Im dritten Teil der Reihe über die verschiedenen Herdarten geht es heute um Gas.
Der Profi – Kochen mit Gas
Mit Gas wird vorwiegend in osteuropäischen Haushalten gekocht. Gasherde sind dort viel verbreiteter als in Deutschland. Auch in der DDR kochte man häufig mit Gas. Ich bin in einem Haushalt mit Gasherd aufgewachsen. Meine Mutter hat nie mit etwas anderem gekocht und für sie kommt bis heute nichts anderes in Frage. Die heutigen Gasherde lassen sich im Grunde kaum mit denen von früher vergleichen. Denn auch hier gibt es inzwischen Kochfelder mit Ceranoberflächen, die leichter zu reinigen sind. Ein Hersteller hat sogar die Gasbrenner unter die Ceran-Oberfläche verbannt. Das Kochfeld sieht aus wie ein normales Cerankochfeld. Die Technologie nennt sich katalytische Verbrennung, sie spart 50 Prozent Energie und hinterlässt keinen Fettfilm. Denn es stimmt schon, dass Kochen mit Gas keine so richtig saubere Angelegenheit ist. Nicht nur die Reinigung der Kochfläche selbst ist aufwendiger. Es ist vor allem der fettige Überzug, der sich im Laufe der Zeit auf den Küchenmöbeln und Oberflächen absetzt und dem nur mit einem starken Fettreiniger beizukommen ist.
In Profiküchen dominiert Gas. Denn Gas ist heiß, schnell und punktgenau abzuschalten wie Induktion. Die Gasflammen sind allerdings beim langsamen Köcheln schwierig zu regeln. Es ist zudem egal, wie der Topfboden beschaffen ist, der kann gewölbt sein wie z. B. beim WoK.
Durch viele Sicherheitsfeatures in den Herden kann eigentlich kein Gas austreten. Man braucht auch keinen Gasanzünder mehr, moderne Gaskochfelder verfügen über automatische Zündung, weshalb sie allerdings einen Stromanschluss benötigen.
Das Gaskochfeld meiner Eltern wird durch Knebel gesteuert, besitzt aber auch eine Touchbedienung zum Ein- und Ausschalten. Unsere Katzen haben das Kochfeld oder den Timer regelmäßig mit den Pfoten eingeschaltet. Passieren kann da nichts, weil man die Knebel drehen muss, um die Flamme zu zünden, aber wir haben dann doch ein »Schutzblech« zum Abdecken gekauft.
Was ich nicht mehr möchte, ist ein Backofen mit Gas. Die ließen sich immer schlecht zünden und noch schlechter regeln. Deshalb haben wir meinen Eltern einen normalen Elektrobackofen gekauft.
Vorteile: Viele Köche bevorzugen offenes Feuer zum Kochen, gerade weil man mit Gas Fleisch bei sehr hohen Temperaturen anbraten kann und sich gute Röstaromen ausbilden. Es geht schnell und wenn man die Flamme ausschaltet, ist sie aus. Der Gasverbrauch hält sich beim Kochen in Grenzen. Gasherde ohne elektrische Zündung funktionieren auch bei Stromausfall.
Nachteile: Kochen bei niedriger Temperatur ist schwierig. Man kann sich an den Flammen leicht verbrennen. Wenn der Topf schlecht über der Flamme sitzt, können die Griffe heiß werden. Vorsicht beim Hantieren mit Topflappen und Geschirrtüchern. Die Reinigung ist aufwändiger, ohne Dunstabzug mit Aktivkohlefilter schlägt sich überall in der Küche nach einiger Zeit auf den Möbeln ein klebriger Belag nieder. Weshalb ich ein Gaskochfeld nicht für offene Wohnküchen empfehle.
Ich koche immer noch ganz gern mit Gas und hatte Anfangs erhebliche Probleme mich auf Elektro umzustellen. Inzwischen bin ich dank der Kochsensorik aber Fan unseres Cerankochfeldes geworden. Nur an den Fettfilm in der Küche meiner Mutter werde ich mich nicht gewöhnen. Dafür gibt es aber Dunstabzugshauben …