Aktiv im Fandom

Als Mitte der 2000er mein Lieblings-Star Trek-Fanclub – das Star Trek-Forum – seine Pforten schloss, war ich sehr traurig. Denn die Leute dort hatten mir und unzähligen anderen Fans eine Plattform geboten, auf der wir unsere Kreativität und Hingabe für Star Trek ausleben konnten. Sie veröffentlichten unsere Geschichten und Artikel genauso wie unsere Zeichnungen und Comics. Die Clubzeitschrift „Starbase“ und der monatlich erscheinende Newsletter (in Papierform), ließen uns stets teilhaben an der großartigen Sache, die sich Star Trek nannte und machte jeden von uns zu einem Teil davon.
Doch damit war plötzlich Schluss. Ob es nun daran lag, dass keine neue Star Trek Serie mehr gedreht wurde oder am Boom des Internets, wo man die Informationen viel schneller bekommen konnte und fast dauernd „up to date“ war. Mit dem Aus des kleinen Clubs (der es zu seinen besten Zeiten auf fast 1000 Mitglieder geschafft hatte) ging etwas zu Ende, dass viel mehr war, als bloße Informationsverteilung.
Damals beschwor ich im Intro einer der letzten Starbase-Ausgaben den Niedergang von Star Trek, wozu es dann Gott sei Dank nicht gekommen ist.
Was aber folgte, war tatsächlich ein Niedergang der Fanaktivitäten im analogen Sinne. Die Dinge verlagerten sich zusehends ins Internet. Es entstanden Internetclubs, Blogs, Wikipedias und vieles mehr, die schließlich irgendwann von Facebook und Co abgelöst wurden. Die Community wurde digital und wer nicht dabei war, blieb ausgeschlossen. Die Technik nahm den Fans einen Teil der Kreativität, weil sie sie beschäftigt hielt.
Ich bedauere das sehr. Natürlich nutze auch ich das Internet und seine Möglichkeiten, habe mir aber eine gewisse analoge Arbeitsweise erhalten. Das heißt, ich tue Dinge gern noch mit der Hand und benütze dazu meinen Kopf. Ich lasse mich nicht berieseln, sondern versuche selbst etwas auf die Beine zu stellen, entgegen aller Widrigkeiten und ohne den Arbeitsaufwand zu scheuen. Oftmals werde ich dafür belächelt, das tut weh, doch ich weiß, dass diese Herangehensweise für mich persönlich richtig ist. Nur so fühlt es sich wirklich echt an.

Es gibt aber auch ein paar positive Beispiele aus dem Star Trek-Fandom die Hoffnung machen. Eines davon ist „das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction“ – Treknation, in dem sich viele ehemalige Mitglieder des Star Trek-Forums ein Stelldichein geben. Sowas freut mich natürlich, auch wenn ich selbst nicht mit von der Partie bin.

Heute, fast 10 Jahre später, habe ich bei der PRFZ ein neues Zuhause gefunden. Der Club trägt zwar nicht das Label Star Trek, sondern Perry Rhodan, aber die Menschen dort sind Gleichgesinnte, mit denen ich mich identifizieren kann. Und außerdem, wenn ich genau darüber nachdenke, habe ich schon Perry Rhodan gelesen, als ich noch kein Star Trek Fan war. :)
Die Verantwortlichen der PRFZ setzen sogar so viel Vertrauen in mich, dass sie mir die Redaktion des Newsletters überlassen haben. Eine Zuversicht die ich natürlich nicht enttäuschen möchte. Gestern erschien die erste Ausgabe des Newsletters unter meiner Regie. Nachdem ich das Layout vollständig umgebaut habe und dem Ganzen einen etwas professionelleren Look verpasst habe, werden wir sehen, wie die Abonnenten des Newsletters darauf reagieren. Über mangelnden Einsatz meinerseits, können sie sich jedenfalls nicht beschweren.

PRFZNL

2 thoughts on “Aktiv im Fandom

  1. Oh wow, danke für das schöne Lob zu TrekNation. *rotwerd* Ich hoffe ja insgeheim, dass du vielleicht doch irgendwann auch deine Star Trek Geschichten dort archivierst. Mijra hat es ja getan und MGM auch. :D Ich würde mich jedenfalls sehr freuen.

    Es ist aber auch schön zu lesen, dass du für deine Kreativität eine neue Heim-Plattform gefunden hast. Ich hab mich nie mit Perry Rhodan beschäftigt, aber ich gönne es dir von Herzen. :)

Schreibe einen Kommentar zu Christina Hacker Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert