Die SOL 88 ist unterwegs

Covergestaltung: Hans-Jochen Badura

Die nächste SOL ist im Anmarsch. Ende nächster Woche sollte jedes Mitglied der PRFZ sein Exemplar im Briefkasten haben.

Seit Sommer arbeiten die Redaktionsmitglieder und ich an dem Heft. Jetzt ist es endlich soweit.

Den Schwerpunkt stellt die STELLARIS-Serie mit Interviews und Beiträgen der Macher. Unteranderem blickt Wim Vandemaan (alias Hartmut Kasper) auf seine Zeit mit der Serie zurück, aber auch der Neue auf der STELLARIS – Olaf Brill – stellt sich den Fragen der Redaktion. Höhepunkt ist eine STELLARIS-Kurzgeschichte von Roman Schleifer.

Außerdem finden sich im Heft noch die Besprechungen zur EA und zu NEO und noch viele weitere Artikel aus und über das PERRY RHODAN-Fandom.

Ganz besonders gespannt bin ich, wie das Kreuzworträtsel bei den Lesern ankommt. Es ist ein Versuch und wenn er klappt, möchten wir öfter ein Rätsel anbieten. Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen. Wer also noch kein Mitglied der PRFZ ist und teilnehmen möchte, kann entweder schnell einen Mitgliedsantrag ausfüllen oder das Heft im Space-Shop der PRFZ einzeln bestellen.

Ich bin schon gespannt auf die Rückmeldungen.

Im Licht der grünen Sonne

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 159 – »Der falsche Meister« von Rainer Schorm

Ich tat mich vor allem mit der ersten Hälfte des Romans schwer. Erst im letzten Drittel wurde die Handlung so spannend, dass ich das Buch nicht nach drei Kapiteln wieder weglegen musste.

In den ersten beiden Dritteln erwartet den Leser viel astronomisches Wissen. Gammablitze, Dunkelwolken, Gravitationswellen, Vakuolen … das liest sich stellenweise fast wie ein Sachbuch aus meiner Astronomie-Bibliothek. Nicht uninteressant, geht aber zu Lasten einer spannenden Handlung. Es passiert wenig Spektakuläres. Man erfährt etwas über Sud, der im Situativ gefangen ist und von der Positronik des Situativs umsorgt wird. Der Doppelmutant Sid/Sue ist nicht sicher, wer er ist und leidet unter dem Transmitterdurchgang. Die Passagen haben mir vor allem dadurch gefallen, dass sie einen Blick in die Gedankenwelt von Sud geliefert haben. Solide geschrieben sind auch jene Szenen, in denen das Schiff schließlich von der MAGELLAN geborgen und Sud befreit wird.

In einer Dunkelwolke entdeckt die MAGELLAN neben dem Situativ auch einen Sonnentransmitter, der von Baar Lun als Ruine bezeichnet wird, sich bei einem Versuch mit einem Meteoriden aber als funktionstüchtig erweist. Wohin der Transmitter jedoch führt und was es mit den Gravitationswellen und Quantenfluktuationen auf sich hat, kann auch Genie Eric Leyden nicht erklären. (Ich tippe mal auf die Vergangenheit.)

Perry Rhodan hält sich an Baar Luns Plan durch die Dunkelwolke ins Donit-System weiterzufliegen, wo sich Faktor 1 aufhalten soll. Nach dem Tod des MdI im letzten Roman, soll sich Rhodan als Faktor X ausgeben, um ungestört ins Herz Andromedas vorzudringen. Ich gebe zu, dass der Plan des Moduls clever ist, aber ich frage mich auch, woher Baar Lun all das Wissen über die Meister hat, wo er doch seine Station nie verlassen konnte.

Der Plan funktioniert zunächst wie gewünscht. Doch dann taucht eine Rebellengruppe auf, die just bei der Ankunft der MAGELLAN von dem Strafplaneten zu fliehen versucht. Wieder werden wir Zeuge, wie sehr das Regime der Meister die Thetiser unterdrückt. Doch wir erleben auch, wie anfällig dieser Machtapparat in seiner Starrheit ist. Obwohl Faktor XII anwesend ist und es den Rebellen gelingt in die MAGELLAN einzudringen und sich dort zu verschanzen, kommt Rhodan mit seiner Maskerade durch. Er spielt den Überlegenen, weißt die Kommandantin der Station in ihre Schranken und scheint auch Faktor XII zu beeindrucken. Hier nimmt der Roman endlich Fahrt auf. Leider ist er dann auch ziemlich schnell wieder zu Ende, weil Gucky die Rebellen auf der MAGELLAN mit einer Paralysegranate außer Gefecht setzt. Danach ist der Weg nach Multidon – der Welt von Faktor I – frei und die MAGELLAN mit allen Befugnissen ausgestattet.

Für einen NEO lief das überraschend glatt. Angesichts dessen, dass es in dem System eine gigantische Armada von Raumschiffen gibt und auch, dass Rhodan bei einer Übertragung Atlan im Hintergrund zu sehen glaubt, hatte ich mit mehr Schwierigkeiten gerechnet.

Vor dem großen Finale bringt Rainer Schorm alle Figuren in die richtige Position und liefert ein paar nette astronomische Details, mehr aber auch nicht. Man merkt, dass der Autor sich mit Astronomie beschäftigt hat. Das war gut recherchiert, zumindest so lange bis (mal wieder) eine grüne Sonne aus den Tiefen des Universums hervorgezaubert wurde. – Zum hundertstens Mal: Es gibt keine grünen Sterne! Punkt! – Das ist spektral einfach nicht möglich. Ich denke, sowohl Rüdiger Schäfer als auch Rainer Schorm wissen das. Die grüne Sonne soll wahrscheinlich eine Hommage an die frühe EA sein, wo es ständig grüne Sonnen gab. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Zwischen den Figuren spielen sich die typischen verbalen Auseinandersetzungen ab, die Rainer Schorm in seinen Geschichten gern verwendet. Dabei ist Leyden wieder in seinem Element, aber auch zwischen Bully und Rhodan gibt es das eine oder andere Wortgefecht. Da der Autor es zurückhaltend einsetzt, wirkt es an den Stellen sogar erfrischend.

Fazit: Wer sich für Sterne und astronomische Phänomene begeistern kann, wird den Roman interessant finden. Ansonsten hält die Handlung wenig Spektakuläres für den Leser bereit. Kann man gelesen haben, muss man aber nicht.