Waldsterben

Das kahle Herz Deutschlands so könnte man Thüringen nennen, denn von den grünen Wäldern, die noch vor fünf Jahren die Berge bedeckten, ist kaum noch was übrig. Es ist erschreckend, wie rapide der Wald in den vergangenen zwei Jahren abgestorben ist. Aus ehemals verträumten grünen Tälern durch die kleine Bäche fließen, sind baumlose trockene Schluchten geworden. Mir tut jedes Mal das Herz bluten, wenn ich durch meine Heimat fahre.

Kleiner Vergleich gefällig?

Ludwigstadt und Umgebung etwa 2019 Quelle: Google Maps
Aufnahme von 2023 Quelle: BayernAtlas

Fast noch schlimmer ist es im Harz. Dadurch das es Nationalpark ist, werden die dürren Bäume nicht gefällt. Entsprechend sieht es dort aus. Touristisch ist das kein reizvolles Ausflugsziel mehr. Wir sind auf unserer Reise nach Norden zweimal durchgekommen und fanden es verheerend. Übrigens genau an dem Tag, an dem nachmittags der Waldbrand am Brocken ausgebrochen ist, sind wir vormittags dort vorbeigefahren. Ich sagte noch zu meinem Mann: »Wenn es hier mal brennt, bekommen die das nicht so schnell wieder unter Kontrolle.«

Man sollte alle Klimawandelleugner mal dorthin schicken und ihnen zeigen, dass der Klimawandel bereits vor ihrer Haustür angekommen ist. So gesehen verstehe ich jene Thüringer nicht, die die AfD gewählt haben. Die sehen doch den Klimawandel mit eigenen Augen. Nur durch die Trockenheit in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren konnte der Borkenkäfer diese Schäden überhaupt anrichten. Ich habe ja den Vergleich zum Alpenraum, dort regnet es viel öfter als beispielsweise in Thüringen.

Anderseits weiß man seit dreißig Jahren, dass die Fichtenmonokultur schlecht ist, dass wir mehr Mischwälder brauchen. Nichts wurde dagegen getan, weil so ein Waldumbau nämlich Geld kostet, das kein Waldbesitzer ausgeben will. Jetzt müssen sie es. Das Waldsterben betrifft auch den Frankenwald. Dort wurden die gleichen Fehler begangen.

Weil ja viele über die Alternativen Energien wettern und das Windräder die Landschaft verschandeln, stelle ich mal die ketzerische Frage: Was verschandelt die Landschaft mehr …

… ein toter Wald …
… oder ein paar Windräder?

Ostsee pur

Vorn das Aja und im Hintergrund das Maritim

Am Donnerstag wollten wir es ruhiger angehen. Nach dem Frühstück gingen wir gleich raus aus dem Hotel und zur Mole. Leider lief gerade kein Schiff ein. Wir machten schöne Fotos vom Hotel und dem Strand. Danach spazierten wir am Wasser entlang bis zum Ende des Strands und auf der Strandpromenade wieder zurück ins Hotel. Trotz einer frischen Brise war es ziemlich warm und die Sonne brannte vom blauen Himmel.

 

Auf der Promenade

Wir kühlten uns dann im Hotelschwimmbad ab. In die Ostsee hätten mich keine zehn Pferde gebracht. Das Wasser war grünbraun mit vielen Algen. Und das Seegras musste jeden morgen von Traktoren zusammengerecht und weggebracht werden. Ich bin nicht mal mit den Füßen ins Wasser. Außerdem habe ich keine Muschel und keine Steine gesammelt, so wie ich es sonst gemacht habe. Bernstein habe ich auch keinen gefunden.

Prinz Heinrich- und Herren-Torte

Danach gammelten wir ein bisschen im Hotelzimmer herum. Ich hatte gesehen, dass es auch in Travemünde ein Café Niederegger gab, weswegen wir dort am Nachmittag hingingen, um einen Kaffee und ein leckeres Stück Torte zu essen. Es war sehr heiß auch innerhalb des Cafés.

In einem Fischladen im Ort kauften wir noch geräucherten Fisch als Mitbringsel für zuhause. Wobei der Fisch nicht mal aus der Ostsee stammte. Viel Fisch gibt es hier leider nicht mehr. Nicht nur wegen der Überfischung und der steigenden Wassertemperaturen. Wenn man sich die Wasserqualität ansieht, will man da auch gar keinen mehr essen. Auf dem Rückweg erkundeten wir den Park, der sich vom der Altstadt bis um Hotel erstreckt.

Ladesäulen in der Tiefgarage vom Maritim. Da kommen zu den Ladekosten noch die Parkgebühren, weshalb hier keiner laden möchte.

Da wir am nächsten Morgen wieder heimfahren wollten, mussten wir noch das Auto aufladen. Als günstigsten Anbieter hatten wir eine Ladesäule beim Lidl in Neustadt in Holstein ausfindig gemacht. Inzwischen muss man echt gucken, wo man lädt, weil manche Anbieter unverschämt hohe Tarife fürs Laden fordern. Die Anfahrt war spannend, weil man durch die ganzen Seebäder kommt (Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Sierksdorf). Wir haben dann beim Lidl gleich neue Wasservorräte gekauft und den Laden bewundert. Das ist der größte Lidl in dem ich je war. Da geht die Filiale in Waging dreimal rein. Wir waren dann noch nebenan bei Trigema und als wir nach einer halben Stunde zurückkamen, war das Auto voll.

Eine Jungmöwe im Seegras

Um siebzehn Uhr hatten wir uns in Sierksdorf mit Nils von der PRFZ verabredet. Wir waren schon früher dran und warteten vor der Gaststätte. Der Wind hatte tagsüber merklich aufgefrischt und die Ostsee war voller Schaumkronen. Die Wellen brachen sich mit lauten Getöse am nahen Strand und die Kitesurfer flogen durch die Luft. Das sah schon spektakulär aus. Nach dem Essen (ich hatte Dorsch bestellt) gingen wir noch runter zum Strand, der an dieser Stelle nicht so breit ist, wie der in Travemünde. Dafür ist der Sand feiner. Der Wind blies die Sandkörner über den Boden, so dass man das Gefühl hatte, die Füße würden sandgestrahlt. Das war ein schöner Augenblick.

Der Park am Traveufer

Bei der Rückfahrt fuhren wir teilweise direkt an der Küste entlang mitten durch die Seebäder, weil die Autobahn gesperrt war. Der Verkehr war dementsprechend dicht, aber so konnte man die Strände und die Ortschaften bewundern. Zurück im Hotel packten wir unsere Koffer, ich bezahlte die Hotelrechnung, so dass wir gleich frühmorgens unsere Heimreise antreten konnten.

Am Ende des Tages verabschiedete sich die Sonne in Travemünde noch mit einem spektakulären Sonnenuntergang.

Aus der Schwimmhalle nach Tatooine

Wenn man schon ein Hotel mit angeschlossenem Schwimmbad bucht, dann muss man das auch benutzen. Der Spa-Bereich vom Aja ist riesig. Innen ein großes Schwimmerbecken, Wirlpoolbecken und Baby-Planschbecken. Draußen nochmal ein großer Pool in dem man gut schwimmen kann und in dem es auch Massagedüsen gibt. Blöd war eigentlich nur, dass ich meine Schwimmbrille vergessen hatte. Ohne die Brille (mit eingeschliffenen Gläsern) bin ich wie ein Maulwurf und kann mich schlecht orientieren. Ich klammere mich dann immer an die Geländer und mache kleine Schritte, damit ich ja nicht daneben trete. Die Leute müssen denken, ich bin behindert.

Jedenfalls fand ich es im Außenbecken am schönsten. Da ist das Wasser wärmer. Innen muss man sich schon bewegen, damit man nicht friert. Wir waren so gegen halb zehn Uhr Morgens da und waren fast allein im Becken. Erst nach zehn Uhr wurde es voller. Am Vollsten ist es früh um Sieben, wenn das Bad öffnet, dann sind all die Rentner da, die sich schon vor dem Frühstück bewegen wollen. Wir konnten das gut aus dem Hotelzimmerfenster beobachten. Wir lagen zwischenzeitlich mal drinnen auf Liegen vor den großen Fenstern und schauten aufs Meer hinaus. Eine große Fähre fuhr vorbei. Ja, so stellt man sich den perfekten Urlaub vor. Außerdem waren meine Füße froh, mal nicht gehen zu müssen.

Mittags sind wir dann ins Auto gestiegen und zur Fähre gefahren, mit der man von Travemünde über die Trave nach Priwall übersetzen kann. Ein bisschen war ich ja skeptisch, ob dass klappen würde, denn wir hatten Tickets für eine besondere Ausstellung gebucht. Dort sollten wir um 13:30 Uhr sein. Doch das mit der Fähre ging Ruck-Zuck. Rangefahren, bezahlt, aufs Schiff raufgefahren und schon ging’s los. Wenn man im Auto sitzt, merkt man gar nicht, dass man sich bewegt. Die Überfahrt hat keine fünf Minuten gedauert und schon konnten wir wieder runterfahren und unsere Fahrt fortsetzen. Dementsprechend früh kamen wir im Outpost One in Dassow an.

Von der Star Wars-Ausstellung »Outpost One« hatte ich im Fernsehen gehört und die Webseite versprach Außergewöhnliches. Beim Ticketpreis war ich jedoch skeptisch, ob es das wirklich wert ist. Auch das Gelände machte auf den ersten Blick keinen ermutigenden Eindruck. Vier große Backsteinscheunen ein verwittertes Hallendach ohne Wände und ein geschotterter Parkplatz. Hier und da wurde gerade gemauert. Nur am Eingang zur Kasse konnte man erkennen, dass es hier um Star Wars gehen würde. Denn man wähnte sich, als betrete man ein Gebäude in Mos Eisley. Drinnen wurden wir von den Droiden R2D2, C3PO und BB8 sowie von den Mitarbeiterinnen an der Kasse nett empfangen. Unsere Tickets, die ich ausgedruckt hatte (Man muss immer im Voraus einen Zeit-Slot buchen.) wurden gegen eine große Eintrittskarte und einen Flyer getauscht.

Da wir noch Zeit hatten, besuchten wir ersteinmal den Hangar. Dafür bekamen wir Scheckkarten, mit denen sich die automatische Tür in der Nachbarhalle öffnen ließ. Dahinter wird man in ein anderes Universum entführt und kann sich Star Wars-Raumschiffmodelle im Maßstab 1:1 anschauen. Es gibt einen Tie Fighter-Interceptor, einen X-Wing und den Naboo-Sternenjäger vom Mandalorianer. Dazu passend sind lebensgroße Figuren, Waffenschränke, Schränke mit Raumanzügen und Helmen ausgestellt. Alles ist so angeordnet, als sei man wirklich in einem Hangar. Über große LED Displays wird man von Rebellen und Imperialen begrüßt und auf die Mission vorbereitet. Draußen vor der Halle steht noch ein Panzer mit einem Sturmtruppler aus dem Film »Rouge One«.

Um 13:30 Uhr ging es dann im Gebäude mit der Kasse weiter. Hier wurden wir zusammen mit vier weiteren Besuchern auf eine Reise durch die Episoden 4-6 geschickt. Ein Audioguide erzählt mit der Stimme von Luke Skywalker die Geschichte aus dem Film Szene für Szene nach. Im Anschluss an jede Szene erklärt der Besitzer des Outpost One, woher die Figuren stammen, wer sie angefertigt hat und wie die Kulissen gebaut worden sind.

Alles was man hier besichtigen kann, wurde von Fans gebaut oder angefertigt. Die detailgetreuen Figuren und Props sind absolut perfekt. Die Kulissen sehen aus, als würde man tatsächlich an den jeweiligen Orten sein (sogar die Böden wurden den Filmszenen nachempfunden), egal ob auf Tatooine, dem Todesstern, in der Cantina Bar, auf Hoth, Bespin, Dagobah, in Jabbas Palast und Endor. Die Fotos geben nicht im Mindesten wieder wie es wirklich ist und wie es sich anfühlt. Das muss man live gesehen und erlebt haben. Die Tour dauert 75 Minuten und man muss gut zu Fuß sein, da man die ganze Zeit steht, geht oder Treppen steigt. Das Schöne ist, man kann so viele Fotos machen wie man will, man kann zwischen den Figuren umhergehen, sich daneben stellen oder davor legen. Man darf sie nur nicht anfassen.

Wir waren jedenfalls völlig geplättet, als wir wieder draußen waren und haben uns erstmal ein Eis gegönnt, weil es sehr heiß war. Dann sind wir in das Gebäude mit dem Shop und haben die Star Wars-Lego-Austellung angesehen. Dort bekamen wir unsere Scheckkarte für die Scale-Ausstellung. Die befindet sich in einem vierten Gebäude und besteht aus vielen, sehr detaillierten Dioramen. Das Highlight ist ein Millennium Falke mit einem Durchmesser von ca. fünf Metern inmitten der Startrampe 94 in Mos Eisley. Die Veranstalter haben die komplette Stadt aufgebaut, durch die man hindurchgehen und die vielen liebevollen Szenen entdecken kann.

Nachdem wir uns die Ausstellungen angesehen haben, kann ich nur sagen. Es lohnt sich. Wir waren total überwältigt. Das ist wirklich toll gemacht, und alles ausschließlich von Fans für Fans. Alle, die hier mitgeholfen haben, haben etwas Einmaliges geschaffen, dass vermutlich nicht mal Disney mit so viel Charme hätte bauen können. Übrigens ist das Projekt noch lange nicht fertig, die Ausstellungen werden ständig erweitert, der Besitzer und Organisator plant noch mehr. Auch der Außenbereich soll weiter ausgestaltet werden. Ich bin gespannt, wie das in zehn Jahren aussehen wird.

Noch völlig beeindruckt, fuhren wir zurück nach Travemünde mit einem kurzen Halt in Priwall. Hier verlief die ehemalige deutsch-deutsche Grenze, wir gingen zum Strand und fotografierten unser Hotel von der anderen Seite der Trave. Anschließend warteten wir auf die Fähre, die uns sicher wieder nach Travemünde brachte.

Der Tag ging damit zu Ende, dass wir abends im Fernsehen Star Wars Episode VIII angesehen haben und mittendrin ausschalteten, weil wir die miese Kopie von Episode V nicht länger ertragen konnten.

Marzipantorte in Lübeck

Sandskulpturen überdacht

Bei der Herfahrt hatten wir gesehen, dass es in Travemünde eine Sandskulpturenausstellung gibt. Am Dienstagvormittag beschlossen wir sie zu besuchen. Verglichen mit dem Sandskulpturen-Festival in der Algarve ist die Ausstellung in Travemünde nicht so umfangreich. Von der Detaillierung sind die Skulpturen aber gleichsam beeindruckend. Interessanterweise gibt es hier wenig Figuren aus Comic und Film, sondern fast nur von Persönlichkeiten der Geschichte oder aus Sagen und Märchen. Wir waren in kurzer Zeit durch.

Bücher über Bücher

Direkt neben der Halle mit den Sandskulpturen gibt es eine Halle voller Bücher. Hier kann man Mängelexemplare und Restposten aus allen Genres erstehen. Der Anblick ist überwältigend. Da musste ich einfach rein. Ich sagte zu meinem Mann: »Wenn ich hier wieder rausgehe, ohne ein Buch gekauft zu haben, solltest du mir einen Orden verleihen.« Ich streifte durch die Tischreihen, betrachtete die Titel und staunte, über was alles so geschrieben wurde. Es gab sogar ein paar PERRY RHODAN-Taschenbücher aus den vergangenen Jahren. Letztendlich sind wir aber beide nicht schwach geworden und haben kein einziges Buch gekauft, auch wenn ich ein paar Mal in Versuchung geriet.

Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir noch etwas Wasser und ich holte mir am Hafen ein Fischbrötchen. Wenn ich schon mal an der Küste bin. Dann machten wir es uns im Hotelzimmer gemütlich.

Der Marktplatz von Lübeck

Am Nachmittag fuhren wir nach Lübeck. Wir wollten beim Niederegger Kaffee trinken und anschließend eine Bootsfahrt rund um Lübeck machen, bevor wir uns am Abend mit einem Bekannten trafen. Das mit dem Kaffee hat geklappt, das mit der Bootsfahrt nicht, weil die Bootstour-Betreiber im September nur von Mittwoch bis Sonntag fährt. Dafür war es ungewöhnlich heiß. Das Auto meldete 29 Grad. Die Hitze staute sich in den Straßen der Hansestadt und mir rann der Schweiß in Strömen den Rücken hinab. Beim Niederegger, einem berühmten Caféhaus mit Marzipanproduktion, war es angenehm kühl. Ich bestellte ein Stück Nuss-Sahne-Torte mit Marzipandecke. Entgegen aller Erwartungen, war die nicht zu süß und schmeckte ganz hervorragend. Wir blieben noch ein wenig länger sitzen, weil es so angenehm kühl war und wir noch reichlich Zeit hatten.

Viele schmale Häuser

Im Anschluss spazierten wir eine große Runde durch die Lübecker Altstadt, die fast vollständig erhalten ist. Später erfuhren wir, dass die Stadt nur einmal im II. Weltkrieg bombardiert worden ist und anschließend als Lazarett-Stadt unter Schutz stand. Es gibt sehr viele alte Gebäude zu bewundern, die meisten sind sehr schmal und aus Klinkern gebaut, typisch hanseatisch eben. In manchen Gassen wachsen Blumen vor den Häusern oder im Rinnstein. Bei einigen hatte man Schilder angebracht, dass die Pflanzen nicht rausgerissen werden dürfen. Lübeck hat sieben Kirchen, von denen wir mindestens sechs gesehen haben. Zwischenzeitlich zog sich der Himmel zu und es wurde richtig schwül.

Malerisch

Am sogenannten Malerwinkel setzten wir uns auf eine Bank direkt an die Trave, die übrigens den kompletten Stadtkern umfließt. Lübeck ist quasi auf einer Insel erbaut, die in der Mitte mit Sand aufgeschüttet worden ist. Deswegen geht es zum Stadtkern leicht bergauf. Der Sand hat aber hin und wieder dafür gesorgt, dass die Häuser abgesackt sind. Viele der Häuser, Türme und Tore stehen ein bisschen schief, so auch das berühmte Holsten Tor, das im Mittelalter eigentlich nur ein Innentor war. Davor gab es noch einen Wall und ein weiteres Tor. Durch diese Kombination von Wall, Wasser und Toren, war Lübeck im Mittelalter quasi wie eine Festung, die nie eingenommen wurde. Nur Napoleon hat man sich freiwillig ergeben.

Der einzige Amphibienbus der Stadt

Am Holsten Tor hatten wir uns mit Thomas verabredet. Er wohnt in Lübeck und zeigte uns ein paar Besonderheiten der Stadt. Zum Beispiel die vielen kleinen Durchgänge, die durch die Häuserzeilen führen und die mindestens so breit sein müssen wie ein Sarg. Hinter mancher Häuserzeile verbergen sich weitere Häuser und wunderschöne Innenhöfe. Alles nicht sehr groß aber sehr idyllisch. Zum Abschluss gingen wir in die Mühle zum Abendessen, wo es Pasta und leckeren Flammkuchen gab. Als wir am Abend wieder zurückfuhren, fing es an zu regnen. Über dem Meer blitzte es sogar. In Travemünde war aber alles trocken.

Im Hotel musste ich dann die Füße hochlegen, da ich kaum noch gehen konnte. Ein Blick auf mein Smartphone offenbarte, dass ich einen neuen Rekord aufgestellt hatte mit knapp 22.000 Schritten am Tag. Nicht schlecht.

 

Von Braunschweig nach Travemünde

Morgens in Braunschweig

»Wenn wir schon da oben sind, können wir auch gleich weiter an die Ostsee fahren“, schlug ich meinem Mann vor. Ich war noch nie in der Lübecker Bucht und kenne die Ostsee nur auf der Ostseite, da lag es nahe, mal in den westlichen Teil zu fahren. Ich suchte ein schickes Hotel in Travemünde raus und buchte im Anschluss an den Con in Braunschweig vier Übernachtungen im Aja Travemünde. Das Hotel liegt direkt am Strand direkt neben dem Maritim, das mit seinen 36 Stockwerken wie ein Leuchtturm in der Landschaft steht (und auch einer ist).

Zunächst fuhren wir von Braunschweig nach Wolfsburg, wo wir Verwandtschaft meines Mannes besuchten. Hier bekamen wir nicht nur Kaffee und Kuchen aufgetischt, sondern auch noch ein leckeres Mittagessen. Nach dem Mittag brachen wir auf, weil wir noch drei Stunden Fahrt vor uns hatten.

Bummeln an der Trave

Ich gebe zu, ich hatte die Entfernung unterschätzt und dachte es wäre von Braunschweig nicht mehr so weit. Aber durch die vielen Baustellen und gesperrten Straßen zog sich die Anfahrt ganz schön hin. Wir fuhren vorwiegend auf der B4, weil die Autobahnen heillos überlastet waren. Bis Lüneburg klappte das auch ganz gut. Man fährt fast nur durch den Wald, der hier auch noch schön grün ist. Trotz der Trockenheit auf den Feldern ringsum. Ab Lüneburg kämpften wir dann mit Straßensperrungen, Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen, so dass wir nur langsam vorankamen. Statt auf der A1 fuhren wir auf der B209 und B404  und dann erst auf die Autobahn.

Blick auf den Strand von Travemünde

Nach vier Stunden kamen wir endlich an. Das Hotel liegt wirklich traumhaft und das Personal begrüßte uns freundlich. Wir buchten gleich noch einen Parkplatz in der Tiefgarage vom Maritim und gingen auf der Strandpromenade einen Kaffee trinken, noch bevor wir die Koffer auspackten. Gegen Abend erkundeten wir noch die Umgebung und genossen das Panorama aus unserem Hotelzimmer, bevor wir zu Bett gingen.

Zum zweiten Mal Braunschweig

Für alle die sich wundern, warum es in den letzten Tagen und Wochen etwas ruhiger in meinem Blog war, dass hatte vor allem den Grund, dass ich viel für die PRFZ getan habe. Am vergangenen Wochenende fand unser Con in Braunschweig statt und dafür gab es im Vorfeld vieles für uns Veranstalter zu tun. Am Freitag war es dann endlich soweit und die Fans kamen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen (andere europäische Länder nicht ausgeschlossen) um gemeinsam der größten Science-Fiction-Serie der Welt zu huldigen.

Als wir am Freitagnachmittag (Wir waren schon am Donnerstag nach Thüringen gefahren, damit die Anreise nach Braunschweig nicht so lang war.) eintrafen, waren die Aufbauarbeiten bereits im Gange. Contüten wurden gefüllt, Tische und Stühle hin und hergetragen und das Küchenteam (organisiert vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit unter der Leitung von Claudia Hagedorn) hatte sich bereits in Stellung gebracht und verteilte Kaffee, kalte Getränke und Snacks. Den Aufbau des PRFZ-Standes musste ich immer wieder unterbrechen, um Freunde, Bekannte und Fans zu begrüßen. Viele hatte ich seit dem letzten Con 2022 nicht mehr gesehen. Mit tatkräftiger Hilfe von meinem Mann stapelte ich FanEditionen, SOL-Magazine und Glasmodelle auf den Tisch und bereitete alles für den Verkauf am nächsten Morgen vor.

Nach 18 Uhr schlossen wir uns einer kleinen Gruppe von Perryautoren an und gingen zum Essen ins »Lord Helmchen« einem Braunschweiger Lokal, in dem wir schon vor zwei Jahren gut gegessen hatten. Es dauerte zwar, bis wir bedient wurden, aber dafür war das Essen sehr gut. Außerdem gab es so genügend Zeit, um miteinander zu schwatzen und dem neuesten Klatsch und Tratsch aus der PERRY RHODAN-Serie zu lauschen … Nein! Letzteres war natürlich nicht der Fall, denn die Autoren sind ja alle zur strengsten Verschwiegenheit verpflichten. Zwinker! Die Autorenriege traf sich anschließend noch mit weiteren Leuten an der Bar vom Premier Inn. Wir waren durch die Anreise so kaputt, dass wir gegen zehn Uhr wieder im Hotel waren und todmüde ins Bett fielen.

Nach einem ordentliche Frühstück ging’s am Samstagmorgen zum Congebäude. Die alte Mühle in Braunschweig ist ein Jugendzentrum, dessen altes Gemäuer viel Charme hat, für Leute mit körperlichen Einschränkungen aber leider nicht so optimal ist, weil der Saal sich im zweiten Stock befindet und es keinen Aufzug gibt. Ungeachtet dessen kamen die Gäste in Scharen, holten sich ihre Contüten und kauften zahleich bei mir am Stand ein. Vom Programm bekam ich deshalb nicht sehr viel mit, bis auf meine eigenen Bühnenauftritte. Zuerst mit Nils Hirseland beim »Neues aus der PRFZ«-Panel, dann bei der Mitgliederversammlung, später beim NEO-Programmpunkt und zuletzt beim gemeinsamen Programmpunkt mit Sylvana Freyberg vom SFCD. Das einzige was ich komplett mitbekam, war die Diskussionsrunde mit den Autoren der PR-Hauptserie und der Auftritt der MdI-Band.

Kurze Anmerkung zum NEO-Panel. Ich hatte im Vorfeld ein Online-Interview mit Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm gemacht, weil beide nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten und ich ein paar Neuigkeiten zur kommenden Staffel haben wollte. Das Ganze ist trotz Zusammenschnitts etwas zu lang geraten, was nicht so gut war. Dann hatte auch noch mein Co-Moderator abgesagt und ich saß mit den Autoren und der Autorin allein auf der Bühne. Die Diskussion kam erst nicht wirklich in Gang und als es dann soweit war, war das Panel zu Ende. Notiz an mich selbst: Beim nächsten Mal kein so ausgedehntes Video mehr zeigen.

Zwischenzeitlich waren wir noch mit den Leuten vom SFCD und der PRFZ beim Asiaten zum Abendessen, was nicht schlecht war, aber mir war einfach zu heiß in dem Grill-Restaurant. Dabei war das Wetter diesmal deutlich angenehmer als vor zwei Jahren, wo uns beim Aufbau am Freitag der Schweiß in Strömen heruntergelaufen war. Am Freitagnachmittag hat es sogar kurzzeitig gewittert. Am Samstag herrschten dann angenehme 25 Grad. Im Saal in der Mühle staute sich allerdings die Hitze. Und so kam man dann doch ins Schwitzen.

Den Auftritt der MdI-Band am Abend fand ich großartig. Das sind ja keine professionellen Musiker, aber dafür haben sie das echt gut gemacht und Dieter Bohn als Udo Lindenberg war eine echte Schau, sowohl optisch als auch akustisch. Nach einem Plausch mit Götz Roderer vor der nächtlichen Mühle gingen wir dann ins Hotel und ins Bett.

Der Sonntagmorgen begann mit einem dummen Spruch von Hermann Ritter über Thüringer AfD-Wähler, den ich mir noch vor dem Frühstück im Hotel anhören musste. Aber ich wusste, dass ich noch Gelegenheit bekommen würde, Rache an Hermann zu nehmen.

Die ersten zwei Stunden verbrachte ich aber zunächst am Stand der PRFZ. Dann stand der Programmpunkt zum »Klausbuch« an. Mit mir auf der Bühne waren Alexandra Trinley und Hermann Ritter. Ich hatte einiges vorbereitet, drei Videos und eine Powerpointpräsentation. Ich zeigte erstmal das Video, in dem Klaus N. Frick sein Geburtstagsgeschenk auspackt. Dann kamen eine Reihe Fotos von Klaus und Hermann, die ich von Peter Fleissner bekommen hatte. Da waren unteranderem welche dabei von einem Auftritt beim ThoreCon vor 25 Jahren, als Klaus und Herrmann eine Comedy aufführten. Ich hatte mir das Video besorgt und einen Teil herausgeschnitten, den ich passend zu den Fotos präsentierte. Sehr zur Freude der anwesenden Fans und sehr zum Leidwesen von Hermann. Im Anschluss kamen noch ein paar Fotos von Klaus unteranderem welche mit Rüdiger Schäfer. Von ihm hatte ich eine spezielle Videoaufnahme angefordert, da er ja nicht in Braunschweig dabei sein konnte. Was keiner wusste, in dem Video würde es nicht primär um das »Klausbuch« gehen, sondern um Hermann Ritter. Die PRFZ verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft, da die PRFZ an seinem Küchentisch gegründet wurde und er bereits zwei Mal ihr Vorsitzender gewesen ist.

Ich weiß nicht, wann genau der Zeitpunkt war, an dem Hermann kapierte, was da geschah, aber es gelang uns an diesem Tag, ihn sprachlos zu machen. Und das können die wenigsten von sich sagen. Er bekam noch eine Urkunde und ein Glasmodell vom Sonnensystem. Ich fand den Programmpunkt sehr gelungen. Für mich blieb an diesem Tag nur noch eine Verpflichtung. Zusammen mit Roland Triankowski stellte ich die aktuelle FanEdition vor. Dazu kamen sogar mehr Fans, als ich gedacht hatte. Und im Anschluss bekam ich noch einige FanEditionen am Stand los. Es war also ein voller Erfolg.

Die Abschlussworte von Nils und Claudia bekam ich nicht mit, weil wir unten schon dabei waren, alles zusammenzuräumen. Um 15 Uhr kamen auch schon die Möbelpacker, die die Tische und Stühle in der Mühle wieder an ihren Platz tragen mussten. Das hatten wir beim letzten Mal selbst gemacht und es hatte entsprechend lange gedauert. Dieses Mal waren wir eine Stunde später schon fertig. Der Abschied nahte. Die anderen machten sich auf dem Weg nach Hause. Wir blieben noch eine Nacht in Braunschweig und nutzten den Abend, um uns endlich mal die Stadt anzusehen. Neben dem Hotel fand ein Opern-Festival statt. Es wurde am Burgplatz Verdis »Il trovertore« aufgeführt, was viele Leute anlockte und vor der Kulisse des Burgplatzes sicher toll anzusehen war.

Das waren die 5. PERRY RHODAN-Tage der PRFZ. Die 6. sind schon in Planung. 2026 dann wieder in Braunschweig.

Fotos werden nachgereicht, die sind noch auf der Kamera.

Geschätzt statt gerechnet

Man kann nur hoffen, dass bei der Deutschen Bahn Vulkanier* arbeiten. Laut einem Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn werden die Fahrpläne inzwischen nicht mehr berechnet, sondern nur noch geschätzt. Zu viele Baustellen, zu viele Langsamfahrstrecken und zu viele andere Störungen, so dass ein ordentlicher Fahrplan nicht mehr möglich ist.

Ich hatte das schon länger vermutet. Vor allem, weil ich merke, wie meine Fahrten bei gleicher Strecke immer länger werden. In den Fahrplänen stecken so viele Zeitpolster, dass Züge mitunter früher ankommen und an Bahnhöfen warten müssen, bis die Abfahrtszeit erreicht ist. Andererseits bekomme ich weniger Verbindungen als früher angezeigt, wenn ich auf der Bahnseite danach suche. Verbindungen mit Umsteigezeiten unter zehn Minuten werden gar nicht mehr angezeigt. Es passt vieles nicht mehr zusammen.

Wie schlimm es tatsächlich um die Deutsche Bahn bestellt ist, kann man in einem Interview mit Arno Luik in der Berliner Zeitung lesen. Leider wurde der Artikel inzwischen hinter der Bezahlschranke versteckt. (Alternativ kann man das Interview mit Arno Luik aus den Deutschen Wirtschafts Nachrichten lesen, es werden über ähnliche Inhalte gesprochen.) Im Groben zusammengefasst spricht der Bahnexperte – von dem ich vor Jahren das Buch »Schaden in der Oberleitung« gelesen habe – davon, warum der Niedergang der Bahn erst jetzt so offensichtlich wird, obwohl der Keim des Untergangs schon von Ex-Bahnchef Helmut Mehdorn gelegt wurde.

Auszug:

– Das ist das Verrückteste an der ganzen Geschichte. Die Bahn ist für den Erhalt ihrer Infrastruktur verantwortlich. Die muss sie mit eigenen Mitteln pflegen. Wenn die Infrastruktur aber so kaputt ist, dass sie neu gebaut werden muss, dann springt der Staat, also der Steuerzahler ein. Er übernimmt die Kosten zu 100 Prozent. Sprich: Im eigenen ökonomischen Interesse hat die Bahn kein großes Interesse an dieser kostenintensiven Pflege ihrer Infrastruktur.

Und nun wird es komplett irre: Die Bahn übernimmt für diese Neubauten die Planungsaufsicht und bekommt dafür 18 bis 23 Prozent der Gesamtbaukosten. Die Bahn hat also ein Interesse daran, dass die Neubauten möglichst teuer werden. Das spült Geld in ihre Kasse. Im Klartext: Die Bahn verdient an ihrem Zerfall.

– Seit Jahren fallen jährlich über 100.000 Züge aus. Die Pünktlichkeitsquote der Bahn liegt momentan knapp über 50 Prozent, das ist einzigartig in Westeuropa. Aber diese Quote sagt wenig aus. Denn Bahnchef Lutz erklärte vor einiger Zeit, dass „Züge, die nicht losfahren, auch nicht zu spät ankommen können“. Zugausfälle tauchen also in der Verspätungsstatistik gar nicht auf.

– Die Bahn hat damals ein geschätztes Vermögen von 180 Milliarden Euro, mindestens, und Mehdorn wollte sie für acht Milliarden an dubiose Investoren verkaufen. Im Klartext: Er wollte Volkseigentum verscherbeln, für den angestrebten Börsengang.

– Er hat, mit der Staatskasse im Hintergrund, die Deutsche Bahn radikal so umgebaut, dass sie keine Deutsche Bahn mehr ist. Früher hat die Bahn über 90 Prozent ihrer Geschäfte in Deutschland mit dem Zugfahren gemacht. Mehdorn hat sie zu einem global agierenden Logistikkonzern transformiert. … Diese Milliarden fehlten hierzulande bei der nötigen Pflege der Infrastruktur, der Schienen, der Bahnhöfe.

– Die Signalanlagen und Stellwerke sind veraltet. Die Brücken sind veraltet. Da seit zu vielen Jahren faktisch und sträflich deinvestiert wurde, ist nahezu alles marode. Dieser Zerfall wurde auch dadurch verschleiert, dass die Bahn Puffer in ihre Fahrpläne eingebaut hat. Das heißt, man fährt länger als früher, kommt aber laut Fahrplan trotzdem pünktlich an. Ungefähr 1000 Langsamfahrstrecken sorgen derzeit dafür, dass Züge an vielen Stellen nur noch langsam dahinschleichen können. Da müssen ICEs, die mit Tempo 200 angebraust kommen, auf 60 oder 40 Kilometer runterbremsen.

Quelle: Berliner Zeitung

Interessant ist auch folgende Information. Seit den 1990er Jahren hat die Bahn ungefähr zwanzig Prozent ihres Schienennetzes stillgelegt. Das bedeutet eine Verdichtung des Verkehrs und dadurch auch mehr Verschleiß. Luik stellt die Frage, was passieren würde, würde wenn man zwanzig Prozent des Autobahnnetzes stilllegen – richtig, das gleiche Chaos, was man jetzt bei der Bahn sehen kann.

Es wird aber noch paranoider, wenn demnächst die Trassennutzungsgebühr steigt. Die DB-Töchter (inzwischen ca. 800 Firmen) wie DB-Cargo und DB-Regio müssen ebenfalls diese erhöhten Kosten zahlen. Die Konsequenz daraus wird sein – das Ende des Nahverkehrs. Strecken, die jetzt schon nur bedingt rentabel sind, werden wegfallen, die Preise für Zugtickets ins Unermessliche steigen, woraufhin noch weniger Leute mit der Bahn fahren werden und noch weniger Geld generiert wird. Ein Teufelskreis.

Ich glaube inzwischen, dass es irgendwann damit enden wird, das wir bald gar nicht mehr mit dem Zug fahren werden. Erstens, weil es kaum noch Züge geben wird, die fahren und Zweitens, weil wir es uns nicht mehr leisten können. So wie es aussieht, wird der Zeitpunkt eher früher als später kommen.

Der klimafreundliche Umbau unserer Infrastruktur, wie von der Ampelregierung versprochen, rückt damit in weite Ferne. Trotz Deutschlandticket haben sie an dem Dilemma zumindest eine Teilschuld.

*Spock schätzt in Star Trek IV die Daten des Raumschiffes für eine Rückkehr aus der Vergangenheit in die Gegenwart.

Sensationelles Chaos auf dem Mond

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 336 – »Der Inquästor« von Rüdiger Schäfer

Ein Raumschiff der Garbeschianer stürzt auf dem Mond ab. An Bord ist der Inquästor Krailtsch. Er soll prüfen, ob die Lordrichter einen Hordenzug gegen die Menschen anstrengen müssen. Außerdem soll er herausfinden, was es mit Laumae und dem Zeitträger Perry Rhodan auf sich hat. Die Labori Amtranik und Imara Tugh begleiten Krailtsch, doch Amtranik hat noch eine Rechnung mit Perry Rhodans bestem Freund Reginald Bull offen, der sich ebenfalls auf dem Erdmond befindet.
Entgegen seines Befehls, den Inquästor zu schützen, verlässt Amtranik das Schiff, um seinen Rachegelüsten nachzugehen. Bald findet er den Gesuchten mit seinen Begleitern Perry Rhodan, Thora und Gucky. Doch die Jagd auf die Unsterblichen ist nicht so einfach, wie Amtranik zunächst glaubt. Denn Laumaes Zeroträume legen nicht nur Selene City in Schutt und Asche, sondern behindern auch Amtranik bei seinem Kampf gegen Reginald Bull.
Da wendet sich Laumae direkt an Amtranik und nützt dessen Rachegefühle aus, um ihn zu täuschen. Im Glauben Reginald Bull zu töten, tötet Amtranik stattdessen Inquästor Krailtsch, der mit Imara Tugh ebenfalls das Schiff verlassen hat. Laumaes Ziel ist die Kontrolle über das Schiff der Garbeschianer und das Verlassen des Mondes. Durch seine übermächtigen Fähigkeiten trickst er nicht nur Amtranik und die Garbeschianer aus, sondern kann auch NATHAN zwingen, den Sperrschirm um den Mond abzuschalten. Damit ist der Weg zur Erde für ihn frei, wo er sich mit der Stele im Pazifik vereinigen will, um seine Macht über das Universum endgültig zu etablieren. 

Rüdiger Schäfer beginnt mit einer Sexszene der besonderen Art. Das erinnert mich ein wenig an die Sexpraktiken der Klingonen. Nicht gerade angenehm, aber interessant zu lesen.

Hauptfigur des Romans ist nicht Inquästor Krailtsch, sondern die Labori Amtranik und Imara Tugh. Über die Erlebnisse der beiden – insbesondere durch die Erinnerungen von Imara Tugh – erfährt man mehr zu den Zusammenhängen innerhalb der Serie. Die Garbeschianer sind so etwas wie Umweltschützer, die das Universum von Manipulationen aller Art (Zeitbrunnen, Quantenräume, etc.) bewahren wollen. Die Lordrichter üben seit Milliarden von Jahren die Kontrolle über die Galaxien des Universums aus. Nach der misslungenen Vernichtung von Catron und der Auslöschung der Loower, lässt die Labori Vhynja Crii den Obersten Lordrichter ermorden, um seine Stelle einzunehmen. Sie wird jedoch verraten und taucht mit einigen Anhängern ab, um die Schwestern der Tiefe zu gründen. Das sind schon erkenntnisreiche Informationen, die man in diesem Roman serviert bekommt.

Mein persönlicher Favorit ist aber der Inquästor selbst. Ein Vogelartiger, der vom Autor mit sehr viel Gefühl und Weisheit ausgestattet wird. Das Worldbuilding um die Rhoarxi finde ich großartig, allein die vielen Vogelvergleiche, herrlich! Da passt auch das Titelbild von Dirk Schulz hervorragend dazu. Von Inquästor Krailtsch hätte ich gern mehr gelesen und war zutiefst erschüttert, dass er die Geschichte nicht überlebt. Dafür gibt es von mir einen Punktabzug in der B-Note.

Endlich bekommen Perry Rhodan und Co wieder etwas zu tun. Im Gegensatz zum vergangenen Roman geht es rund. Die Vier kämpfen gegen Amtranik und Laumae gleichzeitig, wobei nicht nur Selene City zum großen Teil zerstört wird. Ich hätte mir gern ein Gespräch zwischen Krailtsch und Perry Rhodan gewünscht, was mir auch immer wieder vom Autor suggeriert, aber leider nicht erfüllt wird.

Der Roman endet mit einem Cliffhanger, bei dem man nägelkauend weinen möchte, weil man unbedingt wissen will, wie es weiter geht.

Nach den Romanen 333 und 334 reiht sich die Nummer 336 »Der Inquästor« in die Reihe spannender NEO-Romane dieser Staffel ein. Bei dem etwas zurückhaltenden Beginn konnte ich mir kaum vorstellen, dass man die Spannung in der Handlung um Primat/Laumae steigern könnte. Doch Rüdiger Schäfer schafft es, die Staffel mit ausgefallenen Ideen und der Auflösung vieler Zusammenhänge weiter voranzutreiben. So weit, dass ich mich frage: Wo wird das noch hinführen?

Landhotel mit top Preis-Leitungs-Verhältnis

Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass ich kein Foto vom Hotel und vom Zimmer gemacht habe, aber das ist nicht so schlimm, ich verlinke hier ohnehin die Webseite, da kann sich dann jeder selbst ein Bild machen.

Bei meiner kurzfristigen Suche nach einer Unterkunft blieb ich recht schnell beim Landhotel Schneider hängen. Auf allen Plattformen wurde das Familiengeführte Hotel als sehr gut bewertet. Nachdem ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei Booking buche, bin ich direkt auf die Seite des Hotels und entdeckte dort, dass es verschiedenen Arrangements gibt, die man buchen kann. Wir beschlossen die drei Übernachtungen mit Frühstück und 4-Gänge-Menü zum Abendessen zu buchen. Ich sagte mir: Wenn das Essen wirklich so gut ist, wie die Bewertungen sagen, dann ist der Preis unschlagbar.

Und in der Tat wurden wir nicht enttäuscht. Das Hotel befindet sich inmitten eines kleinen Dorfs oberhalb von Riedenburg, sehr idyllisch gelegen. Es besteht aus mehreren Häusern, einem Haupthaus, einem großen Gästehaus und der alten Schmiede (einem kleinen Gebäude auf der anderen Straßenseite). Von der Suite bis zum Einzelzimmer sind alle Zimmerkategorien buchbar. Unser Hotelzimmer lag im Haupthaus, war geräumig und standardgemäß eingerichtet. Es hatte sogar einen kleinen Balkon. Das Bad muss in den Nullerjahren mal renoviert worden sein, den Fliesen nach zu urteilen. Es könnte einen kleinen Umbau zu einer bodenebenen Dusche vertragen. Die eingebauten Rollläden könnte man gegen Rollläden mit Fliegengittern tauschen, dann hätte man auch nicht so viele Mücken im Zimmer. Eine Klimaanlage wäre prinzipiell leicht nachrüstbar, muss aber nicht sein, wenn man die ganze Nacht die Fenster aufmachen könnte. Es gibt einen Aufzug und einen kleinen Wellnessbereich mit Fitnessraum im Keller vom Haupthaus.

Das Restaurant mit angeschlossenem Biergarten verfügt über mehrere getrennte Räumlichkeiten, so dass man nicht mit hunderten Leuten zusammen beim Essen sitzt. Es ist alles sehr persönlich. Hotelgäste können im Wintergarten essen und frühstücken. Das Schöne ist, jedes Zimmer hat während des ganzen Aufenthalt seinen eigenen Tisch, man muss also nicht nach freien Plätzen suchen, wenn man mal später zum Essen kommt. Das Frühstücksbuffet war das vielseitigste Buffet, was ich in einem Hotel je erlebt habe. Nicht mal in den großen Hotels hat man so eine Auswahl, die auch noch jeden Tag gewechselt hat. Das Abendessen ließ von der Qualität und Vielfalt ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Es war reichhaltig, schmackhaft und hübsch angerichtet. Das Speisenangebot von der Karte ist überwältigend, da hat man die Qual der Wahl. Es gibt Gerichte für Vegetarier und sogar für Veganer. Man müsste schon mehrere Wochen bleiben, um alles einmal gegessen zu haben. Preislich liegt es im mittleren Niveau, für die Qualität eigentlich schon überraschend günstig. Wenn man das 4-Gänge-Menü zum Zimmer mitbestellt, kommt man weit unter den Preis, den man einzeln für die Gänge zahlen würde. Und falls jemand denkt, die Portionen wären beim Menü kleiner: Nein, definitiv nicht.

Mehr als das Hotel und ein paar Bauernhöfe gibt es in dem Ort nicht. Es ist also sehr ruhig, bis auf die LKWs, die am Freitagmorgen das Hotel belieferten (aber die waren auch schnell wieder weg). Wichtig für E-Autofahrer, es stehen zwei öffentliche Ladesäulen neben dem Hotel und es gibt eine Bushaltestelle, wobei ich nicht sicher bin, ob da überhaupt noch ein Bus fährt. Mit den Öffentlichen ist das Hotel schwieriger zu erreichen, dafür gibt es genug Parkplätze und eine Fahrradgarage. Wer möchte, kann sein Auto gegen Aufpreis auch in einer Garage unterstellen. Wir haben fürs Parken nichts bezahlt. WLAN ist im ganzen Haus verfügbar und der Zimmerservice war auch tadellos.

Die meisten Urlauber waren mit dem Fahrrad oder Auto da, manche nur für eine Nacht, andere länger. Meist waren es ältere Paare, Familien oder Großeltern mit Kindern. Es ging international zu. Die Wirtsleute, allen voran die Seniorchefin, ging morgens und abends von Tisch zu Tisch, erkundigte sich nach dem Wohl der Gäste. Das Personal nahm sich immer Zeit für einen kleinen Schwatz mit dem Gast. Man hat das Gefühl, dass man zur Familie gehört. Die Organisation stimmt, trotz einer parallellaufenden Veranstaltung am Freitag hatten wir pünktlich und zeitnah unser Abendessen auf dem Tisch.

Fazit: Wir kommen gerne mal wieder hier her.

Tropfsteine und Burger

Quelle: Wikipedia

Man lernt nie aus. Obwohl ich aus einer Stadt mit einer Tropfsteinhöhle komme und mich seit Kindheit damit auskenne, wusste ich nicht, dass es Becherstalagmiten gibt. Eigentlich ist weltweit bisher nur einer bekannt, und der steht im Schulerloch bei Essing.

Nach dem wieder sehr reichhaltigen Frühstück checkten wir aus unserem Hotel aus und fuhren Richtung Kehlheim. Der Abschied fiel angesichts des Regens nicht allzu schwer. Wir machten uns auf einen regnerischen Tag gefasst, aber kurz vor Essing hörte der Regen plötzlich auf, die Straße war trocken und auf dem Parkplatz der Tropfsteinhöhle trafen wir zusammen mit den ersten Besuchern ein.

Was ich irgendwie nicht auf dem Schirm hatte; bis zum Eingang zur Höhle muss man erstmal zwanzig Minuten steil den Berg rauf. Zum Glück hatte ich die Bergschuhe angezogen. Allerdings kam ich nicht nur ins schwitzen, sondern keuchte angesichts des sehr steilen Anstiegs wie ein Asthmatiker. Das sollten die unten am Parkplatz unbedingt dranschreiben, damit man sich darauf einstellen kann. Es gibt zwar unterwegs ein paar wacklige Bänke, aber ältere Leute und Familien mit kleinen Kindern tun sich da schwer. Ich war froh, als ich vor dem Höhleneingang stand.

In der Höhle darf man nicht fotografieren, damit sich keine Algen auf den Tropfsteinen bilden. Ganzjährig herrscht eine Temperatur von 9 Grad in der Höhle, in der schon Neandertaler gelebt haben und Fledermäuse überwintern. Die »Räume« sind ziemlich groß. Der Größte soll einst eine Druiden-Schule gewesen sein, wobei das nicht schriftlich überliefert ist. Man kann es sich aber gut vorstellen. Die Tropfsteine sind eher klein, verglichen mit denen anderer Höhlen, das Highlight aber ist ein Becherstalagmit mit einem Meter Durchmesser. Da hat es mich dann doch geärgert, dass man nicht fotografieren durfte. Am Ende der Führung bekommt man eine tolle Lichtshow gezeigt, die auf die Wände des größten Raums projektiert wird und die von den gleichen Machern produziert worden ist, die auch bei den Schlosslichtspielen in Karlsruhe dabei waren.

Als wir nach einer halben Stunde wieder an Tageslicht kamen, ist wegen des Temperaturgefälles meine Brille beschlagen. Wir haben noch ein paar Fotos von oben auf den Main-Donau-Kanal gemacht und sind dann zum Auto gelaufen und weitergefahren. Denn wir hatten uns in Landshut mit einem Freund im »Ruff’s Burger« verabredet. Hier hatten wir im Frühjahr schon mal angehalten und Mittag gemacht. Wir sind zwar keine Burgerfans, aber das Restaurant hat auch anderes zu bieten. Die belgischen Pommes (doppelt frittiert) sind echt lecker und die Limonaden werden in coolen Bechern serviert.

Nach netten Gesprächen und einem Kaffee sind wir dann gen Heimat gefahren. Unterwegs hat es immer mal wieder geregnet, aber insgesamt war es angenehm warm. Wir waren beide ziemlich müde als wir angekommen sind und haben erstmal einen Powernap machen müssen.