Mein erster Markt

Ich war am Sonntag zum ersten Mal mit einem Stand auf einem Handwerkermarkt. Eine Kollegin hatte gefragt, ob ich mich zu ihr auf den Markt stellen wollte. Da der Berg an Taschen inzwischen ziemlich groß geworden ist, dachte ich es wäre eine gute Gelegenheit ein paar davon zu verkaufen.

Ich richtete alles her, machte Preisschilder an die Taschen und schrieb eine Preisliste für die Baby-Chucks, die ich ebenfalls verkaufen wollte. Wir fuhren sogar nochmal nach Trostberg, wo ich einige Sachen beim »Wertvoll« abholte. Ausgerüstet mit Tischtuch und Tischklammern machten wir uns am Sonntag nach 9 Uhr zu unserem Stellplatz in Waging auf. Man konnte sich Biertische und Bierbänke nehmen und »häuslich« einrichten. Später kamen dann die Verantwortlichen vorbei, nahmen Maß und kassierten die Standgebühr von 8 Euro pro Meter. Bei mir waren es 16 Euro weil ich einen ganzen Biertisch benötigte.

Das Wetter war durchwachsen. Es war vergleichsweise kühl zu den vergangenen Tagen und Wochen, später kam sogar die Sonne raus. Aber der Wind blies stark und wir musste nicht nur einmal alles festhalten, damit nichts weggeweht wurde. Gegen ein Uhr wurde es richtig ungemütlich und Regen zog auf. Das war der Zeitpunkt an dem wir alles zusammenpackten und ins warme und trockene Heim flohen. Den restlichen Nachmittag regnete es immer mal wieder und es wurde empfindlich kalt.

Die Zeit auf dem Markt selbst war ganz nett. Die Leute spazierten am Stand vorbei und schauten interessiert. Einige fragten, wo ich die Taschen denn her hätte und waren dann erstaunt, als sie erfuhren, dass ich sie selbst gemacht habe. Viele bewunderten sie und meinten, dass sie gut zu einem Dirndl passen würden. Ich erhielt von jeder Seite viel Lob, auch die Baby-Chucks erregten Aufmerksamkeit. Ein Fernsehteam filmte mich und ein Fotograf machte Bilder. Bloß …

… verkauft habe ich keine einzige Tasche. Ich wurde in den 3 Stunden von 10 bis 13 Uhr gerade mal zwei paar Chucks los. Eines davon kaufte die Dame vom Nachbarstand. Abzüglich der 16 Euro Standgebühr habe ich sage und schreibe 9 Euro eingenommen. Davon hat mich die Limo am Getränkestand 2,50 Euro gekostet. Die Flasche hat der Wind dann auch noch umgeworfen und zu Bruch gehen lassen.

Fazit: Alles in Allem hat sich die Aktion so gar nicht gelohnt. Es wird mein erster und gleichzeitig letzter Marktstand gewesen sein. Ich werde mich wohl bei Etsy anmelden und die Sachen online verkaufen.

Fluchtpunkt Borneo

PERRY RHODAN NEO Band 315 – »Vergeltungsschlag« von Kai Hirdt und Dietmar Schmidt

Quelle: Perrypedia

Die Organisation Guter Nachbar steht vor ihrem Ende. Die Herrscher der Aphilie starten eine weltweiten Angriff auf die Stützpunkte der OGN. Reginald Bull ordnet die Räumung des Hauptstützpunktes auf Borneo an. Doch die Aphiliker sind schneller. Einige von Bulls Gefolgsleuten können nicht entkommen und werden entweder getötet oder gefangen genommen. In den Tunnel des Mount Kinabalu kommt es zu schweren Kämpfen. Bull und Leipnitz versuchen den geheimen Datenspeicher der OGN zu zerstören, damit die Informationen nicht den Aphilikern in die Hände fallen. Dazu ist der Führern der OGN bereit einen ganzen Berg zu sprengen.
Derweil versuchen Sergio Percellar und Sylvia Demmister aus den Arrestzellen der OGN zu entfliehen, in die Bull sie gesteckt hat. Percellar hatte nach ihrer Rückkehr zur Erde, Sylvia vor den Aphilikern gerettet, anstatt Rhodan zu beschützen, weshalb dieser verhaftet werden konnte. Außerdem steckt Demmister wegen ihrer Zugehörigkeit zu Regeneration bis zum Hals in Schwierigkeiten. Tatsachen die Reginald Bull beiden schwer übel genommen hat. Percellar und Demmister sind aber nicht nachtragend und versuchen beim Angriff der Aphiliker, ihren Freunden bei der OGN zu helfen. Doch sie werden in den Tunneln entdeckt und gefangen genommen. Auf dem Flug nach Terrania können sie das Fluggerät unter ihre Kontrolle bringen und sich absetzen. In New York City nehmen sie Kontakt zu einem ehemaligen Wachmann von Pharamond auf, der ihnen helfen soll, mehr über die eingelagerten Gehirne auf dem Mars zu erfahren.
Thora versucht auf eigene Faust in Terrania ihren Mann und ihren Sohn zu befreien und muss dafür nicht nur ihren Stolz und ihr Temperament als Arkonidin zügeln. Als Nonne getarnt, dringt sie mit der Äbtissin der Franziskaner, Mater Ironside, ins Hohe Amt für Frieden ein. Hier muss sie sich entscheiden, ob sie die Daten über die OGN unbrauchbar macht, um die verbliebenen Agenten der OGN zu schützen oder den Aufenthaltsort von Perry und Thomas auszukundschaften.

Rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln! Besser lässt sich die Romanhandlung nicht beschreiben. Das Hin und Her auf Borneo liest sich zwar spannend, aber man hat dennoch das Gefühl auf der Stelle zu treten. Dietmar Schmidt brilliert mit seinem Wissen über Chemie und lässt Reginald Bull einen ganzen Berg im Naturschutzgebiet sprengen. Mit Umweltschutz haben es wohl weder die Aphiliker noch die OGN.

Kai Hirdt verleiht diesem Roman wieder mehr Richtung und Zusammenhalt. Zudem sind die Frotzeleien zwischen Percellar und Demmister großartig. Man möchte ihnen zurufen: »Nun küsst euch doch endlich!«. Es erschließt sich mir allerdings nicht, warum sie lieber nach dem Geheimnis forschen, das sie auf dem Mars entdeckt haben, anstatt herauszufinden, wo Rhodan steckt, und versuchen ihn zu befreien,

Dafür ist Thora zuständig. Es ist eine Freude zu lesen, wie sehr sich die Arkonidin am Riemen reißen muss, um bei den Aphilikern nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. Sie beißt sich an den Franziskanern erst einmal die Zähne aus, bevor sie akzeptiert wird und man sie mitarbeiten lässt. Das ist alles sehr glaubhaft erzählt.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Metaebene des Romans für Kenner der Erstauflage sicher sehr groß ist und sie viele Anspielungen und Verweise auf Namen entdecken, die Neulesern entgehen. Dies macht einen solchen Roman für Insider viel reizvoller. Aber man sollte doch aufpassen, dass man auch die Leser mitnimmt, die eben nur NEO kennen und die Erstauflage nicht gelesen haben. Man könnte sie leicht vor den Kopf stoßen und ein Gefühl der Unterlegenheit erzeugen. Zu viel Fanservice ist eine Gratwanderung, die mal gut oder mal schlecht ausgehen kann. Da ich die Aphilie in der Erstauflage nicht gelesen habe, sind viele Namen für mich neu. Ich kann ich mich also nicht so sehr an den Anspielungen erfreuen, weshalb der Roman in meinen Augen nicht so genial erscheint, wie für andere.

»Vergeltungsschlag« ist ein rasanter Roman, der hauptsächlich von seinen Figuren lebt und sie in Situationen bringt, in denen sie über ihren eigenen Schatten springen müssen.

FanSzene, SOL und andere Aktivitäten

Hier ein kurzes Lebenszeichen von mir. Ich bin weder verschollen, noch habe ich mich ins Ausland abgesetzt. Ich habe nur ziemlich viel zu tun. Nicht nur, dass ich mich in einer neuen Firma einarbeiten muss, es kumulieren gerade mehrere Projekte.

Da war bis gestern meine Kolumne »FanSzene«, die ich abgeben musste. Es ist übrigens schon die 63. Wahnsinn! Dann steht die SOL 112 an. Da habe ich die Texte und die meisten Bilder schon mal ins Layout gegeben, aber es fehlen immer noch ein paar Bilder. Die kann ich hoffentlich morgen weitergeben.

Und es gibt drittens ein weiteres Projekt, mit dem ich mich schon seit fast einem Jahr beschäftige und das eigentlich schon längst beim Layouter sein müsste. Aber ich habe das mit der Zusammenstellung und dem Aussuchen der Bilder etwas unterschätzt. Außerdem ich hatte gehofft, dass ich dabei etwas Unterstützung bekomme, was aber so gar nicht geklappt hat. Nun, ja. Momentan hakt es unter den Fans ein wenig, man hat das Gefühl, die Luft ist raus. Viele schränken ihr Engagement ein und ziehen sich zurück, um nur noch zu konsumieren. Das ärgert mich ein bisschen, weil die Arbeit an einigen wenigen hängen bleibt. Es ist wie im richtigen Leben. Für die Work-Life-Balance der einen, müssen andere noch schwerer schuften, als ohnehin schon. Das wird uns in Zukunft noch so richtig auf die Füße fallen, fürchte ich.

Wie gesagt, ich bin schwer am arbeiten. Die Früchte werde ich aber frühestens im Dezember ernten können, falls alles klappt.

Dafür bin ich am Sonntag in Waging auf dem Bauernmarkt und versuche meine Taschen an den Mann oder die Frau zu bringen. Drückt mir die Daumen, dass es nicht regnet.

SF-Puzzle mit erweitertem Schwierigkeitsgrad

Nachdem es diesen Sommer so heiß war, hat sich unser Wandtattoo gelöst und von alleine abgerollt. Es war leider nicht mehr zu befestigen. Da aber seit längerem drei Puzzle herumlagen (2x PERRY RHODAN und 1x Star Trek) dachte ich mir, das wir damit die freie Wand schmücken könnten.

Ich musste nun nur noch die Puzzle zusammenfügen. Das Star Trek Puzzle hatte mein Mann bestellt und mir mal zu Weihnachten geschenkt. Die Qualität der Puzzleteile war gelinde gesagt lausig. Da passten Teile aneinander, die eigentlich nicht passen sollten. Irgendwie haben wir es dann doch geschafft, das Bild zusammen zu setzen. Aber es war mühsam.

Von den beiden PERRY Puzzle habe ich eins vom Verlag geschenkt bekommen und eines habe ich mir bei einem Event in Ulm gekauft. Ich hegte die Hoffnung, dass hier die Qualität deutlich besser wäre. Fehlanzeige! Bei dem hochformatigen Bild war ein Teil der Puzzleteile auseinander gefallen. Sprich, die Schicht mit dem Bild hatte sich von der Trägerschicht gelöst und ich musste sie erst einmal wieder zusammenkleben, bevor ich mit dem Puzzeln anfangen konnte.

Das zweite PERRY Puzzle war besser, das habe ich innerhalb eines Nachmittags zusammengesetzt. Trotzdem merkt man schon, dass es keine Ravensburger Puzzle sind. Die sind eben der Standard in Sachen Puzzle. Am Ende haben wir dann noch drei schöne Rahmen gekauft und die Puzzle nun aufgehängt.

Zweiter Frühling

Irgendwie leidet einer unserer Apfelbäume auf dem Balkon an Zeitverwirrung, oder bei ihm ist der zweite Frühling ausgebrochen. Nach der Ernte von zwei Äpfeln hat er Ende September wieder angefangen zu blühen. Wahrscheinlich gefällt ihm das schöne warme Wetter. Verrückt ist es trotzdem.

Nicht nur der Apfelbaum freut sich über das schöne warme Wetter auch unsere Erdbeere hat im September nochmal angefangen zu blühen und versorgt uns nun mit frischen Erdbeeren. Wobei man an der mangelnde Süße merkt, dass die Sonne fehlt.

Urlaub ohne Erholung

Fast den ganzen September über hatte ich Urlaub. Ich habe Urlaubstage und Überstunden abgefeiert, bevor ich am Montag in der neuen Firma starte.

Eigentlich hatte ich mir so viel vorgenommen; Lesen, ein paar neuen Taschen flechten, die SOL 112 zusammenstellen, endlich das Betriebssystem vom iMac updaten und die Daten für das Geheimprojekt zusammenzutragen. Gefühlt habe ich nichts davon geschafft. Das Update habe ich gestern noch in aller Eile gemacht, aber der Rest …

Für die SOL 112 fehlt noch ein Schwerpunktartikel, den ich seit zwei Monaten vor mir herschiebe. Die Daten zum Geheimprojekt sollen eigentlich am Sonntag ins Layout, aber mir fehlen noch Bilder und die Texte sind auch noch nicht alle fertig. Gelesen habe ich außer den beiden NEOs 312 und 313 nichts. Halt, das stimmt nicht ganz, ich habe noch den Comic »Der kleine Perry« gelesen. Taschen oder Körbe habe ich gar keine geflochten.

Dafür habe ich bei meinen Eltern Fenster geputzt, Gardinen gewaschen, eingekauft, ein bisschen geputzt, gebacken und gekocht. Sie hatten 61. Hochzeitstag, daher bin ich schon früher als geplant nach Saalfeld gefahren. Mein Mann kam sechs Tage später nach. Und weil meine Eltern einen volleren Terminkalender haben, als wir beide zusammen, war jeden Tag etwas neues, Arztbesuche, Geburtstagsfeiern, Essenseinladungen und anderes. Dazwischen ist dann noch meine Schwiegermutter gestorben …

Vergessen wir nicht die hundert E-Mails, die ich geschrieben habe, um das Material für die nächste SOL und das Geheimprojekt einzutreiben. Da blieb nicht viel Zeit für Urlaub und Sightseeing. Wir waren zumindest einmal in Burghausen auf der Burg und im Rennsteiggarten in Oberhof (ohne Fotos). Seht selbst:

Zeitfressender NEO

Quelle:Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 313 – »Zeitfraß« von Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm

Die Mitglieder der Organisation Guter Nachbar (OGN) suchen nach der Möglichkeit den Hyperperforator nach den Plänen NATHANs bauen zu lassen. Dazu begibt sich Reginald Bull zunächst in einer getarnten Space-Disk zusammen mit Leibnitz zum Titan um dort ein privates Konsortium zum Bau anzuheuern. Doch der Firma ist nicht zu trauen, auch weil sie versuchen Monade positronisch zu infiltrieren.
Erfolglos fliegen sie weiter zum Kupiergürtel, dort haben die Posbis auf dem Planetoiden Ixion eine uralte Werft der Liduuri instandgesetzt und bereiten verborgen vor den Aphilikern bereits die Teile für den Hyperperforator vor. Als Bull ihnen die Pläne NATHANs überreicht, kann die Produktion sofort beginnen. Es fehlen nur noch Hyperkristalle, über die jedoch nur die Aphiliker verfügen und die sie wie einen Schatz hüten. Nun dreht Monade den Spieß um und erzeugt großes Chaos in den Positroniken der Aphiliker-Werft. In dem Durcheinander können Bull und Leibnitz zusammen mit einem Einsatzteam die Hyperkristalle aus dem geheimnisvollen Topf entwenden und sich mittels eines Posbiraumers unbemerkt zum Kuipergürtel absetzen. Auf Ixion kann der Hyperperforator zusammengesetzt und in Betrieb genommen werden. Er reißt tatsächlich kurzzeitig ein Loch in den Sperrschirm und hält es zumindest so lange offen, bis die PERLENTAUCHER ins Solsystem eingeflogen ist. Danach schließt sich der Schirm wieder. Das Vorhaben, die komplette Hilfsflotte ins Solsystem zu holen, ist jedoch gescheitert. Außerdem bleibt die Aktion nicht unbemerkt. Die Flotte der Aphiliker eilt herbei und attackiert die PERLENTAUCHER. Reginald Bull muss zähneknirschend die OGN-Flotte enttarnen, um das Beiboot der SOL mit Thora an Bord zu schützen. Die OGN ist damit bloßgestellt, der offenen Kampf gegen die Aphiliker hat begonnen.
Perry Rhodan, Sylvia Demmister, Sergio Percellar und Roi Danton versuchen derweil in einer Positronikstation auf dem Mars an Daten zu kommen, die ein Geheimnis der Aphiliker lüften. Eines, das die Wut der Immunen entzürnen wird und zu einem Bürgerkrieg führen könnte. Denn unterhalb der Positronikstation sind die Gehirne ehemaliger Widerständler zur gesonderten Verwendung aufbewahrt. Auf dem Rückweg zur Erde werden Perry Rhodan und Roi Danton jedoch geschnappt und verhaftet.

Es passiert viel in diesem Roman und dennoch habe ich fast zehn Tage gebraucht, bis ich ihn durchlesen hatte. Ich kämpfte mich von Kapitel zu Kapitel und wenn ich ihn nicht hätte rezensieren müssen, hätte ich wahrscheinlich aufgegeben. Die Geschichte macht ihrem Namen alle Ehre und frisst einem die Zeit. So hart muss ich das hier sagen. Ich habe lange überlegt, woran es liegt, denn die beiden Autoren haben mich doch sonst meist überzeugen können. Letztendlich kam ich zu dem Schluss, dass die Geschichte im Grunde mehr eine Handlungszusammenfassung ist als ein Roman. Die Charaktere haben mich zu keiner Zeit wirklich überzeugen können. Der einzige mit dem ich mitgelitten habe, war Reginald Bull. Alle anderen scheinen austauschbar. Dazu ist der Plot nicht immer glücklich ausgearbeitet. Einerseits gibt es bei dem Handlungsteil um Reginald Bull zu wenig Hindernisse und andererseits scheint es bei Perry Rhodan genau umgekehrt zu sein.

Geschadet hat wahrscheinlich auch, dass das Timing der beiden Handlungsstränge weit auseinander klaffte. Obwohl sich die Kapitel abwechseln, vergeht bei Reginald Bull die Zeit viel schneller (da liegen mitunter Wochen zwischen den einzelnen Aktionen) als bei Perry Rhodan. Sein Datenklau aus der Positronikstation auf dem Mars passiert innerhalb von Stunden und die Flucht davor zog sich sicher auch nicht über Wochen hin. Das kann man dramaturgisch so machen, auf mich wirkt es aber irritierend. Besonders schlimm fand ich aber, dass der Geschichte am Ende offensichtlich der Platz ausgegangen ist, denn die letzten vier Seiten waren eine Zusammenfassung von Ereignissen, die ich gern miterlebt hätte. Sie wurden mir aber lieblos im Rückblick präsentiert und klangen wie der Inhalt eines frühen Silberbandes.

Allein durch die Fülle an Handlung wäre es in diesem Fall notwenig gewesen die Handlung auf mindestens zwei Romane aufzuteilen. Dann hätte jeder der Autoren auch Zeit gehabt, sich um die Charakterisierung der Figuren zu kümmern, die hier gänzlich vernachlässigt wurde. Und man hätte die Chance bekommen, Rhodans Rückkehr und seine Verhaftung zu zeigen und nicht nur darüber zu reden.

Was die Fehlentscheidungen angeht, die die Charaktere teils unüberlegt treffen, nehme ich nur mal ein Beispiel heraus. Als Monade das Aphilikerschiff HADRIAN infiltriert, um Daten über die Zeiteffekte des Schirms aus deren Datenbanken zu ziehen, warum hat sie dann nicht gleichzeitig dafür gesorgt, die Kommunikationskanäle der HADRIAN zu blockieren? Damit hätte das Schiff nicht so schnell um Hilfe rufen können und die Enttarnung der OGN-Flotte wäre vermieden worden. Wobei ich mir ohnehin nicht vorstellen kann, wie die OGN es geschafft hat, ganze Raumschiffe inklusive der Besatzung vor den Aphilikern zu verbergen.

Die Nummer dreizehn hat den beiden Autoren kein Glück gebracht. »Zeitfraß« ist wahrlich ein zeitverzehrender Roman, bei dem es kaum etwas gibt, was mich begeistert hat. Nicht mal die Rückkehr Roi Dantons löste bei mir so etwas wie Freude am Lesen aus. Ich bin mir sicher, hätte man beide Handlungsstränge in getrennten Romanen veröffentlicht und den Autoren mehr Platz eingeräumt, wären zwei solide NEOs dabei herausgekommen. So vermute ich mal, dass hier das Exposé kurz vor knapp eintraf und den Autoren gar nichts anderes übrig blieb. Schade für die Autoren und die Leser, die damit einen echten Tiefschlag in dieser Staffel hinnehmen müssen.

Zum Titelbild: Warum sind da eigentlich Sterne zu sehen? Ich denke durch den Sperrschirm sieht man keinen Sternenhimmel mehr?

Verschnörkelt und geradlinig

Zwei neue Kamihimo-Projekte möchte ich heute vorstellen. Sie entstanden in den letzten beiden Wochen.

Die Rosentasche finde ich besonders gelungen, dabei habe ich sie quasi in Rekordzeit innerhalb von zwei Tagen gemacht. Das mehrfarbige Band hatte ich in Japan bestellt. Ich finde die Farbe ist so schön herbstlich und passt gut zu dem weiß. Die Henkel haben eine zusätzliche Verzierung bekommen, was schick aussieht und gar nicht so schwierig ist.

Die Röschen gehen eigentlich ganz einfach, in dem man einen dünnen Streifen beim Flechten einzieht und dann einen weiteren Streifen mehrfach darumwickelt. Mit grünem Band werden dann oben und unten je ein Streifen eingezogen und immer wieder verdreht.

Die Schwarz-Weiße-Tasche mit den breiten Streifen sieht einfacher aus, war aber schwieriger zu fertigen. Da ich leider kein breites Kamihimo-Band bekommen konnte, weil es ausverkauft ist, musste ich improvisieren. Zuerst dachte ich, es reicht, die beiden Bänder einfach nebeneinander zu legen und zu verflechten. Es hat sich aber rausgestellt, dass, wenn ich die weißen Bänder eingezogen habe, sich die zwei schwarzen Bänder übereinander schieben. Ich musste also alles noch mal aufmachen und die schwarzen Bänder miteinander verkleben.

Dazu klebt man die Bänder auf einer Seite mit Tesafilm zusammen und streicht auf der anderen Seite dünn Kleber auf die Kante an denen sie zusammenkleben sollen. Mit einem Stück Papierband oder einem Stück Plastik presst man dann den Kleber wie Silikon in den Schlitz. Das Ganze lässt man gut trocken und man bekommt aus zwei 12-fädigen Bändern ein 24-fädiges Kamihimoband.

Die Henkel habe ich wieder verziert und am unteren Ende noch zweigeteilt, damit sie auf dem breiten Bügel nicht so rutschen.

Rhodan unter Verdacht

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 312 – »Spiel des Todes« von Ruben Wickenhäuser

Kaum kommt Perry Rhodan im Geheimsitz der Organisation Guter Nachbar (OGN) auf Borneo ein wenig zur Ruhe, trifft eine Botschaft von NATHAN ein, die ihn des Verrats bezichtigt. Er soll das geheimnisvolle Oberhaupt der Aphiliker sein, dass gekommen ist, um die OGN zu infiltrieren. Die Beweislast in Form von Videos wiegt schwer. Sylvia Demmister verhilft Rhodan zur Flucht. Die Doppelagentin gehört neben der OGN auch der Widerstandsgruppe »Regeneration« an. Sie hofft, Rhodan für »Regeneration« zu gewinnen. Ihr Rückzug aus der OGN hat jedoch zur Folge, dass Demmister auch bei der »Regeneration« in Ungnade fällt, und niemanden auf der Erde mehr kontaktieren kann. Beide tauchen unter und fliegen zum Mars, wohin die meisten Immunen geflüchtet sind. Dort stellt Rhodan fest, dass man zwar sehr leicht zum Mars kommt, aber nicht mehr zurück zur Erde. Damit sitzen sie erst einmal fest.
Überraschenderweise entpuppt sich Stella Michelsen als Regierungschefin des Mars. Rhodan nimmt mit ihr Kontakt auf und vereinbart ein Treffen. Michelsen ist misstrauisch und schlägt als Treffpunkt die Pyramide vor, die einst von Eric Leyden entdeckt wurde. Sie sichert sich mit mehreren Sicherheitsteams ab. Darin wiederum wähnt Demmister eine Falle und will Rhodan rausholen. Michelsen sieht sich durch den Angriff Demmisters auf ihre Leute von Rhodans Schuld bestätigt und beendet das Treffen. Von da an sind Rhodan und Demmister auf der Flucht. Sie fliehen nach Vikingby einer Siedlung auf dem Mars.
Hier versucht Demmister Rhodan bei einem Kedälium-Team unterzubringen, dass gleichzeitig eine Zelle von »Regeneration« ist. Rhodan gefällt nicht, dass die Mitglieder von »Regeneration« sehr viel gewalttätiger gegen die Aphiliker vorgehen als OGN und auch den Tod Unschuldiger in Kauf nehmen. Es dauert nicht lange und er wird auf Grund seines Charismas dem Chef von »Regeneration« vorgestellt. Zu Rhodans großer Überraschung ist es jemand, den er niemals auf dem Mars bzw. im Solsystem erwartet hätte – Roi Danton. Durch ihn bekommt er mit, dass die Spieler des Kedälium-Teams einen Anschlag auf Stella Michelsen verüben wollen. Sofort macht er sich auf den Weg, um das zu verhindern. Es gelingt ihm, nicht ohne jedoch den Anführer der Widerstandszelle zu töten. 
Durch die Rettung von Stella Michelsen wird klar, dass die Vorwürfe gegenüber Rhodan unberechtigt sind. Die Regierungschefin des Mars heißt ihn willkommen. Von Roi Danton fordert Perry Rhodan, dass »Regeneration« ab sofort auf das Ermorden von Zivilisten verzichtet.

Der Autor hat mir einen Wunsch erfüllt. Ich hatte ihn beim NEO-Panel in Garching gefragt, ob er seine Lieblingssportart Jugger nicht irgendwann mal bei NEO unterbringen könnte. Dies hat er in diesem Roman getan und das richtig, richtig gut. Denn in einer Nebenhandlung, die fast die Hälfte des Romans ausmacht, erfahren wir durch die Augen eines vierzehnjährigen Jungen nicht nur, wie katastrophal das Leben in den heillos überfüllten Marsstädten ist, sondern auch, was es mit Kedälium auf sich hat und wie man es spielt. Das Schicksal des Jungen ist stellenweise so rührend geschrieben, dass ich Tränen in den Augen hatte. Normalerweise schafft das sonst nur Rüdiger Schäfer. Dazu passt auch das dynamische Titelbild von Dirk Schulz.

Dieser gutgeschriebene Teil der Geschichte kann aber leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Rhodan-Handlungsstrang einige Schwächen aufweist. Rhodan fällt es sichtlich schwer in der veränderten Gesellschaft der Terraner zu agieren. Noch immer weiß er zu wenig, um aktiv zu werden und ihm fehlt Unterstützung. Seine einzige Verbündete ist Sylvia Demmister, die wegen Rhodan ihren Agentstatus in beiden Widerstandsorganisatoren verliert. Offensichtlich sieht sie in ihm, was viele Terraner in Rhodan sehen, den Erlöser. Zwar ist er nur ein Mythos, dennoch er wird verehrt wie ein Gott. Das wissen auch die Aphiliker und das wissen auch die OGN und »Regeneration«. Ich finde gut, dass Rhodan, obwohl die Lage für ihn aussichtslos scheint, dennoch an seinen Prinzipien festhält. Das Leben Unschuldiger für seine Sache zu opfern, würde er niemals tun. Die Frage ist, wie realistisch ist so etwas? Kann man eine solche Diktatur wie die der Aphiliker friedlich stürzen? Ich bezweifle es.

Ebensowenig verstehe ich, warum sowohl die OGN als auch »Regeneration« eine so wertvolle Agentin wie Demmister einfach fallen lassen. Haben die so viel Personal, um sich das leisten zu können? Zumindest den Versuch einer Erklärung hätte man ihr einräumen können.

Es gab noch weitere Stellen, an denen ich irritiert war. Stella Michelsen lebt noch? Echt jetzt! Die Frau war schon 2088 Administratorin der TU, da wird sie vielleicht Mitte bis Ende dreißig oder vielleicht noch älter gewesen sein. 2112 erschien der Sperrschirm, von da an vergingen 82 Jahre. Das heißt, die Frau ist jetzt mindestens 140 Jahre alt und sieht noch aus wie eine Sechzigjährige. Laut ihr hat sich die Medizintechnik gegen Alterung weiterentwickelt. Aha, das wurde also weiterentwickelt, während man auf dem Mars nicht mehr in der Lage zu sein scheint, Serviceroboter oder andere Technik zu reparieren oder zu warten. Da müssen Kinder ran, um den Boden eines Stadions zu flicken und die Sitze zu polieren. Die Leute leben in Slums mit einer rudimentären medizinischen Versorgung und einer unzureichenden technischen Ausstattung, aber die Regierungschefin gönnt sich das neueste medizinische Lifting. Nein, das glaube ich nicht. Da möchte ich eine handfestere Erklärung dafür. Und wenn es nur die ist, dass die Altmarsianer irgendein Ritual an ihr zelebriert haben.

Außerdem finde ich die Idee, Rhodan als Spieler in das Untergrundteam aufzunehmen, um ihn dann als sich selbst auszugeben, ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Ich verstehe die Intension dahinter. Selbstverständlich hat Rhodan Vorteile, wenn es um Taktik oder das Agieren in der Schwerelosigkeit geht. Aber ist ein potentiell Unsterblicher in Rhodans Alter tatsächlich einem Fünfzehnjährigen gewachsen?

Was mich ebenfalls irritiert hat: Warum glaubt man bei der OGN eigentlich dem Hinweis von NATHAN, dass Rhodan ein Verräter ist? Bull war mit Rhodan auf dem Mond, er hat gesehen, dass NATHAN mit den Aphilikern kooperiert. Selbst wenn die Information von seiner Tochter Laura stammt, wäre ich an seiner Stelle misstrauischer gewesen und hätte zumindest eine Überprüfung der Daten gefordert, bevor ich meinen eigenen Freund verleumne, der eine so wichtige Bedeutung für den Kampf gegen die Aphiliker hat. Vielleicht hätte man diesem Teil der Geschichte ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, um es für die Leser nachvollziehbarer zu machen.

Sehr gespannt bin ich zu erfahren, wie Roi Danton ins Solsystem gekommen ist. Das werden Rüdiger Schäfer und Olaf Brill in einem der kommenden Romane erzählen.

»Spiel des Todes« ist mit Abstand der bisher beste Roman von Ruben Wickenhäuser. Der Handlungsstrang über den Jungen und das Spiel ist rasant und emotional geschrieben. Die Rhodanhandlung fällt dagegen durch einige logische Schwächen ab. Dennoch überwiegt bei mir der positive Eindruck, weil mir die Nebenhandlung so gut gefallen hat.

Geknotet statt geflochten

Neues Aus der Kamihimo-Werkstatt gefällig? Ich habe die vergangenen Wochen nicht auf der faulen Haut gelegen und neben meiner Arbeit und den Aktivitäten für PERRY RHODAN wieder ein paar schöne Taschen gemacht.

Wobei schön im Auge des Betrachters liegt. Zuerst habe ich ein Muster ausprobiert, das einfacher aussieht, als es dann war, weil die Streifen doppelt liegen und ich eine Weile gebraucht habe, um daran zu denken eine Paketnadel zu benutzen, um die Verzierungen anzubringen. Diese Tasche ist besonders stabil, und mit dem gemusterten Henkel auf optisch ansprechend.

Die Bänder sind geteilt, um den Faden besser durchziehen zu können. Wobei ich zu spät gemerkt habe, das ich die vor dem Flechten der Seiten hätte teilen müssen. Also habe ich sie nachträglich mit einem dünnen Messer aufgeschlitzt. Was am Ende mehr Arbeit verursacht hat, als wenn ich die Seiten gleich komplett nochmal aufgemacht hätte. Nun ja! Fehler sind dazu da gemacht zu werden. Mein Mann hat mich jedenfalls ziemlich schimpfen hören, während ich an der Tasche gearbeitet habe.

Man beachte die gemusterten Henkel. Die waren leichter herzustellen, als ich vorher gedacht habe. Einfach Wickeln und den zusätzlichen Strang einflechten. das gibt einen schönen Abschluss. Ebenso wie das Zick-Zack-Muster oben am Rand, das hatte ich so auch noch nicht gemacht. Sieht aber gut aus, finde ich.

Schwierig war auch, die dünnen Schnüre, mit denen die Seiten bestickt sind, im Innenteil so zu verflechten und zu verkleben, damit es einigermaßen sauber aussieht.

 


Die zweite Tasche hat mich mehr als zwei Wochen beschäftigt. Ich hatte das Muster gesehen und extra passendes Band bestellt. Letztendlich ist trotz der Arbeit das Ergebnis nicht befriedigend.

Aus insgesamt 1085 Knoten besteht das gute Stück. Eine mitunter knifflige Angelegenheit, weil das Band teilweise geteilt war. Ich hatte nicht die notwenige Menge an Material und musste improvisieren.

Das Ergebnis hat mich etwas ernüchtert. So viel Arbeit und dann sieht die Tasche billig und zerknautscht aus. Das hätte ich nicht erwartet. Sie ist irgendwie durch das Knoten unförmig geworden und nicht so gerade, wie erhofft. Da hat es auch nicht geholfen, sie nass zu machen und anschließend zu pressen. Dabei ist sie durchaus stabil.

Die Tasche werde ich wohl für mich behalten, weil so viel Arbeit darin steckt, möchte ich sie nicht hergeben. Auch wenn sie nicht so perfekt aussieht, wie ich es mir gewünscht hätte.