Arbeitsurlaub und ein Ausflug nach Speyer

Dass in den vergangenen beiden Wochen hier nichts passierte, lag daran, dass ich Urlaub hatte. In der ersten Woche haben wir das Schlafzimmer renoviert und mein Mann hat die Decke im Bad gestrichen.

Am Freitag sind wir dann nach Sinsheim zu Bekannten gefahren. Wir sind erst am frühen Nachmittag losgekommen, weil uns mein Schwiegervater noch zu seinem Geburtstagsessen eingeladen hatte. So waren die Straßen schon ziemlich voll. Auf der A99 stockte es zunächst, dafür gings auf der A8 einigermaßen zügig voran. Es war zwar viel Verkehr, aber es gab keinen Stau. Der kam dann erst nach Ulm, weshalb wir von der Autobahn fuhren und erstmal einen Ladestopp beim ALDI machten und eine Kaffee bei McDonalds in Dornstadt tranken. Von da fuhren wir dann über die Bundesstraße, obwohl das Navi trotz Stau uns immer wieder auf die Autobahn zurückleiten wollte. Als wir uns dann eine halbe Stunde in Geißlingen an der Steige durch den Verkehr quälten, wussten wir auch warum. Bis Stuttgart gings dann wieder zügig, aber bis wir durch Stuttgart durch waren, hat es auch wieder gedauert. Wir sind dann über die A81 und die A6 gefahren, obwohl wir eigentlich über die Landstraße fahren wollten. Aber es war schon spät und wir wollten nicht noch länger unterwegs sein.

Am Samstag morgen sind wir dann nach Speyer zum Science-Fiction-Treffen ins Technik-Museum gefahren. Wir waren früh dort, aber der Ansturm auf die Parkplätze war schon groß. Auf dem großen Parkplatz am Dom parkten wir dann kostenlos, weil wir ein E-Auto haben. Vorm Museum hatten sich zwei lange Schlangen gebildet, wobei keiner wusste, welche Schlange für was war, für Leute mit Online-Ticket und für die ohne. Aber das war am Ende egal, denn man konnte auch drinnen noch Tickets kaufen. Man wurde nur vorher kontrolliert, was man so dabei hatte. Echte Waffen und Wasserflaschen aus Glas waren verboten, weshalb mein Mann wieder zurück ans Auto musste. Das hätte man vielleicht vorher mal kommunizieren müssen. Das steht nämlich nicht in der Hausordnung auf der Internetseite.

Drinnen tummelten sich bereits viele kostümierte Fans. Vorwiegend waren es Kostüme aus Star Wars und Star Trek. Auch wir trugen unsere Star Trek-Uniformen. Obwohl ich besser meine Kolinahr-Robe angezogen hätte. Denn es war doch recht frisch an dem Morgen. Vor der Raumfahrthalle wurde gerade eine Szene aus einem Star Wars-Film von Fans gespielt. Wir nutzten den Seiteneingang und gingen gleich die Perry-Fans vom Mannheimer Stammtisch besuchen. Die halten seit einigen Jahren hier die Fahne für PERRY RHODAN hoch. Beim Bummel durch die Halle trafen wir viele bekannte Gesichter aus der Fanszene, sowohl von PERRY als auch von Star Trek. Wir fuhren auch mit dem Aufzug aufs Dach und genossen den Blick auf das Getümmel. Später aßen wir eine Pizza, die überraschend lecker geschmeckt hat und schauten uns auf dem Gelände um. Schließlich gibt es hier viele Flugzeuge, Autos und Schiffe zu sehen. Mein Mann stieg sogar die Stufen zur 747 hoch. Ich blieb wegen meiner Höhenangst lieber unten. Mir war schon beim ersten Besuch vor zehn Jahren in dem Flieger schlecht geworden.

Nach der großen Parade am Nachmittag fuhren wir wieder zurück nach Sinsheim. Unterwegs luden wir noch das Auto beim ALDI in Rauenberg auf und aßen dort etwas beim McDonalds. In Sinsheim fielen wir dann auch bald todmüde ins Bett. Mein Smartphone vermeldete für den Tag 17.000 Schritte.

Am nächsten Morgen ging ich in der früh erstmal Nüsse sammeln. Da sind meine Eichhörnchen-Gene wieder mit mir durchgegangen. Ich kann an keinem Nussbaum mit Nüssen vorbeigehen, schon gar nicht jetzt im Herbst. Auf dem Dorf bei Sinsheim gab es so viele und weil es auf der Streuobstwiese dort auch so schöne Apfelbäume gab, habe ich auch ein paar Äpfel mitgenommen. Aus denen machte ich im Laufe der Woche noch Apfelmus.

Anschließend sind wir in Richtung Thüringen aufgebrochen. Die Auffahrt auf die A6 war gesperrt, also lotste uns das Navi über die Dörfer. Wir haben aber dann gleich die Gelegenheit genutzt und haben abgekürzt, in dem wir direkt bis zur A81 gefahren sind. Der Sonntägliche Verkehr hielt sich in Grenzen, so dass wir beim Autobahnhopping A81, A3, A7, A70 und A71 ganz gut durchkamen. Der Tipp auf der B19 durch Würzburg durchzufahren um abzukürzen, hat wegen diverser Baustellen nicht so gut geklappt. Geladen haben wir dann erst in Zella-Mehlis. Die haben in einem Gewerbegebiet gleich neben der Autobahn 68 Ladepunkte und die werden auch ziemlich gut angenommen. Bei der TEAG kostete die Kilowattstunde in diesem Monat auch nur 39 Cent. Dafür waren wir im danebenliegenden McDonalds zum Mittagessen. Ich kann sagen, dass mein Bedarf an Fast Food von McDonalds ist jetzt erstmal für die nächsten Monate gedeckt ist.

Die Woche bis zum Feiertag verbrachten wir in Saalfeld. Es war sehr arbeitsintensiv. Ich hatte ein paar Arzttermine ausgemacht und wir haben für meine Eltern eingekauft, gewaschen, geputzt und mal wieder viel altes Zeug entsorgt. Außerdem haben wir noch im Wochenendhaus dem Nachbarn geholfen, der unsere Hecke geschnitten hat, das Grünzeug zusammenzurechen. Nach den drei Stunden war ich fix und alle. Das Schönste war jedoch, dass ich jeden morgen im Hof Nüsse von unserem Nussbaum auflesen konnte.

Die Rückfahrt am Freitag ging einigermaßen problemlos. Es war nur morgens so richtig kalt und neblig. Stellenweise zeigte das Auto Temperaturen unter Null Grad an. Dann kam aber die Sonne raus und es wurde sukzessive wärmer. Hinter Regensburg war dann die A93 dicht, weshalb wir abfuhren und uns das Navi über die Dörfer zur B15n lotste. Da lernt man Orte in Bayern kennen, durch die man nie gekommen wäre. Oder kennt jemand von euch das Schloss Haus (Neueglofsheim). Nach einem Ladestopp beim ALDI in Landshut und einem Imbiss im Ruff’s Burger (die Süßkartoffel-Pommes dort sind spitze), waren wir am Nachmittag endlich wieder zu Hause.

Urlaub kann man die zwei Wochen eigentlich nicht nennen, aber es war zumindest eine Abwechslung vom Arbeitsalltag. Ich freue mich trotzdem morgen wieder auf die Kollegen im Büro und die Arbeit, das ist weniger stressig.

Und plötzlich war es dunkel

Wir hatten gerade die ersten zwölf Minuten von »Elio« gesehen, da flackerte das Licht und der Strom fiel aus. Ein Blick in den Sicherungskasten offenbarte, dass alle Sicherungen drin waren. Im Hausflur hörte ich schon die Nachbarn reden. Offenbar war im ganzen Haus der Strom weg.

Ich machte im Bad den Rolladen hoch und stellte fest, dass auch die Straßenlaternen nicht brannten. Bis auf das Käsewerk war rundum alles dunkel. Vor dem Haus hatte sich schon die halbe Nachbarschaft mit Taschenlampen versammelt. Wir gesellten uns dazu. Alle rätselten wieso bei uns der Strom ausgefallen war. Denn während die Kirche noch angestrahlt wurde und in der Gasse beim Käsewerk die Straßenleuchten brannten, lag der Rest des Ortes in kompletter Dunkelheit.

Nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an die ungewohnte Dunkelheit gewohnt und ich erkannte, was mir in den bisherigen Nächten verborgen geblieben war. Über uns strahlte ein so klarer Sternenhimmel, wie man ihn selten sieht. Im hellen Band der Milchstraße konnte man sogar die Dunkelwolken erahnen. Es war phantastisch. Endlich konnte ich meinem Mann den Kleinen Wagen zeigen und andere Sternbilder, die man sonst nur mit Mühe erkennen kann.

Als wir auf der Wiese hinterm Haus in den Himmel guckten, strich plötzlich etwas um meine Beine. Mann, bin ich erschrocken. Es war aber nur der Kater vom Nachbarn, der mit mir schmusen wollte. Das Licht unserer Taschenlampe hat ihn dann animiert, wie ein Verrückter über den Rasen zu jagen, immer dem Lichtstrahl hinterher. Einen Weile schauten wir noch in den Himmel und versuchten ein Foto zu machen, was aber nicht gelang. Dann sind wir wieder zurück in die Wohnung und haben einen Eimer Wasser aus der Leitung entnommen. Nur für den Fall, dass der Stromausfall länger dauern würde und auch das Wasserwerk betroffen wäre. Bei Stromausfall könnten die Pumpen ausfallen und dann würde nämlich irgendwann kein Wasser mehr fließen und die Klospülung ginge nicht mehr. Wir lagen schon im Bett, als gegen 23 Uhr der Strom wieder eingeschaltet wurde.

Am Montag darauf traf ich dann einen ehemaligen Kollegen, der bei den Gemeindewerken arbeitet. Der war gerade mit den Männern vom Bayernwerk unterwegs und hat mir erzählt, dass es in der Straße vor unserer Wohnanlage einen Erdschluss gegeben hatte. Dort waren vor zwei Jahren die Wasseranschlüsse neu verlegt worden, wahrscheinlich hat man damals ein Kabel beschädigt, dass jetzt endgültig durchgebrochen war. Im Gespräch erfuhr ich, das tatsächlich im ganzen Ort der Strom ausgefallen war. Nur das Käsewerk hatte Strom, weil die zwei Gasgeneratoren zur Notstromversorgung haben. Vermutlich versorgen die auch einen Teil des Waginger Zentrums wie die Kirche ebenfalls mit Strom.

Unsere Idee mit dem Wasser war übrigens gar nicht so weit hergeholt. Sowohl die Wasser- als auch die Abwasserversorgung war vom Stromausfall betroffen. Die Notstromaggregate waren schon bereitgestellt worden. Mein Mann hatte auch schon die Kabelrolle und unsere Speicher bereit gemacht, um den Kühlschrank anzuschließen, wenn es länger gedauert hätte.

Inzwischen ist die Stromleitung wieder geflickt. So besorgniserregend ein Stromausfall in diesen Zeiten ist, in denen wir so abhängig von Elektrizität sind, es hat auch seine schöne Seite. Einen so wunderschönen Sternenhimmel bekommt man heute kaum noch zu Gesicht.

Gratis Sonnenstrom im Speicher

Endlich konnten wir unsere Solarpanele am Balkongeländer anbringen. Seit wir sie 2022 gekauft haben, standen sie auf unserem Balkon. Es war wie bei unserer Wallbox, die Eigentümergemeinschaft hatte uns nicht erlaubt, die Panels draußen an den Balkon zu hängen, aus optischen Gründen. Zum Glück wurde 2024 das Gesetz geändert, dass die Eigentümergemeinschaften das nicht mehr verbieten dürfen. Nun hat es aber nochmal ein Jahr bis zur Eigentümerversammlung gedauert, um die endgültige Abstimmung abzuwarten, wie genau sie befestigt werden müssen.

Da die Befestigung von Solarpanelen an einem Holzbalkon nicht so einfach ist, hat mein Mann mit Boschprofilen eine Halterung konstruiert. Daran hat er wochenlang getüftelt und geschraubt. Aber es hat auf Anhieb gepasst. Leider durften wir die Panele nicht anwinkeln, so wären sie effektiver gewesen. Wir sind aber schon froh, dass wir es überhaupt durften.

Zudem hat mein Mann noch einen Solmate-Stromspeicher mit zwei Wechselrichtern gekauft, so dass wir den Strom, den die Panels erzeugen, speichern können und nicht unnötig ins Netz einspeisen. Bei Balkonkraftwerken bekommt man nämlich keine Einspeisevergütung. Der Speicher funktioniert sogar, bei Stromausfall. Den Solmate kann man per iPhone oder iPad bedienen und so gezielt Strom zapfen, wenn man ihn braucht, beispielsweise wenn der Backofen an ist.

Bei Sonnenschein ist der Speicher abends immer voll. Die beiden Panels haben letzte Woche pro Tag ungefähr eine Kilowattstunde erzeugt. Das ist ganz ordentlich. Ich freue mich am meisten darüber, dass wir jetzt wieder mehr Platz auf dem Balkon haben.

Das dritte Panel auf dem Westbalkon lassen wir aber erstmal aufgeständert.

Schattiger Staffelbeginn

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO 360 – »In Velas Schatten« von Jaqueline Mayerhofer

Perry Rhodan und seine Frau empfangen einen Notruf von ihrer verschollenen Tochter Natalie. Zur gleichen Zeit bricht das Schattenwesen Eidolon aus Aveline Celestaris aus und verwüstet das Lakeside Institute of Mental and Physical Health in Terrania. Nur mit Hilfe der Mutanten John Marshall, Ras Tschubai sowie Gucky kann Aveline Eidolon besänftigen. Die zeitliche Parallelität bringt Perry Rhodan dazu, Aveline mit auf die Rettungsmission zu nehmen.
Von Bord der TEMPEST aus fliegen Perry, Thora, Gucky und Aveline unterstützt von einer Topsiderin und dem Soziologen Doktor Caleb Waters mit der speziellen Space-Disk IRONCLAD in die Raumzone, aus der sie der Notruf erreicht hat. In der Nähe des Velar-Pulsars werden sie in einen Raum-Zeit-Riss gezogen und landen in einem anderen Universum, dessen Quantenfluktuationen kaum messbar sind.
Hier löst sich nicht nur die Space-Disk in ihre Atome auf, sondern auch die Topsiderin und der Wissenschaftler. In letzter Minute kann Perry Rhodan die IRONCLAD auf einer Pyramidenförmigen Raumstation notlanden. Auf ihrer Suche nach Informationen auf der verlassenen Station taucht plötzlich ein SVE-Raumer auf.
Die an Bord befindlichen Laren unter dem Kommando von Mhirah Hotrena-Taak suchen nach den Eindringlingen mit der fremden Quantensignatur und sind zu keiner Diskussion bereit. Das Konzil verlangt die Eindringlinge lebend zu fassen und in die Krypta zu bringen.
Perry Rhodan und seine drei Begleiter stehlen ein Raumboot der Laren und flüchten. Auf ihrem Fluchtkurs werden sie von starken Hyper-Phänomenen getroffen, die die Raumstation zerstören und auch den SVE-Raumer daran hindern sie zu fassen. Anschließend werden sie erneut in einen Riss in der Raum-Zeit gezogen und verlieren das Bewusstsein.
Perry Rhodan erwacht auf einem fremden Planeten mit einer scheinbar vorindustriellen Zivilisation.

Für einen Staffelauftakt ist das erstaunlich wenig Handlung. Zumal der Teil ab der Bruchlandung mit der IRONCLAD nur das letzte Drittel des Romans ausmacht. Das Vorgeplänkel um Aveline Celestaris und ihren Schatten Eidolon nehmen sehr viel, wenn nicht gar zu viel Raum ein. Das mag gut geschrieben sein und von der Autorin auch gut gemeint, aber das Thema Eidolon wurde bereits in der »Imprint«-Staffel so ausführlich behandelt, dass man das etwas hätte abkürzen können. Stattdessen hätte ich mir gewünscht mehr über die Pyramiden-Raumstation zu erfahren. Es wäre schön gewesen, wenn Perry und seine Freunde hier ein paar Rätsel hätten lösen müssen. Ohne den Spannungskniff, ein aktionreiches Kapitel aus dem hinteren Teil des Romans als Prolog voran zu stellen, wäre die erste Hälfte des Romans noch langatmiger geworden.

Tierisch auf den Keks ging mir der Wissenschafter Caleb Waters. Den Typen hätte ich an Avelines Stelle hochkant rausgeworfen und mit einem Kontaktverbot belegen lassen. Das grenzte schon an Stalking. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass er Aveline seine Liebe gesteht. Sein Tod hat mich deshalb so gar nicht berührt. Auch die Topsiderin fand ich fehl am Platz. Sie tauchte so unvermittelt auf, dass ich zurück geblättert habe, weil ich dachte, ich hätte da was überlesen. Letztendlich waren die beiden nur als Opfer gedacht, um zu zeigen, dass sie in einem fremden Universum gelandet sind. Wobei das von den vier Protagonisten kaum jemanden wirklich interessiert hat, geschweige denn, dass sie darüber bestürzt gewesen wären. Hier wäre genug Platz für Spekulationen gewesen, anstatt die gefühlt hundertste Analyse über Aveline und Eidolon.

Betonen möchte ich nach all der Kritik aber den gefälligen Schreibstil von Jaqueline Mayerhofer. Ihre Schreibe liest sich leicht und authentisch. Nachdem dies erst ihr zweiter Roman für die NEO-Serie ist und sie diesen wahrscheinlich unter großem Druck geschrieben hat, mag man ihr den langatmigen Beginn des Romans verzeihen. Denn auf der Raumstation und an Bord der Space-Disk zeigt sie, wie gut sie spannende Action schreiben kann.

Leider erfährt man in den drei Minikapiteln über die Laren nur sehr wenig. So kann man die Gefahren und Bedrohung durch das Volk bzw. durch das Konzil nur erahnen, aber nicht abschätzen, was in einem Roman zu Beginn einer Staffel definitiv zu wenig ist.

»Im Velas Schatten« gehört zu den schwächeren Staffelauftakt-Romanen. Nur durch ihren lebhaften, gefälligen Schreibstil kann die Autorin das zu Wenig an Handlung wettmachen.

Mein liebster Versandhändler

In den vergangenen Wochen hatte ich ein paar Mal Probleme mit Bestellungen und Lieferungen bei diversen Versandhändlern unteranderem auch dem mit dem großen A. Bei Letzterem war die Kommunikation eine Katastrophe. (Noch schlimmer ist DHL, aber dazu ein andermal.)

Mit dem Einkaufen ist das bei uns auf dem Land so eine Sache. Wenn man was Bestimmtes braucht, bekommt man das nicht oder nur, wenn man dafür weite Wege zurücklegt. Selbst in Fachgeschäften erhält man meist die Antwort, haben wir nicht, müssen wir bestellen. Ja schön, dann kann ich das auch selbst bestellen.

Meistens klappen Bestellung und Lieferung von Onlinehändlern ja. Aber wehe wenn nicht. Dann geht der Ärger richtig los. Kundenservice ist für die meisten ein Fremdwort. Wenn man Glück hat, bekommt man eine Antwort auf seine Anfrage per E-Mail oder kann das Problem irgendwie online lösen. Telefonieren geht meist gar nicht oder nur unter schwierigen Umständen. Neuerdings darf man sich dann mit der KI rumschlagen, die bei dem Problem null helfen kann.

Bei Amazon gibt es Chat-Bots die einen zur Verzweiflung bringen, weil man sich im Kreis dreht, vor allem wenn das Produkt nicht direkt von Amazon selbst kommt, sondern von einem anderen Händler verkauft, aber von Amazon versendet wird. Bei mir war eine Bestellung verloren gegangenen und es hat mich eine Stunde gekostet, bis ich die Bestellung reklamieren konnte und mein Geld zurück bekam. Und auch nur deshalb, weil ich irgendwann doch jemand am Telefon hatte, der halbwegs Deutsch sprach und verstanden hat, was ich wollte.

Entspannt geht anders. Und zwar wenn man bei BADER bestellt. Ich bin schon seit mehr als dreißig Jahren Kundin von BADER. Früher habe ich mir die Sachen aus dem Katalog ausgesucht und per Telefon bestellt. Das geht heute auch noch, aber ich gehe dann doch lieber Online-Shoppen. Ab und zu rufe ich aber auch mal an, weil die am Telefon immer so nett sind und einem nichts aufschwatzen wollen. Außerdem mag ich diesen liebenswerten Schwäbischen Dialekt. Mit den Lieferzeiten kann BADER locker mit Amazon mithalten. Die meisten Bestellungen werden innerhalb von drei Tagen geliefert. Außer es ist mal etwas nicht lieferbar, das bekommt man aber schon bei der Bestellung gesagt. Versandkosten zahlt man auch nicht und für eventuelle Rücksendungen liegt immer schon der Retourenschein bei. BADER bietet viele Sachen an, die noch in Deutschland hergestellt werden und ist für die angebotene Qualität preislich völlig in Ordnung. Wenn man im Sale schaut, kann man immer mal wieder ein Schnäppchen machen.

Zuletzt hatte ich zum ersten Mal Probleme mit einem Gutschein. Solche Gutscheine bekomme ich etwa vier bis fünfmal im Jahr. Mal 15 mal 20 Euro, die ich gern bei der nächsten Bestellung verrechnen lasse. Doch dieses Mal meinte die Dame am Telefon, dass ich den Gutschein bereits im Februar eingelöst hätte, obwohl er erst im Mai zu meinem Geburtstag gekommen war. Tatsächlich habe ich dann auf einer meiner Bestellungen aus dem Februar die gleiche Gutscheinnummer gefunden. Die Dame von der Bestellhotline meinte, ich solle beim Kundenservice anrufen, sobald die Sachen angekommen sind. Das habe ich heute gemacht. Das Telefonat hat keine drei Minuten gedauert. Keine Warteschlange, keine KI, keine Ansage. Die Frau hat sich sogar entschuldigt, weil sie mich zum ihrem Kollegen durchstellen musste. Der war dann ebenfalls sehr freundlich und hat mir die 20 Euro meinem Kundenkonto gutgeschrieben und gemeint, ich solle die zwanzig Euro einfach von der Rechnung abziehen, wenn ich sie überweise. So geht Kundenservice.

Ich bestelle bei BADER inzwischen fast meine ganzen Anziehsachen, außer dass, was wir bei Trigema im Testgeschäft kaufen, oder ich einmal im Jahr bei Hessnatur bestelle. (Letztere sind so teuer, das kann ich mir nur leisten, wenn es 50 Prozent Rabatt gibt.) Möbel und Heimtextilien habe ich auch schon bei BADER bestellt und war in der Regel immer zufrieden.

Mit den Oldies in Passau

Die letzten Urlaubstage verbrachten wir in Passau. Das ist eine beeindruckende Stadt und nicht zu weit von uns entfernt. Am Donnerstagmittag fuhren wir bei bewölktem Himmel und wenig Feiertagsverkehr los. Leider ist die A94 immer noch nicht viel weiter, als vor zwei Jahren. Ich frage mich ja, wann die mal fertig werden wollen. Zumindest ist die Anschlussstelle zur A3 inzwischen erkennbar.

Wir bezogen unser Hotelzimmer im MK Hotel gegenüber des Bahnhofs. Praktischerweise steht das Parkhaus genau nebenan und ist unterirdisch mit dem Hotel verbunden. Außerdem ist der Tagestarif von 6 Euro fürs Parken komplett in Ordnung. Das MK Hotel Passau ist 2020 komplett saniert worden und sehr modern eingerichtet. Wir hatten leider keinen Bick zur Donau, aber dafür direkt auf den Bahnhof und den Bahnhofsvorplatz. Das gab es genug zu sehen und wenn die Fenster zu waren, war es auch nicht laut. Das Frühstück hätten wir dazubuchen müssen, das war aber so teuer, für den Preis hätten wir ein Abendmenü bekommen. Außerdem liegt das Hotel in einer Einkaufsstraße und nahe der Fußgängerzone, da gibt es genug Bäckereien und Cafés. Wir haben unweit eine Bio-Bäckerei gefunden, in der man auch am Sonntag frühstücken konnte.

Am Donnerstag am späten Nachmittag spazierten wir an der Donau entlang zum Con-Lokal, wo sich auf der Sonnenterrasse schon die ersten Oldies versammelt hatten. Gustav Gaisbauer als Gastgeber begrüßte jeden persönlich. Man hatte sich zwei Jahre nicht gesehen, deswegen gab es allerseits ein großes Hallo. Um Sieben gingen wir dann nach drinnen und nahmen an einer festlich geschmückten Tafel platz. Es gab Essen al la Card. Da ich einen etwas verstimmten Magen hatte, habe ich nur die Spargelsuppe genommen. Bei spannenden Gesprächen über Science Fiction, Perry Rhodan und Reisen ließen wir den Abend ausklingen und gingen anschließend ins Hotel zurück.

Am Freitagvormittag umrundeten wir die Innenstadt von Passau. Es war zunächst bewölkt, bis dann die Sonne hervorbrach und es sehr warm wurde. Wir nahmen uns aus der Bäckerei noch etwas zum Mittag mit und gingen dann ins Hotel. Am Nachmittag machten wir einen Abstecher ins Hotelnahe Einkaufszentrum. Dort gab es zu meiner großen Freude einen riesigen »Action« und einen Asia-Supermarkt, der allerlei exotische Lebensmittel anbot. Das habe ich in diesem Umfang noch nicht in Deutschland gesehen. In der Konditorei Simon holten wir uns zwei Törtchen und tranken im klimatisierten Hotelzimmer gemütlich Kaffee. Anschließend gingen wir wieder zum Con-Lokal, wo inzwischen weitere Con-Teilnehmer eingetroffen waren. Wir führten bis spät Abends lebhafte Unterhaltungen über Gott und die Welt, aber hauptsächlich über Science-Fiction-Literatur. Ich habe wieder einiges Neues erfahren und spannende Leute kennengelernt. Mehr davon vielleicht in einem Extra-Beitrag.

Am Samstag war es schon morgens sehr heiß. Nach dem Frühstück wollte ich mir die Glas-Villa ansehen, die nicht weit oberhalb des Bahnhofs von Passau steht. Es war dann aber doch weiter als ich gedacht hatte und vor allem machte mir die Hitze zu schaffen. Mehr als ein paar Fotos habe ich nicht gemacht, dann sind wir zurückgelaufen. Wir mussten uns beeilen, denn um 12.30 Uhr sollte sich die Con-Gemeinde vor dem Con-Hotel zu einer Bootsfahrt treffen. Pünktlich um 13 Uhr bestiegen wir dann das »Kristallschiff«, ein mit tausenden Swarovski Steinen geschmückter Flusskreuzer. Auf der zweistündigen Kreuzfahrt auf der Donau bis nach Österreich saßen wir auf dem mittleren Deck, wo man essen und trinken und nebenbei das Flussufer bewundern konnte. Das Schiff war nicht voll, aber doch so gut besucht, dass die Bedienungen nicht so nachkamen, wie man sich das gewünscht hätte. Ein paar Gäste sind leer ausgegangen. Aber die meisten haben ihr bestelltes Essen und Trinken bekommen. Ich ging aufs Oberdeck, als das Schiff wieder in Passau einlief. Aber die Sonne brannte tüchtig herunter. Ich hätte da nicht zwei Stunden sitzen wollen. Nach der Bootsfahrt holten wir uns zur Abkühlung in der Konditorei Simon einen Frozen Yogurth.

Abends gab es dann wieder ein leckeres Abendessen im Con-Lokal mit Spargel-Pinsa und Salat. Es wurde ausgiebig geplaudert. Ein paar Teilnehmer veranstalteten dann noch spontan eine Lesung und ein … keine Ahnung was das sein sollte … Ich fand das nicht so schön, weil ich mich lieber weiter unterhalten hätte. Wir sind deshalb auch früher gegangen, zumal wir durch die Hitze tagsüber ein wenig erschöpft waren.

Am Sonntag gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück in der Bio-Bäckerei, das im Übrigen nur halb so viel kostet wie im Hotel. Danach packten wir unsere Sachen ins Auto und gingen ein letztes Mal Richtung Con-Lokal. Dieses Mal nicht an der Donau entlang, sondern durch die Altstadt. Wir bewunderten noch den neuen Fahrrad-Tunnel, den man unterhalb der Feste angelegt hat. Den gabs 2023 noch nicht. Es ist erstaunlich, wie schnell man in Deutschland doch noch bauen kann. Einen zirka 50 Meter langen Tunnel mit zwei Fahrspuren für Fußgänger und Radfahrer in weniger als zwei Jahren, alle Achtung!

Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns und fuhren nach Hause. Die Tage in Passau waren ein schöner Abschluss unseres Urlaubs.

Hier noch ein paar Impressionen:

Installateur Widerwillen

Problem erkannt – eine schlecht sitzende Dichtung

Kaum ist man wieder zu Hause, fangen die Probleme an.

Eigentlich wollte ich einen ruhigen Nachmittag auf der Couch verbringen, da streikte plötzlich die Toilettenspülung. Das Wasser lief einfach durch und uns bliebt nur noch die Möglichkeit den Haupthahn abzustellen. Der ist glücklicherweise direkt neben dem Klo. Nun haben wir so einen Unterputz-Spülkasten von Geberit, da kann man nicht einfach den Deckel öffnen und von oben reinschauen, was los ist.

Das Betätigungsteil

Vor ein paar Jahren trat schon mal das gleiche Problem auf. Einer meiner Kollegen aus dem Installationsbetrieb hat das dann gelöst. Nur hab ich zu den Kollegen von damals keinen Kontakt mehr. Blöd! Zum Glück sind einige meiner neuen Kollegen ebenfalls vom Fach, also habe ich einen angerufen. Der Kollege meinte, dass könne ich unter seiner Anleitung auch selbst machen. Ich soll einfach ein paar Fotos machen und er würde mir dann sagen, was zu tun ist.

Der Schwimmer

Was soll ich sagen, das hat funktioniert. Er hat mir am Telefon gesagt, was ich zuerst losmachen soll und was als nächstes kommt und wenn es Probleme gab, hab ich ein Foto gemacht und er hat mir gesagt, wie es geht.

Die erste Schwierigkeit ist schon mal die Abdeckung mit den Tastern runter zubekommen. Da muss man schieben und an einer Seite anheben. Im Internet gibt es ein paar Videos, aber die passen nicht zu unserem Modell. Aber ich wusste vom letzten Mal noch, dass wir seitlich schieben müssen, damit es rausgeht. Das hat schon mal geklappt. Als nächstes musste man eine Plastikabdeckung abschrauben und danach zwei Gewindestangen aus Kunststoff so rausdrehen, dass sich eine weitere Abdeckung löst.

Das Kamel muss durchs Nadelöhr

Ich hab dann Fotos vom Inneren gemacht und dem Kollegen geschickt, der sofort gesehen hat, dass die Dichtung verrutscht ist. Ich musste zunächst den Schlauch vom Schwimmer lösen und anschließend den Teil herausnehmen, an dem die Stangen für die Betätigung dran sind. Dann kommt man zum großen Hauptteil, bei dem man eine dunkelgraue Klemme aus der Verankerung lösen muss, damit man es losbekommt. Der schwierigste Teil war jedoch das Riesenteil durch die kleine Öffnung aus dem Spülkasten zu holen. Da hab ich einige Male geflucht. Es gibt nur eine Stellung, in der das funktioniert, die habe ich dann auch gefunden. Zuletzt konnte ich dann das Teil mit der Dichtung rausnehmen, etwas abspülen (Man glaubt ja nicht, wie viel Kalk sich in so einem Wasserkasten ablagert.)

Das Riesenteil von außen

Die Dichtung passgenau wieder einsetzen, war etwas knifflig, aber schließlich ist sie doch eingerastet. Dann habe ich das Riesenteil wieder eingesetzt, befestigt und auch den Schwimmer wieder festgemacht. Das Plastikteil mit den Betätigungsstangen wieder einbauen ist auch nicht ohne, weil man ja den Hebemechanismus einklinken und gleichzeitig das Teil in die richtigen Löcher einsetzen muss. Das ging aber. Dann haben wir erstmal ausprobiert, ob alles dicht ist. Das war der Fall und so konnte ich die restlichen Teile wieder festmachen.

Fazit: Die Spülung funktioniert wieder, ohne das Wasser durchläuft.

Ob ich das beim nächsten Mal auch noch weiß, kann ich aber nicht sagen. Deshalb habe ich das hier mal dokumentiert.

Der Übeltäter
Sitzt, wackelt und hat Luft
Abdeckung Nummer 1
Abdeckung Nr. 2
Abdeckung Nr. 3

Zwischen Königsschlössern und Bergseen

Am Sonntagmorgen waren die Bergspitzen weiß und es war recht kühl. Nach dem Frühstück fuhren wir dennoch gleich los, um zum Alpsee zu fahren. Der liegt bei den Königsschlössern und da ist es besser, wenn man vor dem Ansturm der Massen da ist. Wir hatten gelesen, dass die Parkplätze bei den Schlössern so unverschämt teuer sein sollen, also haben wir uns auf einen Wanderparkplatz unterhalb der Schlösser gestellt. Der kostet nichts und es ist eine schöne Wanderung von etwa 30 Minuten bis nach Hohenschwangau.

Oben angekommen war schon relativ viel los, aber wir wollten ja nicht in die Schlösser und ließen sie links liegen und gingen zum Alpsee. Am Ufer führt ein schöner Wanderweg bis zum Strandbad und dann weiter auf die andere Seite. Wir waren so gut wie alleine, die Vögel zwitscherten und ein Eichhörnchen kreuzte unseren Weg. Es war richtig idyllisch. Als wir zurückgingen spürte ich meine Füße schon. Ich hatte mir mal wieder eine Blase gelaufen. Das passiert mir dauernd und ist relativ schmerzhaft. Ich hielt die Strecke bis zum Auto aber tapfer durch.

Weil Mittag war, suchten wir nach einer geöffneten Gaststätte, was Sonntagmittag ein bisschen einfacher ist. Die Schlossbrauerei entpuppte sich als Touristenfalle, inklusive der völlig überteuerten Ladesäulen von der Baywa. 79 Cent bis 1,19 EUR, so wird das nichts mit der E-Mobilität, denn die umliegenden Säulen sind sehr viel günstiger. Da komme ich aber später nochmal darauf zurück. Wir fuhren weiter nach Buching und speisten dort vorzüglich in den Alpstuben. Faire Preise, gutes Essen und eine freundliche Bedienung, was will man mehr. Außerdem haben die antizyklisch nur am Donnerstag Ruhetag.

Wir beschlossen über eine Straße oberhalb des Forgensees ins Hotel zurückzufahren. Die Strecke ist landschaftlich einmalig und von den vielen Parkplätzen hat man tolle Aussichten auf den Forgensee. Wir hielten am Illasbergsee, einem Nebensee vom Forgensee und spazierten über die menschenleere Wiese des Strandbades. Hier könnte man glatt annehmen, man sei in Kanada oder Alaska. Auf der weiteren Fahrt kommt man am Wasserkraftwerk des Forgensee vorbei und fährt über die Staumauer. Der See wird übrigens im Winter abgelassen, damit er zur Schneeschmelze im Frühjahr genug Staukapazität hat und es kein Hochwasser gibt. Leider war es in diesem Winter so trocken, das es kaum Schmelzwasser gab, weshalb der See noch nicht voll ist.

Am Nachmittag ruhten wir uns von unserer Wanderung aus und tranken gemütlich Kaffee bei dem sensationellen Blick aus unserem Zimmer.

Heute morgen schien die Sonne und der Schnee war weg. Wir ließen es dennoch langsam angehen und wir fuhren erst gegen zehn Uhr los. Der erste Punkt auf unserer Liste war der Besuch beim Brückendrachen. Der steht neben einer Autobrücke in der Nähe des Hotels. Sie überspannt die Tiefentalschlucht. Man kann sogar unter dem riesigen Bauwerk hindurch auf die andere Seite gehen und bis zur Quelle des kleinen Bachs laufen, der in der Schlucht in den Forgensee mündet. Irgendjemand hat da einen steinernen Drachen hingestellt und eine Tafel mit einer Drachengeschichte, die von zwei Schulkindern geschrieben wurde. Sehr nett gemacht. Wobei wir den Weg zur Quelle wegen meiner Höhenangst nicht gemacht haben. Die Schlucht ist echt steil.

Als nächstes stand ein Besuch im Info-Zentrum des Wasserkraftwerks an. Leider wurde gerade kein Strom produziert. Es war auch niemand in der Steuerzentrale und in der Turbinenhalle. Dafür konnte man eine kleine Ausstellung anschauen und kostenlose Toiletten gabs auch. Es war kein Mensch da und ich glaube nicht, dass viele Touristen hierher finden. Dabei ist das echt interessant, nicht nur für mich als Elektrotechnikerin. Oder wusste jemand, dass es am Lech 20 Staustufen gibt und Bayern 60 Prozent Anteil an der Bundesdeutschen Wasserkrafterzeugung hat?

Weil es uns am Illasbergsee so gut gefallen hat, haben wir dort nochmal gehalten, sind ans Ufer gegangen und dort eine Weile die schöne Aussicht bewundert. Ich bin nach wie vor völlig fasziniert von der Gegend. Hier kann man übrigens sehr gut Radfahren, was sehr viele Leute auch nutzen. Wobei man fast nur ältere Leute auf E-Bikes sieht. Das Gelände ist nicht allzu hügelig und hinter jeder Kurve lauert ein neuer und noch schönerer Ausblick. Ich glaube, ich käme gar nicht zum radeln, weil ich die ganze Zeit nur fotografieren würde.

Vor dem Mittagessen waren wir noch ein bisschen shoppen, eine meiner Hosen hat sich in Wohlgefallen aufgelöst und eine andere ist zu eng. Anschließend haben wir wieder in den Alpstuben in Buching zu Mittag gegessen. Das Lokal ist sehr zu empfehlen. Nach dem Mittag sind wir schließlich zum Laden gefahren. Das dritte Mal in diesem Urlaub. Wir haben bisher 950 Kilometer zurückgelegt und insgesamt 60 Euro dafür bezahlt. In Füssen haben wir zum ersten Mal bei einer Jet-Tankstelle geladen. So sollte das Laden grundsätzlich funktionieren. Am Preisschild steht groß dran, was die Kilowattstunde kostet (und zwar günstiger als alle anderen Anbieter ohne irgendwelche monatlichen Grundgebühren), es stehen mehrere Ladepunkte mit bis zu 400kW zur Verfügung, man kann sich aussuchen, ob man mit Kreditkarte, EC-Karte oder per Ladekarte bezahlen will. Neben den Ladesäulen stehen Eimer und Zubehör zum Autowaschen bereit, in der Tankstelle kann man einen Kaffee trinken und auf die Toilette gehen oder einen Spaziergang machen. Nach einer halben Stunde war das Auto wieder voll und wir sind weiter ins Hotel gefahren und haben uns ausgeruht für die morgige Heimfahrt.

Hier noch en paar weitere Impressionen.



3D-Fototapete

Früher gab es Fototapeten mit Landschaften, mit denen man eine ganze Wand bekleben konnte, damit es so aussah, als könne man nach draußen blicken. Wenn ich im Bett liege und durch die Balkontür und das Fenster hinausschaue, dann sieht es so aus, wie das Motiv einer Fototapete. Sehr romantisch und eindrucksvoll. Das einzige was den Blick etwas trübt, ist der Verkehrslärm von der Bundesstraße, die vor dem Hotel entlangführt. Das hatte ich bei der Buchung irgendwie nicht so auf dem Schirm.

Wir sind im Allgäu. Genauer gesagt am Forgensee bei Füssen. Unser Hotel steht auf einem Hügel mit Blick über den See auf die dahinterliegenden Berge inklusive der beiden Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Unsere Fahrt vom Bodensee hierher verlief am Freitag sehr angenehm. Da wir die Autobahn gemieden haben, und nur auf den Bundesstraßen unterwegs waren, ging es recht geruhsam zu. Wir hatten auch keine großen Baustellen oder Umleitungen auf dem Weg. Da wir Zeit hatten, haben wir ein paarmal angehalten und die Landschaft bewundert.

Ich entdeckte an der Strecke eine Schmetterlings-Ausstellung. Wir sind zwar fast daran vorbeigefahren, weil das Privatleute betreiben, die sich eine große Werbetafel an der Straße nicht leisten können. In einem alten Gewächshaus gibt es nicht nur Schmetterlinge zu bestaunen, sondern auch Reptilien. Die stammen allesamt aus Privatbesitz oder wurden aus schlechter Haltung gerettet. Sogar zwei Riesenschildkröten sind dabei. Wir haben uns sehr nett mit einem der Tierpfleger unterhalten und viel über Schmetterlinge erfahren. Es ist ein kleines Café integriert, so dass es die ganze Zeit über nach frisch gebackenem Kuchen gerochen hat. Wir haben ein paar sehr schöne Fotos machen können und es war absolut nicht überlaufen.

Den nächsten größeren Stopp machten wir am Weißensee. Wir sind ja wieder in Bayern, dass heißt, wir können mit unserem E-Auto drei Stunden kostenlos auf jedem öffentlichen Parkplatz parken, was wir ausgiebig genutzt haben. Man kann um den sehr schönen See herumgehen, es dauert etwa eineinhalb Stunden. Aber für die Stelle mit den Felsen braucht man Bergschuhe, die haben wir nicht dabei. So sind wir etwa ein Drittel des Weges gelaufen und dann wieder umgedreht. In Füssen haben wir unseren leeren Wasserkasten gegen einen vollen getauscht und sind zum Hotel gefahren. Da es aber noch nicht 14 Uhr war, sind wir unterhalb des Hotels auf den Rad- und Wanderwegen noch ein bisschen spazieren gegangen, bis wir ins Zimmer konnten.

Das Hotel ist ein klassisches Landhotel mit Wellnessbereich und entsprechend ländlich eingerichtet. Der Außenpool ist zwar beheizt, aber bei 11 Grad Außentemperatur und dichter Bewölkung ist das Schwimmen nicht so wirklich zu empfehlen. Zum Glück hatte ich das 3-Gänge-Menü am Abend nicht mit gebucht. Wir waren erstmal bedient von so vielem Essen und machten Abends auf der gemütlichen Sitzecke mit Eckbank und Tisch eine kleine Brotzeit, die wir uns aus dem Edeka in Füssen mitgebracht hatten. Später sind wir noch mal eine kleine Runde gegangen, aber es war doch recht kühl.

Ich wollte unbedingt zum Lechfall. Also sind wir am Samstag nach dem Frühstück nach Füssen gefahren und haben unser Auto auf einem Supermarkt-Parkplatz an der Morisse abgestellt. Dank Herrn Söder wieder kostenlos. Dann sind wir durch den Morisse-Durchbruch zum Lechfall gelaufen und anschließend am Lech entlang bis in die Altstadt von Füssen. Dort war viel los, viele Touristen und auch entsprechend viel Verkehr. Nach einem kleinen Rundgang und einem Einkauf in einem Einkaufszentrum, sind wir wieder zum Auto zurückgegangen.

Es ist auch hier so wie in Waging, dass am Samstagmittag kaum eine Gaststätte auf hat. Wir wollten irgendwo etwas zum Mittag essen, aber die meisten Gasthöfe und Restaurants machen erst abends auf. Wir sind dann ein bisschen durch die Gegend gefahren, bis wir abseits aller Touristenströme eine nette Wirtschaft in Lechbruck am See gefunden haben, wo wir mit die einzigen Gäste waren. Das Essen war lecker und die Wirtin sehr freundlich. Während des Essen regnete es etwas, aber als wir fertig waren, war das schon vorbei und die Sonne kam kurz raus. Wir spazierten am Lechufer entlang und beobachteten die Vögel. Der Fluss hat so ein tolles blaugrünes Wasser an dem ich mich nicht sattsehen kann. Entsprechend eingefärbt sind auch die Seen, die er speist.

Ich hatte gesehen, dass es im Nachbarort unseres Hotels eine Konditorei gibt. Dort haben wir uns für zwei Tage mit sehr leckeren Tortenstücken eingedeckt, die wir uns im Hotelzimmer vor der Kulisse des Forgensees mit Kaffee haben schmecken lassen. Und damit der Kuchen nicht ansetzt, sind wir noch ein bisschen spazieren gegangen und haben die Kühe fotografiert. Es ist so gar eine Dalmatiner-Kuh dabei.

Hier noch ein paar Fotos:


Eine edle Traube

Normalerweise sind wir eher bodenständig, aber hin und wieder möchten wir uns vor allem im Urlaub etwas gönnen. Campingurlaub käme daher nie für uns in Frage. Als mir im Winter beim durchscrollen der Nachtrichten (ich weiß das Portal jetzt nicht mehr) Werbung für das Hotel Traube am See gezeigt wurde, war ich neugierig. Die Bilder von dem Spa-Bereich und den Zimmern sahen gut aus. Ich speicherte die Seite unter meinen Lesenzeichen ab.

Als es dann an die Entscheidung ging, wo wir 2025 Urlaub machen wollen, kam ich auf die Traube zurück. Auf der Internetseite des Hotels konnte man Arrangements buchen. Da wir schon im August 2024 mit einer Hotelbuchung inklusive 3-Gänge-Menü in einem Hotel bei Kehlheim gute Erfahrungen gesammelt hatten, schaute ich, was das Hotel Traube denn so anbot. Mein Mann und ich waren uns schnell einig, dass das Angebot »Happy Sunday« genau unser Fall war. Anreise an einem Sonntag, 5 Tage Übernachtung mit Frühstück, Abends 4-Gänge-Menü und kostenlose Benutzung des Spa- und Wellnessbereich mit großem Schwimmbad inkl. Wellnessgutschein. Das klang perfekt und war preislich absolut im Bereich des Bezahlbaren, eigentlich war es ein richtiges Schnäppchen, wie ich im Nachhinein sagen kann.

Das Hotel liegt an einer Durchgangsstraße in einem Vorort von Friedrichshafen, an einer Einfahrt zum See. Von der Straße haben wir nicht viel gehört, dort ist wegen der Umgehungsstraße auch nicht allzu viel Verkehr. Unterhalb des Neubaus liegt ein großer Garten, der vom Spa-Bereich aus zugänglich ist. Bis zum See sind es wenige Gehminuten in einer verkehrsberuhigten Zone. Eigentlich besteht das Hotel aus zwei Häusern: Dem Stammhaus – ein Fachwerkhaus das durch einen Anbau ergänzt wird – in dem sich das Restaurant befindet, sowie ein Neubau, in dem neben weiteren Hotelzimmern, die Tiefgarage der Wellnessbereich und der Pool untergebracht sind. Beide Häuser sind unterirdisch miteinander verbunden, so dass man im Bademantel von einem Haus ins andere gehen kann, ohne über die Straßen zu müssen.

Wir wurden sehr freundlich empfangen und konnten unser Auto kostenlos (!) in der Tiefgarage abstellen. Ich hatte schon vorab online den Pre-CheckIn gemacht und so bekamen wir sehr schnell unsere Zimmerkarten ausgehändigt. Man gab uns noch eine Menü-Karte mit, auf der wir aussuchen konnten, was wir am Abend essen wollten. Ich hatte ein Zimmer mit Balkon im Stammhaus gebucht. Das lag ganz am Ende des Hauses, hatte einen riesigen halbumlaufenden Balkon, ein Bad mit Fenster und einen schönen Blick auf die Ufervegetation. Die Treppe zur Straße lag gleich neben der Zimmertür, so dass wir nicht erst durch den langen Flur mussten. Die Zimmer sind absolut schalldicht, da ist nichts aus dem Nebenzimmern oder von draußen zu hören, außer den Vögeln, wenn man morgens das Fenster aufmacht.

Für das Abendbuffet muss man eine Zeit wählen. Am ersten Tag hatten wir 18:30 Uhr angekreuzt, mussten aber feststellen, dass durch die 4- eigentlich sogar 5-Gänge man mindestens eineinhalb Stunden mit Essen beschäftigt ist. Da wir abends gern noch ein bisschen Spazierengehen, wurde das dann zu spät. Man wird vom Personal platziert und kann sich aus der Getränkekarte etwas bestellen. Das wird auf das Zimmer geschrieben. Das Menü beginnt mit kleinen Brotscheiben und verschiedenen Kräuterquarks. Dann kommt eine Vorspeise, dann ein etwas größerer Zwischengang, danach das Hauptgericht und schließlich eine süße Nachspeise. Es gibt immer eine vegetarische Variante des Menüs, dazu verschiedene Fische und Meerestiere, Rindfleisch, Lamm oder Hühnchen. Das ist schon Sterneküche, was da serviert wird. Alles ist kreativ angerichtet, die Zutaten sind erlesen, die einzelnen Portionen nicht allzu üppig, man wird aber trotzdem sehr satt. Sogar so sehr, dass wir die letzten drei Tage dann auf 3 Gänge reduziert haben, weil es uns zu viel war. Wer genauer wissen will, was wir gegessen haben, mag einen Blick in die Menükarte der Woche werfen. TraubeamSee_FruehjahrMenue_03.2025

Frühstück gibt es im Neubau, man wird auch hier platziert (auf Wunsch auch draußen auf der Sonnenterrasse) und kann sich dann am reichhaltigen Buffet bedienen. Es gibt entweder Filterkaffee am Tisch serviert oder man kann sich am Automaten Cappuccino und Co holen (alles wahlweise auch mit Hafermilch). Neben den üblichen Eierspeisen gibt es Weißwurst, Speck, Würstchen und gedünstetes Gemüse. Verschiedene Salate, Wurst, Käse, Gemüse, Obst, Müsli und Marmelade stehen zur Auswahl, dazu frische Semmeln, Brezeln und anderes Laugengebäck sowie Tee und Säfte in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Kurz es ist alles vorhanden, was man für ein Frühstück braucht.

Quelle: traubeamsee.de

Der Wellnessbereich hat ein Saunadorf. Man kann zudem im Voraus einzelne Anwendungen wie Massagen buchen. Bei dem von uns gebuchten Angebot war ein Gutschein von 20 Euro für eine Anwendung inkludiert. Das Schwimmbecken ist für die Verhältnisse recht groß. Ich konnte gut meine Bahnen schwimmen. An den Massagedüsen habe ich meine vom Autofahren verspannte Muskulatur lockern können und es gibt auch Sprudelliegen. Wenn man wollte, konnte man nach draußen in den großen Garten gehen und sich dort in die Sonne legen. Mir war es aber zu frisch. Auch weil das Wasser mit 29 Grad kein Thermalbad ist. Zum Schwimmen ist es aber optimal.

Das Personal war stets aufmerksam und freundlich, nie aufdringlich und immer professionell. Daran merkt man die vier Hotelsterne. Die Zimmerreinigung fand täglich statt und war gründlich.

Wir sind hoch zufrieden mit unserem Aufenthalt. Dennoch habe ich ein paar Kritikpunkte. Es sind Details, die unseren Aufenthalt nicht getrübt haben, die mir aber aufgefallen sind.

Die Ladestationen werden nicht vom Hotel betrieben und sind dementsprechend teuer. In dem Hotel in Deidesheim haben wir kostenlos laden können und in einem Hotel bei Ulm brauchten wir nur eine Pauschale zahlen. Wenn das Hotel selbst die Ladesäulen betreiben würde (es gibt Dienstleister, die die Installation und Abrechnung anbieten) dann könnten sie entweder mitverdienen oder ihren Gästen dies als kostenlosen Service anbieten. Seit wir unser E-Auto haben schauen wir immer nach Hotels mit Ladesäulen.

Bei der Zimmereinrichtung und auch der Haustechnik müsste mehr geschaut werden, ob alles noch funktioniert. Im Flur war eine Leuchte ausgefallen und im Bad funktionierte die Strahlstärke-Einstellung der Handbrause nicht mehr. Die Leuchte über dem Bett war auch hinüber, wurde aber repariert, nachdem wir das gemeldet haben. Beim Fernseher waren die Sender komplett verstellt. Wir haben zwar nicht ferngesehen, aber es gibt bestimmt Gäste, die das stören würde. Hin und wieder waren an den Glastüren die Beschläge schräg angeschraubt. Das hätte schon nach dem Einbau moniert werden müssen. Im Schwimmbecken waren zwei der Bodendüsen nicht ganz fest und schauten raus, da könnte man hängenbleiben. Nicht alle Leuchten waren auf LED umgerüstet, die Bodenleuchten im Spa-Bereich zum Beispiel sind in der Halogenausführung echte Stromfresser. Die Rettungswegbeschilderung bei uns vor der Zimmertür war definitiv falsch angebracht. Da gehört keine hin, weil da kein Fluchtweg ist. Die hätte, wenn dann auf der anderen Seite angebracht werden müssen.

Die Matratzen bei uns im Zimmer waren durchgelegen und die Kopfkissen eine mittlere Katastrophe, da sollte man den Gästen Gesundheitskopfkissen zur Alternative anbieten. Es gab kein Geschirr auf den Zimmern nur zwei winzige Gläschen (0,1 l). Wir kochen uns abends gern mal einen Tee und haben immer unseren Wasserkocher dabei. Da wären Tassen nicht verkehrt gewesen. Dafür gab es aber im Spa-Bereich kostenlos Tee, warmes Wasser und löslichen Kaffee und Plastikbecher. Wir haben uns allerdings nicht getraut, die mit aufs Zimmer zu nehmen. Außerdem wäre ein Brötchenmesser beim Frühstück schön gewesen, damit man nicht so krümelt.

Wie gesagt, fürs Abendessen muss man Zeit mitbringen. Wir sind es nicht gewohnt da zwei Stunden zu sitzen und zu essen. Da war ich dann hin und wieder etwas ungeduldig, wenn der Gang nicht gleich kam. Aber das ist eine persönliche Sache.

Soweit die Kritikpunkte. Alles in allem können wir das Hotel nur wärmstens empfehlen. Die Lage, der Service und das hervorragende Essen in stilvollem Ambiente sind für den Preis kaum zu toppen. Wer gleich für den nächsten Urlaub buchen will, kann das hier tun: https://www.traubeamsee.de/angebote/