Zurück im Bay(wa)more

Im letzten Monat berichtete ich ja von meinem Besuch im Bay(wa)more und von der dortigen Bestellaktion meiner Arbeitshandschuhe.

Und hier nun die Fortsetzung …

Es beginnt mit einer Nachricht auf meiner Mailbox: Ich kann meine bestellten Handschuhe abholen.
Schön, da wir sowieso auf dem Weg nach München sind, können wir mal eben schnell vorbeifahren und die Handschuhe abholen. Soweit die Theorie.
Schon als ich daheim nochmal einen Blick auf die Auftragsbestätigung werfe, entdecke ich einen fehlenden Stempel, mit dem mir die Kassiererin den Kauf hätte bestätigen müssen. Also suche ich noch schnell nach dem Kassenbeleg. (Zum Glück hebe ich die meistens auf.) Mit diesen beiden Sachen bewaffnet, gehe ich in der Baywa schnurstracks zur Information, schließlich haben wir noch einen weiten Weg vor uns und keine Zeit zu verlieren. Ich reiche einem freundlichen jungen Mitarbeiter den Beleg und die Auftragsbestätigung und erwarte, dass man die Handschuhe schon mal an der Information hinterlegt hat. Ha! Irrtum!
Nachdem er geschätzte fünf Minuten lang den Beleg und die Bestellung im Computer abgeglichen hat, fordert er mich auf, ihm zu folgen. Er mit dem Papierkram vorneweg und ich hinterher gehts zum Infostand in der Gartenabteilung. Dorthin also, wo ich die Handschuhe vor zwei Wochen bestellt hatte. Die drei Damen führen gerade ein vergnügtes Gespräch über betriebliche Internas und werden von dem jungen Mann aus dem Konzept gerissen. Während die eine eingehend die Auftragsbestätigung mustert, wühlt eine andere in den Fächern unter dem Tisch nach meinen Handschuhen und wird nach ein paar Minuten tatsächlich fündig. Ich bekomme sie präsentiert und sie sind tatsächlich so, wie ich sie mir gewünscht habe. Ich will gerade gehen, als man mich zurückhält. „Moment mal!“
Ich stutze. Bezahlt waren sie ja schon. Was kommt jetzt noch? Ich erfahre, dass ich ja noch eine Rechnung brauche. Aha! Nur, dass das nicht so einfach wäre, das mit der Rechnung. Ich atme ein paar mal tief durch und blicke zur Uhr. 12 Minuten bin ich jetzt schon in dem Markt und will doch eigentlich nur schnell weiter. Zu Dritt stehen sie um den Computer herum, diskutieren die Vorgehensweise und wo welche Taste für was gedrückt werden muss, dann streikt wieder der Drucker. Ich werfe erneut einen Blick auf die Uhr. 15 Minuten. Weil ich eh nichts anderes tun kann, probiere ich schon mal die Handschuhe aus. Sie passen. Perfekt wäre jetzt eigentlich nur, wenn ich endlich wieder ins Auto steigen und weiterfahren könnte. Aber das mit der Rechnung ist so eine verflixt komplizierte Sache, erklärt mir der junge Mann, man müsse die Handschuhe erstmal aus dem System ausbuchen und irgendwie funktioniert das nicht. Insgeheim frage ich mich ja, warum man das nicht schon längst getan hat. Schließlich habe ich die Handschuhe ja schon bezahlt. Ich gedulde mich also noch ein wenig und dann holt der junge Mann endlich einen Stapel Papier aus dem Drucker und übergibt mir die Rechnung, die nicht anders aussieht, als die Auftragsbestätigung, bloß das da jetzt Rechnung draufsteht. Ich seufze.
„Wollen Sie die Auftragsbestätigung wieder mitnehmen oder sollen wir sie vernichten?“, werde ich gefragt. Ich lächle und winke ab, nein mir reicht die Rechnung. Dann gehe ich und suche erstmal meinen Mann, der in der Zwischenzeit im Baumarkt verloren gegangen ist.

25 Minuten nach Betreten des Marktes stehen wir wieder am Auto. In meiner Handtasche liegt ein wunderschönes Paar weiße Arbeitshandschuhe aus Leder. Ich bin zufrieden mit dem Service, wenn auch etwas genervt.