Scheinbar ist Frühling. Zumindest kam es mir heute so vor. Es war schon morgens unnatürlich warm und ich mochte mir schon auf der Fahrt zum Einkaufen am liebsten die Jacke vom Leib reißen. Beim Teppichhändler musste ich der armen Verkäuferin helfen, die Teppiche zur Seite zu räumen, um an den heranzukommen, den sich meine Mutter auserkoren hatte. Alleine hätte sie das nicht geschafft und uns den Teppich nicht verkaufen können. Ich frage mich ja, wer kommt auf die grandiose Idee, eine einzige Frau an einem Samstagvormittag völlig allein für ein riesiges Geschäft mit Auslegware und Teppichen abzustellen?
Den Nachmittag verbrachte ich dann tatsächlich in der Natur, auf dem Wochenendgrundstück meiner Eltern, wo ich beim Abrechen des Rasens gehörig ins Schwitzen kam. Ich hätte doch lieber ein T-Shirt anziehen sollen, bei zwanzig Grad Celsius im November.
Beim Kaffeetrinken konnte ich dann von der Terrasse aus, die Vögel beobachten, die sich um das Vogelhäuschen im Garten sammelten. Es ist erstaunlich, wie zutraulich die sind, wenn man eine Hand voll Vogelfutter ausstreut. Es gab vier verschiedene Sorten Meisen zu bewundern sowie einen unerschrockenen Kleiber, der bis auf einen Meter herankam. Der Anblick der niedlichen Tiere hatte schon etwas sehr beruhigendes.
Zu guter Letzt habe ich noch mit meinem Vater auf einem fremden Grundstück Meerrettichwurzeln ausgegraben. Was man nicht alles so tut, wenn man mal wieder daheim ist.