Von der Qual nicht schreiben zu können

Mir ist etwas passiert, was mir noch nie passiert ist. Ich habe einen Text nicht pünktlich abgeliefert. Ausgerechnet die Schreibaufgabe für das Seminar in Wolfenbüttel ist bei mir in den Wirren des Umzugs untergegangen. Zum Glück habe ich gestern morgen dran gedacht und mich sogleich an die Arbeit gemacht, nachdem der Schreibtisch wieder aufgebaut war. So konnte ich die Schreibaufgabe und den kurzen Aufsatz noch am Vormittag abschicken. Aber geärgert habe ich mich trotzdem.

Ich habe wenig geschrieben in den vergangenen Wochen. Man kann es an der Timeline des Blogs gut ablesen. Und es hat mich tatsächlich geschmerzt, nicht schreiben zu können. Aber wenn man den ganzen Tag auf Arbeit ist und abends noch bis acht Uhr putzt und räumt, dann ist man hinterher so fertig, dass man fast ohnmächtig ins Bett fällt. Zum Schreiben fehlte mir da einfach die Kraft. Erschwerend kam hinzu, dass der Computer in der alten Wohnung stand (wegen des Internetanschluss). Und wir dort außer einer schwächelnden Schreibtischleuchte kein Licht mehr hatten.

Nächte lang konnte ich nicht schlafen, weil mir dauernd Texte im Kopf herumschwirrten. Wenn ich die nicht aufschreiben kann, werde ich sie tagelang nicht los. Was auf Dauer bei mir zu Frust und Unausgeglichenheit führt. Mein Mann kann das bestätigen.

So langsam normalisiert sich die Lage. Der Schreibtisch nebst Computer hat seinen Platz im Hobbyraum gefunden. Sowohl Drucker als auch Internet funktionieren wieder, die ersten Texte habe ich auch schon geschrieben und vergangene Nacht habe ich endlich mal wieder durchgeschlafen.

Kurzum alles ist wieder gut. Es ist aber auch etwas beängstigend, wie sehr man sich daran gewöhnen kann, jeden Tag zu schreiben und wie sehr es einem fehlt, wenn man es mal nicht kann. Die Wenigsten können das wahrscheinlich nachvollziehen.

Lyrisches über Sterne

Anlässlich der Entdeckung eines Exoplaneten um den Stern 40 Eridani A, jenem System das laut Gene Roddenberry den Heimatplaneten der Vulkanier beherbergt, gibts von mir mal wieder ein Gedicht, das ich in den frühen Neunzigern verfasst habe.

Ich finde es heute noch schön und passend.

 

Sterne

Sterne –
Sendboten der Vergangenheit
Zeigen das Leben
als die Erde noch ein Kind war
erst wenn sie reif ist
werden sie ein Zeichen senden
das von der Zukunft erzählt

 

Die 71er phantastisch!

Die phantastisch! 71

Vorgestern flatterte die neue phantastisch! ins Haus. Ein sehr schönes und vielseitiges Heft. Zwar ist nicht alles für mich interessant, aber einige Artikel und Interviews sind lesenswert. Absolutes Muss ist wie immer der Comic »Ein seltsamer Tag« von Olaf Brill und Michael Vogt. Folge 31 ist eine Hommage an Stephen Hawking. Da fällt mir ein, dass ich mir noch den Sammelband von »Ein seltsamer Tag« bestellen wollte, den es seit kurzem im Atlantis-Verlag gibt. Interessant fand ich auch das Interview mit Tom Hillenbrand, der über seine Romane »Drohnenland« und »Hologrammatica« spricht. Die Kurzgeschichte habe ich noch nicht gelesen, das wird aber bei Gelegenheit nachgeholt.

Auch ich bin dieses Mal wieder mit zwei kleinen Beiträgen vertreten: den Rezensionen zu »New Sol« und »Artemis«. Ich habe mir vorgenommen, demnächst mal einen größeren Artikel zu schreiben. Aber dafür muss ich noch ein wenig recherchieren und dazu habe ich momentan keine Zeit. Kommt aber sicher.

Ich finde die phantastisch! 71 rundum gelungen. Für Freunde der phantastischen Literatur ist das Heft unentbehrlich. Erhältlich ist es im Atlantis-Verlag oder in ausgesuchten Zeitschriftenläden.

Inside MADDRAX

MADDRAX 475

Dieses hübsche Romanheft trudelte dieser Tage bei mir ein. Etwas verspätet zwar, aber ich habe mich trotzdem darüber gefreut.

Der Roman wurde von Ben Calvin Hary verfasst, der inzwischen schon den nächsten Roman abgeliefert hat. Durch Ben bekomme ich hin und wieder die Gelegenheit in die Romanserie MADDRAX hinein zu schnuppern. Die apokalyptische Welt von Matthew Drax ist eigentlich nicht so mein Ding, obwohl es sich um eine Science-Fiction-Serie handelt. Ich bin kein großer Fan von Dystopien, weshalb mich die Handlung von MADDRAX nicht richtig anspricht.

Warum ich die Romane von Ben dennoch lese, liegt schlicht daran, dass ich als Testleserin fungiere. Der Autor bezeichnet mich gern als »Bluthund« oder »Endgegnerin«, weil ich streng und unnachgiebig alles ankreide, was mir am Roman missfällt, oder wo ich ein Plothole vermute. Natürlich ist vieles davon Geschmacksache. Ich vertraue dem Autor dahingehend, dass er nur das übernimmt, was ihn überzeugt. Weshalb ich mich immer freue, wenn ich im Belegexemplar den einen oder anderen Vorschlag von mir umgesetzt wiederfinde.

Ich bin gern Testleser, weil ich dabei viel über mich selbst und für mein eigenes Schreiben lernen kann. Ich wünschte mir nur, dass ich etwas mehr Zeit bekäme. Meist erreicht mich das Manuskript erst kurz vor Abgabetermin und dann ist Schnelligkeit gefragt. In dem Fall kann ich es leider nicht so sorgfältig überarbeiten, wie ich gern möchte. Aber wenn ich das Heft dann in der Hand halte, macht es mich stolz einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben.

Autorenleben

Mein Freund Ben Calvin Hary, YouTuber aus Leidenschaft, hat sich mal wieder Gedanken über das Leben als Autor gemacht. In dieser Folge geht es um Zeit, um Schreibzeit genau genommen.

Er zeigt, welche Opfer man bringen muss, wenn man als Autor im Nebenjob arbeitet. Ich finde, Ben hat die Probleme auf den Punkt gebracht. Professionelles Schreiben macht man nicht mal so nebenbei. Wenn man es ernst damit meint, gehört mehr dazu, als sich nur vor den Computer zu setzen und mit der Tastatur zu klimpern. Die Herausforderungen sind hoch und nicht jeder ist dem Druck gewachsen.

Aber seht selbst:

Mein erster Zeitungsartikel

Nachdem ich den Text über die Deutsche Bahn am Freitag in meinen Blog gestellt hatte, überlegte ich kurz. Immer wieder hatten meine Eltern mich aufgefordert, meine Texte doch mal an die Zeitung zu schicken. Und immer wieder bin ich dem ausgewichen, weil ich mir sagte, das interessiert doch keinen.

Auch am Freitag dachte ich zunächst so, überlegte es mir dann aber anders und suchte die E-Mail Adresse des Redaktionsleiters der Lokalzeitung heraus. Allen Mut zusammennehmend schrieb ich eine kurze Erklärung und ein paar Eckdaten zu mir und schickte den Artikel ab. Es hat mich einiges an Mut gekostet und ich hatte ehrlich gesagt, nicht mit einer Antwort gerechnet. Doch meine Sorge war unbegründet. Ich erhielt eine geradezu euphorische Antwort-Mail und die Bitte, doch ein Foto von mir vor einem Zug zu schicken.

Noch am Samstag morgen fuhr ich mit meinem Vater und einem leeren Koffer an den Bahnhof. Just zu diesem Zeitpunkt wartete eine Regionalbahn auf den Gleisen und wir konnten das perfekte Foto machen. Ich gebe zu, die Leute im Zug haben ein wenig misstrauisch geguckt, als ich ohne einzusteigen mit meinem Koffer den Bahnsteig wieder verließ, aber das war mir in diesem Moment egal. Ich hatte das Foto und ich schickte es noch am selben Tag an die Redaktion.

Heute nun erschien mein Artikel als Gastbeitrag auf der Lokalseite. Es ist mein erster Zeitungsartikel in der Regionalpresse. Ich bin einigermaßen stolz darauf, vor allem, dass ich den Mut gefunden habe, ihn einzureichen. Wenn ich mir recht überlege, hätte ich das schon viel früher mal tun sollen.

Danke BA!

Broschüre zur ersten Andreas-Eschbach-Tagung

Im vergangen September fand die erste Andreas-Eschbach-Tagung an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel statt. Ich berichtete hier , hier und hier bereits darüber. Außerdem erschien im Magazin phantastisch! (69) ein sechsseitiger Bericht von mir über die Tagung. Olaf Kutzmutz hatte schon während der Tagung angekündigt, dass es eine Publikation geben würde, die alle Vorträge enthalten sollte. Dieser Tage ist die Broschüre nun erschienen.

Selbstverständlich habe ich mir das kleine Taschenbuch sogleich bestellt. Es enthält, bis auf einen, alle Redebeiträge, die während der Tagung gehalten wurden sowie das Interview zwischen Olaf Kutzmutz und Andreas Eschbach vom Sonntagabend. Ergänzt werden die Vortragstexte – von Wulf Dorn, Burkhard Spinnen, Klaus N. Frick, Kathrin Lange und Leonhard Koppelmann – durch Texte von Andreas Eschbach in denen er über das Lesen und Schreiben philosophiert sowie einen fiktiven Rückblick auf das Jahr 2002 aus dem Jahr 2050.

Gestern Abend nahm ich das Buch zur Hand, nur um darin zu blättern. Bald schon war ich wieder in Wolfenbüttel, saß im Vortragsraum der Schünemannschen Mühle und hörte den Stimmen zu, die über Andreas Eschbach dozierten. Der Autor saß schräg vor mir und dem verstohlenen Lächeln auf seinem Gesicht war zu entnehmen, dass er sich gut zu amüsieren schien. Die Lektüre war wie eine kleine Zeitreise.

Der Vortrag, der mich nach wie vor am meisten beeindruckt hat, steht auch im Buch an erster Stelle. Wulf Dorns Ausführungen zum Roman »Ausgebrannt« zu lauschen, war ein besonderes Erlebnis, das mich nachhaltig geprägt hat. Merke: Nicht nur ein Buch kann dein Leben verändern, sondern auch ein Vortrag.

Wenige Fotos illustrieren die Broschüre. Auf zweien ist sogar meine Freundin Sandra zu sehen, und auf einem bin ich auch zu sehen, wenn auch von meiner Hand verdeckt. Man merkt, ich bin ziemlich stolz darauf, dabei gewesen zu sein.

Von dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Bundesakademie, die die Veranstaltung und diese Publikation möglich gemacht hat. Dem Ideengeber und Veranstaltungsleiter Olaf Kutzmutz kann ich nur immer wieder ein »Danke, Olaf!« zurufen. Sollte es in Zukunft ähnliche Veranstaltungen geben, bin ich sicher wieder dabei.

Die Broschüre »Danke, Jesus!« – Andreas Eschbachs fantastische Welten kann direkt auf der Internetseite der Bundesakademie bestellt werden. Es lohnt sich.

Wenn nichts mehr geht, dann Bernemann

Es gibt Zeiten in denen ich beim Schreiben in einer Sackgasse zu stecken scheine. Unmotiviert füge ich Wort um Wort aneinander, um am Ende des Satzes festzustellen, nur eine leere Satzhülse hinterlassen zu haben. Das bedeutet nicht, mir fehle die Motivation. Nein, nein, die ist da, auch an Ideen mangelt es nicht, aber ich bekomme diese einfach nicht in einer für mich akzeptablen Qualität zu »Papier«. Das steigert natürlich meinen Frust, der alles nur noch schlimmer macht. Spätestens da ist der Zeitpunkt gekommen, meine Wunderwaffe auszupacken, die Dirk Bernemann heißt.

Dirk Bernemanns Texte sind besonders. Sie folgen keinen strengen Regeln. Er lässt sich nicht in Schubladen packen und schon gar nicht von Konventionen zügeln. Gerade das macht seine Texte für mich so wertvoll. Seine fast unmöglichen Wortschöpfungen und Metaphern haben etwas poetisches und seinen Geschichten hängt eine Traurigkeit an, die die eigenen Probleme unbedeutend erscheinen lassen. Er überträgt die Gefühlswelt seiner Protagonisten auf den Leser, ohne sich streng an Erzählperspektiven zu halten. Er vermittelt Nähe ohne im Kopf der Figur zu stecken, sondern damit, sie bis ins Intimste zu beobachten.

Ich hole mir also eines von Dirk Bernemanns Büchern aus dem Regal und lasse mich von der wortgewaltigen Welt des Autors inspirieren. Wenige Seiten reichen schon aus, um die Qualität meiner eigenen Texte spürbar zu verbessern.

»Erst lesen, dann schreiben« so heißt ein Ratgeber der Bundesakademie Wolfenbüttel, den ich vor längerer Zeit gelesen habe. Und es stimmt. Durch das Lesen fremder Texte kann man den eigenen Schreibstil beeinflussen. Ich habe festgestellt, dass ich dafür besonders anfällig bin. Ich schreibe so wie das, was ich zuvor gelesen habe. Befasse ich mich mit schlechten Texten und langweiligen Geschichten, sind auch meine eigenen Texte nicht gut. Lese ich Geschichten, die mich zum Staunen bringen und in einem gefälligen Schreibstil verfasst sind, wirkt sich das direkt auf mein eigenes Schreiben aus.

Ein Grund, weshalb ich mich am Freitag mit Dirk Bernemanns Roman »Trisomie – So ich dir« beschäftigt habe. Wenn ich damit durch bin, werde ich das Buch an dieser Stelle auch besprechen. Zuvor muss ich aber erst die gewonnene Inspiration nutzen und meine eigenen Gedanken niederschreiben.

Kleine Statistik zur SOL 90

Die SOL 90 ging gestern in die Druckerei. Ein Anlass für mich mal zu schauen, womit ich mich seit Februar in meiner Freizeit beschäftigt habe.

Seiten: 68
Artikel: 14
Interviews: 3
Kurzgeschichte: 1
Zeichen aller Artikel und Interviews: 280000
Bilder: 86
Anzeigen: 4

E-Mails zur SOL 90:

empfangen und gelesen: 150
geschrieben und verschickt: 130
90% davon in den vergangenen zwei Monaten

Arbeitszeit der Lektoren und des Layouters habe ich nicht erfragt.
Arbeitszeit der Chefredaktion: ca. 20-30 Stunden in der Woche – unbezahlt!

Seiten am eigenen Roman geschrieben: Keine.

Interview mit einem Klingonen

Quelle: phantastisch.net

Die 70. Ausgabe der phantastisch! ist bereits vergangenen Monat erschienen und ich durfte wieder einen Beitrag dazu leisten.

In diesem Fall war es ein Interview, das ich mit Lieven L. Litaer geführt habe. Lieven ist Klingonisch-Experte und hat einen Sprachführer geschrieben, den ich an dieser Stelle bereits vorgestellt habe. In dem Interview erzählt er wie er zum Klingonischen kam und was ihn an der Sprache reizt. Leider durfte er mir nicht sagen, wie er es geschafft hat, für die neue Serie Star Trek: Discovery auf Netflix die klingonischen Untertitel verfassen zu dürfen. Das fällt unter klingonische Militärgeheimnisse.

Mir hat das Interview jedenfalls viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass ich Ähnliches in Zukunft fortsetzen kann. Für die nächsten Ausgaben habe ich zumindest einige Rezensionen eingereicht.

In der Rezension zum Heft auf Die Zukunft – dem Portal von Heyne-Verlag – wird sogar mein Name erwähnt. Wow!