Auf der Donauwelle

Nein, ich bin nicht in die Donau gefallen bzw. in den Inn und auch nicht in die Ilz, wie vielleicht einige angenommen haben, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Ich hatte eine etwas träge Woche, bedingt durch einen grippalen Infekt, der mich kurzfristig außer Gefecht gesetzt hat. Ich war zu Hause und habe endlich mal versucht meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher) zu verkleinern und den Computer aus zulassen. Dass mit dem SuB hat nur bedingt geklappt, weil ich ausgerechnet das dickste Buch rausgezogen habe – einen Eintausendseiter von Ken Follett. Doch dazu ein andermal.

Zuerst möchte ich noch ein wenig über die beiden Veranstaltungen erzählen, die ich in den beiden letzten Wochenenden besucht habe – der GarchingCon in Garching b. München und der OldieCon in Passau.

Das Wochenende in Garching war großartig. Es ist als wäre man drei Wochen im Urlaub gewesen, wenn man wieder nach Hause kommt. Man ist so komplett raus aus seinem Umfeld und weg von dieser Welt. Da stören keine schlimmen Nachrichten, keine Politik und sonstige Sachen, die einen das Leben verdüstern. Da ist man komplett in einer anderen Welt, die Eindrücke sind vielfältig und überwältigend und das eigene Leben plötzlich irgendwie ganz weit weg. Ich habe nur wenige Programmpunkte besucht und meistens am Stand mit Leuten geredet. Ich hoffe, dass es wieder eine DVD gibt, auf der man dann das anschauen kann, was man verpasst hat.

Beim Abschlussessen mit den PRFZ-Aktiven (zumindest denen die Sonntagnachmittag noch da waren) wurde ich gefragt, welches mein schönstes Conerlebnis war. Ich habe eine Weile nachdenken müssen. Waren es die vielen Gespräche mit den Fans am Stand, oder unser PRFZ Programmpunkt, den ich mit Nils Hirseland absolviert habe, oder war es die Moderation des NEO-Panels, die ich zum ersten Mal allein machen durfte? Nein, es war etwas völlig anderes, etwas absolut Unerwartetes. Am Sonntagvormittag bekam ich hohen Besuch am Stand der PRFZ. Da kam ein älteres Ehepaar vorbeigeschlendert. Und obwohl ich den beiden noch nie begegnet war, wusste ich sofort, wer sie waren. Sie mit Krücken, beide mit auffälligen bedruckten T-Shirts – Iny Klocke und Elmar Wohlrath (Iny Lorentz) – die Eltern der »Wanderhure« und das wahrscheinlich erfolgreichste Autorenpaar Deutschlands. Ich schenkte ihnen die aktuelle Ausgabe der SOL, in der es um die Ursprünge jenes Fandoms geht, aus dem beide stammen und in dem sie sich vor Urzeiten kennengelernt hatten. Wir plauderten über das Fandom, über die Lesungen, die sie in der nächsten Zeit geplant haben und über das Schreiben. Ich zeigte ihnen meine FanEdition-Romane, die in dem Stapel vor mir auf dem Tisch lagen. Da meinte Iny: Wenn du sie uns signierst, kaufen wir sie dir ab. Ich war baff. Natürlich zückte ich sofort den Stift und signierte die beiden Romane und sie erhielten sie für den Rabatt der PRFZ-Mitglieder. Dass einzig blöde war, weder ich noch mein Mann (der neben mir saß) ist auf die Idee gekommen, ein Foto davon zu machen. Seufz! Ich werde, die Begegnung jedenfalls nicht so schnell vergessen. Ganz oben auf meinem SuB liegt nun auch ein Buch von Iny Lorentz. Das hat mir mein Mann aus dem Rewe mitgebracht.

Nach dem Con ist vor dem Con und so ging die Woche nach Garching so schnell vorüber, dass ich kaum zum Luftholen kam und dann war schon wieder Freitag. Wir fuhren nachmittags nach Passau, kämpften dabei ein bisschen mit dem Navi, dass uns durch Österreich leiten wollte und kamen auf der A3 an einer Art Straßensperre vorbei. Dort wird plötzlich der Verkehr in seiner Geschwindigkeit gedrosselt und die Fahrbahn verengt, bis man in Schritttempo an einem Häuschen vorbeifährt, vor dem eine junge Frau mit einem Maschinengewehr steht. Das ist wohl so eine Art versteckte Grenzkontrolle allerdings auf deutschem Gebiet. Glauben die tatsächlich, dass man damit Schleuser und Flüchtlinge aufhalten kann? Nun, ja, der Anblick fühlte sich jedenfalls schon sehr verstörend an.

In Passau suchten wir dann gleich das Parkhaus auf, was mir der Herr vom Hotel am Telefon empfohlen hatte. Das lag auf der anderen Seite der Donau, hinter der Burg und kostete nur 5 Euro am Tag. Während das Parkhaus in der Innenstadt seit diesem Jahr 20 Euro kostet. Das Hotel hat nur drei Stellplätze und die waren schon weg. Die Pension hat eine tolle Lage direkt an der Donau. Man kann vom Zimmer aus gut die Schiffe beobachten, die vorbeifahren. Die Einrichtung ist ausgefallen und ansprechend, wenn auch mitunter nicht praktisch. Mit den Designerleuchten auf dem Nachttisch konnte man jedenfalls nicht lesen. Zum Glück ist mein iPad beleuchtet. Wer Wert auf persönlichen Service legt, ist in diesem Hotel fehl am Platz. Das ist eher ein Airbnb als eine Pension. Die Rezeption ist nur vier Stunden am Tag besetzt, aber selbst zu diesen Zeiten kommt man telefonisch kaum bis gar nicht durch (ich habe viele Male angerufen, bis ich jemanden erreicht habe). Aber wenn man jemanden angetroffen hat, waren die Leute nett. Frühstück war in der Buchung nicht inbegriffen und musste quasi vor Ort gebucht werden. Ist nur blöd, wenn niemand da ist, wenn man anreist. Es war 17:40 Uhr als wir kamen und es keiner mehr da. Ein Gast wartete, weil er den Türcode nicht mehr wusste und sich nicht aus dem Hotel traute. Den Türcode bekam ich per Mail und SMS zugeschickt. Ohne ihn wären wir nicht ins Haus gekommen. Die Anmeldeformulare und Schlüssel lagen dagegen offen aus, man wusste also ganz genau, wer noch hier übernachtet. Datenschutz? Fehlanzeige! Ach ja, es fand auch keine Zimmerreinigung statt. Das kann aber daran gelegen haben, dass es Wochenende war. Das Bad war auch schon älter und etwas eng, und der Klodeckel rutschte einem permanent unter dem Hintern weg. Die Rettungspläne in den Zimmern stimmen nicht mit den Grundrissen überein. Da brauchte man schon viel Fantasie, wenn man den Fluchtweg finden will. Für den Preis, den wir gezahlt haben, hätte ich etwas anderes erwartet. Zumal das Frühstück, das wir für Sonntag für 12 Euro zugebucht hatten, nicht gerade üppig war. Man hat die Wahl zwischen klassisch, süß oder Jogurt mit Müsli. Alles wird auf einem Teller vorbereitet und serviert. Für Leute, die viel essen, ist das definitiv zu wenig. Mein Mann hat mein Brötchen mitgegessen, da ich morgens nicht so viel runterbekomme. Wenn ich das mit dem Frühstücksbuffet in dem Hotel in Garching vergleiche …

Freitagabend trafen wir uns dann das erste Mal mit den Oldies im nahegelegenen Bräuhaus. Der Altersdurchschnitt lag bei 70+. Wir fanden aber Anschluss an die »Jugend« vom SFCD (Science Fiction Club Deutschland). Am Samstag war volles Programm angesagt. Wir trafen uns um 11 Uhr am Bräuhaus, gingen dann gemeinsam zum Dom. Dort besuchten wir ein Orgelkonzert und der Domprobst erzählte uns noch etwas über den Dom. Danach ging es gleich zum Schiff. Mit der »Sissi« machten wir eine Drei-Flüsse-Rundfahrt auf Donau und Inn und an der Ilz vorbei. Am späten Nachmittag gab es noch eine fast zweistündigen interaktive Stadtführung, die sehr lustig war. Allerdings waren es draußen fast 30 Grad und die Sonne brannte vom Himmel. Ich war entsprechend fertig, als wir abends wieder im Bräuhaus saßen. Wir setzten uns ans Fenster, weil es uns im hinteren Teil des Raums einfach zu warm war. So saßen wir zwar etwas abseits, aber es war deutlich angenehmer. Vom Con-Programm bekamen wir nur den Vortrag über Hubbard und Scientology mit, den ich aber sehr interessant fand, weil ich mich damit noch nie beschäftigt habe. Danach waren wir beide so müde, das wir ins Hotel zurückkehrten und uns erst einmal ausschliefen.

Nach dem Frühstück checkten wir gleich aus und schafften unsere Sachen zum Auto. Von hier aus gingen wir hoch zur Veste Oberhaus, von der man einen sensationellen Blick auf die Stadt hat. Die Sonne brannte schon am Vormittag und ich war froh, als wir wieder unten waren und uns draußen vors Bräuhaus setzten. Diejenigen, die noch nicht abgereist waren kamen nochmal vorbei und man konnte noch mal ausgiebig schwatzen. Nach einem Mittagssnack fuhren wir wieder zurück.

Hier ein paar Impressionen von Passau:

Cons, Cons, Cons

Ich bin in diesen Tagen voll beschäftigt. Das ist schon fast Freizeitstress. Heute nachmittag wollen wir nach Passau zum OldieCon und ich muss zuvor noch etwas für die SOL 111 und die FanSzene 59 tun. Da bleibt wenig Zeit zum Bloggen.

Letztes Wochenende waren wir beim GarchingCon. Ein ausführlicher Conbericht folgt später. Hier sind erst einmal ein paar Fotos von mir. Sie zeigen welchen Aufgaben ich auf dem GarchingCon nachgegangen bin.

1. Den Stand der PERRRY RHODAN-FanZentrale (PRFZ) zu betreuen, hieß: auf- und abbauen, verkaufen, abrechnen und mit Leuten schwatzen. Zum Glück hatte ich dieses mal Hilfe von Freunden aus der PRFZ. Vielen Dank! Auf dem Bild sieht man mich beim Einsortieren, während ich mit NEO-Autorin Lucy Guth übers Schreiben rede. Dabei werden wir von PRFZ Ehrenmitglied Herbert Keßel beobachtet, der den Stand der PRFZ viele Jahre lang selbst betreut hat. Das Foto machte Norbert Fiks.

2. Samstagvormittag hatten PRFZ-Vorsitzender Nils Hirseland und ich einen Programmpunkt zu absolvieren. Es ging um die PRFZ und was es bei uns neues gibt. Ich hätte mir ein paar mehr Zuschauer gewünscht, aber wir hatten starke Konkurrenz.

3. Am Samstagmittag fand die Mitgliederversammlung der PRFZ statt, bei der ich als Schriftführerin alles genau zu dokumentieren hatte. Es wurde vieles diskutiert. Unterstützt wurde ich von Nils Hirseland, Leo Beyrle und Norbert Fiks, der nicht drauf ist, weil er das Foto gemacht hat.

4. Am Nachmittags durfte ich das NEO-Panel moderieren. Mit dabei waren einige NEO-Autoren. Auf dem Foto sitzt Dietmar Schmidt zu meiner Rechten und Exposeáutor Rüdiger Schäfer zu meiner Linken. Wie man an den freundlichen Gesichtern sieht, hatten wir viel Spaß.

5. Und dann war ich auch noch als einfache Besucherin unterwegs. Hier sieht man mich beim Sammeln diverser Autogramme. Leider habe ich nicht so viele Programmpunkte ansehen können, wie ich gewollt habe. Es war einfach zu wenig Zeit und mit Leuten reden war mir in dem Fall wichtiger.

Das war’s auf die Schnelle. Mehr folgt demnächst.

Kamihimokörbchen und mehr

Die Leser meines Blogs werden sich schon fragen, ob ich mit Kamihimo aufgehört habe. Die Antwort ist Nein. Ich habe nur eine Urlaubspause eingelegt. Leider hatte ich bisher keine Zeit, die Arbeiten, die davor und danach entstanden sind, hier würdig zu präsentieren. Das hole ich hiermit nach.

Brotkörbchen. Das Muster hatte mir beim ersten Mal ziemliche Kopfschmerzen bereitet. Nun habe ich es mit einem anderen Ansatz versucht und es ging tatsächlich besser. Nur mit der richtigen Länge der Bänder, habe ich noch so meine Schwierigkeiten. Farblich habe ich das etwas variiert, weil ich durch die japanischen Bänder ein wenig mehr Auswahl habe. Allerdings habe ich festgestellt, das man die beiden Bänder (die aus Japan und die aus deutscher Fabrikation) besser nicht mischt, weil sie nicht nur unterschiedliche Breite haben, sondern auch von der Festigkeit variieren. Die japanischen sind deutlich fester und vor allem gleichmäßiger. Das Körbchen habe ich übrigens schon verschenkt.

Tasche. Ich habe nochmal die Tasche gemacht, die ich meiner Mutter geschenkt habe, weil mir das Muster so gut gefallen hat. Eigentlich wollte ich dafür rote Lederhenkel hernehmen, aber die entpuppten sich als zu dünn. Die türkisfarbenen ergeben aber auch einen schönen Kontrast zu dem schwarz-weißen Taschenkörper. Allerdings habe ich nach Fertigstellung gemerkt, das mir bei Flechten ein Fehler unterlaufen ist. Da war es aber zu spät, das Geflecht nochmal aufzumachen. Man merkt es auch nur, wenn man es weiß. Wurmen tut es mich trotzdem.

Und weil ich durch die Tasche sehr viel Restmaterial hatte, das verarbeitet werden muss, damit es nicht herumliegt, habe ich nochmal so ein rundes Wollkörbchen gemacht. Weil ich aber kein schwarzes Kamihimo mehr habe – muss erst wieder welches bestellen – habe ich rosa genommen. Davon habe ich noch jede Menge. Im Kontrast zu dem Schwarz sieht das gar nicht mal übel aus. Das Körbchen ist ein wenig größer, als das, was ich schon mal gemacht hatte und was mir beim Häkeln gute Dienste erweist.

Hier noch ein paar Bilder aus anderen Perspektiven.

 


Jäger und Gejagte

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 304 – »Amtraniks Zorn« von Rüdiger Schäfer

Auf Protektor Reginald Bull und Administratorin Stella Michellsen wird ein Anschlag verübt, bei dem mehrere Unschuldige sterben. Der Protektor und seine Frau ziehen sich daraufhin aus der Politik und der Öffentlichkeit zurück und fliegen mit einer Privatjacht in ein 200 Lichtjahre entferntes Raumgebiet in dem zwei Kreuzer der Terranischen Flotte verschollen sind. Eines davon ist die RADIANCE. Sie gehörte zu den 2500 Schiffen, die während der Versetzung von Erde und Mond beim Projekt Laurin vor zehn Jahren verloren ging.
Das Schiff von Bull und Michelsen wird von einem fremden Raumer angegriffen und stürzt auf einer Dschungelwelt ab. Dort stoßen die beiden auf die Überlebenden der RADIANCE und der CONRAD DERINGHOUSE. Letztere war der RADIANCE vor sieben Monaten nach einem Notruf zu Hilfe geeilt und galt seitdem ebenfalls als verschollen. Ein Außerirdischer mit dem Namen Amtranik hat die Schiffe aufgebracht, ihre Besatzungen auf dem Planeten ausgesetzt und nutzt sie nun für Jagdzwecke. Er spielt mit den Menschen wie ein Raubtier mit seiner Beute. Ein großer Teil der Besatzung beider Schiffe wurde bereits von ihm getötet.

Bull ist so erbost darüber, dass er Amtranik den Krieg erklärt. Er tüftelt einen Plan aus, um den überlegenen Gegner zu besiegen. Das Unmögliche gelingt und Amtranik zeigt sich ehrenhaft und lässt die Menschen mit der ausgeschlachteten CONRAD DERINGHOUSE ins Solsystem zurückkehren.

Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Roman halten soll. Einerseits reißt er mich aus der Staffelhandlung, die ohnehin bisher eher gemächlich dahindümpelt, andererseits finde ich es wichtig zu wissen, was auf Terra passiert. Dass aber der Protektor der Terranischen Union und die Administratorin derselben einfach mal so in ihrem Urlaub losziehen, um ein verschollenes Raumschiff zu suchen, wie einen versunkenen Schatz, und das ohne Sicherheitsleute oder zumindest einem Kampfroboter als Begleitung … nun, ja, das ist schwer zu schlucken.

Dass auf dieser Reise etwas schiefgeht, war im Voraus zu erwarten. Es hat den Anschein, als wollten die Regierenden auf der Erde die beiden nach dem Attentat loswerden. Die politische Lage und das Attentat sind sehr spannend geschildert und bilden einen guten Auftakt. Dann jedoch füllt Rüdiger Schäfer zu viele und lange Passagen mit Exposition. Ein bisschen mehr »show« anstatt »tell« hätte der Geschichte gut getan. Die Beziehung der beiden ist zwar glaubhaft, bedient sich aber bisweilen zu vieler Klischees. Insbesondere während des Finales, als Bull Amtranik besiegt.

Die 2500 Raumschiffe, die während des Projektes Laurin verschwunden sind, wurden zwar immer mal wieder erwähnt, aber man hatte nie das Gefühl, dass es die Terraner großartig juckt, was aus den Schiffen geworden ist. Klar kam die Besatzung durch Leticron dazwischen, aber spätestens nach der Rückkehr der SOL hätte diese Mission ganz oben auf der Liste stehen müssen. 2500 Schiffe, sind ein Potenzial, bei dem es sich die TU nicht leisten kann, es zu vergeuden.

Amtranik wird in Prolog und Epilog sehr gut charakterisiert. Ich hätte mir gewünscht noch weitere Kapitel aus seiner Perspektive zu lesen. Dafür hätte der Autor einige Gedankengänge von Michelsen und Bull weglassen können. Ich will nicht immer detailliert wissen, was der Protagonist gerade über das oder jenes denkt, vor allem nicht während einer Kampfsituation. Das mag in solchen Situationen tatsächlich passieren, aber es stört massiv den Lesefluss. Zumal Bull vieles bereits auf ähnliche Weise mit Autuum Legacy durchgemacht hat, was er jetzt wieder mit Stella erlebt. Dagegen sehen wir Amtranik nur als gewalttätigen Mörder, der seine Beute mit Freude in den Tod hetzt. Das passte nicht zu der differenzierten Darstellung aus dem Prolog und dem Epilog.

Die Szenen auf den Dschungelplaneten fand ich allesamt sehr beklemmend. Die Hoffnungslosigkeit der Menschen, die dort schon seit Jahren unter widrigen Umständen hausen. Man mag sich das kaum vorstellen, dass sie nach wie vor eine intakte Gemeinschaft bilden. Ein gemeinsamer Feind verbindet offenbar. Diese düstere und fast depressive Stimmung war schon im vorangegangenen Roman von Rainer Schorm zu spüren. Stecken die beiden Exposé-Autoren in einem Tief? Setzt ihnen die schlechte Stimmung in Politik und Gesellschaft so sehr zu, dass ihnen die Freude am Schreiben abhanden gekommen ist? Ich wünsche mir wieder mal einen heiteren Roman, eine Geschichte, die weniger tiefsinnig ist. Die Realität ist gerade betrüblich genug, da muss ich das nicht noch bei meiner Lektüre lesen.

»Amtraniks Zorn« wirft einen Blick auf die Situation im Solsystem und führt eine Figur ein, die hoffentlich noch wichtig werden wird. Die Autoren der NEO-Serie bedienen sich hier erneut Namen und Figuren aus der Erstauflage und interpretieren diese neu. Schauen wir mal, was daraus wird.

Raum-Zeit-Oktopoden

Quelle: PROC.org

Das habe ich an dieser Stelle noch gar nicht vermeldet. Es gibt eine neue FanEdition, an der ich zumindest Redakteurstechnisch ein bisschen beteiligt war. Von Januar bis Anfang April habe ich das Lektorat des Romans gemacht und mit dem Autor Dirk Eickenhorst die Korrekturen besprochen. Aus einem bereits sehr reifen Text wurde dabei eine wirklich gute Geschichte. Ich hatte sehr viel Spaß dabei. Und dann hat noch Frank. G. Gerigk über Nacht (im wahrsten Sinne des Wortes) ein tolles Titelbild dazu gezeichnet. Diese Woche kamen bei mir die Exemplare an, die wir auf dem GarchingCon verkaufen wollen. Wer nicht nach Garching kommen kann, aber trotzdem den Roman haben möchte, der kann ihn nach dem GarchingCon im SpaceShop der PRFZ bestellen.

Hier noch ein paar Infos zum Inhalt der FanEdition 24 »Der Raum-Zeit-Hasardeur«:
Die Handlung spielt zwischen PERRY RHODAN-Band 2999, »Genesis«, von Kai Hirdt und Band 3000, »Mythos Erde«, von Christian Montillon und Wim Vandemaan.
Aaron Azzopardi, Transportpilot auf der RAS TSCHUBAI, wird von Zemina Paath auf eine ungewöhnliche Mission geschickt. Er soll den Lauf der Geschichte der Milchstraße verändern, damit die Cairanische Epoche nie anbricht.
Unterwegs trifft er nicht nur auf den letzten Upau, der ihm die Kartothek Aller Denkbaren Schlachten aushändigt, sondern begegnet den Tsavoresh, einer Spezies kriegerischer Oktopoden, die für den Erfolg seiner Mission unentbehrlich sind.
Wird Aaron trotz seiner Skrupel die Tsavoresh um Hilfe bitten? Und werden die Bewohner des Planeten Tsavor, aus ihrer barbarischen Vergangenheit lernen und zu einem friedlichen Miteinander finden?

Ich finde, dass Dirk Eickenhorst besonders gut die Gesellschaft der Oktopoden beschrieben hat. Dies hat mir am Roman am Besten gefallen. Gut ist auch, dass sein Protagonist kein großer Held ist, sondern ein Underdog, der eigentlich nur seine Arbeit machen will, aber in ein Abenteuer geschickt wird und sich dann durchschlagen muss.

Grundsätzlich tragen die Fan-Romane der FanEdition immer wieder ungewöhnliche Ideen zum großen Perryversum bei. Daher finde ich es wichtig, wenn die PERRY RHODAN-FanZentrale solche Projekte fördert. Dass die PERRY RHODAN-Redaktion in Rastatt das ebenso sieht, ist ihr hoch anzurechnen.

Weltraumblume und Minieier

Zu meinem Geburtstag habe ich eine tolle Blume bekommen. Es ist eine Petunie, die sieht aus wie ein Sternenhimmel. Auf Grund der Trichterform wirkt das dann fast wie ein schwarzes Loch. Ich finde die echt toll. Jede Blüte ist anders, als zeige sie einen anderen Ausschnitt des Himmels. Sie wächst nun auf unserem Balkon und wird mich hoffentlich noch lange erfreuen.

Ich hänge unten noch ein paar weitere Bilder an. Weil ich mich selbst nicht sattsehen kann.

Am Wochenende haben wir von meinem Schwager Wachteleier bekommen. Ich habe die ja noch nie gegessen und hätte mir auch nie welche gekauft. Aber er hält sein einigen Woche Wachteln und die sind so legefreudig, dass er uns jetzt ein paar Eier vermacht hat. Wie der Zufall will, habe ich im Urlaub eine Packung Schokoladeneier gekauft, in die die winzigen Wachteleier genau reinpassen. Weil sie jedoch nicht in den Eierkocher passen und wir unlängst erst gekochte Eier hatten, haben wir gestern Spiegelei daraus gemacht. Sieht witzig aus die vielen kleinen Spiegeleier. Also drei Eier entsprechen ungefähr so viel wie einem Ei. Geschmacklich gibt es aber keinen Unterschied.

 

Tierpfleger versetzt

Die Sendung »Elefant, Tiger und Co« vom MDR ist inzwischen die einzige Sendung im Fernsehen, die ich regelmäßig anschaue. Die Dokusoap aus dem Leipziger Zoo brachte mir nicht nur die Zootiere näher, sondern auch die Menschen, die dort arbeiten.

Umso ärgerlich ist es, dass ausgerechnet Zuschauerliebling Jörg Gräser in den letzten Folgen nicht mehr zu sehen war. Inzwischen ist herausgekommen, dass der Pfleger nach 30 Jahren von den Löwen, Hyänen und Erdmännchen zu den Kaninchen in den Streichelzoo strafversetzt wurde. Der Grund ist wahrscheinlich der Facebookeintrag einer überfürsorglichen Mutter, die durch einen offenen Schieber die Fütterung der Löwen gefilmt hat und dies als verstörende Erfahrung für ihr Kind bezeichnete. Denn die Löwen fraßen gerade ein getötetes Zebra.

Der Zebrahengst konnte trotz intensiven Bemühungen nicht an andere Zoos abgegeben werden und musste getötet werden. Die Verfütterung des Tieres an die Löwen sollte jedoch von den Besuchern unbemerkt geschehen. Leider war der Schieber geöffnet und der Zebrakopf plus Löwe gut von draußen zu sehen.

Wer nun den Schieber offengelassen hat und ob die Fütterung von der Zooleitung befohlen wurde oder nicht, dazu schweigt der Zoo Leipzig. Aber im Zuge dessen kam es offenbar zu Diskrepanzen zwischen Tierpfleger und Zooleitung. Das Ergebnis: Jörg Gräser musste seine geliebten Löwen Anfang April verlassen. Der Kater Majo starb kurze Zeit später an einem Infekt, Löwin Kingali brachte durch den Stress ein offenbar nicht lebensfähiges Jungtier zur Welt. Letzteren Fakt versuchte der Zoo zu verschweigen, musste es aber auf Druck der Presse zugeben.

Die Zuschauer jedenfalls lassen ihren Unmut in den Sozialen Medien freien Lauf. Es gibt sogar eine Petition, die die Rückkehr von »Löwenpapa« Jörg Gräser fordert. Auch ich habe unterschrieben.

Der Zoo Leipzig hat sich damit keinen Gefallen getan. Auch wenn die Mitarbeiter des MDR nicht daran schuld sind und sogar selbst von den internen Querelen nichts wussten, ich werde mir die Sendung sicher nicht so schnell mehr ansehen.

Zeitaugendrama

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 303 – »Zeit und Zorn« von Rainer Schorm

Die Crew der PERLENTAUCHER rettet ein Perliankind aus einer Kapsel. Da sie dem Kind mit dem übergroßen Stück Siliziumkarbid in der Stirn nicht helfen können, bringen sie es an seinen Ursprungsort, die Raumstation GORM, zurück.
Auf GORM lässt die Wallkorr – eine Art Mafia – entführten Perliankindern überdimensionale Zeitaugen einsetzen. Die leitenden Ärzte der Experimente sind Perlians, die auf diesem Weg ihre Schulden bei der Wallkorr begleichen. Bewacht wird die Station von den Generälen, die zwar nicht mit den Perlians verwandt sind, aber auch eine Art Auge aus Siliziumkarbid auf der Stirn tragen. Das sogenannte Zornauge erwerben sie im Kindesalter bei einem Initiationsritual. Ein solches steht gerade an.
Durch einen Unfall explodierte ein Teil der Station und veränderte die Siliziumkarbidstücke soweit, dass sie für die Kinder sowohl der Perlians, als auch der Generäle toxisch sind. Doch die Wallkorr will, dass die Experimente fortgeführt werden.
Perry Rhodan möchte dem ein Ende setzen und interveniert zusammen mit Gucky, Ras Tschubai, Omar Hawk, und dem Okrill Watson. In dem sie die Generäle in Schach halten und Daten über die geheime Station an die Regierung der Perlians schicken, können sie den Befehlshabenden von GORM überzeugen, sich von der Wallkorr abzuwenden und die Experimente zu beenden.
Das Perliankind wird geheilt, die Station dichtgemacht und die Generäle sollen mit ihrem Nachwuchs in die Zivilisation der Perlians integriert werden.

Rainer Schorms Romane sind in der Regel eher etwas für die technisch interessierte Leserschaft. Dass er auch gefühlvoll kann, beweist er mit »Zeit und Zorn«. Das Drama um das missbrauchte Perliankind Tajá.L596 ist so emotional geschrieben, dass es an die Nieren geht. Es ist auf jeden Fall einer der besten Beiträge des Autors zur NEO-Serie.

Dies ist jedoch nur eine Seite des Romans. Ich würde den Autor dafür feiern, wenn der Roman abseits von PERRY RHODAN NEO erschienen wäre. Leider ist er aber Teil einer Serienhandlung und in eine größere Geschichte eingebettet. Und das wiederum funktioniert so gar nicht. Schon zu Beginn fallen Unstimmigkeiten und Anschlussfehler zum vorangegangenen Roman auf. Entweder die beiden Autoren haben sich nicht abgesprochen oder Band 302 wurde erst fertig, nachdem Band 303 bereits geschrieben war, und es war keine Zeit mehr, Korrekturen vorzunehmen.

Nicht nur, dass unsere Helden sich über die anscheinende Zerstörung der SOL so gut wie keine Gedanken machen. Nein, sie wissen auch allerlei Dinge, die sie im letzten Roman noch nicht wussten. Die dort auch nie erwähnt wurden, oder einfach nicht wichtig genug waren, um sie zu erklären. Plötzlich wissen Perry Rhodan und die anderen, dass das Organ auf der Stirn der Perlians Zeitaugen sind, mit denen ihre Träger in die Zukunft blicken können. Wie sie das tun und was das für Auswirkungen hat, erfahren wir aber leider nicht. Ebensowenig erfahren wir den Grund für die Experimente an den Kindern. Wozu braucht die Wallkorr Perlians die noch weiter und besser in die Zukunft blicken können? Und wenn sie das tun, warum haben sie da nicht Perry Rhodan erblickt oder die Geschehnisse um GORM vorhergesehen?

Das mit den fehlenden Informationen mag man als Leser vielleicht noch akzeptieren, aber dass Perry Rhodan schon wieder ungefragt in die Geschicke eines Alienvolkes eingreift, um die moralische Überlegenheit der Terraner zu demonstrieren, lässt ihn überheblich erscheinen. Klar sind Experimente, bei denen Lebewesen zu schaden kommen, zu verurteilen. Aber ist es tatsächlich der richtige Weg, sich immer wieder einzumischen und dabei das Leben der eigenen Besatzung zu riskieren. Dass die Befehlshaber von GORM, die Generäle, die Perlianwissenschaftler und die Vertreter der Wallkorr auch noch darauf eingehen, und am Ende Friede-Freude-Eierkuchen herrscht, ist mehr als unglaubwürdig. Nein, es ist einfach nur ärgerlich.

Peregrin agiert wieder einmal ambivalent. Einerseits weiß er detailliert über die Perlians, die Generäle und die Wallkorr Bescheid, andererseits ist er aber nicht in der Lage eigene Ziele zu formulieren. Er möchte, dass die PERLENTAUCHER ins Zentrum der Magellanischen Wolke fliegt, begründen kann er es aber nicht.

»Zeit und Zorn« ist ein zwiespältiger Roman, der seinem Namen alle Ehre macht. Die Geschichte kostet dem Leser wegen der unglaublichen Dichte an Informationen viel Zeit. Ich habe über eine Woche gebraucht bis ich durch war. Über das kitschige Ende war ich dann ziemlich zornig, weil es nicht glaubwürdig war. Für sich gesehen, bietet Rainer Schorm aber eine ans Herz gehende Geschichte, die gefällt.