Wie ich den Unsterblichen traf

In ein paar Tagen werden es fünfundzwanzig Jahre, seit ich zum ersten Mal Perry Rhodan begegnete. Die Geschichte ist so ungewöhnlich, dass ich sie unbedingt erzählen möchte.

Sie beginnt an einem kalten Tag im Februar 1990 an einem Bahnhof. Es muss sehr früh am morgen gewesen sein, vielleicht auch mitten in der Nacht, so genau weiß ich das nicht mehr. Mein Vater und ich wollten zum ersten Mal nach der Grenzöffnung zu meiner Tante in den Schwarzwald fahren. Der Interzonenzug fuhr zwar durch Saalfeld, hielt dort aber nicht an, sondern erst einige Kilometer weiter an der noch bestehenden innerdeutschen Grenze. Dort wurden Pässe kontrolliert und der Zoll nahm den halben Zug auseinander. Noch wenige Wochen zuvor durfte dort niemand zusteigen, nun bot sich für uns diese einzigartige Möglichkeit.
Doch einfach war es dennoch nicht, da der Zug (ein alter IC mit Abteilen) heillos überfüllt war. Die Menschen standen, saßen und lagen in den Gängen und sogar in den Durchgängen zwischen den Wagons. Irgendwie quetschten wir uns mit ein paar weiteren Reisenden noch hinein. Ich fand einen Platz vor der Toilette, den ich jedoch jedes Mal räumen musste, wenn einer aufs Klo wollte. So standen wir (ich saß zeitweise auf meinem Koffer) bis Stuttgart. In Nürnberg leerte sich der Zug zwar etwas, aber einen Sitzplatz bekamen wir nicht. Doch wir erlangten zumindest etwas mehr Bewegungsfreiheit.
Von Stuttgart ging die Reise in einem InterRegio weiter nach Karlsruhe. Ich weiß noch, wie beeindruckt ich von dem modernen Zug war, als er durch die vielen Tunnel rauschte. Und das beste war, wir hatten sogar einen Sitzplatz. In Karlsruhe stiegen wir in einen D-Zug nach Basel (Schweiz). Basel hat mehrere Bahnhöfe, in einem davon hielten und halten die Züge aus Deutschland. Dort stiegen wir in eine Regionalbahn, die uns endlich ans Ziel brachte. Ich habe keine Ahnung, wie viele Stunden wir unterwegs waren, aber es müssen acht bis zehn gewesen sein.
Meine Tante wohnte in Zell im Wiesental, einem kleinen Ort am Fuße des Hochschwarzwald. Sie hatte ein großes Haus, in dem sie, seit dem Tod ihres Mannes (dem Bruder meines Vaters) und ihrer Tochter, allein lebte. Ich durfte im Zimmer meiner verstorbenen Cousine schlafen, das so aussah, als hätte es die achtundzwanzigjährige gerade erst verlassen. Von hier aus, gelangte man über eine kleine Terrasse ins Dachgeschoss einer Doppelgarage, das als Speicher genutzt wurde.
Neugierig wie Fünfzehnjährige eben sind, sah ich mich dort um und machte eine Entdeckung nach der anderen. Denn dort lagerten Hunderte von Rätselheften, Comics, Büchern und Heftromanen. Letztere waren meist Arzt- oder Heimatromane, hin und wieder fanden sich auch Western und Kriegshefte darunter. Ich stöberte so lange, bis ich auf ein paar Hefte stieß, auf denen Raumschiffe und außerirdische Welten abgebildet waren. Irgendwie faszinierten mich die Abbildungen, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch kein großer Science Fiction-Fan war. Ich schnappte mir die Hefte und las sie abends im Bett. Sie hatten leider keine zusammenhängende Nummerierung; es waren teilweise schon etwas zerfledderte Erstausgaben aus den frühen Sechzigern. Dennoch nahmen mich die Geschichten gefangen. Es ging um eine Gruppe Raumfahrer, die auf dem Mond das Raumschiff gestrandeter Außerirdischer entdeckt hatten und um Mutanten. In einem Heft gab es einen Außerirdischen, der wie eine große Maus aussah und immer Mohrrüben futterte, das gefiel mir gut.
Am nächsten Tag durchsuchte ich den Speicher fieberhaft nach weiteren solcher Heften, fand aber keine mehr.
Bevor wir wieder nach Hause fuhren, fragte ich meine Tante, ob ich die drei Hefte mitnehmen dürfte. Sie hatte nichts dagegen und so kam ich in den Besitz meiner ersten PERRY RHODAN-Hefte.

Ein Vierteljahr später kam die Währungsunion und bescherte uns Ostdeutschen ungeahnte Möglichkeiten. Erst dann konnte ich meine Liebe zu PERRY RHODAN vertiefen, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Übrigens, diese drei PERRY RHODAN-Hefte von damals, besitze ich heute noch. Es sind die Hefte mit der Nummer 10, 56 und 164.

Ein zweiter Gucky

IMG_0070.JPGLetzten Freitag haben wir uns endlich auch „Guardians of the Galaxy“ angesehen. Im Kino haben wir den Film verpasst, aber die BluRay kam schon am 8. Januar in die Läden. Und nach den Vorschusslorbeeren, die der Film bekommen hat, wollte ich ihn unbedingt gleich ansehen… Es stimmt, sieht man von ein paar Kleinigkeiten ab, ist es einer der witzigsten Science Fiction Filme der letzten Jahre. Mir gefiel besonders der bunte Look: Die Welten, die Figuren, alles präsentierte sich auffallend farbig. Besonders die Weltraumszenen boten ein prächtiges Augenfutter.
Nun ja, die Geschichte war gewöhnlich, aber gut durchdacht.
Doch am meisten lebt der Film von seinen Figuren. Diese ungewöhnliche Truppe an Helden, die sich zwangsweise verbünden müssen, um das Artefakt zu finden und gegen den Feind zu verteidigen, ist das Ungewöhnlichste, was man im SF-Genre seit langem gesehen hat. Dabei hat es mir als Perry Rhodan Fan besonders der Charakter des Rocket angetan. Schon beim ersten Blick auf das Filmplakat kam mir der Gedanke: Das ist GUCKY, der Mausbiber.
Manche Dialoge waren schwach und überzogen, aber das tat der Unterhaltung keinen Abbruch. Wenn man sich klar macht, dass dies eine Comicverfilmung ist, kann man auch über die abstruse Szene (Rettung im All ohne Raumanzug) hinwegsehen.

Der Film bietet spannende Unterhaltung, tolle Effekte und eine diesmal grüne Zoe Saldana. Die Schauspielerin ist hauptsächlich durch ihre Rollen in Avatar (damals ganz in blau) und als Uhura in Star Trek XI & XII bekannt.

Mein Fazit: Schöner Film, ich habe mich jedenfalls keine Sekunde gelangweilt.

Kosmische Schundliteratur

muenchhausen_dunkelsternMünchhausen im Weltraum Band II – wie uns der Himmelsriese fraß … und wie ich einen Dunkelstern erhellte …

Am Wochenende machte ich eine Entdeckung. Aus dem Stapel alter abgenutzter Bücher, die noch aus einer vergangenen Erbschaft stammten, zog ich ein Buch, das mich verwunderte. Wir haben damals so viele Bücher von meiner Tante geerbt, dass ich mich beim besten Willen nicht an jedes erinnern kann. Ganz beiläufig nahm ich es am Samstag zur Hand, blätterte durch die vergilbten Seiten und blieb fasziniert und abgestoßen zugleich an dem Text hängen. Die Sprache war direkt und simpel und gerade deshalb so faszinierend. Und der Inhalt der Geschichte erinnerte mich ein bisschen an die Perry Rhodan Abenteuer aus den frühen Sechzigern, ohne aber dessen Qualität oder Ernsthaftigkeit zu erreichen.

Aber alles der Reihe nach. Erzählt wird die Geschichte eines modernen Baron Münchhausen, der mit einer fliegenden Untertasse im Sonnensystem auf der Flucht ist. Diese Untertasse hat er im vorangegangenen Band von einem Volk auf dem Marsmond Phobos „gestohlen“, zusätzlich mit der Mannschaft und zwei hübschen Damen, die ihm als Kommandanten nun zu Füßen liegen. Dieser Münchhausen stellt sich als Tausendsassa dar: Er kann alles, und es gibt keinen, der ihm das Wasser reichen kann. Sein riesiges Ego lässt ihn seine Mitmenschen, die er allesamt als unterlegen betrachtet, ziemlich grob behandeln. Ganz besonders Frauen begegnet er mit herablassender Überlegenheit und sieht sie eher als Eigentum, statt als gleichberechtigtes Lebewesen. Kein Wunder wenn sich eine der Damen rächt und die Steuerung sabotiert, so dass die Untertasse vom Kurs abkommt und zunächst in Sonnennähe einer lebendigen Dunkelwolke begegnet.
Auf ihrer Flucht verfehlen sie die Erde und müssen schließlich auf einer kalten Welt am Rande des Sonnensystems notlanden. (Warum der Planet im Roman stets als „Dunkelstern“ bezeichnet wird, hat sich mir leider nicht erschlossen.) Dort lebt ein Volk mit starren Moralvorstellungen. Sowohl Wetter als auch Licht sind künstlich geschaffen, doch nicht zum Wohl der Bewohner, eher zu ihrem Gegenteil. Keiner soll sich wohl fühlen, es gibt weder Schatten noch Wärme, keine Freude, keine Liebe und erst recht keine Lust. Alle männlichen Bewohner werden nach der Pubertät impotent, einfach weil ihnen die Übung fehlt.
Das stößt mit Münchhausens lockeren Moralvorstellungen natürlich in konträrer Weise zusammen. Auch wenn er sich zunächst nicht einmischen will (Man beachte, welch fortschrittliche Denkweise – verglichen mit PR) kommt es doch durch einen Handkuss zur unweigerlichen Reaktion einer weiblichen Bewohnerin. Der Baron ist nämlich ein von allen Frauen begehrter Mann, er sich ausnahmslos als toller Hengst darstellt. So kommt es, wie es kommen muss: Die Frauen des Planeten, von Münchhausen quasi „sexuell befreit“, brechen eine Revolution vom Zaun und machen den Baron zum neuen König. Doch das ist dem freiheitsliebenden Münchhausen dann doch zuviel. Er flieht mit seiner Mannschaft und lässt den Planeten in Anarchie zurück…

Anfangs war ich mir nicht so ganz sicher, wie ich den Roman einschätzen sollte. Man darf ihn keinesfalls als ernstgemeinte Geschichte sehen, eher als Satire. Und aus diesem Blickwinkel offenbart der Text durchaus eine Fülle an Systemkritik: Sei es an den überzogenen Moralvorstellungen von Kirche und Staat, oder am Missbrauch von Macht durch Regierungen. So geniale Aussagen wie: „Kein Mensch redet davon die Moral abzuschaffen. Das wäre die größte Dummheit, die ich machen könnte. Ich stehe auf dem Standpunkt, die Moral hört dort auf Moral zu sein, wo sie unmoralisch wird.“ haben mich in Erstaunen versetzt. Ganz nebenbei wird Doppelmoral enttarnt und spitzzüngig Kritik am System geübt. Zwischendrin schimmert der Gedanke durch, das man Anarchie als etwas begrüßenswertes auffassen sollte.
Auf der anderen Seite aber steckt Münchhausens Denkweise in der damaligen Zeit fest. Der Roman richtet sich eindeutig an ein männliches Publikum. Die Geschichte liest sich an vielen Stellen so pubertär, dass es die Rahmenhandlung eines Pornos sein könnte. Manchmal scheint es, als tropfe die Frauenfeindlichkeit regelrecht von den Seiten. (Ehrlich, da ist PR noch harmlos dagegen.) Auch geht Münchhausens Handeln nicht mit der geübten Kritik konform. Denn das, was er predigt, scheint nicht für alle zu gelten.

Einerseits gesellschaftskritisch und andererseits menschenfeindlich, lässt mich der Roman am Ende etwas zwiegespalten zurück. Überrascht hat er mich dennoch. Für ein Buch das 1955 veröffentlich wurde, erscheint der Schreibstil und ein Teil der Aussagen im heutigen Licht erstaunlich modern. Es erinnert mich mit seinen aufmüpfigen Aussagen und in seiner offenen Sprache fast ein wenig an Punk.

Bei eBay wird eine Ausgabe dieses Buches als Sammlerstück für 59 Euro angeboten. Da habe ich wohl einen echten Schatz entdeckt.

Bemerkenswert ist aber das Vorwort des anonym erschienen Werkes. Wer möchte kann es hier nachlesen.

Atopische Spannung

„Das Atopische Tribunal“ heißt der derzeitige Zyklus der Perry Rhodan Erstauflage (EA). Ich lese nicht jeden Roman, so viel Zeit habe ich gar nicht, aber ich kaufe mir die Hefte meist wenn irgendetwas Besonderes geschieht, der Heftroman viel Lob bekommen hat oder ein Gastautor den Roman geschrieben hat. Oder auch nur wenn im PR-Journal ein, für mich, interessanter Artikel steht.

Toll fand ich den ersten Roman von Andreas Eschbach, „Der Techno-Mond“ war ein würdiger Einstieg in den Zyklus. Besonders gut gefallen haben mir auch „Das Sorgenkind“ von Gastautorin Tanja Kinkel und „Die Engel der Schmiege“ von Caroline Brandt (Wer auch immer sich hinter dem Pseudonym verstecken mag.).

Der Zyklus ist tatsächlich spannend und vielschichtig. Die Protagonisten handeln logisch und mit Köpfchen und die Antagonisten sind schwer zu durchschauen. Das mag ich.

Ich hinke ja mit dem Lesen der EA immer etwas hinterher. Am Mittwoch nahm ich den Roman „Der Kosmoglobus“ von Hubert Haensel mit auf den Weg zur Arbeit. Ich habe ja im Zug genügend Zeit zum Lesen und die kleinen Hefte nehmen in meiner Tasche nicht viel Platz ein (weniger als ein E-Book-Reader). Der Roman war so gut, dass ich mir gleich am Donnerstag den Anschlussroman „Stadt der Kelosker“ von Oliver Fröhlich vom Stapel gegriffen habe. Der Roman war überaus spannend und gut erzählt. Blöd nur, dass ich nach der Arbeit am Donnerstagabend nach Thüringen gefahren bin und nun bis Dienstag warten muss, bis ich im nächsten Roman „Störfaktor Gholdorodyn“ von Uwe Anton erfahre, wie es weitergeht.

Im Gegensatz zur „PR-Stardust“-Serie machen die Verantwortlichen im derzeitigen Zyklus der PR-EA alles richtig. In wenigen Heften steht das Finale an und ich bin schon gespannt, wie der Handlungsbogen endet.

Ich möchte an dieser Stelle mal der Bahnhofsbuchhandlung in Traunstein ein Lob aussprechen. Die haben stets alle aktuellen PR-Hefte vorrätig. Und dort bekommt man auch mal Ausgaben von vor ein paar Wochen, wenn einem erst reichlich spät einfällt, dass man vergessen hat den Roman kaufen. Ansonsten wird es zunehmend schwerer an die Heftromane heranzukommen. Viele Kioske und Zeitschriftenläden führen die Serie gar nicht mehr. Am Münchner Hauptbahnhof hat ein einziges der vielen Zeitungsgeschäfte PR-Hefte. Und das finde ich echt schwach. Wie will man so Gelegenheits- oder Neuleser gewinnen. Darüber sollte sich der Verlag echt mal Gedanken machen.

MdI – nostalgisch verklärt?

Seit gut zwei Jahren lese ich jetzt die Perry Rhodan Silberbände. Inzwischen bin ich bei Band 23 „Die Maahks“ und damit am Beginn des „Meister der Insel“ – Zyklus (kurz MdI). Ein Zyklus, der bei den meisten Fans als einer der Besten der ganzen Reihe angesehen wird. Bisher will ich dem noch nicht so recht zustimmen, aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. Durch die Bände 21 und 22 („Die Straße nach Andromeda“ und „Die Schrecken der Hohlwelt“ musste ich mich regelrecht quälen. Ich glaube, ich habe noch nie so lange für einen Silberband gebraucht. „Die Maahks“ ist zwar etwas besser, aber ich habe dort einen ziemlich groben Fehler entdeckt. Da wird aus dem japanischen Seher-Mutant Wuriu Sengu kurzerhand ein Afro-Terraner gemacht. Ich habe erstmal gestutzt, weil ich mir nicht sicher war, dann aber in der Perrypedia nachgeschlagen und festgestellt, das mich meine Erinnerung doch nicht getrogen hatte. Sengu ist Japaner.
Das ist sicher eine Kleinigkeit, aber angesichts dessen, dass es genügend Perryfans gibt, die über den Zyklus der gerade laufenden Erstausgabe („Das Atopische Tribunal“) herziehen und schreien, dass früher ja alles besser gewesen sei, möchte ich da ganz eindeutig widersprechen. Die damaligen Geschichten sind viel abgefahrener, als das, was heute erzählt wird. Dafür würden Redaktion und Autoren heutzutage wahrscheinlich gelyncht. Und Widersprüchlichkeiten waren damals sicher häufiger an der Tagesordnung, als heute zu Zeiten der Perrypedia.

Vielleicht ist es eine Art nostalgische Verklärung, die viele Altfans von den alten Zyklen schwärmen lässt? Ich weiß es nicht. Ich hoffe nur, dass die Inhalte der Silberbände, die noch vor mir liegen, interessanter und weniger zäh und ausgedehnt erzählt werden, als bei den drei vergangenen Bänden.

Ich persönlich fand bisher den „Plophos“ – Zyklus am besten und der erschien nicht einmal als Silberband-Ausgaben. Was ich sehr schade finde, da mich gerade die Innenpolitische Handlung sehr gefesselt hat.

Aktiv im Fandom

Als Mitte der 2000er mein Lieblings-Star Trek-Fanclub – das Star Trek-Forum – seine Pforten schloss, war ich sehr traurig. Denn die Leute dort hatten mir und unzähligen anderen Fans eine Plattform geboten, auf der wir unsere Kreativität und Hingabe für Star Trek ausleben konnten. Sie veröffentlichten unsere Geschichten und Artikel genauso wie unsere Zeichnungen und Comics. Die Clubzeitschrift „Starbase“ und der monatlich erscheinende Newsletter (in Papierform), ließen uns stets teilhaben an der großartigen Sache, die sich Star Trek nannte und machte jeden von uns zu einem Teil davon.
Doch damit war plötzlich Schluss. Ob es nun daran lag, dass keine neue Star Trek Serie mehr gedreht wurde oder am Boom des Internets, wo man die Informationen viel schneller bekommen konnte und fast dauernd „up to date“ war. Mit dem Aus des kleinen Clubs (der es zu seinen besten Zeiten auf fast 1000 Mitglieder geschafft hatte) ging etwas zu Ende, dass viel mehr war, als bloße Informationsverteilung.
Damals beschwor ich im Intro einer der letzten Starbase-Ausgaben den Niedergang von Star Trek, wozu es dann Gott sei Dank nicht gekommen ist.
Was aber folgte, war tatsächlich ein Niedergang der Fanaktivitäten im analogen Sinne. Die Dinge verlagerten sich zusehends ins Internet. Es entstanden Internetclubs, Blogs, Wikipedias und vieles mehr, die schließlich irgendwann von Facebook und Co abgelöst wurden. Die Community wurde digital und wer nicht dabei war, blieb ausgeschlossen. Die Technik nahm den Fans einen Teil der Kreativität, weil sie sie beschäftigt hielt.
Ich bedauere das sehr. Natürlich nutze auch ich das Internet und seine Möglichkeiten, habe mir aber eine gewisse analoge Arbeitsweise erhalten. Das heißt, ich tue Dinge gern noch mit der Hand und benütze dazu meinen Kopf. Ich lasse mich nicht berieseln, sondern versuche selbst etwas auf die Beine zu stellen, entgegen aller Widrigkeiten und ohne den Arbeitsaufwand zu scheuen. Oftmals werde ich dafür belächelt, das tut weh, doch ich weiß, dass diese Herangehensweise für mich persönlich richtig ist. Nur so fühlt es sich wirklich echt an.

Es gibt aber auch ein paar positive Beispiele aus dem Star Trek-Fandom die Hoffnung machen. Eines davon ist „das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction“ – Treknation, in dem sich viele ehemalige Mitglieder des Star Trek-Forums ein Stelldichein geben. Sowas freut mich natürlich, auch wenn ich selbst nicht mit von der Partie bin.

Heute, fast 10 Jahre später, habe ich bei der PRFZ ein neues Zuhause gefunden. Der Club trägt zwar nicht das Label Star Trek, sondern Perry Rhodan, aber die Menschen dort sind Gleichgesinnte, mit denen ich mich identifizieren kann. Und außerdem, wenn ich genau darüber nachdenke, habe ich schon Perry Rhodan gelesen, als ich noch kein Star Trek Fan war. :)
Die Verantwortlichen der PRFZ setzen sogar so viel Vertrauen in mich, dass sie mir die Redaktion des Newsletters überlassen haben. Eine Zuversicht die ich natürlich nicht enttäuschen möchte. Gestern erschien die erste Ausgabe des Newsletters unter meiner Regie. Nachdem ich das Layout vollständig umgebaut habe und dem Ganzen einen etwas professionelleren Look verpasst habe, werden wir sehen, wie die Abonnenten des Newsletters darauf reagieren. Über mangelnden Einsatz meinerseits, können sie sich jedenfalls nicht beschweren.

PRFZNL

„Die Telepathin“ im Netz

Gestern habe ich in einem Beitrag auf st-ebooks.de auf meinen Roman „Die Telepathin“ zur PR-FanEdition hingewiesen. Jeder der mag, kann ab sofort seinen Kommentar zum Buch dort abgeben.

Seit heute morgen gibt es auch auf der offiziellen Verlagsseite einen Eintrag, in dem auf das Erscheinen der FanEdition 15 hingewiesen wird. Ich freu mich wahnsinnig, dass ist so richtig motivierend.

Ups, jetzt ist meine „Telepathin“ auch noch bei Facebook gelandet. Ich bin ja selbst kein großer Facebookfan, aber wie das so ist, klappern gehört eben zum Handwerk und da kommt man heute an Facebook nicht vorbei.

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Perry Rhodan Stardust – Ein Fazit

Die Stardust-Woche ist rum und ich möchte an dieser Stelle mein Fazit kundtun:

Ich würde jetzt nicht so weit gehen, den Konsum von PR-Stardust Zeit- und Geldverschwendung zu nennen. Schließlich wurde ich zwischenzeitlich gut unterhalten und die Leistungen der einzelnen Autoren waren durchaus positiv. Vom einen oder anderen Autor würde ich in Zukunft gern mehr lesen. Auch die großartige Optik der Hefte hat mir gut gefallen und entschädigt mich etwas für die schwache Handlung.
Aber als großen Wurf kann man PR-Stardust leider wirklich nicht bezeichnen. Das mag daran liegen, dass die Rahmenhandlung für eine 12-teilige Reihe nicht dicht genug war und der Rote Faden nur bedingt zu erkennen war. Mit zu vielen logischen Löchern, zu vielen Raumschlachten mit zu vielen Toten und einer sich hoffnungslos ausbreitende Seuche, hinterließ die Serie bei mir einen negativen Beigeschmack.
Ich weiß, dass SF-Serien gern ein Spiegel unserer Zeit sein wollen. Doch wenn man schon in den täglichen Nachrichten mit Krieg und Virusepidemien konfrontiert wird, möchte man nicht auch noch in den wenigen ruhigen Stunden seiner Freizeit davon hören. So zeugt die Handlung der Stardust Miniserie von zu wenig fantastischen Elementen die eine positive Zukunft zeigen. Skrupellose gefährliche Gegner, die aus dem Nichts auftauchen, Superintelligenzen, die ihr eigenes Spiel spielen – Die Grundidee ist zu ausgelutscht, als das sie noch zu begeistern vermag.
Auch alle Versuche dem Unsterblichen – Perry Rhodan – einen moralischen Stempel aufzudrücken und ihn aus der Heldenrolle zu holen, müssen zwangsläufig scheitern. Sind wir doch ehrlich: Er ist nun mal der Held und wird es immer sein, sonst würde die Romanserie nicht seinen Namen tragen. Jeder Ansatz aus ihm einem Teamplayer zu machen, wird der Erwartungshaltung der Fans nicht gerecht werden. Das sieht man deutlich an PR-Neo, hier dominieren andere Figuren die Handlung und viele Alt-Fans, mich eingeschlossen, kommen damit nicht klar.

Da ich aber nicht nur Kritik üben möchte, weil es ja immer leicht ist, über die Fehler anderer herzuziehen, habe ich mir Gedanken gemacht, wie man die Geschichte anders hätte erzählen können:

Ein guter Startpunkt ist die zu Beginn angesprochene Abstimmung: Was wäre, wenn die Stardust-Menschheit sich für einen neuen Namen des Kugelsternhaufens ausgesprochen hätten, welche politischen Konsequenzen hätte das gehabt und wie hätte Polyport Präfekt Rhodan als Vertreter der Milchstraßenmenschheit darauf reagieren müssen?
Aus der Geschichte mit Eritrea Kushs Sohn hätte man ebenso mehr rausholen können: Wenn zum Beispiel der TALIN-Jäger Rhodan entführt hätte, um mit seiner Hilfe das Kosmische Rätsel zu lösen, wobei sie dann auf Whistlers Botschaft gestoßen wären. Auf der Suche nach dem Splitter von Vatrox-Vamu hätten man dann auch die Immateriellen Städte mit einbeziehen können. Dort hätte man meinetwegen auch mehr über die Geschichte der Pahl-Hegemonie erfahren und dabei immer die Admiralin und die Flotte an ihren Fersen, um den Polyport Präfekten zu befreien.
Man hätte das Ganze als eine Art Schnitzeljagd gestalten können an deren Ende Eritreas Sohn vielleicht tatsächlich das Rätsel TALINs gelöst und seinen Zellaktivator bekommen hätte und sich anschließend mit seiner Mutter versöhnen können.
Währenddessen Rhodan und Whistler der Superintelligenz in den Hintern getreten hätten, weil sie mal wieder als Werkzeuge missbraucht wurden.
Das wäre besser gewesen, als wieder mal einen übermächtigen, gesichtslosen Gegner aus dem Nichts hervorzuzaubern und sich mit Seuchen und Amöbenschiffen herumzuschlagen. Denn manchmal sind es doch die simplen Geschichten, die spannender sind. Ganz wie im richtigen Leben auch.

So, das war erstmal genug aus dem Perry Rhodan Universum. Morgen geht es dann mal wieder um irdischere Dinge. :)

 

Stardust – Das Finale

Band 12 – TALIN erwacht – von Uwe Anton

Perry Rhodan trifft hier ein paar sehr fragwürdige Entscheidungen. Nun ja, dass lässt ihn zumindest menschlich erscheinen und wäre noch nachvollziehbarer gewesen, wenn seine Sorge um Eritrea auch in den vergangenen Romanen tiefer und eindeutiger thematisiert worden wäre. Aber außer Rüdiger Schäfer hat das keiner der Autoren so richtig hinbekommen, schade.
Der ARA-Mediziner löst endlich das Rätsel um das Virus und entwickelt ein Gegenmittel. Jetzt war dann die Pflanze aus der Vergangenheit doch noch hilfreich. Also wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich sagen, der Autor wäre Biologe. Für die weit ausholenden abstrakten virologischen Erläuterungen benötigt man als Leser fast schon ein abgeschlossenes Biologiestudium. Nicht das mich das gelangweilt hätte, ich verbuche es als Wissensgewinn, bin mir aber nicht sicher, ob das jeder so sieht.
Endlich erfährt man auch, warum der Generex nicht auf Sepura 2 angeriffen wurde. Dass System war von Amöbenraumern abgeriegelt. Ein klitzekleiner Hinweis dazu in einem der letzten Romane wäre schön gewesen.
Und wieder werden in einer gigantischen Schlacht im Stardust-System viele Raumschiffe und Flottenmitglieder sinnlos geopfert. Das ist etwas, was mich bei den Stardustromanen am meisten gestört hat, diese zielstrebige Sinnlosigkeit, mit der sich die Beteiligten in die Schlacht werfen. Als hätten sich die Menschen in 3000 Jahren nicht signifikant weiterentwickelt.
Das Rätsel um Posimons Herkunft wird nun doch nicht aufgelöst, stattdessen macht sich die Positronik selbst auf die Suche. Wie es scheint, wusste der „Expokrat“ selbst nicht, was er damit machen soll.
Das Ende des Generex kommt überraschend schnell und ein wenig zu unspektakulär. Gut, sein riesiges Schiff zerfällt nachdem es nochmal richtig Schaden auf der Heimatwelt der Stardustterraner angerichtet hat. Aber irgendwie hatte ich da etwas mehr erwartet. Wenigstens wird Rhodan dabei seiner Heldenrolle gerecht.
TALIN – die Superintelligenz – gibt sich menschenfeindlich. Das ist keine große Überraschung. Wenn TALIN etwas an den Stardustterranern gelegen wäre, hätte er das Auftauchen des Generex von Anfang an verhindert. Und sind wir mal ehrlich, im Grunde genommen ist ES auch kein wirklicher Menschenfreund. Immer wieder nutzt er die Aktivatorträger und die Menschheit für seine Spielchen aus.
Eritrea Kush spielt im Abschlußband leider nur noch eine untergeordnete Rolle und die Abschiedsszene deutet es an, wir werden von der Admiralin wohl lange Zeit nichts mehr hören, wenn sie überhaupt mal wieder zum Einsatz kommen sollte. Ich versteh’s nicht – da baut man eine Figur auf und lässt sie sang und klanglos fallen.

Morgen gibt’s dann zum Abschluß der Stardust-Woche mein Fazit.

Stardust – Verwehende Ideen

Band 10 – Allianz der Verlorenen von Rüdiger Schäfer

Der Autor kann wunderschön erzählen, doch man merkt es ihm an, dass er mit dem Stoff des Exposés nicht glücklich ist. So konzentriert er sich mehr auf einen Nebencharakter, der ihm einen gewissen Freiraum bietet. Das ist für mich der stärkere Teil des Romans. Die Schlacht gegen die Amöbenschiffe und Rhodans sinnloser Vorstoß nach Tark wirken dagegen wie hilflose Versuche die unlogische Handlung voranzutreiben. Dabei liefert der Autor eine solide Arbeit ab. Allein es scheitert an der Haupthandlung. Der übermächtige Gegner lässt den Protagonisten inzwischen kaum noch Spielraum. Und der von Tondesi gesendete Überrangbefehl, erinnerte ein bisschen zu sehr an den „Schlaf“-Befehl von Data in der Star Trek Folge „Angriffsziel Erde“, der die Borg in die Regenerationsphase schickt.
Der Aktivatorträger und Sofortumschalter Rhodan wirkt bei seinem Einsatz viel zu zaghaft und von Moral geläutert und erinnert fast schon an den Rhodan der NEO-Serie. Wenn er schon zu Beginn seiner Laufbahn so rücksichtsvoll gewesen wäre, hätte es das Solare Imperium wahrscheinlich nie gegeben. Manchmal müssen eben zwangsweise Opfer gebracht werden, um eine Zivilisation zu retten. Zu früheren Zeiten hätte er wohl ohne zu Zögern eine Arkonbombe auf Tark gezündet.
Als großen Fehler sehe ich auch, dass sich die Stardust-Flotte so einfach aus dem Staub macht, während die Amöbenschiffe „schlafen“ gelegt wurden. Ein paar Sprengsätze hier und da und die Flotte des Generex wäre Geschichte gewesen oder zumindest beeinträchtigt.
Was ich mich ja die ganze Zeit über frage: Warum versuchen die nicht den Generex direkt auszuschalten, die müssten doch inzwischen mitbekommen haben, dass er sich auf Sepura 2 aufhält?

 

Band 11 – Verwehendes Leben – von Roman Schleifer

Band 11 trägt den pathetisch klingenden Titel „verwehendes Leben“ und irgendwie geht’s hier so negativ weiter wie zuvor. Eritrea Kush gezeichnet vom bevorstehenden Tod verhält sich plötzlich zickig hoch 3, feindet Rhodan an und will nicht mal mehr mit ihm reden. Die Stardust-Flotte ist den Amöbenschiffen des Generex völlig hilflos ausgeliefert. Anthur spielt den Rachegott und glaubt doch tatsächlich der Generex ließe ihn dafür am Leben. Was ich eigentlich überhaupt nicht nachvollziehen kann ist: Warum hasst Anthur Rhodan so sehr? Liegt das am Einfluss des Generex?
Einzig Perry Rhodan scheint etwas zu unternehmen, er ersinnt einen Plan, um die Amöbenschiffe abzuwehren. Dafür schickt er eine zusammengewürfelte Truppe aus einem Wissenschaftler, einem Straftäter und dem blutjungen Techniker aus Band 2 auf ein Himmelfahrtskommando. Der alternde Professor hat null Raumerfahrung dafür ein um so größeres Ego und fungiert als Ersatz für die weibliche Blueswissenschaftlerin aus Band 5. Angeblich kann sie nicht mitmachen, weil sie schwanger ist. Da hab ich nur noch gedacht: Häh?
Genau da liegt nämlichen das Problem der Autoren mit Frauenfiguren. Zum einen: Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und kein Hinderungsgrund für einen solchen Einsatz, zumal Güramy noch nicht so lange schwanger sein kann (Eine Blues-Schwangerschaft dauert laut Perrypedia 3 Monate). Seit ihrem Einsatz sind jedoch höchstens 4 Wochen vergangen. Zum anderen geht es hier doch um die Existenz der Stardustmenschheit, wenn der Einsatz schief geht, sterben alle und da werden ganz sicher auch für schwangere Bluesfrauen keine Ausnahmen gemacht. Was hat sie also zu verlieren? Hatte der Autor etwa ein Problem damit, eine weibliche Figur agieren zu lassen? Stattdessen nimmt man den am ungeeignetsten Kandidaten mit. Mag ja sein, das der Professor sich mit der Theorie auskennt, aber was nützt das, wenn er dem Druck der Mission nicht standhält und beinahe durchdreht.
Der Showdown am Ende überrascht mit dem vorzeitigen Tod von Anthur und einem unbefriedigenden Cliffhanger um Rhodan und Eritrea.
Sorry, aber vielleicht wäre der Titel „verwehende Ideen“ irgendwie passender gewesen.

Morgen berichte ich dann über den letzten Band des Stardust Zwölfteilers.