Aufstand auf Plophos

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 240 – »Das neue Plophos« von Oliver Plaschka

Merkwürdige Dinge geschehen in der Kolonie im Capella-System. Iratio Hondro scheint von Plophos verschwunden, doch die Bewohner werden nach wie vor psychisch beeinflusst. Auf allgemeine Apathie, die das Leben beinahe zum Stillstand bringt, folgen Wut und Aggression. Bei Aufständen geraten verschiedene Widerstands-Gruppen und die verbliebenen Reste der Polizei aufeinander. Jeder zankt sich mit jedem und die Lage droht in einem Bürgerkrieg zu eskalieren.
Da taucht Perry Rhodan mit seinen Söhnen auf. Sie wurden vom Geheimdienst der Terranischen Union ausgesandt, um die Lage zu sondieren. Schnell stellt sich heraus, dass die Planetenmaschine im Inneren von Plophos für das Chaos unter der Bevölkerung verantwortlich ist. Zusammen mit Ronald Tekener, einem MINSTREL und seinem Interpreter dringt Rhodan in die Tiefe von Plophos vor.
Es gelingt ihnen, die Maschine zu stoppen, die wahrscheinlich durch Perrys Aktion im Gadenhimmel ausgelöst wurde. Doch da taucht plötzlich die Terranische Flotte im Orbit von Plophos auf. Die Kolonisten sind darüber alles andere als begeistert, wollen sie doch nicht weiter von der Erde abhängig sein. Rhodan kann eine Eskalation verhindern und Protektor Reginald Bull überzeugen, wieder abzuziehen. Kurze Zeit später erklärt Plophos seine Unabhängigkeit.

Mit viel Geschick verknüpft Oliver Plaschka die Handlung dieses Romans mit Inhalten aus dem ebenfalls von ihm verfassten Band 203. Es lohnt sich vor der Lektüre von »Das neue Plophos« nochmal in »Tekener« hineinzulesen. Dort erwähnte Figuren tauchen wieder auf und werden vertieft. Die Untergangsstimmung wird greifbarer und auch Tekeners Gedanken sind verständlicher, wenn man weiß, was ihm damals widerfahren ist.

Das ist es, was eine gute Serie ausmacht. Wenn Handlungsfäden wieder aufgegriffen werden, obwohl sie schon länger zurückliegen. In dem Fall beinahe schon zu lange, denn ich musste einige Passagen aus Band 203 nachlesen, um die Geschichte richtig genießen zu können.

Sehr gut fand ich, dass der Großteil des Romans auf Plophos spielt. Anfangs hatte ich befürchtet, dass sich die Handlung zu lange mit Rhodan auf der Erde beschäftigen würde. Es kam zum Glück nicht so. Stattdessen zeigt uns der Autor das Quinto-Center sowie die Familie Rhodan aus den Augen von Tekener.

Oliver Plaschka hat ein Gespür für den Spieler, das hat er bereits eindrucksvoll gezeigt. In diesem Roman setzt er nahtlos daran an. Tekeners Zerrissenheit, seine schlimmen Erinnerungen, das permanente Minderwertigkeitsgefühl, das er mit Coolness zu überspielen versucht. All dies zeugt von einer intensiven Beschäftigung mit dem Charakter.

Aber auch die Widerstands-Gruppe auf Plophos, um die Spionin Mory Kosic und den Strigoiden Sam Abro ist glaubhaft geschildert. (Erkennt jemand die Hinweise auf die Erstauflage?) Rebellion ist oft eine schmutzige Angelegenheit und selten heroisch. Auch auf Plophos sterben Menschen, wird zerstört und geplündert für eine hehre Sache. Dass man als Leser die Charaktere dennoch als positiv empfindet, ist dem Können des Autors geschuldet, der mit viel Empathie das Bewusstsein für den Augenblick und die Nöte seiner Figuren erzeugt.

Die Planetenmaschine wurde entweder durch Hondro oder durch Rhodans Handlungen im Gadenhimmel in Gang gesetzt, was Perrys Schuldgefühl noch vergrößert. Im nächsten Band geht es nach Epsal, da sich auch dort die Lage zuzuspitzen scheint. Ich bin gespannt, ob die Staffel wieder zu einer Art Kolonienhopping verkommt. Nach dem furiosen Start wäre das echt schade.

»Das neue Plophos« ist spannende und bodenständige Unterhaltung, eine angenehme Abwechslung zu den doch recht komplizierten kosmischen Romanen aus der vergangenen Staffel.

Bilder im Advent 5 – Spock

Auch wenn ich mit TNG ins Star Trek-Universum eingestiegen bin, ist es doch eine Figur aus der Classic-Serie, die mich auf Dauer faszinierte und noch immer fasziniert. Faszinierend, würde Spock sagen, denn es handelt sich um keinen geringeren als den Vulkanier.

Meine Faszination für Spock entwickelte sich aber nicht, wie vielleicht gedacht, über die Episoden im Fernsehen, sondern einzig über die Romane. Es erschienen in den achtziger und neunziger Jahren eine Reihe ausgezeichneter Romane zur Star Trek-Serie, in den USA bei Pocket Books und hierzulande im Heyne-Verlag. Die meisten erzählten Geschichten aus der Handlungszeit von Kirk und Spock, oder auch davor. Sie gaben sozusagen den Helden aus der Serie einen Hintergrund.

Obwohl die Romane nie zum sogenannten Kanon gehörten, waren und sind sie für viele Fans relevant. Denn oftmals erzählten sie bessere und tiefergehendere Geschichten, als es eine Fernsehepisode konnte. So erinnere ich mich noch sehr gut an Romane wie »Spocks Welt«, »Ishmael«, »Fremde vom Himmel«, »Schwarzes Feuer« oder »Sohn der Vergangenheit«. Hätte ich mit dem Schreiben von Star Trek-Geschichten angefangen, wenn es diese Bücher nicht gegeben hätte, wenn ich nur die Fernsehfolgen gekannt hätte? Vermutlich nicht.

Für meine Geschichten fertigte ich immer auch Illustrationen an. Eine der ersten Illustrationen zeigte Spock. Als Vorlage diente eine Abbildung des Vulkaniers aus dem dritten Star Trek-Film »The search for Spock«.