Die 80er in Frankreich

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Auf Servus TV laufen sehr oft ungewöhnliche Filme, so auch an diesem Mittwoch. Plötzlich wieder jung – Zurück in die 80er hieß der Streifen mit Kad Merad und Franck Dubosc in den Hauptrollen.

Zwei Männer, die die Vierzig bereits überschritten haben, sind mit ihren Leben so gar nicht zufrieden. Eric führt ein Sushi-Lokal und hat neben Steuerschulden auch noch ein Problem mit der Monogamie, weshalb sich seine langjährige Partnerin endgültig von ihm trennt. Patrice dagegen ist ein angesehener Frauenarzt und Buchautor. Mit einer wunderschönen intelligenten Frau und Tochter an seiner Seite sollte er eigentlich glücklich sein, doch weit gefehlt. Er hätte gern das abenteuerliche Leben seines Freundes Eric. Als sich die beiden Freunde im Haus von Patrices Eltern in der Normandie treffen und einen zuviel über den Durst trinken, fallen sie auf der Suche nach einer Flasche Rotwein die Kellertreppe hinab. Als sie wieder zu sich kommen, sind sie wieder jung und im Jahr 1986 gelandet. Nach kurzem Schock stellen sie fest, dass sich ihnen die Chance bietet, alle ihre Fehler wieder gut zumachen. Eric möchte wie Patrice ein angesehener Arzt werden und Patrice sich von Leben treiben lassen wie Eric. Doch sie kommen beide dem eigenen Charakter nicht aus. Bald merken sie: was sie für erstrebenswert halten, ist nicht das, was sie glücklich macht. Sie wollen schnellstmöglich in die Zukunft und ihr Leben zurück, doch das ist gar nicht so einfach.

Die intelligente Komödie über Zukunftswünsche und Bestimmung hat uns einen wunderbaren Fernsehabend verschafft. Das Duo Merad und Dubosc brilliert in dem Film durch ihre Unterschiede. Zwei Freunde die als erwachsene Männer in ihren Körpern als Jugendliche aufwachen und mit den schönen und komplizierten Seiten der 80er Jahre zurechtkommen müssen. Wie verabredet man sich, wenn man kein Handy hat? Wie dreht man nochmal die Kassette in einem Walkman um? Und Rollschuhfahren, wie ging das gleich nochmal?

Besonders witzig sind die Szenen als sie versuchen, ihr Wissen über die Zukunft gewinnbringend zu vermarkten, in dem sie der Empfangsdame eines Filmproduzenten die Handlung der erfolgreichsten Streifen des französischen Kinos erzählen, von den Besuchern, über die Sch’tis bis hin zu Ziemlich beste Freunde. Merad präsentiert sogar sein Gesangstalent als er einem Musikproduzenten vorsingt. Eine Hommage an den Film Die Fete ist auch im Film enthalten, dazu wird ein Song von Cook da Books gespielt. Überhaupt gibt es in dem Film eine Menge guter Musik aus den Achtzigern unteranderem auch der Song Voyage, Voyage der Sängerin Desireless.

Wie es bei einem französischen Film sein muss, geht es aber vorwiegend um Frauen und die erste Liebe. Er handelt aber auch über das Leben als Teenager, den Ärger mit den Eltern und wie sich die eigene Sichtweise im Alter verändert. Das ist frisch und im Kontext der achtziger Jahre eingebettet, so richtig schön nostalgisch. Für Fans französischer Komödien und für Menschen, die ihre Jugend in den Achtzigern verbracht haben, ist der Film ein unbedingtes Muss. Selbst SF-Fans könnte es interessieren, zumal es eine fantastische Komponente gibt.

Hier der Trailer:

Danke BA!

Broschüre zur ersten Andreas-Eschbach-Tagung

Im vergangen September fand die erste Andreas-Eschbach-Tagung an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel statt. Ich berichtete hier , hier und hier bereits darüber. Außerdem erschien im Magazin phantastisch! (69) ein sechsseitiger Bericht von mir über die Tagung. Olaf Kutzmutz hatte schon während der Tagung angekündigt, dass es eine Publikation geben würde, die alle Vorträge enthalten sollte. Dieser Tage ist die Broschüre nun erschienen.

Selbstverständlich habe ich mir das kleine Taschenbuch sogleich bestellt. Es enthält, bis auf einen, alle Redebeiträge, die während der Tagung gehalten wurden sowie das Interview zwischen Olaf Kutzmutz und Andreas Eschbach vom Sonntagabend. Ergänzt werden die Vortragstexte – von Wulf Dorn, Burkhard Spinnen, Klaus N. Frick, Kathrin Lange und Leonhard Koppelmann – durch Texte von Andreas Eschbach in denen er über das Lesen und Schreiben philosophiert sowie einen fiktiven Rückblick auf das Jahr 2002 aus dem Jahr 2050.

Gestern Abend nahm ich das Buch zur Hand, nur um darin zu blättern. Bald schon war ich wieder in Wolfenbüttel, saß im Vortragsraum der Schünemannschen Mühle und hörte den Stimmen zu, die über Andreas Eschbach dozierten. Der Autor saß schräg vor mir und dem verstohlenen Lächeln auf seinem Gesicht war zu entnehmen, dass er sich gut zu amüsieren schien. Die Lektüre war wie eine kleine Zeitreise.

Der Vortrag, der mich nach wie vor am meisten beeindruckt hat, steht auch im Buch an erster Stelle. Wulf Dorns Ausführungen zum Roman »Ausgebrannt« zu lauschen, war ein besonderes Erlebnis, das mich nachhaltig geprägt hat. Merke: Nicht nur ein Buch kann dein Leben verändern, sondern auch ein Vortrag.

Wenige Fotos illustrieren die Broschüre. Auf zweien ist sogar meine Freundin Sandra zu sehen, und auf einem bin ich auch zu sehen, wenn auch von meiner Hand verdeckt. Man merkt, ich bin ziemlich stolz darauf, dabei gewesen zu sein.

Von dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Bundesakademie, die die Veranstaltung und diese Publikation möglich gemacht hat. Dem Ideengeber und Veranstaltungsleiter Olaf Kutzmutz kann ich nur immer wieder ein »Danke, Olaf!« zurufen. Sollte es in Zukunft ähnliche Veranstaltungen geben, bin ich sicher wieder dabei.

Die Broschüre »Danke, Jesus!« – Andreas Eschbachs fantastische Welten kann direkt auf der Internetseite der Bundesakademie bestellt werden. Es lohnt sich.

Abo oder Kiosk

Wie vielleicht schon erwähnt, habe ich seit Dezember ein NEO-Abo. Seitdem bekomme ich die Hefte viel später, als ich sie noch in der Bahnhofsbuchhandlung gekauft habe.

Bisher wurden die Taschenhefte erst zwei Mal am Donnerstag ausgeliefert. Zwei oder dreimal kamen sie am Freitag, meistens jedoch am Samstag und wenn ein Feiertag in der Woche war, wie vergangene Woche, dann erst am Dienstag der Folgewoche. (Selbst die Autobild meines Mannes kam statt Freitag erst am heutigen Mittwoch. Ich habe das jetzt bei der Post reklamiert, gehe aber nicht davon aus, dass es etwas bringt.

Für mich bedeuten die ständigen Verspätungen schlichtweg, dass ich das Abo Ende des Jahres wieder kündigen werde und mir die NEOs stattdessen im Dorfkiosk bestelle, sofern es den bis dahin noch gibt. Ansonsten muss ich eben wieder 12 Kilometer zur nächsten Bahnhofsbuchhandlung fahren und 50 Cent zusätzlich fürs Parken in der Tiefgarage zahlen.

Ich frage mich, warum der Verlag die Taschenhefte überhaupt als Büchersendung verschickt? Ich würde gern mehr Versandkosten zahlen, wenn ich die Hefte stattdessen am Donnerstag im Briefkasten hätte. Und überhaupt: War es nicht mal so das Abonnenten, Zeitschriften und Magazine früher bekommen haben? Bei der PM ist das heute noch so, außerdem werden keine Versandkosten fällig und die Hefte waren früher im Abo auch noch günstiger.

Und nein, ich kann nicht digital lesen, davon tun mir Arm und Nacken weh. Außerdem fehlt mir dann das Haptische.

Ein halber Con ist besser als gar kein Con

www.2018.Garching-Con.net

Nachdem es mir am Sonntag wieder besser ging, wollte ich wenigsten noch ein bisschen vom GarchingCon mitbekommen. Ich ließ mich also von meinem Mann auf dem Weg nach Ulm in Trudering absetzen.

Während mein Mann ausgiebigst unser neues Auto testete, konnte ich mit Autoren, meinen Kollegen aus der SOL-Redaktion und vielen Foristen schwatzen. Auch wenn am Sonntagvormittag bereits viele abreisten, traf ich viele bekannte Gesichter. So durfte ich ein längeres Gespräch mit Rüdiger Schäfer über die NEO-Serie führen. NEO-Band 200 ist sicher. Über die Zeit danach wird im Verlag noch verhandelt werden müssen. Die überraschendste Info für mich war, dass zwei NEO-Autoren im Herbst Eltern werden. Es darf sich jeder selbst ausmalen, wen es betrifft. Ich konnte der werdenden Mutter und dem werdenden Papa am Nachmittag noch persönlich gratulieren. Und wenn ich mich nicht getäuscht habe, ist noch eine PERRY RHODAN-Autorin guter Hoffnung. Die PR-Redaktion wird sich freuen, da ist für Autorennachwuchs gesorgt.

Den Stand der PRFZ haben wir um 12 Uhr geschlossen und bis 13 Uhr abgebaut. So gut wie beim vergangenen GarchingCon waren die Geschäfte nicht gelaufen, aber darüber klagten fast alle Händler, die ins obere Stockwerk verbannt worden waren.

Am Nachmittag nahm ich am Programmpunkt von Wim Vandmaan teil, in dem er sehr viele Worte über Kurs 3000 sprach und dennoch wenig sagte. Nach einer Dreiviertelstunde wurde es mir im Saal aber zu heiß, der Schweiß lief mir den Rücken herab und die Luft war auch nicht die beste. Draußen im Biergarten warteten nette Gespräche mit den Haensels, Uwe Anton sowie weiteren Autoren und Fans. Bis es um halb vier noch einmal alle in den großen Saal zur Verabschiedung zog. Wim Vandemaan, Hubert Hansel und Uwe Anton enterten nach dem Schlusswort von Moderator Stefan Friedrich die Bühne und bedankten sich im Namen aller Autoren für die Einladung zu dem gelungenen Con.

Anzumerken ist noch das umfangreiche Conbuch, welches wieder Ekkehardt Brux zusammengestellt hat. Die 168 Seiten sind gefüllt mit interessanten Themen, tollen Kurzgeschichten und schönen Abbildungen. Sobald ich es durchgelesen habe, werde ich es an dieser Stelle besprechen.

Die Con-Profis vom PERRY RHODAN-Stammtisch »Ernst Ellert« haben wieder viel Mühe und Zeit investiert, um einen gelungenen Event auf die Bühne zu stellen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der GarchingCon 11 in Trudering war vielleicht nicht so groß und hatte nicht ganz so viele Ehrengäste wie die vergangenen Cons, zählt aber trotzdem zu dem Großereignis im PERRY RHODAN-Jahr.

Fotos habe ich leider nicht gemacht, dafür war ich viel zu sehr mit Reden beschäftigt. Aber mein SOL-Redaktionskollege Norbert Fiks hat auf seinem Blog bereits ein paar Eindrücke aus Trudering gepostet. Außerdem sei auf den Blog von Volker Hoff und die Twitter-Timeline vom Heftehaufen (Martin Ingenhoven) verwiesen.

Tunnel in die Vergangenheit

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»… die Zukunft ist so etwas wie ein hohes Gebäude im Nebel – man weiß, dass es da ist, und man kann sich herantasten, aber man kann sich seiner Existenz nicht sicher sein, bis man nah genug herangekommen ist, um es zu berühren.« Dieses Zitat beschreibt sehr schön, um was es im Zeitreise-Roman Chronos von Robert Charles Wilson geht.

1989 – Tom Winters Leben ist zerbrochen, nach der Trennung von seiner Ehefrau, folgt auch noch der Verlust seines Jobs als Ingenieur. Er flüchtet sich kurzzeitig in Alkohol, kann sich aber befreien und beschließt in seine Heimatstadt an der Westküste der USA zurückzukehren. Doch das Haus, das er dort kauft, hütet ein Geheimnis. Maschinenwesen halten das Gebäude seit dem Verschwinden des Besitzers in Stand und im Keller findet Tom einen Tunnel, der ins New York City des Jahres 1962 führt. Tom beschließt kurzerhand, sein verkorkstes Leben zu einer anderen Zeit neu zu beginnen. Doch bald stellt er fest, dass er in der Vergangenheit ein Eindringling ist und das Leben der Menschen ebenso banal ist, wie in seiner Zukunft. Außerdem scheint er nicht der einzige Fremde in der Vergangenheit zu sein … Der Soldat Billy ist Ende des 21. Jahrhunderts desertiert und durch den Tunnel in die Vergangenheit geflüchtet, dabei hat er mehrere Menschen getötet. Seine Rüstung, die ihm von Militär aufgezwungen wurde, macht ihn nicht nur abhängig sondern auch zum Killer. Als er entdeckt, dass ein weiterer Mensch durch den Tunnel ins Jahr 1962 gekommen ist, führt seine Angst vor Entdeckung dazu, dass er seinen Verfolger unbedingt vernichten will.

Die Schicksale weiterer Charaktere wie Toms Immobilienmakler Doug Archer, der Enkelin von Toms Nachbarin und Joyce, in die sich Tom in der Vergangenheit verliebt, verknüpfen sich im Roman zu einer dichten und spannenden Charakterstudie. Auch in diesem Frühwerk von Robert Charles Wilson wird deutlich, dass ihm die Charaktere wichtiger sind, als die technischen oder wissenschaftlichen Theorien seines Science-Fiction-Plots. Obwohl seine Erläuterung zu Zeitreisen und die Entwicklung der Zeitmaschinen durch eine weiterentwickelte Menschheit bemerkenswert sind. Die Maschinenwesen erinnerten mich stark an die Replikatoren aus der Stargate-Serie, obwohl der Roman viel früher als die Serie erschien.

Stilistisch weißt der Roman durch viele auktoriale Passagen noch einige Schwächen auf und auch der Handlungsplot ist nicht so durchdacht, wie bei seinem preisgekrönten Roman Spin. Aber die Art und Weise wie der Autor seine Figuren aufbaut und dem Leser Informationen erarbeiten lässt, ist bereits zu spüren. Sicher reicht Chronos nicht an Spin heran, aber es ist ein spannendes Werk, das zeigt, dass Science Fiction keine Raumschiffe und Außerirdischen braucht um interessante Geschichten zu erzählen.

Kein Confeeling

Eigentlich müsste ich heute auf dem GarchingCon hinter dem Stand der PRFZ schwitzen oder mich mit Fans und Autoren der PR-Serie austauschen. Stattdessen liege ich mit Kamillentee auf der Couch, bastle Perry-Schneekugeln und achte darauf, dass der Weg zur Toilette möglichst frei ist. Dumm, sehr dumm sogar. Ausgerechnet zum wichtigsten Event der PR-Fanszene leide ich unter einer Darmentzündung.

Zumindest war ich gestern vor Ort, um die Sachen zum Stand zu bringen und meinen Programmpunkt mit der PRFZ zu absolvieren. Es war heiß, mir war den ganzen Tag über schlecht und die Tatsache, das die Fantische im ersten Stock in einem Raum sind, hat mir nicht zu einer besseren Laune verholfen. Dabei ist es eigentlich nicht so schlimm, wenn ich die Programmpunkte verpasse, schließlich wird es wieder eine DVD geben. Was mir leid tut, ist die Kommunikation mit den Fans. Hier bekommen die Namen und Forennamen endlich ein Gesicht, man lernt die Leute kennen, mit denen man sonst nur E-Mails austauscht oder Forenthreads.

Statt Confeeling also Bauchweh. Das Leben kann schon manchmal gemein sein.