In den vergangenen Jahren habe ich sehr wenig Star Trek Geschichten gelesen; das gebe ich unumstritten zu. Dabei gibt es eine Menge neuer Romane aus dem CrossCult-Verlag, die ziemlich gut sind. Doch seit ich mich mit dem unsterblichen Perry beschäftige (in dessen Universum ich noch Jahrzehnte aufholen muss), bleibt einfach nicht mehr genügend Zeit.
Das ich hin und wieder doch mal zu einer Star Trek-Lektüre greife, liegt an den tollen Comics, die alle naselang herauskommen. Einer, den ich vor Kurzem gelesen habe, ist „Der Khitomer-Konflikt“. Die Handlung spielt im Abrams-Universum nach den Ereignissen von „Into Darkness“. Es geht darum, wie Sektion 31 (eine Art Geheimdienst der Sternenflotte) die Klingonen und die Romulanen gegeneinander ausspielt, damit sie sich gegenseitig vernichten und somit keine Bedrohung mehr für die Föderation und die Menschheit darstellen. Zwischen den Fronten steht die Enterprise mit Captain Kirk, der die moralischen Grundsätze der Föderation zu wahren und den Konflikt zu verhindern sucht.
Auch wenn die Ansätze der Geschichte, Gene Roddenberrys Vorstellung von der Zukunft torpedieren, so blitzt zumindest ein Funke der ursprünglichen Moral von Star Trek auf. Über den Sinn und Unsinn des Unterfangens, zwischen zwei Imperien einen Krieg anzuzetteln, um selbst verschont zu werden, mag ich an dieser Stelle nicht diskutieren. Auch nicht, wie ein Geheimdienst eine Flotte von Schiffen bauen kann, ohne dass dies jemandem auffällt. Über solche Logik lässt sich bekanntlich streiten, auch darüber, wie es sich in die Geschichte des bisherigen Star Trek Universums einfügt. Es findet ja schließlich alles in einem parallelen Universum statt, dessen Vorgaben völlig anders sind. Um die Geschichte zu genießen, sollte man sich von alten Denkweisen trennen und keine Vergleiche ziehen. Dann wird man auch Gefallen an diesem Comic finden. Denn es werden viele Elemente aus beiden Abrams-Filmen und bereits erschienen Comics verknüpft und weitergeführt. Die Zeichnungen sind sehr schön und geben der Handlung einen netten Rahmen. Alleine dafür lohnt sich die Anschaffung.
Den Comic gibt es in jedem gut sortierten Buch- und Comicfachhandel.