Bilder im Advent 2 – Porträt eines Androiden

Es war das erste Bild, das ich von einer Figur aus Star Trek gezeichnet habe.

Im September 1990 lief zum ersten Mal »Star Trek: The next Generation« im ZDF. Eigentlich nur durch Zufall darauf gestoßen, war ich von Anfang an dabei. Ich verpasste keine Folge. Es dauerte nicht lange und ich hatte neben Wesley Crusher einen weiteren Charakter als meine Lieblingsfigur auserkoren. Es war Data. Der Androide faszinierte mich auf eine nicht zu definierende Weise. Er wirkte in seinen Ambitionen menschlicher zu sein, viel menschlicher als die Figuren um ihn herum. Er war witzig, ohne lächerlich zu sein und strahlte Potenzial aus.

Da ich damals sehr viel zeichnete, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich das erste Bild eines Star Trek-Charakters zu Papier brachte. Bis zur ersten Geschichte, die ich zu Star Trek schrieb, sollte es dann auch nicht mehr lange dauern.

Bilder im Advent 1 – Eine Station am Wurmloch

Auch in diesem Jahr möchte ich die Leser meines Blogs mit einem Weihnachtskalender beglücken. Dieses Mal wird es weniger Text zu lesen geben, dafür steht jeden Tag ein Bild aus meiner Zeit als aktiver Trekkie im Mittelpunkt.

Anfangen möchte ich mit einem meiner Lieblingsbilder. Es entstand 1997 und hängt bei uns im Wohnzimmer über dem Esstisch. Es zeigt die Raumstation Deep Space Nine vor dem bajoranischen Wurmloch. Die Szene war so nie in der Serie zu sehen. Zur Vorlage hatte ich mir damals eine Fotocollage in Postkartengröße erstellt, die ich dann mit Ölfarbe (Hintergrund) und Acrylfarbe (die Station) umgesetzt habe.

Ich weiß nicht mehr, wie lange ich an dem Bild gearbeitet habe. Aber ich weiß noch, dass der Hintergrund mehrere Wochen zum Trocknen brauchte. Das Bild stand halb fertig zwei Monate im Schuppen meiner Eltern. Gemalt hatte ich es im Freien, weil die Ölfarbe und das Terpentin nicht gerade geruchlos war. Die Station fügte ich dann ein, als alles trocken war.

Meister des Slow-TV

Als ich das erste Mal eine Folge des amerikanischen Malers Bob Ross sah, war ich fasziniert. Ich malte zu der Zeit selbst und bewunderte, mit welcher Leichtigkeit und Präzision der Künstler seine Bilder auf die Leinwand brachte.

Mein Einstieg in die Ölmalerei war irgendwann Mitte der achtziger Jahre. Ich bekam einen Kasten mit Ölfarben in Tuben geschenkt. Die ließen sich zwar wunderbar vermalen, aber sie trockneten schlecht und rochen so stark, dass man damit nicht in der Wohnung malen konnte. Also stellte ich mich im Sommer immer mit meiner Staffelei in den Hof und malte. Wusch stundenlang Pinsel aus und lagerte die Bilder dann Monatelang im Schuppen, bis die Farbe getrocknet war und man sie in die Wohnung hängen konnte.

Ich besuchte sogar einen Malkurs in er Volkshochschule und lernte dort ein paar Tricks, wie man richtig mit Ölfarbe umging, wie man Maluntergründe selbst herstellte, damit sie wie Leinwand aussahen und wie man Terpentinöl richtig verwendete. Außerdem erfuhr ich, dass man sich den Gestank von Verdünnung sparen konnte, wenn man die Pinsel mit Kernseife auswusch, was aber auf lange Sicht die Pinsel kaputt machte. Ich war also nie so richtig glücklich mit Ölfarben. Die Malergebnisse waren topp, aber das Drumherum nervte.

Ich stieg dann relativ schnell auf Acrylfarben um, damit ließen sich zwar nicht so schöne Übergänge herstellen, aber das Handling war einfacher. Zur Ölmalerei kehrte ich erst wieder zurück, nachdem ich Bob Ross auf Bayern Alpha zugesehen hatte. »Das musst du unbedingt mal ausprobieren«, sagte ich zu mir. Inzwischen schrieben wir die späten Neunziger, man bekam alles zu kaufen, auch die geruchlose Verdünnung, die Bob Ross in seinen Sendungen anbot. Ich bestellte mir das sündhaftteure Zeug und was soll ich sagen. Das roch tatsächlich nicht und die Pinsel bekam man damit viel schneller sauber. So eine Spachtel, wie er sie verwendetet, schliff ich mir kurzerhand aus einer herkömmlichen Spachtel selbst zurecht, nur die Fächerpinsel, waren schwerer zu bekommen. Ich fing wieder mit der Ölmalerei an. Die Farben waren noch da und Hintergründe konnte man inzwischen an jeder Ecke kaufen.

Ich schaute mir die Folgen also genau an und beobachtete wie der Künstler Berge malte oder Bäume und Gras. Wie er ein Bild von hinten nach vorn aufbaute. Wenn ich durch die Gegend fuhr, entdeckte ich, dass manche Landschaft aussah, wie ein Bob Ross Gemälde. Ich ging quasi den umgekehrten Weg, vom Bild zur Natur. Der Künstler muss sehr intensive Naturstudien betrieben haben, um zu wissen mit welchem Pinselstrich er welchen Effekt erzeugte. Das forderte mir echten Respekt ab.

Ich versuchte mich also selbst an solchen Landschaften. Durch die geruchlose Verdünnung konnte ich jetzt sogar in der Wohnung malen. Gut, die Bilder brauchten immer noch lange zum Trocknen, aber durch die dünnen Schichten, die der Künstler auftrug, dauerte es nicht Monate. Ich kam aber schnell dahinter, dass es mich trotz der einfacheren Umstände einengte, so genau zu malen. Es beschränkte mich in meiner Freiheit. Ich wollte das alles gar nicht so Detailgetreu auf die Leinwand bringen. Ich wollte, dass das Bild im Auge entsteht, wenn man sich davon entfernte. Ich wollte, dass man die pastosen Farbschichten sah, dass man das Bild erfühlen konnte, wenn man mit den Fingerkuppen darüber strich. Dazu ist die Maltechnik von Bob Ross allerdings nicht geeignet. So kehrte ich zu meinem eigenen Stil zurück, nahm aber mit, was ich durch das Malen der Landschaften von Bob Ross gelernt hatte.

Die Fernsehsendungen mit Bob Ross laufen immer noch auf ARD-Alpha. Wenn ich durch Zufall darauf stoße, bleibe ich nach wie vor hängen und schaue fasziniert zu, wie aus einer weißen Leinwand eine alpine Bergwelt oder ein Strand in der Südsee entsteht. Am Samstag war der 25. Todestag von Bob Ross. Der Mann ist also schon seit einem Vierteljahrhundert tot und zieht mit den Aufzeichnungen seiner Fernsehsendungen immer noch Menschen in seinen Bann. Und sei es nur jene, die am Abend entspannungssuchend vor dem Fernseher sitzen und sich von seiner ruhigen Stimme, dem Kratzen des Pinsels auf der Leinwand und den »happy little clouds« einschläfern lassen.

Überraschende Aufzeichnungen gefunden

tcai-cover_small
Copyright: Christina Hacker

In den letzten Tagen kramte ich viel in alten Sachen, zum einen weil ich etwas suchte, aber auch um mal auszumisten. Dabei stieß ich auf Dinge, die sich meiner Erinnerung längst entzogen hatten. So fand ich in einem zerfledderten Notizbuch einen Text, den ich Anfang der Neunziger mit Bleistift hineingekritzelt hatte. Wie sich herausstellte, gehören die Einträge zu meinem allerersten Roman, den ich geschrieben habe.

Das ist jetzt mehr als fünfundzwanzig Jahre her. Normalerweise beginnt man als Anfänger mit Kurzgeschichten und arbeitet sich dann voran. Ich stieg gleich mit einem Roman ein, was dann auch einige Zeit in Anspruch nahm. Bei den ersten Worten war ich 17 Jahre alt und als ich die Geschichte endlich zu Ende erzählt hatte bereits 20. Veröffentlicht wurde er aber erst 1996 als Star Trek Forum Produktion über einen Fanclub.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es eine klassische Mary Sue-Story ist, wie sie viele Teenager schreiben. Aber davon abgesehen bin ich noch heute stolz darauf, dass ich so viel Durchhaltevermögen hatte, um das Projekt damals tatsächlich zu Ende zu bringen. Warum ich das geschafft habe, ist mir erst vorgestern aufgegangen. Und hier kommen wir wieder auf das Notizbuch zurück. Ich war ziemlich überrascht, als ich darin so eine Art Exposé zu dem Roman fand. Die Struktur und die Kapitel waren ausgearbeitet und der Inhalt jeder Szene mit einem oder zwei Sätzen beschrieben. Da war ich platt. Ich hatte tatsächlich ein Exposé geschrieben. Hätte man mich damals gefragt, was das ist, hätte ich die Frage nicht mal beantworten können, aber ich hatte instinktiv das Richtige getan.

Viel Feedback bekommt man als Hobbyautor in der Regel nicht, aber ich bin dennoch stolz darauf, dass es im Netz immer noch eine Rezension gibt. Diese Ehre wurde damals nicht vielen Hobbyautoren zu Teil. Vor allem weil die Kritik sowohl positives als auch negatives herausstellt. So findet der Rezensent, dass ich die die Action-Elemente ruhig noch etwas hätte ausbauen können und dass einige Reaktionen meiner Protagonistin überzogen wirken. Das stimmt natürlich und ich würde es heute nicht anders kritisieren. Dennoch erfreuen mich seine Worte noch heute: »Dieser Roman war das Erstlingswerk der Autorin. Respekt, Respekt ! Das Buch macht Appetit auf weitere Romane oder Stories von ihr. Christina Hacker kann mit Worten umgehen. Der Stil ist flüssig und die Figuren wirken lebendig. Auch die Story ist gut ausgedacht und hat einige überraschende Wendungen. Die Spannung entsteht mehr aus inneren Konflikten der Hauptpersonen als aus Phaserfeuer und Raumschlachten.«

Genauso war die Geschichte auch gedacht. Schön zu lesen, dass sie auch so beim Leser angekommen ist.

Inzwischen habe ich bereits vier Fortsetzungen zu der Geschichte geschrieben. Es ist also schon fast so etwas wie ein Epos entstanden. Alle Geschichten findet man als E-Books auf meiner E-Book-Seite.

Good Bye, Admiral Ross!

Quelle: T'cat II – Die Rückkehr
Quelle: T’Cai II – Die Rückkehr

2014 FedCon 23 – Wir stehen mit Freunden im Foyer des Maritim in Düsseldorf, als uns ein älterer Herr anspricht. Ich halte ihn zunächst für einen Hotelgast, bis mich mein Mann anschubst und mir zuflüstert: »Das ist Admiral Ross!«

Der ältere Herr war Barry Jenner und es machte ihm sichtlich Vergnügen mit uns Fans zu plaudern. Als er erfuhr, dass wir aus München und Umgebung kommen, wollte er wissen, welches das beste Bier in München ist. Da er vorhatte, die nächsten Tage auf seiner Tour durch Deutschland auch die Bayrische Landeshauptstadt zu besuchen. Später kaufte ich ihm im REWE-Markt des angrenzenden Flughafens eine Flasche Paulaner (in Ermangelung von Augustiner »Edelstoff«). Besonderen Gefallen fand Barry aber an meiner Freundin Yvonne. Kein Wunder sah sie doch mit den langen blonden Haaren, den blauen Augen und dem engen kurzen TNG-Kleidchen, wie eine fleischgewordene Mangafigur aus (Der Knüller, sie spricht auch noch japanisch.) Immer wenn wir mit ihr durchs Foyer schlenderten und Barry Jenner uns von seinem Autogramm-Tisch neben der Treppe sah, hatten wir seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Er war ein sehr sympathischer und bodenständiger Mensch mit dem man sich gut unterhalten konnte. Auf der FedCon 23 trat er als »sponsored guest« auf, das hieß, dass er seinen Auftritt nur durch den Verkauf von Autogrammen finanzierte. Trotzdem wollte er unser Geld für seine Unterschrift nicht annehmen. Und er freute sich sehr, als ich von der Zeichnung erzählte, die ich von Admiral Ross als Illustration für eine meiner Fanfiction Geschichten angefertigt hatte. Er gab mir sogar seine E-Mail Adresse, damit ich sie ihm schicken konnte.

Am vergangenen Dienstag ist Barry Jenner im Alter von 75 Jahren an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung gestorben. Sein Freund Armin Shimerman (Quark) überbrachte den Fans via Twitter die traurige Nachricht.
Ich werde Barry Jenner stets als den freundlichen älteren Herrn in Erinnerung behalten, den ich auf der FedCon 23 kenngelernt habe.

Farewell Barry Jenner!

Mit freundlicher Genehmigung von Yvonne
Mit freundlicher Genehmigung von Yvonne

Neues von der Telepathin

CoverTelepathin_SUps! Das habe ich doch glatt übersehen.

Als ich heute Nachmittag den PR 2791 von Uwe Anton beenden will, fällt mein Blick auf die kleine Anzeige auf Seite 57. Ich stutze, weil mir das Bild bekannt vorkommt. Und tatsächlich, da ist noch einmal eine Anzeige zu meiner Fan-Edition. Kein Wunder das sie sich so gut verkauft, wenn der Verlag gleich zwei Anzeigen für mich schaltet.

Mein Dankeschön geht an die Perry Rhodan-Redaktion!

Und weil ich gerade dabei bin, will ich hier auch nochmal Werbung machen. Es gibt nämlich eine zweite Auflage, weil die erste schon beinahe vergriffen ist. Wer den Roman bis jetzt noch nicht bestellt hat, kann das ab sofort im Shop der PRFZ nachholen.

… Und vielleicht auch mal eine Rezension verfassen. Meinungen können auch gerne hier als Kommentar hinterlassen werden. Ich würde mich freuen.