten. Die Perrypedia braucht im NEO Bereich dringend eure Hilfe. Es ist auch gar nicht so schwer.

Stilistisch fielen mir ein paar Kleinigkeiten negativ auf. Manch Perspektivwechsel innerhalb der Kapitel wirkt nicht ganz geglückt, so dass ich irgendwie das Gefühl habe, hier ist die Perspektive unklar. Ich kann nicht sagen warum, aber sowas stört mich inzwischen sehr.

Für »Das Sandtribunal« will ich das Wort »Füllroman« eigentlich nicht in den Mund nehmen, weil keine Geschichte sinnlos ist. Susan Schwartz gibt sich viel Mühe die Welt der Marsianer bunt auszumalen. Aber in diesem Fall wollte ich lieber wissen, wie es auf dem Mond weitergeht und was die drei Tropfen von Sofgart nun wirklich bewirken. Vielleicht hätte eine Umstellung der Veröffentlichungsreihenfolge dem Roman tatsächlich besser getan. Das sehr schöne Titelbild von Dirk Schulz versöhnt mich ein wenig.

Neues über grüne Sonnen

Grüne Sonnen gibt es nur bei Perry Rhodan

… so schrieb ich im November 2017, als ich mich über die grünen Sonnen bei PERRY RHODAN NEO aufgeregt habe. Dieser Tage bekam ich freundlicherweise einen Link zugeschickt, der mich zu einem Artikel in Spektrum der Wissenschaft führte. Hier stellt die Autorin eine wissenschaftliche Arbeit vor, die sich mit der Frage beschäftigt: »Welche Farbe hat die Sonne?«.

Astrophysiker René Heller vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen hat die Spektren unterschiedlicher Sterne genommen und sie mit den spektralen Empfindlichkeiten des menschlichen Auges verknüpft. Sein Ziel war es, herauszufinden, wie wir die Sterne wahrnehmen würden, könnten wir sie im Weltraum direkt beobachten. In Anbetracht dessen, dass wir nur einen winzigen Ausschnitt des tatsächlichen Spektrums sehen, sind erstaunliche Ergebnisse herausgekommen.

Er hat sich nicht nur angesehen, wie ideal sich die Sterne zu einem schwarzen Strahler verhalten, sondern er untersuchte auch den Einfluss von Randabfall und Metallzität (also wie viele schwere Elemente der Stern in seiner Hülle hat).

Die Erkenntnis: rote Zwerge sehen für uns nicht rot aus, sondern maximal orange. Auch weiße Zwerge sind nicht immer weiß, sondern ebenfalls orange, zumindest wenn sie schon einige Jahrmillionen auf dem Buckel haben. Blaue Überriesen sehen wir eher als hellblau. Und unsere Sonne? Die ist nicht gelb, sie erscheint uns auf der Erde nur so, weil wir sie durch die Atmosphäre beobachten. Von einem Raumschiff aus gesehen, würde sie uns weiß erscheinen mit einem leicht gelblichen Touch, die Astronauten und Kosmonauten können das sicher bestätigen.

Am Ende bestätigt René Heller nochmal, dass es keine grünen Sonnen gibt, weil Sterne ihr Licht zum Glück nicht in Stufenfunktionen ausstrahlen. Außer eine außerirdische Spezies hat einen Tarnschirm um ihre Sonne gelegt, weil sie grünes Licht sexy findet, sowas ist natürlich nie auszuschließen. Zwinker!

Wer sich für die komplette Studie von René Heller interessiert, kann sie sich hier herunterladen. Ich fand es sehr interessant, man sollte sich aber ein bisschen mit Farbmetrik und Spektren auskennen und sie ist natürlich in englischer Sprache.

Neuer Newsletter der PRFZ

Heute wurde der neue Newsletter verschickt, den meine PRFZ-Mitstreiterin Alexandra Trinley zusammengestellt hat.

Ich bin mit zwei Artikeln vertreten. Zum einen verliere ich ein paar Worte zur neuen FanEdition 22, die von Ulf Fildebrandt geschrieben wurde, und bei der ich das Lektorat gemacht habe. Und natürlich habe ich wie immer meine NEO-Kolumne abgeliefert, in der ich einen kurzen Abriss über die Geschehnisse der laufenden Staffel gebe.

Hervorheben möchte ich den Artikel über die Videoreihe von Robert Corvus. Der erzählt in einer Art Videotagebuch über seine Arbeit an Band 3101 und 3102 der PERRY RHODAN-Erstauflage. Ich habe heute ein bisschen reingezappt. Hier kann jeder Interessierte nachvollziehen, wie so ein Heftroman entsteht, was beim Schreiben alles beachtet werden muss und wie viele Menschen in den Prozess involviert sind. Das ist sehr spannend. In einem der Videos erwähnt der Autor sogar die FanSzene und meinen Namen. Das ist schön.

Der Newsletter hat noch viel mehr spannende Artikel zu bieten, zum Beispiel ein Interview mit Roman Schleifer, einen Bericht vom PERRY RHODAN Online Abend und Chefredakteur Klaus N. Frick schreibt darüber, warum es bei PERRY RHODAN nicht nicht immer nach seinem Geschmack geht.

Mitglieder der PRFZ erhalten den Newsletter kostenlos nach einer Anmeldung auf der PRFZ-Seite.

Die SOL 101 ist aufgebrochen

Nicht mehr lange und die SOL 101 erreicht die Mitglieder der PERRY RHODAN FanZentrale.

An Bord dreht sich dieses Mal fast alles um Johnny Bruck. Der Künstler, der drei Jahrzehnte die Titelbilder der PERRY RHODAN-Serie prägte, würde im März 2021 seinen 100. Geburtstag feiern. Aus diesem Grund widmet ihm die SOL einen Schwerpunkt, der sich mit dem Künstler und seinem Werk auseinandersetzt. Wir konnten dazu Experten wie Frank G. Gerigk und Michael Thiesen gewinnen. Aber auch die Sicht der PR-Redaktion und der Fans auf den Meister soll gezeigt werden. Und wo Johnny Bruck drin ist, muss auch Johnny Bruck draufstehen, deshalb stammt die Zeichnung für das Cover der SOL von ihm.

Ein weiteres Highlight im Heft ist eine PERRY RHODAN-Kurzgeschichte von Robert Feldhoff, die vor mehr als einem Jahrzehnt in einer Beilage der Zeitschrift »DIE ZEIT« erschienen ist.
Weitere Beiträge beschäftigen sich mit Band 1 der Erstauflage und den teils astronomischen Summen, für die das Romanheft im Internet angeboten wird.

Reginald Rosenfeldt, Mitarbeiter von »Die Sprechblase«, macht sich Gedanken darüber, wo sich die Autoren Karl-Herbert Scheer und Clark Darlton zu PERRY RHODAN möglicherweise inspirieren ließen.
Im Interview berichtet Michael Marcus Thurner über seine Arbeit an der neuen PERRY RHODAN-Miniserie »Wega« und seinem Vorhaben »Altes Eisen auf Reisen«.

Aus der Fanszene kommen so spannende Beiträge wie ein Wörterbuch zur Arkonidischen Sprache oder zum Podcast »warpCast«.

Für Unterhaltung sorgt Alexandra Trinley mit ihrer Kurzgeschichte über eine Praktikantin bei einem Mehandor-Unternehmen. In der SOL 101 findet auch die Fortsetzungsgeschichte von Jörg Isenberg zu ihrem Ende.
Dazu kommen wie gewohnt Rezensionen zur Erstauflage und zu NEO, sowie zu den Planetenromanen.

Kurz gesagt, es sollte für jeden PERRY RHODAN-Fan etwas dabei sein.

Eskalierendes Todespektakel

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 245 – »Saturn in Flammen« von Ben Calvin Hary

Am Rande des Solsystems fällt ein gigantisches Raumschiff aus der Transition. Reginald Bull fliegt mit der TERRANIA und weiteren Raumschiffen der Flotte den Unbekannten entgegen. Sie finden heraus, dass es sich bei dem Raumschiff um PE-Hilfreich, eine Plattform der Paddler handelt, die aus der Andromedagalaxie kommt. Einst hatten die Terraner die Dienste dieser Werft in Anspruch genommen. Die Paddler bitten die Terranische Union um Asyl. Darüber entspinnt sich ein Streit zwischen Erde und Mars, denn keine der beiden Regierungen möchte die Paddler aufnehmen. Zu tief sitzen die Ängste nach den vielen Invasionen der letzten Jahrzehnte. NATHAN nimmt sich der Paddler an und bietet ihnen auf dem Mond ein neues Zuhause, was die Politiker der Terranischen Union in helle Panik versetzt. Doch kaum sind die Paddler auf dem Mond, geschieht beim Saturn eine Katastrophe.
Ronald Tekener will seine Schwester aus der Klinik auf dem Saturnmond Mimas holen, in der sie seit ihrer Befreiung aus Iratio Hondros Knechtschaft festgehalten wird. Da explodieren die Raumstationen im Saturnorbit, die den Situationstransmitter nach Olymp mit Energie versorgen. Alle Einrichtungen auf Mimas und den anderen Saturnmonden werden evakuiert. In den Wirren findet Tekener seine Schwester, doch die ist von seiner Hilfe wenig begeistert. Im Gegenteil, sie weist das Sicherheitspersonal an, ihren Bruder kaltzustellen.
Jessica ist nach wie vor Hondros Marionette. Er hat sie mit Dunkelleben infiziert, damit sie im Solsystem seinen Auftrag ausführt. Hondros Ziel ist das Mondgehirn NATHAN. Jessica und weitere Links von Hondro fliegen mit der Space-Disk eines privaten Rettungsdienstes in Richtung Erde. Über dem Mond führt ein von Hondro ausgetüfteltes Programm dazu, dass die Space-Disk im Asmodeuskrater auf dem Mond abstürzt. Jessica und ihre Mitstreiter verlassen unbemerkt das Schiff und dringen ins Innere von NATHAN ein. Hilfe erhalten sie dabei von einem von Hondros Links auf dem Mond. Jessica soll ins Herz von NATHAN vordringen und dort Hondros Technosporen freisetzen, koste es was es wolle. Mit ihrer Hilfe will Hondro die Mondintelligenz übernehmen, um das Nonagon zu steuern, das für Tihits Manifestation im Einsteinraum sorgen wird.

Bei Band 244 »Iratio« von Rüdiger Schäfer hatte die Redaktion daran gedacht, eine Triggerwarnung zu veröffentlichen, wegen übermäßiger Gewaltdarstellung. Das ist umso unverständlicher, wenn man »Saturn in Flammen« gelesen hat. Vergleicht man die beiden Romane miteinander, stellt man schnell fest, das Rüdiger Schäfer mit »Iratio« eine fast harmlose Geschichte geliefert hat, während Ben Calvin Hary richtig reinhaut. Über den Daumen gepeilt, kommen in Bens Roman fast einhundert Menschen und ein Ferrone ums Leben und das auf mitunter bizarre Art und Weise. Der Autor lässt seine Figuren mal von Nanitenschwärmen auflösen, mal von organischen Tentakeln zerquetschen. Einer wird durch eine Art Schott in zwei Hälften geteilt. Am Ende fällt noch jemand in einen Zeitbrunnen. Von den Menschen, die erschossen werden oder bei Explosionen umkommen, rede ich gar nicht. Das ist schon ein ziemliches Gemetzel. Wenn bei NEO je eine Triggerwarnung nötig gewesen wäre, dann hier.

Klar ist das spannend geschrieben. Aber ich frage mich dann immer: Warum müssen Leute sterben, damit eine Geschichte spannend ist? Warum geht es nicht mal ohne Tote und ohne Gewalt? Wobei es zum Antagonisten passt, dass er über Leichen geht, um sein Ziel zu verfolgen. In diesem Fall ist es nochmal eine Nummer perfider, denn Hondros Links wie Jessica handeln gegen ihren Willen und das bei vollem Bewusstsein. Das ist nochmal eine Ebene tiefer, als ohnehin schon. Da leidet man mit den Tätern, die im Grunde Opfer sind. Das macht der Autor anhand von Jessica Tekener auch sehr schön deutlich.

Der Roman enthält aber noch mehr als nur Hondros Rache. Es geht endlich mal wieder um Politik. »Der Mars macht mobil«, möchte man schon fast sagen. Denn mit dem Auftauchen der Paddler eskaliert ein Konflikt, der wohl schon seit geraumer Weile rumort. Dass nicht einmal der Protektor davon eine Ahnung hat, bedeutet nichts Gutes, vor allem nicht für den terranischen Geheimdienst GHOST, denn der sollte eigentlich davon wissen. Das die, von der Terranischen Union nach den Anschlägen auf dem Saturn und die Geschehnissen auf dem Mond verhängte Nachrichtensperre, vom Chinesischen Block für Propaganda genutzt wird, finde ich sehr realistisch. Andererseits frage ich mich, wo überall noch sich Hondros Links verbergen. Wie kann der die alle kontrollieren? Und warum bekommt das keiner mit? Entweder hat Hondro unwahrscheinliches Glück, oder die Mitarbeiter bei der TU sind so nachlässig. In dem Fall des NATHAN-Mitarbeiters kam erst Geheimdienstchef Nike Quinto höchstpersönlich darauf, dass die Überwachungskameras in einem Sektor von NATHAN ausgefallen waren.

Stilistisch fiel mir erst im Nachhinein auf, dass in dem Roman zweimal die Perspektive wechselt. Er beginnt mit Reginald Bull und Ronald Tekener und er endet mit Nike Quinto und Jessica Tekener. Das ist umso ungewöhnlicher, als dass Tekener nach nur zwei Kapiteln einfach aus dem Roman verschwindet, ohne das man erfährt, ob er den Schlag auf dem Kopf überstanden und von Mimas gerettet wurde. Nike Quinto übernimmt kurz vor Ende des Romans die Rolle von Bull. Der bleibt wohl auf der TERRANIA, während sich der Geheimdienstchef persönlich vor Ort auf den Mond begibt. Das empfand ich beim zweiten Lesen irgendwie als störend. Quintos Rolle hätte auch von Bull gespielt werden können. Es hätte den Roman runder gemacht. So frage ich mich am Ende, ob Bull (der am Anfang aus dem Schlaf geholt wird und die ganze Zeit mit der Müdigkeit kämpft) zu müde war und seinen Job Quinto überlassen hat.

Eine sehr schöne Szene, vielleicht die schönste und friedlichste im ganzen Roman erwartet die Leser am Schluss. Ein gealterter Cel Rainbow besucht das Grab seines besten Freundes Tim Schablonski und begegnet dort Toni Hanafe, die damals auf der Paddlerplattform in Andromeda zurückgeblieben war. Der Ort der Szenerie ist gleichzeitig eine Hommage an einen der bedeutendsten Autoren der PERRY RHODAN-Serie. Kenner der PERRY RHODAN-Erstauflage werden auch bei zwei Namen im Roman aufhorchen. Zum einen erleben wir bei NEO zum ersten Mal den Ertruser Melbar Kasom und zum anderen fällt der Name Tatcher a Hainu. Das verspricht Spannung für die nächsten Romane.

Ich muss zugeben, dass ich bei diesem Roman nicht so ganz parteiisch sein kann, da ich das Manuskript in seiner Rohfassung kenne. Außerdem sind mir beim zweiten Lesen Dinge aufgefallen, die bei der furiosen, aktionsreichen Handlung beim ersten Lesen untergegangen sind. Dennoch ist »Saturn in Flammen« ein echtes Actionfeuerwerk, das mitreisend erzählt wird und bei dem Iratio Hondros perfide Art nochmal richtig kenntlich wird, ohne das er selbst im Roman auftritt.

Biografie des Bösen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 244 – »Iratio« von Rüdiger Schäfer

Die Lebensgeschichte von Iratio Hondro beginnt in Quito Ecuador. Der Sohn eines Trinkers flüchtet mit acht Jahren auf die Straße und gerät an ein Drogenkartell, dem er lange Zeit dient und wo er es bis fast an die Spitze schafft. Doch dann wird er von seinem besten Freund und Adjutanten verraten, an dem er sich bitter rächt.
Er übernimmt für die »Firma« einen Job in Brasilien, dort lernt er Froser Chaselle und dessen Schwester Fee kennen. Iratio verliebt sich in sie schöne junge Frau. Nachdem seine Geschäfte in Brasilien auffliegen und er im Gefängnis landet, folgt er Fees Rat sich für das »Variable Genome Project« der Terranischen Union zu bewerben. Er wird begnadigt und auf Mimas einer genetische Umwandlung unterzogen. Als das zunächst nicht reibungslos funktioniert und dies aufzufliegen droht, tötet er die Ärztin, Frosers Ehefrau, um im Programm bleiben zu dürfen. Iratio will unbedingt Fee heiraten und mit ihr nach Plophos gehen, was ihm auch gelingt.
Auf Plophos steigt er in der Hierarchie schnell auf, bis er herausfindet, dass der Obmann von Plophos ein Verhältnis mit Fee hat. Er inszeniert einen Gleiterunfall bei dem beide sterben. Anschließend gibt er sich als trauernder Witwer aus, damit die Leute ihn zum neuen Obmann wählen. Doch die Kolonie schwächelt wirtschaftlich und gesellschaftlich. Um das drohende Scheitern der Kolonie zu verhindern, geht Hondro eine Verbindung mit dem Geminga-Kartell ein. Nachdem seine Regierungsmitarbeiter das herausbekommen, wird er des Amtes enthoben und verurteilt.
Er flüchtet nach Olymp und schließt sich dem Kartell an. Doch dessen Mitglieder halten Hondro für ein zu heißes Eisen und versuchen ihn auf einem unbewohnten Planeten auszusetzen. Dort wird er mit Dunkelleben infiziert und erlangt die Fähigkeit Menschen mittels seines Willes zu kontrollieren. Er übernimmt die Besatzung eines Raumschiffes und lässt sich auf Olymp nieder.
Doch nach und nach laugen ihn seine Fähigkeiten immer mehr aus. Da erreicht ihn ein innerer Ruf, er möge sich zur chinesischen Kolonie begeben. Auf dem Planeten im Denebsystem trifft er in einer Grotte auf einen Ableger der Wesenheit Tihit, die ihn stärkt und zu ihrem Anker im Einsteinraum macht.

Warum die PERRY RHODAN-Redaktion den Roman mit einem Trigger-Hinweis versehen wollte und hervorhebt, dass der Roman mehr Brutalität und Gewalt enthält als üblich, kann ich nicht nachvollziehen. Es hätte mich aber beinahe dazu gebracht, den Roman nicht zu lesen. Allein als ich zum ersten Mal den Titel las, war ich eigentlich schon bedient. Schon wieder Iratio Hondro! Ich war so froh gewesen, dass er im vorherigen Roman keine Rolle gespielt hatte und jetzt gleich ein ganzer Roman über ihn. Dann noch die Sache mit der Gewalt … Ich hatte ehrlich gesagt keine große Lust auf das Buch, obwohl ich die Romane von Rüdiger Schäfer sehr schätze. Also habe ich den Autor angeschrieben und ihm meine Befürchtungen mitgeteilt. Er schickte mir kurzerhand den Ausschnitt eines Leserbriefs, den er erhalten hatte. Die euphorische Aussage des Fans, stachelte mich an. Sollte der Roman wirklich so gut sein, dass ich eventuell gar etwas verpasse?

Machen wir es kurz. Ja, er ist gut, sehr gut sogar. Die Biografie eines Bösewichts ist spannend und vor allem nachvollziehbar geschrieben. Ich ertappte mich dabei, mit dem Charakter mitzufühlen. Der Autor bemüht sich zu zeigen das auch Mitte des einundzwanzigsten Jahrhundert die Erde noch nicht das Paradis ist, für das wir sie gern halten möchten, da wir sie meist nur durch die Augen von Perry Rhodan und seinen Freunden sehen. Hier eröffnet uns der Autor einen Blick auf die Schattenseiten der jungen vereinten Erde, auf Drogenhandel und Korruption, auf Armut und Diskriminierung. Das ist realitätsnah und bedrückend geschildert. In der ersten Hälfte des Romans glaubt man einen Mafia-Roman zu lesen. Iratios Leben als Kind innerhalb eines Drogenkartells wird sehr plastisch erzählt. Hier und da auch mit Gewaltdarstellungen, aber nie im übertriebenen splatterhaftem Maße. Da gab es schon weitaus schlimmere Romane.

Die zweite Hälfte des Romans dient dazu, verschiedene Fäden aus den vorangegangenen Staffeln zusammenzuführen. Das ist eher der schwächere Teil. Denn es wird vieles wiederholt, was man als NEO-Leser schon weiß. Es wird allerdings in den richtigen Zusammenhang gebracht und man versteht Hondros Handeln besser. Der Part, wie er mit dem Dunkelleben infiziert und zum Anker von Tihit wird, wirkt zugegeben etwas konstruiert. Die letzten Kapitel bestehen weniger aus Handlung und mehr aus Erklärungen, dies war sicher der Länge des Romans geschuldet. Ich hätte mir hier weniger Wiederholungen gewünscht und mehr echte Dialoge.

Alles in allem ist der Roman nicht so schlimm, wie ich anhand der Aussagen befürchtet habe. Insofern bin ich froh, dass mich der Autor überzeugen konnte, doch mal einen Blick zu riskieren. Rüdiger Schäfer ist inzwischen bekannt für starke Charakterromane. Mit »Iratio« hat er zum ersten Mal die Biografie eines Bösewichts geliefert. Das ist lesenswert und berührend. Ich bin aber trotzdem froh, wenn das Thema Dunkelleben und Iratio Hondro am Ende der Staffel endlich auserwählt ist.

Am Anfang war das Ei – oder ein Cover für die SOL

Ein Fotomosaik hätte es werden sollen. Diese Idee für das Cover der Jubiläumsausgabe der SOL trug ich schon sehr lange mit mir herum. Ehrlich gesagt hatte ich sie bereits im Kopf, da war ich noch nicht Chefredakteurin des Magazins. In den 2000er-Jahren gestaltete ich bereits Fotomosaike, von denen eines sogar als Titelbild eines Star Trek-Fanzine abgedruckt wurde.

Wie das im Leben oft ist, man glaubt, man habe noch ewig Zeit, dann ist plötzlich der Zeitpunkt heran und man hat noch nichts dafür getan. So ähnlich ging es mir auch hier. Wobei ich das mit dem Fotomosaik irgendwie nicht aus dem Kopf bekam. Und so ließ ich mir im Sommer von unserem Layouter Günter Puschmann hochauflösende Bilder aller bisher erschienenen SOL-Cover schicken, erstellte eine Bilddatenbank und experimentierte damit herum.

Zunächst benötigte ich ein passendes Hintergrundbild, das ich mit Hilfe der Cover darstellen wollte. Ich fand es relativ schnell im Titelbild vom PERRY RHODAN-Heft 1961 »Ein Sechstel SENECA« – eine schöne Darstellung der SOL ohne viel Schnickschnack. Aber weil die SOL 100 ein umlaufendes Titelbild bekommen sollte, passte das Format des Titelbilds von Swen Papenbrock nicht. Also beschnitt ich das Bild, retuschierte den Text weg und spiegelte es. Denn die SOL sollte möglichst nach rechts aus dem Titelbild herausfliegen.

Dann setzte ich die Mosaiksoftware »AndreaMosaic« auf das Bild und die Datenbank mit den Covern an. Die Ergebnisse waren … sagen wir mal bescheiden. Denn für ein richtig gutaussehendes Fotomosaik benötigt man sehr viele unterschiedliche Bilder. Es gab allerdings nur 99 SOL-Titel zuzüglich zwei Backcover, weil zwei Ausgaben mit umlaufendem Titel erschienen waren. Das machte summa summarum 101 Bilder, um ein Fotomosaik zu gestalten. Es war definitiv zu wenig, wie ich feststellte. In der Software gibt es zwar die Möglichkeit, Bilder mehrfach zu verwenden, aber das wirkte nicht und dann wären auch nicht alle Titelbilder angezeigt worden. Ich war ein wenig unglücklich darüber und suchte fieberhaft nach Alternativen. Da erinnerte ich mich an das Ei …

Im Frühjahr dieses Jahres hatte die PERRY RHODAN-Redaktion den Lesern »Galaktische Ostern!« gewünscht und zwar in Form eines Bildes, dass sie auf allen Plattformen im Internet verbreitet hatte. Darauf war ein Ei abgebildet, auf dessen Oberfläche die Titel verschiedener PERRY RHODAN-Romane zu sehen waren. War das die Lösung? Ein Bild mit den Titelbildern der SOL war bereits durch meine Versuche mit dem Fotomosaik vorhanden. Ich musste es nur noch auf die Oberfläche der SOL bekommen.

Durch meine Ausbildung kenne ich mich mit Bildbearbeitungsprogrammen einigermaßen gut aus. Es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht mit »Adobe Photoshop« hinzaubern könne, dachte ich zumindest. Nun ja, so einfach war es dann doch nicht. Ein Ei ist die eine Sache, ein Objekt von der Komplexität der SOL eine andere. Ich erstellte Masken in SOL-Form legte das Fotomosaik dahinter und setzte alle möglichen Wölbungsfilter darauf an. Das Ergebnis war unbefriedigend – ein erneuter Rückschlag.

Aufgeben kam für mich jedoch nicht in Frage. Es wurde Zeit, dass ich mir Hilfe suchte und zwar von einem Profi. Raimund Peter hatte kurz zuvor Vorlagen für die Glaswürfel kreiert, die seit September 2020 im SpaceShop der PRFZ erhältlich sind. Einer der Würfel zeigt ein 3D-Modell der SOL. Im Studium hatte ich das Fach 3D-Modelling und Animation belegt. Ich wusste also, dass es für Raimund ein Leichtes sein würde, mein Bild mit den SOL-Titeln auf sein 3D-Modell der SOL zu »mappen«. Abgeleitet ist das Wort vom englischen »mapping«, dem Aufeinanderabbilden von Datenelementen aus zwei verschiedenen Datenmodellen, so heißt der offizielle Begriff für das Aufbringen einer Textur auf ein Drahtgittermodel.

Ich schickte ihm also das Bild, erklärte, was ich mir vorstellte und bat ihn um Unterstützung. Lange musste ich nicht auf eine Antwort warten. Bereits wenige Tage später landeten die ersten Entwürfe in meinem Postfach. Zudem hatte ich Raimund gebeten, ein paar passende Hintergründe auszusuchen, und das hatte er getan. Jetzt hatte ich die Qual der Wahl: ich musste aus acht sensationellen Bildern das Beste raussuchen. Das war echt schwierig, weil jedes Bild für sich eine optische Kostbarkeit darstellt. Weil es bei einem Cover aber auch auf die Platzierung der Texte und des Titels ankommt, entschied ich mich für die Nummer eins. Das Bild mit dem ruhigen Sternenhintergrund und der Galaxie. Letztere würde die Rückseite der SOL 100 aufwerten und für die Vorderseite hatten wir relativ große freie Bereiche, in die wir Texte und die Überschrift platzieren konnten.

Doch was war mit den anderen tollen Bildern? Die waren viel zu schön, um sie auf der Festplatte verstauben zu lassen. In dem Moment kam mir die Idee, zwei innenliegende Seiten zu einem Poster zu machen. Dass auf die Rückseite des Posters dann auch noch eine Risszeichnung kam, ist nochmal eine andere Geschichte.

Ursprünglich war die gar nicht geplant. Die SOL hatte nach dem Layout 96 Seiten inklusive der vier Seiten Umschlag. Als ich den Druckauftrag anlegen wollte, stellte ich fest, dass man keine 96 Seiten drucken lassen kann, sondern entweder 92 oder 100. Da ich auf Inhalt nicht verzichten wollte, beschloss ich, dass wir vier Seiten zusätzlich zu machen. Es blieb wenig Zeit, weil sich die Auslieferung sonst verzögert hätte.

Ich schlug Günter vor, auf die Rückseite des Posters eine alte Risszeichnung von ihm zu drucken und den »Unterwegs mit Gucky«-Artikel noch mit reinzunehmen zzgl. einer Grafik oder eines Comics. Günter moserte zwar, weil seine Frau an dem Tag Geburtstag hatte und er am nächsten Tag, machte es dann aber trotzdem. Er schickte mir zwei Risszeichnungen zur Auswahl. Ich entschied mich für die farbige und das war’s. Mir blieb keine Zeit, groß zu überlegen. Ich war froh, dass wir die Druckdaten mit nur zwei Tagen Verspätung hochladen konnten.

Auf alle Fälle konnten wir den Lesern der SOL 100 zum phantastischen Titelbild nun noch ein schönes Poster präsentieren. So schlüpfte aus einem Ei das Cover der SOL 100.

 

Der Text erschien im Newsletter der PRFZ im Dezember 2020.

Nachmeldungen zur SOL 100

Das hatte ich beinahe vergessen, möchte es aber an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Es gibt weitere Stimmen zur SOL 100 und das gleich mehrfach und in unterschiedlichen Medien.

In seinem Blog »Ansichten zu PERRY RHODAN« bespricht Uwe Bätz ausführlich das Jubiläumsheft und ist begeistert. Das freut mich natürlich sehr. Vielen Dank an Uwe für die lobenden Worte. Hoffentlich sieht man sich in diesem Jahr mal wieder auf einem Con.

Und noch eine Rückmeldung gibt es zur SOL, dieses Mal als Video. Jennifer Denter von »Letters & Life« stellt in ihrem Video-Blog die SOL 99 und die SOL 100 vor. Auch sie scheint begeistert, vor allem vom Cover. Dazu gibt es hier demnächst mehr. Ich habe nämlich für den Newsletter der PRFZ einen kleinen Artikel dazu geschrieben, wie das Titelbild entstanden ist.

Doch hier kommt erstmal das Video von Jennifer. Los gehts ab Minute 8:40.

Fleischfressende Pilze und andere Unannehmlichkeiten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 341 – »Sporensturm« von Lucy Guth

Die CREST II erreicht Epsal und wird sofort von Iratio Hondro erpresst. Er hat die Bevölkerung der Kolonie unter seiner Kontrolle und versucht nun auch Besatzungsmitglieder der CREST II zu kontrollieren. Zum Teil gelingt ihm das. Die Betroffenen sabotieren wichtige technische Anlagen, darunter auch die Fusionsreaktoren. In letzter Minute können Gucky und John Marshall eine Katastrophe verhindern.
Getarnt dringen Rhodan, seine Söhne sowie Omar Hawk und Gucky nach Epsal vor. Dort versucht Hondro die Planetenmaschine in Gang zu setzen. Ronald Tekener folgt ihnen heimlich, weil er seine Schwester aus den Fängen des irren Plophoser befreien will. Unterstützung erhält er unteranderem durch die Schiffsintelligenz SENECA.
Jessica Tekener leidet unter Hondros mentaler Kontrolle. Sie kann aber einen epsalischen Jungen aus seinem Griff befreien. Er wird zum Schlüssel, den die Ärzte der CREST II benötigen, um auch die anderen Kolonisten Hondros Zugriff zu entziehen.
Rhodan und sein Team stellen Hondro in der Steuerzentrale der Planetenmaschine, doch der Plophoser ist so übermächtig, dass ihm niemand Paroli bieten kann. Nur Tekener in seiner schieren Wut gelingt es, Hondro zur Aufgabe zu bewegen. Doch Hondro hat ein Ass im Ärmel, er zwingt Jessica auf ihren Bruder zu schießen, kurz bevor er mit ihr vom Planeten fliehen kann.
Zwar sind Epsal und eine Bewohner gerettet, aber Hondro kann weiterhin seine dunklen Pläne verfolgen.

Ein großartiger Roman von Lucy Guth. Da steckt alles drin, was eine gute Geschichte braucht. Gut ausgearbeitete Charaktere, eine atmosphärisch dichte Handlung, eine exotische Welt und einen fiesen Bösewicht. Die Story hat mich mitgerissen.

Die Autorin schafft es sogar, mir Jessica Tekener nahezubringen, obwohl ich die Figur nicht wirklich mag. Aber hier leide ich tatsächlich etwas mit ihr mit. Vor allem als sie am Ende ihrem Bruder und ihrem Geliebten Thomas Rhodan gegenübersteht und Hondro sie zwingt, auf einen von beiden zu schießen. Das ist ein echter Showdown. Ronald Tekener ist auch in diesem Roman eine extrem starker Charakter, der sich von nichts und niemandem etwas sagen lässt, aber mit allem durchkommt, weil er mit seiner unkonventionellen Art Erfolg hat.

Schön ist, dass die Autorin Figuren aus ihren früheren Romanen wieder aufnimmt und weiterentwickelt. Mir gefiel die Autistin Donna Stetson schon bei ihrem ersten Auftritt in Band 236. In dieser Geschichte erhält sie weiteres Entwicklungspotenzial und einen guten Freund. Sie ist es auch, mit der SENECA direkt kommuniziert. Die Dialoge zwischen den beiden sind echte Highlights.

Erstaunlich finde ich nach wie vor, wie eigenmächtig die Schiffsintelligenz agieren darf. Dass Thora sich das gefallen lässt …? Da bin ich auf die weitere Entwicklung gespannt. Ebenfalls gespannt bin ich auf Iratio Hondro und was die Exposéautoren mit ihm geplant haben. Ich bin nach wie vor skeptisch, weil der Charakter einfach viel zu übermächtig ist.

»Sporensturm« ist ein spannender Roman, den man gelesen haben muss. Dass die Autorin gleich noch den Anschlussband verfasst hat, freut mich daher umso mehr.

Bilder im Advent 20 – Good Bye Voyager

Mit dem Bild »Eclipse« möchte ich das Thema Voyager abschließen. Ich habe noch mehr Bilder zu der Serie gezeichnet. Aber wie schon gesagt, wurde meine Euphorie für die Serie relativ bald gedämpft. Die Figuren entwickelten sich nicht mehr. Die Geschichten waren nicht mehr so spannend. Ich verlor in der fünften und sechsten Staffel das Interesse an Star Trek: Voyager und wendete mich anderen Dingen zu. Die Nachfolgeserie Enterprise holte mich dann wieder ab und so blieb ich Star Trek treu.

Das Bild malte ich wieder mit Acryl, weshalb die Sonnencorona nicht so richtig gut gelungen ist. Wer genau hinsieht wird feststellen sie ist grün. So viel zu dem Spruch: »Grüne Sonnen gibt es nur bei PERRY RHODAN«. Offensichtlich existiert das Phänomen auch bei Star Trek. Vielleicht ist es auch nur die Anomalie der Woche, so genau weiß ich das nicht mehr.

Seit ich das Bild gemalt habe, sind zwanzig Jahre vergangen. Eine lange Zeit die unglaublich schnell vorüberging. Ich bin immer noch Star-Trek-Fan, obwohl ich heute nicht mehr so viel Star Trek schaue. Auch wenn mein Fanherz jetzt mehr für Perry Rhodan schlägt, werde ich weiterhin allem folgen worauf der Name Star Trek steht. Einschließlich Discovery, vielleicht wird es ja besser mit der Zeit. Man soll bekanntlich die Hoffnung nie aufgeben.