Ein Angebot von einem Hacker an einen Hacker

Jeder, der einen eigenen Blog betreibt, wird sie kennen, die Spam-Kommentare, die täglich hereinkommen und den Kommentarbereich vermüllen. Da hilft eigentlich nur ein gutes Plug-In, das die Spam-Flut gleich in den Spam-Ordner leitet. Manchmal aber mischen sich dennoch seltsame Anschreiben unter die Kommentare. Meist sind das irgendwelche Links, die zu fragwürdigen Webseiten führen, von denen ich gar nicht wissen will, was sie beinhalten.

Dieser Tage erreichte mich aber ein Kommentar, der scheinbar oder anscheinend (da bin ich mir nicht so sicher) tatsächlich direkt an mich geschrieben wurde. Darin preist jemand einen befreundeten Hacker und dessen Dienste an. Das Repertoire des Computerspezialisten umfasst das Hacken von E-Mail-Konten und Social-Media-Accounts, das Manipulieren von Schul- bzw. Notendatenbanken (als ob das was bringen würde), Zugriffe auf Unternehmenssysteme, Bankkonten, Kreditdaten und fremde Kreditkarten sowie die Überwachung von Telefon- und E-Mail-Konten.

Nicht, dass ich das in irgendeiner Form gebrauchen könnte. Ich fand es vor allem deshalb spannend, weil sich der Betreffende einen Beitrag in meinem Blog ausgesucht hat, der inhaltlich zu diesem Angebot zu passen scheint. Selbst die E-Mail-Adresse, die man im Fall der Fälle kontaktieren soll, besteht nicht aus irgendwelchem Kauderwelsch, sondern macht richtig was her. Und auch, dass das Spam-Plug-In den Beitrag nicht als Spam markiert hat, deutet darauf hin, dass sich hier jemand richtig Mühe gemacht hat. Na ja, bis auf die deutsche Rechtschreibung – das und der kriminelle Inhalt überführt wiederum den Autor des Kommentars als fadenscheinig.

Witzig fand ich, dass hier einem Hacker (mir) die Dienste eines Hackers unterbreitet wurden – ein sehr schönes Wortspiel. Dennoch, solche fragwürdigen Kommentare landen letztendlich dann doch im Spam-Ordner und die E-Mail-Adresse wird für alle Zeiten gesperrt.

Was ich mich bei alldem ja immer wieder frage: gibt es tatsächlich Leute, die auf solche Angebote eingehen und tatsächlich E-Mails an diese Adressen schicken? Und was passiert dann? Meldet sich jemand oder wird am Ende nur die E-Mail-Adresse gekapert, verkauft und keine drei Tage später hat man den Spam auch noch im E-Mail-Postfach?

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