Die Medizin-Zwillinge

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 267 – »Die Aloren« von Lucy Guth

Leticrons Flotte greift Arkon an. Der Überschwere erklärt das Imperator Gonozal der Siebte gefallen ist. Doch die arkonidische Flotte setzt sich dennoch zur Wehr. Das Alorenpaar Gen’Thal und Gen’Ther kämpfen auf dem Medoschiff THERION um die Überlebenden des Angriffs bis auch ihr Schiff getroffen und zerstört wird.
In dem Durcheinander ortet die Mannschaft der SOL ein Hypersignal, das auf das Vorhandensein von weiteren Atorakten hinweist. Weil sich die SOL mitten in der Schlacht zwischen Arkoniden und Überschweren befindet, kann die Besatzung um Perry Rhodan dem Signal nicht nachgehen, ohne aufzufallen. Icho Tolots DOLAN dagegen verfügt über einen Ortungsschutz. So brechen er, die Bestie Tro-Khon, Sofgart und Sud unterstützt von Hawk und seinem Okrill Watson auf, die Quelle des Signals anzufliegen und die Atorakte zu bergen. Auf ihrem Weg quer durch das Kampfgebiet retten sie die beiden Aloren.
Als die DOLAN ihr Ziel erreicht, stellen sie fest, das es sich um die Elysische Welt handelt, die erst in 4000 Jahren von den Arkoniden entdeckt und ins Arkonsystem integriert werden wird. Mit Hilfe des F’Atkor finden sie den Zeitbrunnen und drei Atorakte. Doch ihre Bergung gestaltet sich als schwierig. Als die Gruppe die Atorakte endlich an sich bringen kann, taucht Tiamat auf und versucht sie der Gruppe wegzunehmen. Dabei nimmt das Wesen wenig Rücksicht. Sofgart wird bei der Auseinandersetzung schwer verletzt und kann nur von den Aloren gerettet werden. Es ist Sud, die das scheinbar übermächtige Wesen letztendlich bezwingt und die Atorakte erobert, doch der Preis dafür scheint ihre Menschlichkeit zu sein.

Man nehme aus Star Trek ein Paar Binäre, statte sie mit Borg-Implantaten aus und füge noch ein wenig »Edward mit den Scherenhänden« hinzu und fertig ist ein alorisches Heilerpaar. So in etwa kann man sich die beiden Frauen vorstellen, die an Bord ihres Medoschiffs über Leben und Sterben arkonidischer Soldaten bestimmen. Die Idee ist originell und wird von Lucy Guth glaubhaft umgesetzt.

Es ist erschreckend, was die Frauen für das Imperium über sich ergehen lassen. Die meisten tun es nicht mal für Ruhm und Ehre, sondern aus dem sozialen Druck ihrer Familien heraus. Sehr realistisch beschreibt die Autorin auch die Arbeit der Aloren, bei der Triage die Grundlage ihrer medizinischen Tätigkeit bestimmt. Knallhart entscheiden sie, wen sie retten können und wen nicht, ganz so wie es im Feldeinsatz einer Schlacht gemacht wird. Lucy Guth gibt beiden Frauen eine schöne Hintergrundgeschichte und fügt dem NEOversum ein neues Kapitel hinzu.

Im zweiten Handlungsstrang steht Sud im Mittelpunkt. Die Ärztin kämpft nach wie vor mit ihrer ins negative gepolten Heilerfähigkeit. Als Sogart schwer verletzt wird, sind ihr praktisch die Hände gebunden. Doch sie spürt eine besondere Beziehung zwischen sich und Tiamat. Das Wesen, das wie ein wehendes Bettlagen aussieht, entpuppt sich zum zweiten Mal als Gegenspieler. Doch wieder bleibt seine Motivation im Dunklen. Wichtig ist aber, das Sud in der Lage ist, dem Wesen Energie zu entziehen und es zu schwächen. Ich ahne, wer sich am Ende der Staffel opfern wird.

»Die Aloren« ist eine spannende Geschichte, die der arkonidischen Kultur eine neue Facette verleiht. Lucy Guth beweist wiederholt, dass sie ihren Platz im NEO-Autorenteam mehr als verdient hat.

Landeplatz der AETRON

Das ist er, der Landeplatz der AETRON. PERRY RHODAN-Leser wissen wovon ich spreche.

Die AETRON ist das Raumschiff der Arkoniden, das Perry Rhodan auf dem Mond entdeckt und mit dem alles beginnt.

Nun wurde das Bild nicht auf dem Mond gemacht, aber es ist höchstwahrscheinlich – bis auf vielleicht ein paar Meter links oder rechts – der Drehort, an dem 1967 Szenen des PERRY RHODAN-Films »SOS aus dem Weltall« gedreht wurden. Und zwar die, in denen Rhodan und seine Mitstreiter die AETRON entdecken, und einer gewissen Thora begegnen.

Wer sich die Szenen im Film genau anschaut, wird im Hintergrund die Bergspitze erkennen. Es ist übrigens der höchste Berg Spaniens mit 3750 Metern und mit 7500 Metern über dem Meeresboden der dritthöchste Inselvulkan der Welt. Hier fällt im Winter sogar Schnee und das am 28. Breitengrad.

Matt für den Extrasinn

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 266 – »Schach für Thora« von Ben Calvin Hary

Thoras Extrasinn spielt verrückt, ausgerechnet, als es in der Nähe des Arkonsystems zu einer starken Strukturerschütterung kommt, und die SOL nachsehen muss, wer da aus dem Hyperraum gekommen ist.
Schweren Herzens lässt Perry Rhodan seine Frau allein auf Iprasa zurück. Im dortigen Faehrlinstitut sollen die Experten Thora heilen. Doch sie kommen bald an ihre Grenzen.
Einer Vision folgend bricht Thora in die Polarregion Iprasas auf. Dort unter der Eisschicht großer Gletscher liegt das Geheimnis des Extrasinns begraben und wartet darauf gelüftet zu werden.
In Thoras Visionen erzählt Tuale da Nirwor, wie vor vielen Tausend Jahren der erste Extrasinn erweckt wurde und wie die Arkoniden seit damals ein ganzes Volk für ihre Zwecke missbraucht haben.

Nach all den Raumschlachten, den Quantenschatten und der Jagd nach den Plänen der Konverterkanone ist dieser Roman eine echte Erholung. Der Autor erzählt die Geschichte des Extrasinns aus der Perspektive zweier Frauen, der von Tuale und der von Thora. Diese beiden starken Charaktere kämpfen gegen allerlei gesundheitliche Probleme. Eine verlor einst im Schneesturm den Kontakt zu ihren Gefährden und kämpfte in der Eiswüste ums Überleben, bis sie von den Taa gerettet wird, die durch sie schließlich viel Leid erfahren müssen. Thora kämpft darum, nicht den Verstand zu verlieren. Das alles liest sich sehr lebensnah, man leidet regelrecht mit den beiden Frauen mit.

Sehr schön beschrieben ist auch das Volk der Taa. Die Insektoiden, die vor Jahrtausenden auf Iprasa gestrandet sind, bergen das Geheimnis des Extrasinns. Ist es doch der Nährschleim ihrer Larven, der die Gehirnregion bei den Arkoniden aktiviert.

Mit von der Partie sind Dao-Lin-H’ay und die Schwestern der Tiefe, die nach Arkoniden mit besonderen Fähigkeiten suchen und Tuale um Mithilfe bitten. Doch deren Schuldgefühle sind so übermächtig, dass sie sich dem verweigert.

Langjährige NEO-Leser werden sich spätestens jetzt fragen, was hinter den Plänen der Schwestern der Tiefe steckt, die offensichtlich sehr weit in die Vergangenheit reichen. Und wie weitreichend ihre Manipulationen eigentlich sind. Denn so wie es scheint, sind sie nicht unschuldig daran, dass die Arkoniden den Extrasinn entdeckten. Dass es darunter besondere Personen gibt, die für die Schwestern der Tiefe von essentieller Bedeutung zu sein scheinen, scheint mir nur ein Teil der Erklärung zu sein.

»Schach für Thora« ist ein schöner Charakteroman, der mit starken Protagonistinnen aus zwei Zeitepochen, eine unaufgeregte aber deshalb nicht weniger spannende Geschichte erzählt. Von sowas hätte ich gern mehr bei NEO.

Frauen im PR-Report

Ich habe seit langem mal wieder einen Artikel für den PERRY RHODAN-Report geschrieben. Er erschien letzte Woche im PR 3144. Dieses Mal wurde ich gefragt, ob ich etwas zum Thema Frauenfiguren bei PERRY aus meiner Sicht als Leserin schreiben wolle. Ich musste eine Weile überlegen, was ich schreiben soll? Denn ich kenne nur einen Bruchteil der Serie und kann da gar nicht so viel darüber sagen.

Weil ich mich schon lange für Perry Rhodans Partnerinnen interessiere, fand ich das einen guten Aufhänger. Dass ich damit sogar ein bisschen Werbung für meine FanEdition und mein Star Trek-PERRY RHODAN-Crossover machen konnte, kam mir natürlich nicht ungelegen. Früher wäre mir solche Eigenwerbung unangenehm gewesen, inzwischen bin ich da selbstbewusster. Andere machen es auch, warum soll ich das nicht ebenfalls tun.

Im heute erschienen PR 3145 ist wieder meine Kolumne »FanSzene« enthalten. Es ist schon die Ausgabe 37. Die Zeit vergeht … Wenn alles nach Plan läuft, steht im nächsten Jahr schon die Nummer 50 an. Doch bevor es soweit ist, habe ich heute erst einmal die Texte für die Ausgabe 39 geschrieben, die im Januar erscheinen soll.

Perkoll, übernehmen Sie

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 265 – »Meister der Spione« von Ruben Wickenhäuser

Die Maahks greifen aus dem galaktischen Leerraum einen geheimen Außenposten der Arkoniden an. Doch nicht nur das. Von dieser Seite von M13 aus ist das Arkonsystem so gut wie ungeschützt, weil die meisten Schlachtkreuzer an anderen Fronten kämpfen. Es wird systemweiter Alarm ausgelöst, was zu chaotischen Verhältnissen auf den Planeten und Raumstationen führt.
Genau zu diesem Zeitpunkt erreicht der Celista, Lexx da Perkoll – alias Kal Hersher alias Faktor IV – Arkon, um die Pläne der Konverterkanone an die arkonidische Regierung zu übergeben. Doch er ist sich nicht sicher, wem er noch trauen kann. Denn eine weitere Partei scheint an den Plänen interessiert zu sein und lockt ihn in eine Falle. Er kann den Überschweren entkommen, aber die Häscher von Leticron bleiben ihm auf der Spur. Selbst in der Nähe des Kristallpalastes versuchen sie ihn auszuschalten.
Hilfe erhält er von Perry Rhodan, Gucky und Mirona Thetin. Die versuchen ebenfalls da Perkoll zu fassen und sicherzustellen, dass er die Pläne nicht an Faktor I dieser Zeit übermittelt, sondern sie ausschließlich den Arkoniden übergibt.
Es ist am Ende Mirona Thetin selbst, die den korrekten Verlauf der Zeitlinie sicherstellt.

Einen spannenden Agentenroman hat Ruben Wickenhäuser hier abgeliefert. Die durchaus abwechslungsreiche Verfolgungsjagd hält nicht nur den Protagonisten in Atem, sondern auch den Leser. Auch wenn nicht immer alles logisch und nicht jede Actionszene überzeugend choreografiert ist, hat man Spaß damit. Wobei … Ich mag mir kaum vorstellen, was für ein Feuerwerk ein Kai Hirdt mit einer solchen Handlung abgebrannt hätte.

Lexx da Perkoll ist als Figur zu jedem Zeitpunkt überzeugend. Der Autor hat ein Gespür für den Celista und führt ihn glaubhaft durch die Handlung. Da Perkoll besitzt die Überlegenheit eines Meisters der Insel und die Abgebrühtheit eines arkonidischen Celista. Mir waren es zwar mitunter zu viele Todesopfer, die er auf seinem Weg zurücklässt, aber das gehört wohl bei einem Geheimagenten im Einsatz dazu.

Die Überschweren stecken ziemlich tief in den Positroniken der Arkoniden und scheinen über alles und jeden Bescheid zu wissen. Ich frage mich, warum das noch niemandem aufgefallen ist? Spätestens seit dem Vorfall auf Salex IV sollten die Behörden wach geworden sein.

Thora bekommt ein gesundheitliches Problem, auf das im Folgeroman näher eingegangen wird. Sie wirkt angeschlagen und geht dennoch mit ihrem Mann auf Mission. Die Szenen mit Gucky fand ich nicht so gelungen, da muss der Autor noch nachsteuern, der Ilt agiert mitunter zu albern. Dafür fand ich das Ende mit Mirona Thetin stark, die hier nochmal in ihre Rolle als Faktor I schlüpft.

»Meister der Spione« ist ein spannender Roman von Ruben Wickenhäuser, der mich gut unterhalten hat. In meinen Augen der bisher beste NEO, den der Autor abgeliefert hat.

Phantastische Cover-Illus

Seit 1971 erscheinen PERRY RHODAN-Romane in Japan. Das sind 50 Jahre in denen anfangs vierteljährlich, später monatlich und seit 2010 zweiwöchentlich, 15 x 10 cm große Taschenhefte veröffentlicht werden.

Das besondere an den japanischen Ausgaben von PERRY RHODAN sind eindeutig die Cover-Motive, die sich komplett von den Originalen unterscheiden und von japanischen Künstlern angefertigt werden.

Ich habe unlängst eine größere Anzahl dieser Hefte bekommen und bin ganz verliebt in die Titelbilder. Die Darstellungen der Figuren unterscheiden sich sehr von den etwas strengen Darstellungen der Deutschen Titelbildzeichner. Wobei Perry Rhodan bei den Japanern wie eine Reinkarnation von Captain Kirk aussieht. Dafür wirkt Gucky tatsächlich wie eine Maus. Er ist ja auch ein Mausbiber. Schön finde ich die Darstellung der Frauen. Ich kann mangels Japanischkenntnissen leider nicht auf Anhieb sagen, um wen es sich bei den einzelnen Frauen handelt, (dazu müsste ich erst die Perrypedia konsultieren) aber ihre Darstellung gefällt mir.

Auffällig ist, dass auf den Covern kaum Raumschiffe dargestellt werden sondern meist Personen zu sehen sind. Das ist bei den deutschen Ausgaben anders. Hier dominieren Raumschiffe, Fahrzeuge sowie Planeten- und Weltraumszenen.

Eines der Cover ist mir besonders in Auge gefallen. Es zeigt einen Mann (wahrscheinlich Jen Salik) und sechs weiße Kaninchen. Was die weißen Kaninchen angeht, bin ich etwas ratlos. Vielleicht sollen sie den Chulch darstellen, ein hamsterförmiges Wesen mit weißem Fell und sechs Beinen.

Der japanische Roman enthält die Erstauflagenbände PR 1205 und PR 1206. Ich habe mal die Originalcover dem japanischen Titelbild gegenübergestellt:

Quelle: Perrypedia
Quelle: Perrypedia
Quelle: Perrypedia

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer übrigens wissen will, was die blauroten Markierungen an der Seite der deutschen Heftromane bedeuten, und wie sich die Titel im Laufe der sechzig Jahre seit der Gründung der PERRY RHODAN-Serie verändert haben, dem sei das Video meines Freundes und Autorenkollegen Ben Calvin Hary empfohlen.

Herbstliche SOL

Herbstlich kommt das Cover der SOL 104 daher. Gemalt wurde es von Stefan Wepil und zeigt den Kontinent Shushuuri auf Iya, dem Pendant von Terra im Dyoversum.

Wichtige Vereinsinformationen bilden den Einstieg ins Heft. Wir berichten von der Mitgliederversammlung im September 2021 und dem Ausgang der Vorstandswahlen. Es gibt eine Menge Veränderungen. Die PRFZ hat einen fast komplett neuen Vorstand bekommen. In den kommenden drei Jahren wird sich zum Wohle der Mitglieder einiges tun.

Der Schwerpunkt des Magazins widmet sich einer Person, die für die PERRY RHODAN-FanZentrale und speziell für die SOL von essentieller Bedeutung ist. Jemandem der jahrzehntelang im PERRY RHODAN-Fandom unterwegs war und 25 Jahre lang das Marketing der Serie verantwortete. Die Rede ist von Klaus Bollhöfener. Der ging im November 2021 in den Ruhestand, und die SOL-Redaktion möchte sich mit dieser Ausgabe im Namen des Vorstands und aller Mitglieder der PRFZ herzlich bei Klaus für sein Engagement bedanken.

Was haben PERRY RHODAN und Architektur gemeinsam? Mark Kammerbauer klärt darüber auf. Norbert Fiks geht der Frage nach, ob PERRY RHODAN-Gründervater K. H. Scheer bei »Reich im Mond« von Manfred Langrenus abgeschrieben hat.

Im zweiten Teil der PERRY RHODAN-Geburtstage gibt Alexandra Trinley einen Überblick über die Jahre 1983-1992. Außerdem berichtet sie zusammen mit Roman Schleifer vom Online-Abend zu 60 Jahre PERRY RHODAN.

Fans von Alaska Saedelaere können sich über eine Kurzgeschichte von Michael Mühlehner freuen. Zudem gibt es Werkstattberichte, Rezensionen und einen weiteren Teil des arkonidischen Wörterbuchs von Susanne Modl. Wie gewohnt beinhaltet die Ausgabe Besprechungen zur Erstauflage und zu NEO.

Bei dieser Ausgabe kommen zum ersten Mal Druck und Versand aus einer Hand. Wir hoffen, dass alles klappt und das Magazin pünktlich bei allem Mitgliedern ankommt.

Verwirrung um Faktor 1

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 262 – »Die Zeit aus den Fugen« von Kai Hirdt

Auf dem Weg nach Arkon empfängt die SOL Notrufe arkonidischer Schiffe, die gegen die Maahks kämpfen. Atlan und Perry Rhodan wissen, dass jede Einmischung eine Änderung der Zeitlinie bedeuten kann. Aber um das arkonidische Begleitgeschwader weiterhin zu täuschen, müssen die Terraner hin und wieder in den Konflikt eingreifen. Bei einem der Einsätze erfahren sie, dass die Hyperfunk-Relaiskette nach Arkon von den Maahks unterbrochen und manipuliert worden ist. Das heißt, dass auch die Nachrichten des Vergangenheits-Atlan von Larsaf III nicht mehr bis nach Arkon durchgedrungen sind, mit ihnen die Pläne der Konverterkanone.
Atlan beschließt, diese Kriegsentscheidende Information zu finden und weiterzuleiten, daher greift die SOL eines der Relaisschiffe der Maahks an.
Sie finden die Informationen bei dem arkonidischen Celista Lexx da Perkoll, doch sie sind verschlüsselt und da Perkoll, der einzige, der sie zu entschlüsseln weiß, ist ein gewiefter Doppelspion der Meister der Insel.
Mirona Thetin muss erneut in die Rolle von Faktor I schlüpfen, um da Perkoll die Pläne abzuluchsen, ohne das Atlan davon Wind bekommt. Doch da Perkolls Loyalität scheint weder Arkon noch den Meistern der Insel zu gehören. Am Ende stehen Atlan und die Besatzung der SOL trotz schwerer persönlicher Verluste mit leeren Händen da und eine Änderung der Zeitline scheint unabwendbar.

Die Romane von Kai Hirdt waren in der Vergangenheit immer ein Garant für spannende Unterhaltung. Das ist bei diesem Roman nur zum Teil der Fall. Die erste Hälfte des Buches habe ich mit großem Widerwillen und einem unterdrückten Gähnen überwunden. Das war zum einen extrem gewalttätig und zum anderen nicht wirklich spannend. Ich fragte mich die ganze Zeit, wozu ich mir das überhaupt antue.

In der zweiten Hälfte wird es etwas besser, aber auch hier fehlten mir die plastischen Figuren- und Szenenbeschreibungen, die die Romane des Autors immer ausgemacht haben. Gut ausgetüftelte Handlungstwists sind eine Sache, sie funktionieren jedoch nur im Zusammenspiel mit den Figuren. In diesem Fall aber haben mich weder Atlan noch Mirona oder Lexx da Perkoll wirklich vom Hocker gehauen.

Das hat möglicherweise damit zu tun, dass ich ständig das Gefühl hatte, mir fehlen Informationen. Es war als hätte ich einen Roman übersprungen. Da wurden Dinge wie selbstverständlich benannt, die ich nicht in Erinnerung hatte. Ich lese NEO seit vielen Jahren und ich verfüge eigentlich über ein gutes Detail-Gedächtnis, dennoch war mir der Grund der Streitigkeiten zwischen Atlan und Mirona lange nicht klar.

Zur Erklärung: Mirona hatte einen Sohn, den sie während der Methankriege in die Milchstraße beordert hat, um den Maahks zum Sieg zu verhelfen, ähnlich wie später ihr zweiter Sohn Agaior Thoton. Dieser erste Sohn wurde bisher nur ein einziges Mal erwähnt und zwar vor knapp hundert Romanen in NEO 161.

Das musste ich erst in der Perrypedia recherchieren. Selbst ich, als jemand, der sich bei NEO leidlich auskennt, hatte es nicht mehr im Kopf. Hier hätte es definitiv mehr Erklärungen bedurft. Schon allein, weil es Leser gibt, die erst sehr viel später eingestiegen sind. Dafür hätte man meiner Meinung nach, sich das mitunter heftige Maahk-Gemetzel sparen können. Mir ist ohnehin nicht klar, wie sich Perry Rhodan darauf einlassen konnte, Maahks reihenweise abzuschlachten und Besatzungsmitglieder der SOL als Kanonenfutter zu opfern. Hat er seine Moral im Solsystem zurückgelassen? Es scheint fast so.

Der Autor versucht einen Faupax des Vorgängerautors zu kitten (Transmitter an Bord der SOL), den ich als nicht so problematisch angesehen hatte. Und der durch den Verbesserungsversuch eigentlich erst recht auffällt.

Fazit: »Die Zeit aus den Fugen« bietet zumindest in der zweiten Hälfte spannende Unterhaltung und einige überraschende Wendungen. Kai Hirdt kann leider nicht an die genialen Romane anknüpfen, die er in den vergangenen Jahren für NEO geschrieben hat. Das war der zweite NEO des Autors in Folge, bei dem ich das Gefühl hatte, dass irgendwie die Luft raus zu sein scheint.

Genial finde ich das Titelbild. Da ist Dirk Schulz ein richtig tolles Motiv gelungen.

Verrat auf dem Wüstenplaneten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 261 – »Die Imperatix« von Ben Calvin Hary

Auf ihrem Weg nach Arkon wird die SOL und ihre arkonidische Begleitflotte in Gefechte mit den Maahks verwickelt. Als einer der Angriffe zur Niederlage zu werden scheint, bekommen sie unerwartete Unterstützung von einer Flotte der Überschweren. Allein Atlan kennt und weiß von den für das Arkonidische Imperium kämpfenden Söldnern. Ihr Anführer Leticron ist eine Legende, die unter den Arkoniden mit Furcht und Schrecken in Verbindung gebracht wird. Letricrons Höflichkeit täuscht darüber hinweg, dass er etwas Großes plant. Und so kommt es, dass er die Besatzung der SOL freundlich unter Druck setzt, den arkonidischen Außenposten Salex anzufliegen, damit die Überschweren für ihre Hilfe bezahlt werden können.
Auf dem Planeten Salex befindet sich ein Ausbildungszentrum der arkonidischen Flotte, und er verfügt über Werften, in denen die havarierten arkonidischen Raumschiffe aus dem Flottenverband der SOL repariert werden können. Kommandeur des Stützpunktes ist kein anderer als Atlans Ziehbruder Oskam da Quertamagin. Als Atlan maskiert zusammen mit Rhodan den Stützpunkt besucht, bittet Oskam Atlan um Hilfe, um ein Netzwerk von Verrätern innerhalb der arkonidischen Flotte aufzuspüren. Bei seine Nachforschungen entdeckt Atlan auf Salex jemanden, der eigentlich nicht dort sein dürfte, seine Mutter Yagthara Agh’Hay-Boor. Von dem Gedanken besessen seine Mutter wiederzutreffen, täuscht Atlan nicht nur Oskam da Quertamagin, sondern auch Perry Rhodan und Thora.
Die beiden junge Rekruten Nivoo und Radorjan bringen die verletzte Imperatrix, die unerkannt bleiben will, in ein Krankenhaus. Doch dort wird sie von Radorjan verraten. Er gehört dem Netzwerk aus Spionen an, die die Flotte und den Stützpunkt unterwandert haben. Der Strippenzieher dahinter ist niemand anderer als Leticron, der die Herrschaft im Imperium an sich reißen will. Mit der Imperatrix als Faustpfand flieht er aus dem System, ohne das Atlan und die Besatzung der SOL ihn aufhalten können.

Ist die Frau eines Imperators gleichzeitig die Imperatrix? Bisher nahm ich an, dass den Titel Imperatrix nur die richtige »Chefin« von Arkon tragen darf, wenn sie als solche gewählt wurde und nicht wenn sie nur die Frau des Imperators ist. Na gut, das ist nebensächlich. Denn der Roman ist spannend, von ein paar kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen, die ich bereits beim Testlesen des Manuskriptes bemängelt hatte.

Schön sind die Szenen mit Nivoo dem Trunguten auf dem Wüstenplaneten Salex, die eine kleine Hommage an »Dune« von Frank Herbert darstellen, dessen Neuverfilmung just zum Erscheinen von Band 261 im Kino startete. Diese Figur hat mir eindeutig am besten gefallen. Dagegen blieb Atlan blass, auch wenn der Autor versucht, die Gedankengänge eines zehntausendjährigen nachvollziehbar zu machen, was ihm nur bedingt gelingen kann. Wer weiß schon, wie jemand denkt, der bereits so lange Zeit lebt. Ich kann nachvollziehen, dass sich Atlan von seiner Mutter gern verabschiedet hätte, was ihm damals nicht vergönnt war. Und dass, obwohl er um die Gefahr einer Änderung der Zeitlinie weiß. Wobei in die Zeitlinie bereits zuvor genügend oft eingegriffen wurde, als das diese noch unberührt wäre.

Mit Alaska Saedelare und dem Transmitterunfall führt mich der Autor aufs Glatteis. Ich habe mich beim ersten Lesen tierisch gefreut, dass ich ihm auf den Leim gegangen bin. Zunächst hatte ich mich gefragt, seit wann die Terraner bei NEO Personen-Transmitter benutzen. Bisher war das noch nie angesprochen worden. Es gab in der Vergangenheit immer mal wieder Transmitter (bspw. Sonnen- oder Flecktransmitter) aber einen Einsatz solcher Geräte auf den Raumschiffen der Terranischen Union kannte ich bisher nicht. Dann aber fiel mir ein, dass die SOL von NATHAN gebaut worden ist, und dass das »Lunare Großhirn« sicher einiges mehr in Petto hat als die terranischen Wissenschaftler. Dies konnten wir in der Vergangenheit immer wieder erleben. Insofern sehe ich das nicht als Fehler.

Gut ausgedacht ist der Auftritt Leticrons. Hier machen die Exposé-Autoren alles richtig. Denn die Leser wissen inzwischen mehr über den Überschweren als die Protagonisten. Das macht die Geschichte um einiges komplexer und lädt zum Spekulieren ein. Dieser staffelübergreifende Handlungstwist verspricht für die Zukunft noch einiges an Spannung.

Die Raumschlacht zu Beginn war gut choreografiert, auch wenn mich das persönlich nicht so fesselt, wie das Leiden von Technokommandant Breckcrown Hayes und seinem Einfühlungsvermögen seinen Mitarbeitern gegenüber.

Einziger Kritikpunkt ist und bleibt die Handlung im Krankenhaus. Die war mir von Anfang an zu »plotdriven«, wie man neudeutsch sagt. Ich frage mich, wozu man die Wäsche eines Krankenhauses durchs Foyer transportieren muss, wenn die Bahn doch ohnehin unterirdisch verläuft. Da lässt man sie doch gleich in der Wäscherei rauskommen und karrt sie nicht erst noch durch die Patientenaufnahme, damit sich Bakterien, Viren und sonstwas überall so richtig verteilen können. Aber gut, dass ist künstlerische Freiheit und mit dem Umgang mit medizinischen Abfällen hatte bereits Rüdiger Schäfer in Band 254 seine Probleme.

»Die Imperatrix« ist ein solider Roman, der eine Verbindung schafft zwischen der SOL-Handlung um Perry Rhodan und den Ereignissen daheim im Solsystem. Man darf gespannt sein, was uns in Zukunft noch erwartet.

Bei den Oldies

Sylvana Freyberg und ich beim OldieCon 2021

Die Geschichte des OldieCon ist lang. Früher fand er an wechselnden Orten in Deutschland statt. In den letzten Jahren trafen sich die SF-Fans alle zwei Jahre in Unterwössen. Dort fanden schon in den Sechzigern Treffen Science Fiction begeisterter Leser statt. Der Zahnarzt Franz Ettl aus Unterwössen organisierte damals die Treffen und war auch der Erfinder des Vurguzz, dem legendären Schnaps der PERRY RHODAN-Fans.

Ursprünglich war die Teilnahme am OldieCon auf Leute beschränkt, die vor 1950 geboren sind. Inzwischen ist dort jeder willkommen, der sich für literarische SF interessiert. Organisator Gustav Gaisbauer kenne ich durch sein »Fantasia«-Fanzine und durch die vielen E-Mail-Kontakte für die SOL-Ausgabe zu Walter Ernsting, der übrigens auch mal beim OldieCon teilgenommen hat.

Als wir am Samstagnachmittag in Unterwössen eintrafen, leicht verspätet durch eine unerwartete Umleitung, trafen wir zunächst auf Thomas Recktenwald dem Vorsitzenden des Science Fiction Club Deutschland (SFCD). Die anderen Teilnehmer waren noch auf einem Spaziergang unterwegs, trudelten aber nach und nach ein. Die meisten Anwesenden waren SFCD-Mitglieder und nicht ganz so alt wie man angesichts des Namens erwarten würde. Der jüngste war immerhin 44.

Zuerst wurde das obligatorische Foto gemacht. Leider nicht an der Stelle, an der sonst fotografiert wurde, weil ein Auto im Weg stand. Danach ging’s ins Innere des Hotel-Restaurants »Gabriele«, in dem wir einen großen Nebenraum für uns hatten. Es galten die 3G-Regeln und auf dem Weg zur Toilette war Maskenpflicht. Gustav Gaisbauer eröffnete die Veranstaltung und verteilte handgeschriebene Namensschilder. Was ich sehr sympathisch fand, denn wo gibt es das heute noch auf einem Con.

Den ersten Programmpunkt absolvierte Thomas Recktenwald mit einem Vortrag über die drei »UTOPIA«-Großbände vom Moewig-Verlag, die in den Sechzigern kurzzeitig auf dem Index des Jugendschutzes gelandet sind. Die damalige Begründung klingt heute fast schon lächerlich, angesichts dessen, was Jugendliche heute so konsumieren. Da müsste jeder Actionfilm im Kino auf dem Index landen. Ich fand den Vortrag sehr interessant und mit einer schönen Präsentation unterstützt.

In der Pause trank ich einen Cappuccino und aß ein leckeres Stück Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne. Danach berichtete Jörg Ritter über eine Veranstaltung in der Phantastisch Bibliothek Wetzlar, die vor kurzem stattgefunden hatte. Weil es mir in dem Raum (ich saß in einer Ecke) zu warm und stickig wurde, bekam ich nur den ersten Teil des Vortrages mit, denn ich flüchtete in der kurzen Pause erstmal ins Freie. Dort unterhielt ich mich mit Fandom-Urgestein Birgit Fischer, von der ich schon viel gehört, die ich aber noch nie getroffen hatte. Später erzählte ich noch mit Christian Hoffmann. Er und Udo Klotz geben die »!Time Machine« heraus. Ein regelmäßig erscheinendes SF-Magazin, das ich gern lese.

Anschließend ging es zum Abendessen wieder nach drinnen. Meine Tischnachbarin war an diesem Tag Sylvana Freyberg. Sie ist die neue Chefredakteurin der »Andromeda Nachrichten«, dem Magazin des SFCD. Wir stellten fest, dass wir viel gemein haben. Wir sind etwa gleich alt, stammen beide aus dem Osten und sind Redakteurinnen eines Clubmagazins. Ich finde die Parallelen spannend: Die Mitgliederzeitschriften der beiden größten SF-Vereine in Deutschland werden von Frauen gemacht. Da soll nochmal einer sagen, es gäbe keine Diversität in der Szene. Zumindest hatten wir genug Gesprächsthemen rund um die Science-Fiction-Fanszene. Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt und tauschen uns regelmäßig über unsere Sorgen und Nöte beim Zusammenstellen der AN oder der SOL aus.

Gegen 21 Uhr machten mein Mann und ich uns schließlich auf den Nachhauseweg. Wir waren die mit der kürzesten Anreise. Die meisten Teilnehmer waren schon Tage vorher angereist und hatten Urlaub gemacht. Leider waren einige der angekündigten Gäste nicht gekommen. Ich hatte mich beispielsweise darauf gefreut Wolf von Witting kennenzulernen. Der Schwede, der in Italien lebt und ein Fanzine auf englisch herausgibt, hatte aber leider keine Mitfahrgelegenheit gefunden. Dafür traf ich jemanden, den ich vor dreißig Jahren beim Trekdinner Bayreuth kennengelernt hatte. Andere Teilnehmer waren wegen Corona nicht gekommen, weil Traunstein momentan eine so hohe Inzidenz hat. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hätte es schade gefunden, wenn man die Veranstaltung deswegen abgesagt hätte, denn die Hygieneregeln des Hotels waren sehr gut. Und das Essen erst … ich glaube, da müssen wir demnächst nochmal hin.

Mein Dank gilt Gustav Gaisbauer für die Organisation und dafür, dass ich mit meinem Mann teilnehmen durfte. In zwei Jahren möchte ich wieder mit dabei sein. Fotos gibts nur eins von mir und Sylvana Freyberg, ich hatte meine Kamera vergessen.