Zwischen Flughafen und Korbmachersuche

Unter der Landebahn

Am Mittwochmorgen fuhren wir auf der Autobahn zum Flughafen. Ich wollte unbedingt noch mal unter die Landebahn, weil das, denke ich, einmalig auf der Welt ist. Der Sportpark sieht nicht mehr ganz so neu aus, dafür gibt es eine Reparaturwerkstatt für Boote, die eher an einen Schrottplatz erinnert. Aber die Straßen sind top und der Ausblick von unten auf die unzähligen Stelzen, dazu das Geräusch der startenden Flugzeuge ist einmalig.

Blick vom Pico do Facho

Wir haben uns in diesem Urlaub vorgenommen vor allem dorthin zu fahren und zu gehen, wo wir noch nicht gewesen sind. Durch einen Reiseblog wurde ich auf einen Aussichtspunkt bei Machico aufmerksam, den wir noch nicht besucht hatten. Dorthin fuhren wir als nächstes. Es ging einmal quer durch den kleinen Ort am Meer und anschließend sehr steil den Berg rauf. Bei einer Straße hatte ich das Gefühl unser Auto würde jeden Augenblick nach hinten umkippen. Ich will gar nicht wissen, wie viel Prozent Steigung das waren. Obwohl wir früh dran waren, waren wir nicht die ersten. Ein paar Unerschrockene hatten sich schon die schmale Straße dort hoch gewagt. Der Ausblick ist gewaltig. Man sieht die Ortschaft mit dem Hafen und dem kleinen künstlich angelegten Strand und weiter auf dem nächsten Bergrücken den Flughafen. Es starteten immer wieder Flugzeuge die dann in Augenhöhe an uns vorbeiflogen. Sehr spektakulär. Das wissen die Touristenführer offenbar auch, denn kurz nach unserer Ankunft kamen zwei Minibusse mit Touristen angefahren und mehrere Mietwägen. Wir zogen uns diskret zurück, um weiter zur Ponto do Rosto zu fahren. Da kamen wir gar nicht erst hin, weil so viele Busse auf der schmalen Straße unterwegs waren, dass man mit dem Mietwagen gar nicht durchkam. Weiter hinten an der Halbinsel São Lourenço das gleiche Spiel. Die Mietwägen stauten sich schon Kilometerweit vor dem Parkplatz.

Der Adlerfelsen von Porto da Cruz

Desillusioniert kehrten wir um und fuhren nach Porto da Cruz. In dem Örtchen steht nur eine alte Rumfabrik und es ging dort in der Vergangenheit immer beschaulich zu. Aber auch hier Touristenbusse, die die Leute in die Fabrik karrten. Der Rundweg am Meer war teilweise abgesperrt, weil sich Teile des Geländers gelöst hatten. Die schönen Pools vom Schwimmbad waren leer und ungepflegt. Es ist ein Phänomen, dass ich schon von anderen Reisenden gehört hatte. Die öffentlichen Schwimmbäder sind fast alle leer und geschlossen. Dafür beobachteten wir eine Gruppe Wellenreiter, die gerade Surfen lernten. Seeschwalben flitzten umher und auf den Steinen am Wasser sonnten sich rote Krappen.

Miradouro da Portela

Unser Weg zurück ins Hotel führte wieder die Berge hoch, über einen Pass mit sensationeller Aussicht auf Porto da Cruz, zur Korbmacherstadt Camacha. Dort mussten wir erstmal an eine Tankstelle fahren, weil das Auto signalisierte, dass es einen Druckabfall im Reifen gäbe. Die Technik der hiesigen Reifenfüller ist ein bisschen anders als in Deutschland. Daher dauerte es etwas, bis wir die Reifen auf den richtigen Druck gebracht hatten. Ich sagte zu meinem Mann, dass es wahrscheinlich an dem vielen auf und ab lag, was wir gefahren sind.

Dorfplatz von Camacha

Camacha hatten wir schon 2010 auf unserer Hochzeitsreise besucht, damals hatten wir das Korbmachermuseum nicht gefunden. 2024 erst recht nicht, weil es nach der Pandemie endgültig zu gemacht hat. Die wenigen alten Leute, die die Tradition noch fortgeführt hatten, sind zu alt, die jungen wollen sich die anstrengende Arbeit nicht mehr antun und die Kunden kaufen die Korbmöbel lieber aus China oder von den Philippinen, weil sie billiger sind. So ist aus dem ehemaligen Touristenort ein verschlafenes Dorf geworden, dessen schicker Dorfplatz noch von den alten Zeiten erzählt.

Wir fuhren nach Funchal zurück und tranken Kaffee in einer kleinen Konditorei in der Nähe vom Hotel. Die Kuchenauswahl ist dort gigantisch und die Stücke so groß, dass ich meins nicht geschafft habe.

Am späten Nachmittag gingen wir schwimmen und dann frühzeitig zum Abendessen. Wir saßen anschließend noch lange auf dem Balkon und schauten aufs Meer hinaus, immer in der Hoffnung Wale zu sehen wie 2010.

Anlaufschwierigkeiten

Urlaubszeit! Da wünscht man sich Erholung und möchte eigentlich von jedem Ärger ferngehalten werden.

Das hat gestern bei uns nicht so gut geklappt. Wir sind schon am frühen Vormittag mit dem Zug nach München gefahren. Das erste Mal, dass ich von Traunstein aus mit einem ICE fahren durfte, bis jetzt fuhren da nur Regionalbahnen und EC- oder IC-Züge. Offensichtlich werden die alten Dinger endlich ausgemustert. Vom Ostbahnhof ging’s zum Flughafen, leider immer noch nicht nonstop mit der Express-S-Bahn, die man den Münchnern nach Absage des Transrapid versprochen hatte.

Der Droide vom Flughafen

Wir hatten geglaubt, die ersten am Check-In zu sein, doch es stand schon eine Menschenschlange vor den noch geschlossenen Abfertigungsschaltern. Da wir uns schon online eingecheckt hatten, dachte ich, dass es da einen Schalter gibt, an dem man nur sein Gepäck abgeben kann. Denkste! Da hätten wir uns das mit dem Online-Einchecken auch sparen können. Es hat auch sonst keinen Vorteil irgendeiner Art, außer dass wir beim Einsteigen ins Flugzeug alle aufgehalten haben, weil der Flughafenmitarbeiter nochmal unsere Ausweise sehen wollte. Die wir aber schon beim Kofferabgeben gezeigt hatten. Da wollten wir schon mal digital sein, aber offensichtlich kann in Deutschland niemand ohne Papier auskommen.

Flieger gucken

Dafür haben wir viel Zeit auf der Aussichtsterrasse vom Flughafen verbracht und ankommende und wegfliegende Maschinen beobachtet. Mit Flightradar24 weiß man auch wo die Flugzeuge herkommen oder hinfliegen. Das könnte ich stundenlang machen, wenn es nicht so auf den Handy-Akku ginge. Ich würde auch gern mal im Tower den Fluglotsen über die Schultern sehen, dass fände ich extrem spannend.

Ich kann mich erinnern, als Fliegen noch etwas Besonderes war und man dort immer Essen und Trinken bekommen hat. Urlaubsflieger sind heute nur Blechbüchsen in die man Menschen wie Sardinen verpackt, ohne Öl wohlgemerkt. Essen und Trinken gibt es nicht mehr, außer man bezahlt irre viel Geld dafür (die Butterbrezn für 3,90 EUR). Es war eng auf der Dreier-Sitzreihe und mein Sitznachbar hatte extremen Mundgeruch, was die vier Stunden Flug zur Tortur machte. Witzigerweise kannte ich den Piloten. Es war mein ehemaliger Vermieter aus München. Zufälle gibt es. Er hat uns dann auch gut auf Madeira runtergebracht. Die Landungen dort sind immer sehr abenteuerlich.

Blick aus dem Hotelzimmer

Der Ärger begann, nachdem wir fast als Letzte aus dem Flugzeug draußen waren und vor einer langen Schlange am Schalter der Autovermietung warten mussten. Es ging im Schneckentempo vorwärts, für jeden Kunden brauchten die zwei Mitarbeiter fast eine halbe Stunde. Als wir dran waren, dann der Schock. Die Kreditkarte wurde nur mit Pin akzeptiert und die lag noch im ungeöffneten Umschlag daheim. Nach langem Hin und Her mussten wir 200 Euro hinterlegen und nochmal 175 Euro für eine Vollkasko bezahlen. Damit war meine Urlaubskasse erstmal erschöpft, ich stinksauer und hungrig, weil ich bis auf ein Brötchen am Morgen noch nichts weiter gegessen hatte.

Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel lief zwar einigermaßen glatt, wir verfuhren uns nur einmal, weil wir an einem Kreisverkehr eine Abfahrt zu früh rausgefahren sind. Aber verglichen mit unseren vorherigen Besuchen waren die Straßen sehr viel voller. Vor allem waren sehr viele Mietwägen unterwegs. So dass wir im Hotel auch keinen Parkplatz mehr ergattern konnten und uns auf einen der kostenpflichtigen Stellplätze außerhalb des Hotels stellen mussten.

Es war inzwischen nach 19 Uhr Ortszeit als wir im Hotel eincheckten. Wir bekamen die Karten fürs Zimmer und freuten uns schon darauf, endlich angekommen zu sein. Dann der nächste Schock. Direkt neben dem uns zugewiesenen Zimmer rissen Arbeiter Fußböden aus den Nachbarzimmern, schlitzen Wände auf und nagelten Trockenbauwände. Wir sind auf der Stelle umgedreht und haben ein neues Zimmer verlangt. Für das viele Geld, was wir für diesen Urlaub hingelegt haben, möchten wir nicht auf einer Baustelle wohnen. Da hätte ich auch daheimbleiben und arbeiten gehen können, da haben wir genug Baustellen. Der Dame an der Rezeption war unsere Forderung zwar etwas unverständlich, aber nach einem Gespräch mit dem Manager bekamen wir ein anderes Zimmer. Schließlich sind wir bereits das dritte Mal in diesem Hotel.

Atlan ist überall

So endete unser erster Tag mit einem späten Abendessen und einem kleinen Rundgang ums Hotel. Es hat sich in den neun Jahren einiges verändert. Neue Hotels stehen da, wo 2015 noch kleine Gärten und Plantagen waren. Andere Hotels sind umgestaltet worden und tragen neue Namen. Es gibt keine freien Parkplätze mehr dafür aber zwei Ladesäulen und ein paar verkehrsberuhigte Zonen. Lokale und Geschäfte haben gewechselt, das Schwimmbad unterhalb des Hotels ist wieder geöffnet, nachdem es 2010 durch einen Sturm verwüstet worden war, aber ansonsten ist alles noch an seinem Platz.

Heute sind wir in die City von Funchal gelaufen. Im Hafen lag ein Kreuzfahrtschiff. Es sah riesig aus, gehört aber eher zu den kleineren Exemplaren. Deshalb war in der Stadt auch viel los, an der Seilbahn hatten sich langen Schlangen gebildet. Am Hafen wird an mehreren Stellen fleißig gebaut und die Aufbauarbeiten für das Atlantik-Festival waren in vollem Gange. Nach dem Mittag und 14000 Schritten waren wir wieder zurück im Hotel und entsprechend kaputt. Nachmittags waren wir zum Ausgleich schwimmen und anschließend zum Begrüßungstrunk vom Hotel eingeladen.

Zweimal 25 oder 18 mit 32 Jahren Erfahrung

Geburtstagstorte

Altwerden ist nichts für Feiglinge oder Weicheier. Diesen Ausspruch zitierte unlängst eine Kollegin, als wir über das eine oder andere Wehwehchen ins Gespräch kamen. Und wenn ich meine Eltern so ansehe, wie schwer ihnen manches fällt, was früher kein Problem war, dann muss ich dem zustimmen.

Es ist tatsächlich so, dass ab einem bestimmten Alter der eigene Körper immer neue Macken zu haben scheint. Hühneraugen zum Beispiel. Ich hatte mein ganzes Leben lang kein Hühnerauge, seit kurzem schon. Und wenn man mal die Auswirkungen der Wechseljahre beiseite nimmt, dann bleiben noch schmerzende Gelenke und Verdauungsstörungen, die man mit 25 irgendwie noch nicht hatte.

Das Wichtigste ist, sich davon nicht aufhalten zu lassen. Ich bewundere da meine 93-jährige Tante, die geistig und körperlich fitter ist, als manch 60-jährige. Die sagt immer Zähne zusammenbeißen und durch. Es bleibt einen eh nichts anderes übrig. Recht hat sie. Sie lässt sie sich von ihren Krankheiten nicht unterkriegen, in dem sie immer in Bewegung bleibt, sowohl körperlich als auch geistig. Selbst wenn sie morgens mal keine Lust hat, steht sie auf geht eine Runde und macht dann ihren Haushalt allein. Und bei drei Kindern, fünf Enkeln und elf Urenkeln, wird ihr sowieso nie langweilig. Da müssen es dann auch mindestens zwei Tagesbesuche im Europapark sein.

Falls ich mal so alt werden sollte, dann möchte ich so sein. Altwerden ist also auch eine Frage der Einstellung und ich werde versuchen, so jung zu bleiben wie es geht.

Außergewöhnliche Kamihimo-Objekte

Ich war fleißig in den vergangenen Wochen, obwohl mich das eine oder andere Projekt ziemlich forderte.

Erst probierte ich ein neues Taschenmuster mit den mehrfarbigen Kamihimo-Bändern, die ich vergangenes Jahr bestellt hatte. Das Muster ist relativ einfach. Der Boden ist schön dicht und hat ein schönes Zickzack-Muster. Durch die gestreiften Bänder ergibt sich eine hübsche Struktur. Als Henkel habe ich die Kunstlederbänder verwendet, die ich noch hatte. Damit ist diese Tasche sogar vegan.

Danach nahm ich mir ein größeres Projekt vor, für das ich das Muster erst selbst entwickeln musste. Ich hatte etwas ähnliches als Tasche gesehen und dachte mir, dass es als Koffer noch besser aussehen müsste.  Die Arbeit an dem Koffer entpuppte sich als echte Herausforderung, denn ich musste viel ausprobieren und improvisieren, bis ich ihn fertig hatte. Er sieht zwar nicht so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber beim nächsten Versuch weiß ich, was ich anders machen muss.

Und weil ich anschließend Lust auf etwas Einfaches hatte nahm ich mir ein kleines Flechtkörbchen vor, das ich innerhalb von zwei Stunden fertig hatte. Das Muster war mir immer zu kompliziert erschienen, daher war ich die ganze Zeit davor zurückgeschreckt, doch letztendlich ist es kinderleicht. Man flechtet die Stränge zuerst im rechten Winkel zueinander und biegt die Seiten dann aber nicht rechtwinklig, sondern schräg nach oben, so lassen sich die Bänder einfach verflechten, ohne das man zusätzliche Bänder einflechten muss. Dieses Körbchen könnte man auch als Übertopf verwenden, wenn man zuvor eine Folie einlegt.

So motiviert, traute ich mich auch an das Erdbeerkörbchen, was ich schon längst mal machen wollte. Das ging fast noch einfacher, da ich inzwischen schon geübt war. Noch eine Schutzfolie einlegen und die Erdbeerernte kann losgehen.

Im Folgenden noch weitere Bilder der Kamihimo-Kunstwerke.

Schöne Aussicht

Ich hatte mal wieder mit dem Finger auf der Landkarte die Gegend erkundet, dabei stieß ich auf die Ratzinger Höhe. Weil wir gern neue Orte unserer Gegend entdecken, beschlossen wir dorthin zu fahren.

Die Ratzinger Höhe ist ein Hügel am Chiemsee. Manch einer würde dazu schon Berg sagen, denn 694 Meter Höhe ist schon was. Aber im Gegensatz zu den sich dahinter auftürmenden Chiemgauer Alpen ist es tatsächlich nur ein Hügel.

Es gibt einen Wanderparkplatz von dem man in zehn Minuten Fußweg zur eigentlichen Ratzinger Höhe kommt. Von der mit großen Bäumen bewachsenen Kuppe kann man den ganzen Chiemsee überblicken. Unterhalb liegen die Ortschaften Rimsting und Prien etwas weiter nördlich liegt Bad Endorf.

Ich hatte aber noch ein anderes Ziel. Auf der anderen Seite des Hügels steht ein Aussichtsturm. Davon hatte ich Bilder gesehen und dort wollte ich hin. Nur führte kein direkter Weg vom Parkplatz dorthin. Stattdessen muss man etwa zwei Kilometer an der Straße entlanggehen, bis man über einen kleinen Feldweg endlich zum Turm kommt. Wer bitte macht denn sowas? Dabei ist der Turm vom Parkplatz Luftlinie etwa 500 Meter entfernt, dazwischen liegt ein kleines Wäldchen, was zum Wandern geradezu einlädt. Nur darf man das sowie die Weiden der Bauern drumherum nicht betreten.

Wir spazierten also an der Straße entlang zum Turm. Ständig überholten uns Autos, Motorräder und Traktoren. Wir waren nicht die einzigen, die dort hinwollten. Familien mit Kindern, ältere Leute und Wanderer waren mit uns unterwegs. Auf dem Feldweg, der von der Straße zum Turm führt, parkten Autos halb in der Wiese. Sie gehörten denjenigen, die eben nicht an der Straße laufen wollten und konnten und ihre Autos am Feldweg zum Turm abgestellt haben.

Ich war sauer. Da baut man schon einen Aussichtsturm und dann ist der so abgelegen, dass die wenigsten hin finden. Der Turm hat wegen seiner beachtlichen Größe sicher einiges an Geld gekostet, schade, dass er so schlecht erreichbar ist.

Die Aussicht ist allerdings grandios, auch wenn man den Chiemsee von dieser Seite des Hügels nicht sehen kann. Dafür sieht man den Simsee und die Kampenwand. Ich bin sogar bis zur dritten Etage hochgestiegen, obwohl ich unter Höhenangst leide. Bis ganz oben war ich aber nicht.

Ein Neuronat am Ende

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 329 – »Scherben des Wissens« von Rüdiger Schäfer

Vor vielen Jahren rettete Perry Rhodans Tochter, Nathalie, der Kartanin Dao-Lin-H’ay das Leben. Sie wurden Freundinnen und Nathalie weihte Dao nach und nach in die Geheimnisse der Schwestern der Tiefe ein. Eines Tages treffen sie auf Amnitrak, der die beiden beinahe tötet. Dao kann ihn mit ihren mentalen Fähigkeiten bezwingen. Von dem Tag an interessiert sich das Oberhaupt der Schwestern der Tiefe, Vhynja, für Dao und übt Druck auf Nathalie aus, die Ausbildung der Kartanin so schnell wie möglich zu beenden. Nathalies Weigerung verstört Dao und die beiden entfremden sich. Bis es eines Tages bei der Schlacht um Monol zum Showdown kommt.
Monol wird von der NARGA PUUR und tausenden von Skoar-Schiffen angegriffen. Die eigentlich loyal zu den Loowern stehende Spezies wurde von den Schwestern der Tiefe »überzeugt« bei der Einnahme von Catron zu helfen. Durch Schwingungen zerstört die NARGA PUUR das Kristallgitter des Planeten, um die Stammzellen herauszulösen. Während Rhodan und der Loower Pankra Skrin an Bord des Flaggschiffs der Quellmeisterin Kuima-Thar versetzt wird, kämpfen Thora, Icho Tolot, Omar Hawk, sowie Gucky und Nathalie auf Monol ums Überleben. Bei einem Angriff verschwinden Gucky und Nathalie plötzlich und Thora, Tolot und Hawk drohen durch die Übermacht der Angreifer vernichtet zu werden.
Perry Rhodan wird von der Quellmeisterin gebeten, zusammen mit acht weiteren Loowern das Neuronat, Catron, zu zersplittern. Auch um es den Schwestern der Tiefe zu entziehen, die nach wie vor hoffen, es mit Hilfe von Rhodan unter Kontrolle bringen zu können. Als Rhodan nicht bereit ist, eine von beiden Seiten zu unterstützen, ohne zusätzliche Informationen zu erhalten, wird er von Kuima-Thar manipuliert, so dass er sich auf den mentalen Eingriff einlässt. Erst kurz vor Vollendung des Vorhabens wird ihm durch einen Hilferuf klar, dass er dabei geholfen hat, dass in Millionen Jahren gesammelte Wissen einer Entität zu zerstreuen. Er besinnt sich und rafft die letzten »Scherben« zusammen und schickt sie in Richtung Milchstraße, was weder die Quellmeisterin noch die Schwestern der Tiefe zu bemerken scheinen. Als er widerwarten erwacht, ist seine Frau Thora und die anderen Verbliebenen des Außenteams bei ihm, die vom Schiff der Quellmeisterin in letzter Minute von Monol gerettet werden konnte.
Zurück auf der SOL tauchen plötzlich Gucky und Nathalie aus einem Riss im Raum auf, zusammen mit einem Jungen mit blauen Haaren der von sich behauptet, er wäre Primat.
Dao-Lin-H‘ay setzt sich bei den Kartanin dafür ein, dass der Dimetransantrieb der BASIS repariert wird, damit SOL sowie BASIS in die Milchstraße zurückkehren können.

Rüdiger Schäfer hat mich wieder eiskalt erwischt. Nach bereits fünf Seiten war ich zu Tränen gerührt. Ansatzlos setzt er die Geschichte aus NEO 284 fort. Wir erleben, wie aus Dao-Lin-H‘ay eine Schwester der Tiefe wurde und wie sie sich mit Rhodans Tochter Nathalie überwirft. Das ist sehr emotional, anrührend aber dennoch spannend geschrieben, wie man das vom NEO-Exposéautor kennt.

Spannend ist auch die Handlung um das Außenteam auf Monol. Bei der Flucht aus der Festung der Loower hörte sich das zunächst sehr einfach an, dann wurden den Helden jedoch einige Hindernisse in den Weg gelegt, so das es sich tatsächlich etwas hoffnungslos anfühlte. Wobei wir wissen, dass Rüdiger Thora niemals sterben lassen würde. Insofern musste man sich da keine Sorgen machen.

Interessant finde ich, dass sich Perry Rhodan in dem Roman die gleichen Fragen stellt, wie ich sie bei der Besprechung des vorangegangenen Romans geäußert habe. Warum war es notwendig Catron zu erschaffen? Welche Bedrohung geht wirklich vom Universum aus? Und wie manifestiert sich diese Bedrohung? Der Autor erklärt hier sehr detailliert, wie Quantenräume und Realität zusammenhängen. Am Ende lese ich heraus, dass es wohl eher die Manipulationen der Vorläufer, der Loower und der Schwestern der Tiefe sind, die diese Bedrohung erst ausgelöst haben, zum Beispiel die Zeitbrunnen. Denn »im Quantenraum haben Lebewesen nichts zu suchen«.

Wie letztendlich Rhodan das Ganze auflöst, hört sich schon sehr phantastisch an. Zumindest scheint die Bedrohung durch Catron erst einmal beseitigt. Wir werden sehen, welche Konsequenzen Rhodans Eingriff in den Vorgang hat und was es mit dem mysteriösen Symaios auf sich hat. Wobei ich erwartet hätte, dass die Schwestern Rhodans Sohn Thomas entführen, da er den Geist von Roi Danton in sich trägt, der ja speziell zur Kontrolle Catrons ausgebildet wurde.

Das einzig Negative, was ich anmerken muss, dass der Roman am Ende sehr gedrängt wirkt. Es ist im Grunde nur noch eine Zusammenfassung der weiteren Handlung und ging rasend schnell. Da hätte ich mir gern noch ein paar Seiten mehr gewünscht, um alles in seiner vollsten Ausführlichkeit zu erleben.

»Scherben des Wissens« ist ein sehr gut geschriebener NEO, der mich nach längerer Zeit mal wieder richtig gepackt hat. Da war alles drin, von Emotionen bis zu Action, es wurde vieles aufgelöst, was sich über die letzten Staffeln angesammelt hat. Das ging sogar bis zu Band 236 zurück.

Fazit: Ich habe mein E-Book-Abo von PERRY RHODAN NEO verlängert.

Gehirnodyssee 2.0

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 328 – »Konstrukteure des Zentrums« von Rainer Schorm

In der Festung der Loower auf Monol wird Perry Rhodan erlaubt, die Geschichte der Loower per mentaler Reise mitzuerleben. Seine »Reiseführerin« ist Quellmeisterin Santhia-Pelk, jene Loowerin, die durch Alaska Saedelaere auf Terra getötet wurde. Sie führt Rhodan durch Raum und Zeit zu den wichtigsten Augenblicken der Entstehung Catrons. Bereits die Vorläufer haben mit technischen Mitteln versucht, das Universum zu stabilisieren. Die Loower versuchen nun einen biologischen Ansatz über ein Neuronat. Zuerst werden neun Loower gesucht, deren Gehirne als Keime für Carton dienen sollen.
Nachdem dies gelingt und Catron »geboren« wird, richtet sich aber das Neuronat in seinem Hunger nach Energie und Gehirnmasse gegen die Loower. Außerdem taucht ein Feind auf, der Catron bekämpft und die Loower dafür bestraft. Die übermächtigen Horden von Garbesch können ganz Sonnen auslöschen. Die Loower-Zivilisation in mehreren Galaxien wird vernichtet.
Perry Rhodan erwacht wieder in der Festung auf Monol. Er hat Millionen Jahre hinter sich gebracht, in der Gegenwart ist aber kaum Zeit vergangen.

Rainer Schorm faßt innerhalb eines Romans die Äonenlange Geschichte der Loower zusammen. Und nicht nur das, er klärt sehr viele Hintergründe aus den vergangenen Staffeln. Er zieht Verweise zur Vergangenheit und gibt einen Ausblick auf die kommende Handlung. Das war teils erschreckend brutal und auch ein wenig gespenstig. Wobei mir die Art und Weise, wie Rhodan die Geschichte erfährt, am Anfang nicht sonderlich gefallen hat. Andererseits, wie hätte der Autor es sonst lösen sollen. Mir ist auch keine geeignete Idee gekommen. Was mich ein wenig gestört hat, waren die inneren Dialoge, die Rhodan mit Santhia-Pelk führt. Das lenkt einerseits von der Haupthandlung ab, andererseits klingt Rhodan bisweilen wie ein altkluger Extrasinn. Im Grunde ist er das auch.

Grundsätzlich habe ich jedoch das Problem, dass die Bedrohung, weshalb Catron überhaupt erschaffen werden muss, nach wie vor unspezifisch bleibt. Die Frage ist doch, warum ist das Universum instabil und was sind die Folgen einer solchen Instabilität? Schon die Vorläufer sind offenbar an dem Problem gescheitert. Aber so richtig erklären, was, warum und welche Folgen es hat, konnte mir bisher niemand. Mit Catron haben die Loower offenbar größeren Schaden angerichtet, als das, was sie zu verhindern versuchten.

Wir erfahren in diesem Roman mehr über die Labori und die Lordrichter. Nach Amtranik aus Band 304 und der Labori Imara Tugh aus Band 324 lernen wir weitere Anhänger der Horden von Garbesch kennen und werden mit ihrer Brutalität und Unbezwingbarkeit konfrontiert. Ich weiß nicht, wie Perry Rhodan und die Menschheit einer solchen Übermacht bestehen will. Einem Feind, der die Fusionsprozesse von Sonnen zum erliegen bringen kann und damit ganze Galaxien in Schutt und Asche legt, ist eigentlich nicht beizukommen. Ob sich die Expokraten da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, um am Ende irgendeine unmögliche Lösung aus dem Hut zaubern zu müssen, damit die Menschheit überleben kann? Wir werden es erleben.

Apropos Zauberei. Was mir in den vergangenen Romanen verstärkt auffällt, ist nicht nur der zunehmende Gigantismus, sondern auch die Abkehr von der Bodenständigkeit. Die Reise von Perry Rhodan im Kopf einer verstorbenen Quellmeisterin war bisher der Gipfel aller Phantasie. Das sprengt sogar die Gehirnodyssee nach Naupaum aus der Odyssee-Staffel. Mir klingt das inzwischen nicht mehr nach Science Fiction.

In »Konstrukteure des Zentrums« erlebt man die Geburt Catrons, die Millionen Jahre dauernde Geschichte der Loower und ihr brutales Ende durch die Horden von Garbesch. Meiner Meinung nach zu viele Informationen für einen Roman. Die anderen NEO-Autoren hätten sich sicher gefreut, auch etwas zu der Geschichte beitragen zu dürfen.