Wohlstand und Aggression

»Das Unbehagen im Frieden: Die neue Lust am Leid« heißt ein Buch zweier Psychologie-Professoren, das im Oktober erschienen ist und das ich mir demnächst mal genauer ansehen möchte. Darin erklären sie, die zunehmende Verrohung unserer Gesellschaft und warum sich viele Menschen am Leid anderer ergötzen.

Auf das Buch aufmerksam geworden, bin ich durch ein Interview, das die Autoren dieser Tage gegeben haben. Darin erklären sie unteranderem warum Langeweile zu Aggression führt und warum Menschen gern andere Menschen leiden sehen. Sie werfen einen Blick auf die Geschichte der Menschheit und erläutern die Zusammenhänge zwischen dem menschlichen Gehirn und den psychologischen Effekten, die hinter der Wohlstands-Aggression stecken. Das ist faszinierend und erschreckend zugleich.

Sie zeigen, dass der Rechtsruck in unserer Gesellschaft, das Mobbing von Menschen im Internet, die Verrohung unserer Sprache und die Gaffer bei Unfällen auf der Autobahn einen Zusammenhang haben – unseren Wohlstand. Es ist also nicht nur ein Gefühl, wenn ich sage: Vielen von uns, geht es einfach zu gut.

Aber die Autoren betreiben in ihrem Buch nicht nur Ursachenforschung, sondern zeigen auch Wege auf, wie wir unser Selbst austricksen können und der Vernunft zum Sieg zu verhelfen. Das macht Hoffnung.

Das komplette Interview findet sich hier.

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