Star Trek: Picard – Eine Abrechnung

Ich weiß, dass die Geschmäcker von Fans verschieden sind, und das jedem etwas anderes gefällt. Daher bitte nicht gleich aufgebrachte Kommentare hinterlassen, wenn meine Meinung abweichend sein sollte.

Ich bin durch PERRY RHODAN zum Science Fiction-Fan und durch »Star Trek: The Next Generation« zum Star Trek-Fan geworden. Zuvor habe ich mich nicht großartig für das Genre interessiert. Das änderte sich ab 1990. Da lief ab September Nachmittags im ZDF »Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert«. Die Charaktere, allen voran Wesley Crusher wuchsen mir schnell ans Herz. Ich wurde ein glühender Fan, zuerst von TNG, dann von »Deep Space Nine« und zunächst auch von »Voyager« (das ließ später aber nach). Mit »Star Trek: Enterprise« verbinde ich vor allem Erinnerungen an das Kennenlernen mit meinem Mann. Star Trek war für mich nie nur eine Fernsehserie, nein, es wurde zu einem Ideal, dem ich folgte, weswegen ich einen technischen Beruf erlernte, um die Welt ein bisschen besser machen zu können. Mit den neuen Filmen und vor allem mit »Discovery« habe ich mich nie anfreunden können und kann es bis heute nicht. Ich habe die ersten beiden Staffeln von »Discovery« gesehen, aber die 3. Staffel habe ich mir nicht mehr angetan. Mein Mann meinte, ich hätte nichts verpasst.

Jedenfalls war ich gespannt, was die Serienmacher aus »Star Trek: Picard« machen würden. Die 1. Staffel ging gut los. Verglichen zur 1. Staffel von »Discovery« sprach mich die Geschichte um die Androiden und die Reaktion der Föderation auf den romulanischen Exodus an. Da wurde tatsächlich versucht eine Verbindung zwischen »Nemesis« und der Vorgeschichte des Kinofilms von 2009 herzustellen sowie die weitere Geschichte der Föderation zu erzählen. Im Laufe der Staffel geriet die Handlung jedoch unter die Räder. Es wurden immer mehr neue Töpfe aufgemacht und man verlor das eigentliche Ziel aus dem Augen. Es gipfelte in einem unlogischen und an den Haaren herbeigezogenen Plot über eine übernatürliche Wesenheit. Ich war bitter enttäuscht.

Staffel 2 ging wieder gut los. Die zweite Folge über ein paralleles Universum, in dem die Erde eine faschistoide Diktatur war, mit der sich Picard und seine Crew auseinandersetzen mussten, fand ich großartig. Es hätte so weitergehen müssen, aber es folgte eine Zeitreise in die Vergangenheit, die sich wie ein müder Abklatsch von Star Trek IV anfühlte. Zugegeben manche Szene war witzig und Seven of Nine, die in dieser Staffel eine sehr glaubhafte Entwicklung durchmachte, wussten mich zu unterhalten. Aber … die vielen Ungereimtheiten und logischen Fehler im Plot, sowie das Wiederaufwärmen von bereits Gesehenem waren einfach zu schlecht und einer Star Trek-Serie nicht angemessen.

Nach dem Anschauen von Staffel 3 hat sich mein Eindruck verstärkt, dass die Autoren und Produzenten der Serie, keine Ahnung haben, was Star Trek ist und was es ausmacht. Es werden immer wieder Sachen herausgeholt, die irgendwann mal funktioniert haben, ohne etwas Neues zu kreieren. Die Geschichte wirkt bisweilen, als habe sie ein Algorithmus wie ChatGPT (als KI kann man das ja nicht bezeichnen) geschrieben. Quasi alles was es mal gab, zusammengewürfelt, umgerührt und aufgekocht. Nein, so lockt man keine neuen Zuschauer an. Man kann durch jede Menge Fanservice zwar jene blenden, die Star Trek in den Neunzigern mal so nebenbei gesehen haben, aber man wird nicht die Fans erreichen, die Star Trek als Lebensinhalt und Philosophie verinnerlicht haben. Jene, die Wert legen, auf gut erzählte Geschichten und logische Handlungsplots. Die Stärke von Star Trek war, dass es in sich schlüssig war. Auch wenn Beamen und der Warp-Antrieb jeglicher physikalischer Realität entbehrte, hatte man zumindest das Gefühl, dass es funktionieren könnte. Wichtiger war jedoch die soziologische Komponente, das friedliche Zusammenleben und Forschen für eine bessere Menschheit, die das Bild einer positiven Zukunft vermittelten. All das fehlt bei »Star Trek: Picard«.

Ich fühlte mich nicht wohl beim Anschauen der Folgen. Es war zu düster, zu gewalttätig und es gab vieles, was mich unangenehm berührte. Waren es die Figuren, die plötzlich stritten und weinten und Dinge taten, zu denen sie früher nie fähig gewesen sind? Mag sein, dass man zeigen wollte, dass sich Menschen ändern. Aber den gealterten Schauspielern zuzusehen, hat bei mir keine Nostalgie ausgelöst. Im Gegenteil, ich fand diese gefühlsdusseligen Dialoge störend und peinlich. Ich störte mich aber vor allem an der teils unlogischen Handlung, an den falsch gedeuteten Inhalten aus früheren Serien. Warum sollte ein Teil der Wechselbälger nach dem Dominionkrieg an der Föderation Rache üben, wo sie doch von Odo geheilt wurden? Es war eine Bedingung für das Ende des Dominionkrieges, die zwischen den Gründern und der Föderation ausgehandelt worden war. Bashir hat damals das Heilmittel von Sektion 31 geholt. Die Wechselbälger haben es nicht stehlen müssen. Hat irgendeiner von den Autoren die entsprechenden Episoden eigentlich je gesehen? Es darf bezweifelt werden. Warum sollte die Sternenflotte (Sektion 31) nach dem Krieg an den Wechselbälgern forschen? Zu welchem Zweck? Warum weiß eigentlich jeder, was Sektion 31 ist, wenn das doch eine so geheime Abteilung ist? Außerdem, was hatten die Wechselbälger mit den Borg zu tun? Warum wollte Vadic (die ich als Bösewicht übrigens unglaublich lächerlich fand) Jack Crusher nochmal haben? Um ihn zur Borgkönigin zu bringen? Um was genau zu bekommen? Rache? Wie konnte Geordi La Forge die Enterprise-D bergen und reparieren, ohne, das Picard oder eines der anderen ehemaligen Besatzungsmitglieder oder die Sternenflotte das mitbekommen haben? Wie oft ist Data jetzt eigentlich gestorben und wiederauferstanden? – Fehlende Motive, belanglose Dialoge und falsche Informationen in einer Hülse aus purer Nostalgie.

Das Schlimme ist, dass die Serie nicht mal in sich logisch ist. Wo war die Tochter von Riker und Troi, die in der 1. Staffel gezeigt wurde? Warum wurde sie nicht erwähnt? Sie könnte ebenfalls von der Genveränderung betroffen sein. Warum hieß es plötzlich, die beiden hätten sich nach dem Tod ihres Sohnes getrennt, wo man sie in der 1. Staffel doch als glückliche Familie auf dem Planeten Nepenthe gezeigt hatte (nach dem Tod des Sohnes)? Außerdem: Wenn die Borg Picard wirklich eine Genmutation mitgaben, die er an seine Kinder weitergeben sollte, damit die Borg irgendwann die Menschheit übernehmen können, warum haben sie dann nicht einfach gewartet als stattdessen wiederholt die Menschheit anzugegreifen, wie in »Star Trek: First Contact«? Wie konnten sie sicher sein, dass er überhaupt Kinder haben würde? Warum waren nur Personen unter 25 Jahre von dem Einfluss betroffen? Und wieso verwandelten sie sich auf der Stelle in Borg, ohne das ihnen Nanosonden injiziert wurden? Bildeten ihre Körper selbst die Nanosonden? Und warum waren nur die Besatzungen der Raumschiffe betroffen, nicht aber die Crew der Raumbasis und die Menschen auf der Erde? Leben da keine unter 25-jährigen mehr? Wer ist so leichtsinnig und versammelt die ganze Flotte an einem Ort? usw. … Das ist nur ein Bruchteil dessen, was uns aufgefallen ist.

Ich höre an der Stelle lieber auf, weil ich mich nur unnötig darüber aufrege. Nein, das ist kein Star Trek zumindest nicht das Star Trek, was ich mal kannte. Es ist eine leere Hülle aus Nostalgie. Nur die alten Schiffe und Helden auf die Bühne zu zerren, reicht nicht aus, um Star Trek am Leben zu erhalten. Ein jüngeres Publikum spricht man damit jedenfalls nicht an. Vor allem vermittelt man ihnen so nicht die Ideale von Star Trek.

Wir leben in einer dystopischen Gegenwart, uns sind die Visionen an eine positive Zukunft abhandengekommen. Wie sollen wir unseren Nachkommen vermitteln, sich für eine positive Zukunft zu engagieren, wenn wir selbst nicht mehr daran glauben. Früher wünschte ich, in einer Zukunft wie der von Picard und Co zu leben. Star Trek war immer die positive Vision, an der ich mich orientieren konnte, die mich angetrieben hat. Doch das Star Trek von heute ist zur Dystopie verkommen. Wenn man mich fragt, ob ich in einer solchen Zukunft wie in »Star Trek: Picard«, leben wollte, würde ich verneinen. Star Trek war gestern und man hätte es so lassen sollen, wie es war. Das, was sich heute Star Trek nennt, ist irgendetwas anderes aber nicht mehr Star Trek.

Jedem, dem es genauso geht, soll sich einfach »The Orville« anschauen. Das ist das Star Trek, was ich kenne und liebe, auch wenn es nicht so heißt.

Mal’n Körbchen

Nachdem ich die ganze Zeit Taschen gemacht habe, dachte ich mir, ich mach mal was anderes und habe mich an einem Körbchen versucht. Das Dreieck-Muster hatte es mir angetan und die japanischen Kamihimo-Bänder wollen schließlich verarbeiten werden. So habe ich mich mal an einem einem Körbchen versucht.

Zuvor habe ich aber noch eine recht aufwendige Tasche gemacht. Die Farbgebung ist zwar nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe, aber irgendwie passt das Grün und das Rosa doch zusammen.

Aufgefallen ist mir, dass das japanische Band deutlich fester ist und sich schlechter teilen lässt. Es reißt aber dafür an den Enden nicht so leicht ein.

Vorsicht Zuckerwatte!

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 301 – »Welt der Cenoten« von Lucy Guth

Die SOL hat mit einer Nottransition den Chronopulswall durchbrochen und steckt ohne Energie im Leerraum zwischen Milchstraße und Großer Magellanischer Wolke fest. Zu allem Überfluss erleiden die Schiffsintelligenz SENECA sowie alle Unsterblichen an Bord einen Schock und müssen auf der Krankenstation behandelt werden. Auch Perry Rhodan ist davon betroffen, besonders aber leidet Thora, ihre Hirnfunktionen werden immer schwächer. Der fremde Peregrin kann sie aber später retten.
Derweil versucht die Crew der SOL das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen. Technokommandant Breckcrown Hayes spannt die Kollektorfelder um die SOL auf, um Hyperenergie zu sammeln und Donna Stetson versucht die Schiffsintelligenz SENECA mit Energie zu versorgen und sie aus ihrem Schockzustand zu befreien, damit das Schiff manövrierfähig bleibt. Mittels ferngesteuerter Sonden wird versucht, die ausgefallenen Ortungssysteme zu ersetzen, was mehr schlecht als recht gelingt.
Da nähert sich ein Posbischiff und droht der SOL mit der Vernichtung, wenn sie nicht den »Entflohenen« ausliefern. Da niemand weiß, wovon die Posbis sprechen und weil die SOL ohne Energie nicht verteidigungsfähig ist, lässt Perry Rhodan ein Enterkommando an Bord. Die fremden Posbis scheinen beschädigt und verhalten sich anders als gewohnt und gehen auf ihrer Suche rücksichtslos mit der Crew und dem Schiffsinventar um. Schließlich nehmen sie die SOL in Schlepp und bringen sie zu einem Planeten der von Ceynoten durchlöchert ist. Hier soll Perry Rhodan vor dem »Kollegium« der Posbis Rede und Antwort stehen.
Er landet allein auf dem Planeten Karzer und wird Zeuge, wie bei den Posbis eine Infektion ausbricht. An ihnen und ihrer Technologie wachsen Siliziumkarbidfäden und sie drehen durch. Gucky kann Rhodan in letzter Minute herausholen. Doch er und Bjo Breiskoll sind nicht nur wegen Rhodan auf den Planeten gekommen. Auch Peregrin hat sich herüber geschmuggelt. Er ist es, den die Posbis suchen. Denn er scheint verantwortlich für die Infektion, die die Posbis ereilt hat. Und nicht nur das. Peregrin hat durch seine Anwesenheit auf der SOL auch die SOL-Posbis und deren Technik infiziert. Donna Stetson arbeitet an einer Möglichkeit die Infektion zu bekämpfen, kann aber nur die Symptome bekämpfen.
Rhodan, Gucky und Breiskoll suchen auf Karzer nach Peregrin und finden mehrere tote Humanoide und zerstörte Posbis. Am Boden einer großen Ceynote entdecken sie Peregrins ehemaliges »Grabmal«. Hier hatten ihn die Posbis eingesperrt. Er ist hierher zurückgekehrt, um seinen Anzug der Distanz zu holen, doch der entschwindet. Ein alter Posbi namens Psi versucht Peregrin wieder festzunehmen, doch der wehrt sich und zerstört ihn. Psi kann vor seinem Tod noch Daten über das Heilmittel für die Infektion an die Menschen weitergeben, sagt aber, dass es nicht bei jedem funktionieren wird. Er bittet die Menschen Peregrin fortzubringen. Kurz darauf greifen die Posbis von Karzer an. Mit letzter Kraft kann Gucky Phodan, Breiskoll und Peregrin zurück auf die SOL teleportieren. Mittels eines Virus, das Bjo Breiskoll in die Posbianlagen eingeschleust hat, kann Donna Stetson die Fesselfelder desaktivieren und die SOL befreien. Erfolgreich können sie vor den Posbis fliehen.

Lucy Guths NEO-Romane lese ich momentan am liebsten. Sie hat ein Gespür für die NEO-Serie und ihre Figuren wachsen einem schnell ans Herz, sei es Donna Stetson oder Bjo Breiskoll. Es ist schön wieder einmal Charaktere zu erleben, die in den vorangegangenen beiden Staffeln kaum eine Rolle gespielt haben. Das inzwischen auch in der Serie einige Zeit vergangen ist, merkt man deutlich an der fortgeschrittenen Entwicklung dieser Figuren. Besonders gut hat mir dieses Mal der Katzer Bjo Breiskoll gefallen. Die sich andeutende Beziehung zu Donna Stetson ist gefühlvoll geschrieben. Außerdem kam mir beim Lesen der Verdacht, dass er vielleicht der Sohn von Dao-Lin-H’ay sein könnte. Das wäre eine schöne Idee und sicher eine interessante Geschichte.

Die Posbis und ihre Welt wirk exotisch und dennoch glaubhaft, ebenso die »Zuckerwatte« in Form von Siliziumkarbidfäden, die sowohl die Posbis selbst, als auch deren Technik befallen. Dass es ein Heilmittel gibt, das aber nicht alle heilt und Karzer im Grunde genommen eine Art Hospiz für die unheilbaren Posbis ist, ist eine fast schon tragische Geschichte. Selbst wenn die Posbis von Karzer weniger freundlich sind, als man gewohnt ist. Erwähnenswert sind die vielen technischen Details über die SOL und die Posbiwelt, die höchstwahrscheinlich von Peter Dachgruber stammen. Das wird viele technikaffige Fans gefreut haben. Der Autorin gelingt es auch sehr gut sie mit der Handlung zu verflechten, was sicher nicht immer einfach ist.

Erfreulich ist, dass bereits im zweiten Teil der Staffel Geheimnisse über Peregrin, den Chronopulswall und die Geschehnisse auf der Erde enthüllt werden. So kann das meiner Meinung nach weitergehen. Peregrin bleib nach wie vor eine ambivalente Figur. Man weiß noch nicht, ob er gut oder böse ist. Das verspricht Spannung für die folgenden Romane.

Zwei Kritikpunkte muss ich dann doch noch loswerden. Zu Beginn des Romans gibt es einen Anschlussfehler aus dem Vorgängerroman. Kurz vor der Nottransition besucht Donna Stetson das Bordschwimmbad. Nun war es im vorangegangenen Roman aber so, dass kurz vor der Nottransition seltsame Raum-Zeitanomalien aufgetreten sind, die jeden an Bord der SOL betroffen haben müssen. Hier scheinen nun weder Donna noch die anderen im Schwimmbad etwas davon zu bemerken, noch scheinen sie sich daran zu erinnern. Das atemberaubend schöne Titelbild hat leider mehrere Haken. Erstens kommt die Szene im Roman nicht so vor, also zumindest habe ich mir die Posbiwelt anders vorgestellt, dort findet das meiste ja innerhalb der Ceynoten statt und nicht an der Oberfläche. Zweitens, das ist nicht die NEO-SOL im Hintergrund. Das ist die SOL aus der Erstauflage mit dem verlängerten Mittelteil.

»Welt der Ceynoten« ist ein absolut lesenswerter NEO, der sowohl technisch, als auch von der Figurencharakterisierung punkten kann und die Staffelhandlung spannend fortzusetzen weiß.

Werkzeuge und Hilfsmittel für Kamihimo

Ich hatte unlängst versprochen, hier zu zeigen, was ich zum Kamihimo-Flechten für Hilfsmittel verwende. Hier nun eine kleine Übersicht.

Wichtig ist eine feste Unterlage, die schmutzig werden kann. Denn der Kleber kann schnell daneben tropfen. Ich bevorzuge eine Schneidmatte A1, mit der ich auch die Bänder schnell mal abmessen kann. Es geht aber auch kleiner. A1 passt gut auf den Tisch und man kann z. B. ein Mustervorlage aufkleben, nach der man schön genau arbeiten kann. Die besteht aus einer bedruckten und laminierten A3-Seite.

Wichtig sind scharfe Scheren, ein Maßband, ein Bleistift mit Radiergummi, eine Ahle, Tesafilm zum Fixieren und natürlich das Kamihimo-Band. Auf dem Bild sind drei Varianten zu sehen: rechts oben das Paper Strap von Ursus, das es in Deutschland gibt. Qualitativ ist das sehr gut, nur leider ist die Farbauswahl begrenzt und der Preis recht hoch. Noch höher im Preis aber von schlechterer Qualität ist das Kamihimo-Band von Stafil (Mitte). Das ist »Made in China« und dementsprechend schlecht. Oft sind die Schnüre verdreht, dann lassen sich die Bänder nicht teilen. Und wenn man es teilt, riecht es nach China-Restaurant. Einziger Vorteil, es gibt das Band auch in Dunkelgrün und in einem schönen Rot. Die großen Rollen links oben habe ich mir direkt aus Japan schicken lassen. Neben dem unschlagbar günstigen Preis stimmt hier auch die Qualität und es gibt es in allen vorstellbaren Farben.

Das Band gibt es mit einer unterschiedliche Anzahl von Strängen. Das von Stafil hat nur zehn Einzelstränge, das von Ursus hat zwölf. Das eine ist entsprechend 1,2 Zentimeter breit, das andere hat eine Breite von 1,5 Zentimetern. Teilen kann man es entweder in 2x 5 Stränge oder 2x 6 Stränge bzw. 3x 4 Stränge usw. Im Grunde kann man es, wenn man möchte in 12 Einzelstränge teilen. Dann ist es ähnlich wie Papierkordel aber nicht mehr so stabil.

In Japan gibt es noch mehr Variationen mit bis zu 24 Strängen.

 

Weitere unverzichtbare Utensilien sind Klammern in allen Größen. Die Klammerauswahl links im Bild habe ich bei Tedi gekauft. Da gibt es viele hilfreiche Dinge zum Nähen und Basteln. Mit den Klammern werden Bänder in Position gehalten, bevor sie angeklebt, oder verflochten werden und weil sie unterschiedliche Breiten haben, braucht man unterschiedlich breite Klammern. Neben Schere und Leim, sind Klammern fürs Flechten mit Kamihimo unbedingt erforderlich.

Das nächste wichtige Utensil sieht man im Bild rechts. Das sind Paketband-Stücke aus Plastik. Quasi der Nachfolger von Kamihimo-Band. Denn ursprünglich wurden die Papierbänder zum Verschließen von Reissäcken und Paketen verwendet. Nach dem Aufkommen von Kunststoff wurden sie durch Kunststoffband ersetzt. Es gibt Leute, die flechten Taschen aus diesem Plastikband. Ich nehme es zum Schneiden her. Richtig gelesen: Schneiden. Damit lassen sich die Bänder schnell und sauber in einzelne Stränge teilen. Einfach mit der Schere kurz einschneiden, das Plastikband ansetzen und ratsch ist man durch. Bevor ich das wusste, habe ich die Bänder aufwendig mit Schere oder Skalpell getrennt und dabei hin und wieder reingeschnitten.

Zum Schluß noch der Leim, mit dem man die Enden verklebt. Ich habe zuerst weißen Bastelleim von UHU genommen, aber nachdem die Tube immer so schnell leer war, habe ich mir eine große Flasche Holzleim gekauft. Funktioniert prima. Zur besseren Dosierung fülle ich den Leim in eine kleine Flasche um. Die auf dem linken Bild ist eine Flasche, in der einmal Wachsfarbe zum Beschriften von Kerzen drin war. Es eignen sich aber auch Window-Color-Flaschen oder andere Flaschen mit kleiner Öffnung.

Ein weiteres Hilfsmittel, das ich aber nicht so häufig benötige, ist eine Sprühflasche mit Wasser. Aber Vorsicht bei geleimten Sachen und Wasser. Der Leim ist wasserlöslich, die verleimten Stellen gehen dann wieder auf.

Hier noch eine Liste, woher ich die Materialien beziehe:

Paper Strap beim VBS-Hobby

Stafil Kamihimo aus einem Online Shop in Holland

sowie bei Amazon Japan.

Backup und Update

Ich habe meinen Blog endlich auf die neue WordPress-Version »upgedatet«. Das war schon lange fällig, ich habe mich nur nicht getraut, weil die geschrieben haben, dass man erst einmal ein Backup seiner Seite machen soll. Ich weiß zwar, das mein Provider ALL-INKL regelmäßig Server-Backups macht, aber ich hatte tatsächlich seit meinem Wechsel noch nie selbst ein Backup gemacht. Ich hab mich echt gescheut, weil ich absolut keine Ahnung hatte, wie ich das machen sollte.

Dem Internet sei Dank, gibt es hier nette Menschen, die einem das idiotensicher erklären. So wie der YouTuber DocWondrak der hat zwar nur 32 Abonnenten, aber er erklärt super, wie man bei ALL-INKL ein Backup für seinen Block macht. Beim Provider habe ich keine Anleitung gefunden und die WordPress-Anleitung hat mich nicht schlauer gemacht.

Anschließend habe ich dann das Update für WordPress und das Theme gemacht. Ich dachte, dass würde ewig dauern und sehr aufwendig sein, dabei war es innerhalb einer Minute erledigt.

Nun habe ich ein Backup meines Blogs (2,5 GB) auf meinem Computer und die aktuellste WordPress-Version installiert. So ein Backup werde ich jetzt häufiger machen. Wenn was passiert, kann ich die Seite selbst wieder herstellen, denn dazu hat der nette Mensch auch ein Video bei YouTube eingestellt. Besten Dank!

Osternester

Hier noch ein Nachtrag zu Ostern.

In einem Anfall von Backwut habe ich Osternester gebacken. Die habe ich als Kind immer mit meiner Mutter gebacken und hatte das schon letztes Jahr vor. Am Karfreitag habe ich dann das Rezept rausgesucht und losgelegt.

Den sehr weichen Spritzteig muss man mit einer Plätzchenpresse zu lange Schlangen verarbeiten und daraus kleine Kringel formen. Nicht zu groß, damit die »Eier« nicht durchfallen. Aber sich nicht zu klein, dann halten sie nicht. Das wird dann gebacken, mit Zuckerguss übergossen und mit buntem Puffreis dekoriert. Die Herausforderung war tatsächlich, den Puffreis zu bekommen. Ich habe alle mögliche Läden durchforstet und hab ihn schließlich in einem dieser Ein-Euro-Shops gefunden. Dabei hab ich gesehen, dass der Puffreis sogar in der Nähe von Saalfeld in Pößneck von Berggold hergestellt wird.

Die Plätzchenpresse meiner Mutter ist schon 50 Jahre alt und ein bisschen ausgeleiert, aber es hat trotzdem gut geklappt. Beim Dekorieren hat mir mein Mann geholfen. Das Ergebnis schmeckt so, wie ich es in Erinnerung hatte. Können wir mal wieder machen.

Meine Mutter hat mich für verrückt erklärt, dass ich das nochmal backen wollte. Sie scheint aber mit dem Ergebnis zufrieden gewesen zu sein.

Ein Jubiläumsband mit Zeitanomalie

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 300 – »Sektor Morgenrot« von Rainer Schorm und Rüdiger Schäfer

Mehrere Hypersignale aus den Magellanischen Wolken treffen die Erde und  in Terrania wächst eine vier Kilometer hohe Stele aus Siliziumkarbid. Ihr entsteigt ein Fremder, der sich Peregrin nennt und ersteinmal für ziemliches Chaos sorgt. Als er von einem unterseeischen Felsplateau ein Signal in Richtung Magellanische Wolken sendet, bricht Rhodan mit der SOL auf, um herauszufinden, was es mit den Signalen auf sich hat.
Kurz vor dem Ziel gerät die SOL in Zeitverwerfungen, die mehreren Besatzungsmitgliedern das Leben kosten und das Raumschiff in große Gefahr bringt. Peregrin kann die SOL und die Besatzung befreien. Urheber der Zeitanomalien ist der Chronopulswall, den die Posbis errichten, ohne nähere Gründe zu verraten. Die SOL kann sich mit einer Nottransition befreien und landet scheinbar im Nirgendwo.

Freunde physikalischer Theorien rund um Zeit, Quanten und Strings werden an dem Roman ihre wahre Freude haben. Es ist schon erstaunlich, wie die beiden Autoren tatsächliche physikalische Theorien mit ihren eigenen Ideen verknüpfen. Damit verblüffen sie mich immer wieder.

Der erste Teil des Romans spielt in Terrania und erzählt auf spannende Weise die Ankunft von Peregrin. Die Motive des Fremden bleiben im ganzen Roman im Dunkeln. Er scheint aber kein Gegner der Menschen zu sein, auch wenn man das anfangs denken könnte. Der zweite Teil spielt auf der SOL und wird vorwiegend aus der Sicht Perry Rhodans erzählt. Hier verlangsamt sich das Tempo der Handlung und es wird vieles erklärt.

Auch ohne zu wissen welcher Autor welchen Teil geschrieben hat – es wurde beim NEO Onlineabend verraten – hätte ich sofort gewusst, dass der erste Teil von Rainer Schorm stammt. Die launigen Dialoge und die ungewöhnlichen Figuren wie der mongolische Busfahrer können nur von ihm stammen. Rüdiger Schäfer gibt im zweiten Teil etwas zu sehr den Erklärbären. Das wird jenen Fans nicht gefallen haben, die es nicht so mit physikalischen Theorien haben. Mich hat’s nicht gestört.

Der Autor hat sich für den Jubiläumsband einen besonderen Fanservice einfallen lassen, in dem er eine tschechische Cosplayerin und ihren Freund zur Nebenfigur des Romans gemacht hat. Die beiden müssen den Autor auf dem Con in Braunschweig im letzten Jahr nachhaltig beeindruckt haben.

»Sektor Morgenrot« ist nicht nur eine Anspielung auf Band 300 der Erstauflage, sondern führt auf spannende Weise PERRY RHODAN NEO in eine neue Epoche. Es gab aber schon packendere Staffelauftakte.

Frohe Ostern 2023

Es ist zwar schon fast wieder rum, aber ich wünsche dennoch allen Leserinnen und Lesern meines Blogs ein schönes Osterfest.

Unser Osterbaum ist in diesem Jahr höchst ungewöhnlich. Es ist der noch immer grüne Weihnachtsbaum meiner Eltern. Mal sehen, vielleicht können sie den zum nächsten Weihnachtsfest wieder aufstellen, wenn der weiterhin so frisch bleibt. Das ist schon sehr seltsam und fast schon rekordverdächtig.

Aus der Taschenboutique

Ich war fleißig in den letzten Wochen. Neben der Zusammenstellung der SOL, meiner Kolumne FanSzene und dem Lektorat der kommenden FanEdition nutzte ich die Zeit für ein paar neue Stücke meiner Taschen-Collection.

Das Blumenmuster habe ich schon mal in weiß und beige gemacht. Weil ich so viel dunkelrotes Band hatte, und mir das Muster so gefällt, machte ich noch eine Tasche in rot und beige. Das Muster ist relativ einfach zu Flechten und schaut dennoch raffiniert aus. Ich glaube, in schwarz und weiß würde das auch gut aussehen. Das werde ich bei Gelegenheit mal in Angriff nehmen.

Bei diesem Werk rechts tat ich mich echt schwer, denn es sollte ursprünglich ganz anders werden. Der Boden war kein Problem, der ging schnell. Danach wurde es zäh. Ich experimentierte mit dickem Sisalfaden und zweifädigem Kamihimo. Das sollte ineinander verflochten werden. Durch das dünne Band ist beim Arbeiten aber kaum ein Fortschritt zu erkennen, außerdem musste ich die Bänder immer wieder aufdröseln.

Nach einem Drittel stellte ich fest, dass die Seitenwände der Tasche ziemlich labbrig waren. Die Tasche würde alles andere als stabil werden. Also trennte ich alles wieder auf und fing neu an. Dieses Mal mit Papierkordel statt Sisalfaden. Das Ganze wurde zwar stabiler, aber sah alles andere als ansehnlich aus. Also noch mal alles auftrennen und wieder auf Anfang. Etwas ratlos entschloss ich mich dann doch für die herkömmliche Methode, mit breiten Kamihimo-Streifen. Und siehe da innerhalb kürzester Zeit standen die Seiten.

Damit das nicht so langweilig aussah, flocht ich noch Einzelfäden hinein. Schließlich musste ich die zweifädigen Bänder verarbeiten, die ich ursprünglich verwenden wollte. Zum Abschluss kam noch ein geflochtener Zopf aus dem Band hinzu, das ich mir aus Japan hatte liefern lassen. Es ist zwar nicht die Tasche geworden, die ich wollte, aber sie sieht auch nicht übel aus und ist sehr geräumig.

 

Das Dreiecksmuster reizte mich schon lange. Da ich es aber für kompliziert hielt, wagte ich mich lange nicht heran. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Man macht einen Grundkörper aus dem Sternmuster und flechtet danach erst die Bänder in Längsrichtung ein, dann die Bänder 60 Grad nach rechts und zum Schluss die Bänder 60 Grad nach links. Knifflig sind die Ecken, die nicht sechseckig sind. Da musste ich ein bisschen Herumprobieren bis ich den richtigen Verlauf der Stränge gefunden habe. Aber im Grunde ist das ein Muster, was sehr schnell zu einem schönen Ergebnis führt. Zum Schluss habe ich noch eine geflochtene Kante drum gemacht.

Und so sieht das Muster von innen aus.

Vom Ende der Dinos

Ich weiß nicht, wo ich den Tipp zu diesem Buch gefunden habe, aber mich hat die Beschreibung gereizt. Klingt es doch so ähnlich wie »Die Welt ohne uns« von Alan Wiseman, ein Buch, das ich jedem nur wärmstens empfehlen kann.

In »Die letzten Tage der Dinosaurier« geht es um das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit. Die sogenannte K-PG-Katastrophe bildet gleichzeitig den Beginn des Paläozän und den Siegeszug der Säugetiere. Ich bestellte mir also das Buch und war sehr angetan von der Umschlag-Gestaltung. Das mit Spotlack verzierte Titelbild wirkt sehr plastisch und hochwertig. Da hat der Goldmann-Verlag ein richtiges Schmuckstück herausgebracht.

Inhaltlich war ich zunächst nicht so begeistert. Ein Vorwort reiht sich an das andere. Es scheint, als müsse die Autorin begründen, warum sie dieses Buch geschrieben hat. Sie betont immer wieder, was ihr Anliegen war und was für ein großer Fan von Dinosauriern sie ist. Schließlich folgen endlich die entscheidenen Kapitel, in denen sie das Leben am Hell Creek (Ein Ort in Montana, an dem viele Dinosaurierknochen gefunden wurden.) und an andere Orten der Welt zu bestimmten Zeitpunkten der Katastrophe beschreibt. Vor dem Einschlag, zum Einschlag, eine Stunde, einen Tag, einen Monat, ein Jahr, einhundert Jahre, einhunderttausend Jahre und eine Millionen Jahre nach dem Einschlag. Dieser eigentlich Hauptteil in Form einer Erzählung fällt dann aber überraschend kurz aus. Dafür folgt ein längeres Nachwort, in dem sie erklärt, woher die Theorien kommen, was wissenschaftlich inzwischen belegt ist und was sie frei interpretiert hat. Dieser Teil war fast noch besser, als die eigentliche Geschichte davor.

Ich habe mich nie groß für Dinosaurier interessiert und fand auch die Filme (»Jurassic Park« etc.) nicht sonderlich spannend. Ich habe auch nie die Faszination verstanden, die viele, vor allem Kinder, für die Riesen empfinden. Nach der Lektüre dieses Buchs, kann ich das etwas besser verstehen. Die Autorin bringt einen die Lebensweise verschiedener Dinosaurier-Arten sehr nahe. Und auch die Beschreibung des Asteroiden-Einschlags, der zum Aussterben von 80 Prozent allen Lebens auf der Welt geführt hat, ist recht eindrucksvoll. Hier kamen mehrere fatale Komponenten zusammen, die maximalen Schaden anrichteten. Da lernt man ganz nebenbei etwas über Geologie und Biologie und begreift, dass Leben etwas sehr Widerstandsfähiges ist, aber auch sehr zerbrechlich sein kann. Schön wäre gewesen, wenn zu der einen Tabelle über die Erdzeitalter auch ein paar Bildtafeln mit den wichtigsten Dinosaurier-Arten vorhanden gewesen wäre. Ich bin wie gesagt, nicht so firm in der Materie und kann mir unter den Namen nichts vorstellen. Oder weiß jemand auf Anhieb wie ein Pachycephalosaurier aussieht? Ich jedenfalls nicht.

Die einzelnen Kapitel mit der Beschreibung der Umwelt und dem Überlebenskampf der Tiere und Pflanzen könnten wie gesagt etwas ausführlicher sein. Dafür hätte man das Vor- und das Nachwort ruhig kürzen können. Da ist viel Redundanz drin. Was ich etwas irritierend fand, war ein Kapitel, in dem die Autorin über ihre sexuelle Identität bzw. ihre Geschlechtstransformation berichtet. Unabhängig davon, dass es mir völlig egal ist, ob die Autorin mal ein Mann war, find ich jedoch, sowas in einem Sachbuch irgendwie deplatziert. Zumal es hier um Paläontologie geht und nicht um Transsexualität.

Ansonsten kann ich das Buch weitgehend empfehlen. Für Dinofans sowieso, aber auch für Menschen, die wissen wollen, wie und warum die Dinosaurier ausgestorben sind und was das für uns Menschen bedeutet. Denn hätte der Asteroid die Erde damals nicht getroffen, und die Vorherrschaft der Dinosaurier beendet, hätten die Säugetiere nicht die freigewordenen Nischen ausfüllen können. Vermutlich hätten sich nie Menschen entwickelt. Wir verdanken also unsere Existenz einem Massenaussterben. Und das finde ich das Faszinierende dran. Leben scheint sich immer wieder durchzusetzen. Egal wie schlecht die Chancen stehen, mit viel Zeit bildet sich immer wieder etwas neues. Das ist die hoffnungsvolle Botschaft, die ich aus dem Buch mitnehme. Der Klimawandel mag für uns Menschen schlecht sein, aber für andere Arten kann es eine Chance sein.

»Die letzten Tage der Dinosaurier« ist ein auch für Laien gut lesbares Sachbuch, das die Ereignisse rund um die K-PG-Katastrophe sehr plastisch schildert. Einige Längen und die Abschnitte über die persönlichen Befindlichkeiten der Autorin werten das Buch allerdings ab. Hier hätte ein gutes Lektorat gutgetan, und dafür hätte man den freigewordenen Platz für ein paar schöne Abbildungen nutzen können. Herausragend ist die Umschlag-Gestaltung, die allein schon den Preis von 24 Euro rechtfertigt. Eine Leseprobe kann man sich auf der Seite des Goldmann-Verlags ansehen.