Mit dem Boot zum Strand

Caleton Blanco

Die ausgefallene Bootsfahrt von Montag holten wir gestern nach. Aber nicht nach Fuerteventura, sondern nach La Graciosa. Die Insel fehlte mir noch auf meiner Liste der besuchten Kanarischen Inseln.

Wir standen dafür ein bisschen früher auf als sonst und fuhren bis zum nördlichsten Ort Lanzarotes nach Orzola, wo wir genau zur Abfahrt des Bootes eintrafen. Ein paar Minuten später und die Fähre wäre weg gewesen. So setzten wir bei trüben Wetter und stürmischer See über. Ein paar Mal schwankte das Boot bedrohlich nach rechts und links und ich hatte echt Bedenken, dass ich bei dem Auf und Ab Seekrank werden würde. Doch der Skipper fuhr langsam und sehr vorsichtig, so dass es kein Problem war.

Auf der kleinen Insel nördlich von Lanzarote scheint die Zeit stehengeblieben. Es gibt keine asphaltierten Straßen, sondern nur Sandpisten und ein kleines Fischerdorf mit einem Hafen. In wenigen Minuten ist man aus dem Dorf heraus und kann entweder zur anderen Seite der Insel laufen oder am Wasser entlang. Die Strände sind naturbelassen. Sand wechselt sich mit blank geschliffenen Vulkangestein ab, in dem bei Ebbe kleine Wasserpfützen stehen. Dort kann man wunderbar Fischschwärme und kleine Krebse beobachten. Ich frönte meiner Sammelleidenschaft und tütete Muscheln und kleine Steine ein. Eine Hand voll grobkörniger Sand landete in einer Kaugummiverpackung. Den muss ich daheim mal mit der Lupe betrachten, da er nur aus den Resten von Meerestieren besteht. Fast zwei Stunden verbrachten wir auf diese Weise am Strand, bevor wir mit dem Boot nach Lanzarote zurückfuhren.

Wellenbrecher

An der Straße hielten wir noch einmal an der Caleton Blanco und spazierten durch Lavafelder zu einem kleinen Strand mit schneeweißem Sand, an den riesige Wellen brandeten. Das ist echt ein Geheimtipp, denn hier kommen normalerweise keine Touristenbusse vorbei. Ich sah staunend dem Wasser zu, wie es türkisfarben und weiß auf die schwarzen Lavafelsen traf. Mein Mann musste mich regelrecht von dem Anblick losreißen, sonst würde ich wahrscheinlich immer noch dort stehen. Zumindest hatte ich das Handy dabei und konnte ein paar Fotos machen. Denn der Akku unserer Kamera hatte schon auf der Rückfahrt mit dem Boot schlapp gemacht.

Im Hotel stellte ich dann fest, dass ich mir trotz Sonnenschutzcreme auf der Rückfahrt mit dem Boot einen kleinen Sonnenbrand am Arm geholt habe. Da sieht man später zu Hause wenigstens, dass ich im Urlaub war.

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