Glaubhafte Berichterstattung

Ich frage mich schon länger, ob die Berichterstattung in den deutschen Medien noch unabhängig und vor allem glaubhaft ist. Ob tatsächlich nüchterne Fakten präsentiert oder eher emotionale Aufreger erzeugt werden.

Dass man nicht alles glauben kann, was im Internet steht, sollte eigentlich jeder wissen. Und das es notwendig ist, mehrere Quellen zu befragen, sollte auch klar sein.

Heute hat mich eine Meldung zur Deutschen Bank stutzig gemacht. Bei T-Online las ich, dass jede fünfte Filiale schließen soll. Bei Pressetext.com hieß es auf einmal, es wäre jede vierte Filiale und nur der MDR nannte mit rund 100 Filialen eine ungefähre Zahl. Ich frage mich, was stimmt denn nun? Jede vierte oder jede fünfte? Muss ich erst selbst recherchieren wie viele Filialen der Deutschen Bank in Deutschland gibt und es dann selbst ausrechnen? Wahrscheinlich, denn offensichtlich sind sich die Presseleute selbst nicht einig. Auf der Internetseite der Deutschen Bank taucht diese Information überhaupt nicht auf.

Sehr verwirrend das Ganze.

 

2 thoughts on “Glaubhafte Berichterstattung

  1. Nicht jeder kann Mathe.

    Ich vermute der Verfasser auf Pressetext hat einfach wie folgt gerechnet. 400 Filialen sollen es werden, 100 sollen schließen, also 400/100 = 4 und schon hatte er die Schlagzeile. Nur ist das eben die falsche Rechnung.

    Die richtige ist 511 Filialen gibt es und 400 sind die Zielvorgabe, also müssen mehr als 100 schließen, das ist korrekt und es ist etwa jede 5. betroffen, das ist auch soweit korrekt.

    Ich finde es ja immer schlimm wenn wild mit Prozentwerten umhergeworfen wird aber der Bezug fehlt um die Prozente in echte Werte zu fixieren. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf.

    1. Ja, bei Angebaben von Prozentwerten schüttle ich auch regelmäßig den Kopf.

      Bestes Beispiel ist folgende Schlagzeile: Tragen von Masken verringern die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung um 85 Prozent.
      Die Zahlen dazu: Wahrscheinlichkeit ohne Maske infiziert zu werden – 17,4 Prozent, mit Maske bei 3,1 Prozent …
      Eigentlich sind es ja nur 14, 3 Prozent. Man kann es aber auch so rechnen, dass es 85 Prozent sind. Das ist das tolle an Statistiken, man kann sie sich schönrechnen in jede Richtung.

      Quelle: https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/masken-tragen-und-abstand-halten-senken-corona-infektionsrisiko-jeweils-drastisch-zeigt-who-studie/

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