Winnetou in neuer Optik

Als Winnetou-Fan (zumindest als gewesener) wollte ich mir natürlich die Neuverfilmung von RTL nicht entgehen lassen. Nun, ich habe es nicht bereut.

»Winnetou – eine neue Welt« war anders, aber nicht unbedingt schlechter als die Filme aus den Sechzigern. Die Darsteller waren gut ausgewählt und auch die etwas düstere Optik überzeugte. (In dem ganzen Film hat nicht einmal die Sonne geschienen.) Gut fand ich, dass die RTL-Produktion von dem verklärten Charme der alten Filme abrückte und sich dafür mehr an den Originaltext von Karl May gehalten hat.

Man sieht den Filmen die Produktionskosten von 15 Mio. Euro an, denn sie würden durchaus auch als Kinofilme durchgehen. Und sie werden sicher ihr Publikum finden, auch wenn sich viele Fans nicht mit dem neuen Look anfreunden werden. Der wilde Westen war halt nicht so steril, wie es in den alten Filmen gezeigt wurde, dass kann man selbst bei Karl May nachlesen. Und auch die Indianer (vor allem Winnetou) war nicht von Anfang an die edle Rothaut, als die sie immer dargestellt wurde. Der neue Winnetou ist vor allem eines – sehr jung.

Es gab ein paar witzige Szenen und lustige Kommentare, die aber nicht so platziert wirkten wie im Original. Schön fand ich, dass der Film wieder in Kroatien gedreht und damit eine Verbindung zur Vergangenheit geschaffen wurde. Dafür sahen die Schauplätze im neuen Film deutlich schmutziger, dadurch aber auch realer aus.

Fazit: Es ist sicher kein Blockbuster, den man unbedingt gesehen haben muss, aber ich freue mich auf die anderen beiden Teile. Vor allem wenn sie, so wie gestern, wieder ohne Werbeunterbrechung ausgestrahlt werden. Ach ja, die anschließende Dokumentation fand ich auch nicht schlecht.

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