Ein NEO zum Abgewöhnen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 364 – »Fluchtpunkt Stato« von Ruben Wickenhäuser

Perry Rhodan und seine Gefährten sind mit der TAREK VOOR und Roctin-Par, dem Anführer einer larischen Oppositionsgruppe, auf der Flucht vor Hotrena-Taak. Immer wieder können sie die Larin und ihre Flotte abschütteln und gelangen schließlich nach Nai-Karaash. Im Orbit des Planeten ist das Stato stationiert. Damit könnten sie zurück ins Einsteinuniversum gelangen, um die Erde vor der Invasion der Laren warnen. Doch zuvor benötigen sie einen Chrono-Korrelator, den sie aus dem von den Keloskern betriebenen Stato holen müssen, ohne das es Hotrena-Taak auffällt.
Währenddessen lockt die Larin Gucky in eine Falle und versucht den Ilt für eine Spezialeinheit der Laren zu begeistern. Doch trotz Manipulationen an Guckys Gehirn lässt sich der Mausbiber nicht überzeugen. Als Hotrena-Taak dann Rhodan und seine Gefährten stellt, bietet sie ihnen Guckys Rückkehr sowie freies Geleit an, sofern Aveline Celestaris sich ihr anschließt. In dem Moment greifen Roctin-Pars Rebellen, die Kanarshul, an. Auf der Flucht geht Aveline verloren, vermutlich setzte sie sich ab, um Gucky zu retten, denn der taucht wenig später schwer angeschlagen bei Rhodans Gruppe auf.
Perry, Thora, Nathalie und Gucky können mit Roctin-Par fliehen. Letzterer kann seine Leute jedoch nicht kontaktieren und so werden sie zur Zielscheibe der Karnasuhl. Die Rebellen lassen auch dann nicht von ihnen ab, als sie in den Stato einfliegen. Im Gegenteil sie beschießen den Stato, so dass der Transfer zurück in die Milchstraße zu scheitern droht.

Mann, Mann, Mann! Ich wusste schon, warum ich die Lektüre des Romans wochenlang vor mir hergeschoben habe. Letztendlich kam es noch schlimmer als gedacht. So einen langweiligen Roman mit unglaubwürdiger Handlung habe ich lange nicht gelesen. Da wurden so viele althergebrachte Versatzstücke in einen Topf geworfen, umgerührt und aufgekocht, dass am Ende nur noch ein fader Brei übrigblieb. Der Autor hat gefühlt hundert Ausreden, warum das eine funktioniert und das andere nicht. Dinge, die in den Romanen zu vor nie erwähnt wurden, gingen plötzlich kinderleicht und das was zuvor ganz einfach war, ging plötzlich nicht mehr. Zum Beispiel die Kommunikation von Roctin-Par mit den Schiffen der Karnashul. Auch nimmt der Laren-Rebell plötzlich ein Medikament, dass ihm die Möglichkeit gibt, in den Einsteinraum zu wechseln. Echt jetzt? Wozu brauchen die Laren dann die Klonarmee, wenn sie ihre Soldaten einfach nur mit dem Zeug behandeln müssten?

Dazwischen erleben wir ausgedehnte Raumschlachten, ein Besuch in einer von den Keloskern gebauten Raumstation inklusive der dazugehörigen psychedelischen Wahrnehmungen. Und natürlich müssen sich Perry und Co mal wieder durch einen Dschungel kämpfen. Nichts, was man nicht schon hunderte Male bei NEO gelesen hätte. Selbst wenn die Beschreibungen ausufernd blumig geschrieben sind, können sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Geschichte bzw. der ganzen bisherigen Staffel an einer zündenden Idee fehlt, von einem roten Faden ganz zu schweigen.

Einziger Lichtblick waren die Dialoge zwischen Gucky und Hotrena-Taak und selbst hier hatte ich das Gefühl, das die Larin überhaupt nicht verstanden hat, wie die Menschen ticken. Und das obwohl sie offensichtlich schon lange Informationen über die Menschheit sammelt. Woher sie das weiß und wie sie an diese Informationen gelangt ist, erfahren wir selbstverständlich nicht. Auch nicht, warum die Kelosker den Angriff der Karnashul nicht abwehren, warum sich die Rebellen überhaupt gegen ihren Anführer stellen und warum Roctin-Par nicht bemerkt, dass er nun schon zum dritten Mal von seinen eigenen Leuten verraten wurde.

Zwischenzeitlich gerieten einige Mitglieder von Perrys Team erzählerisch in Vergessenheit. Nathalie verschwand zeitweise fast vollständig aus der Handlung bzw. war nur noch Stichwortgeberin. Das Aveline Celestaris nun zurückbleibt, scheint für Rhodan und seine Familie kein Problem zu sein. Wäre Gucky nicht bewusstlos, hätte er sicher nicht zugelassen, dass sie ohne die Umbrakinetin die Rückreise in ihr angestammtes Universum antreten.

»Fluchtpunkt Stato« ist ein Roman, bei dem so viele negative Dinge zusammenkommen, dass es die Leistung des Autors nicht mehr rausreißen kann. Ich musste mich zusammenreißen, dass ich die 33 Kapitel (!) nicht einfach quergelesen habe. So erreicht man sicher keine Neuleser und man verliert zudem die treuen Fans.

Arbeitsurlaub und ein Ausflug nach Speyer

Dass in den vergangenen beiden Wochen hier nichts passierte, lag daran, dass ich Urlaub hatte. In der ersten Woche haben wir das Schlafzimmer renoviert und mein Mann hat die Decke im Bad gestrichen.

Am Freitag sind wir dann nach Sinsheim zu Bekannten gefahren. Wir sind erst am frühen Nachmittag losgekommen, weil uns mein Schwiegervater noch zu seinem Geburtstagsessen eingeladen hatte. So waren die Straßen schon ziemlich voll. Auf der A99 stockte es zunächst, dafür gings auf der A8 einigermaßen zügig voran. Es war zwar viel Verkehr, aber es gab keinen Stau. Der kam dann erst nach Ulm, weshalb wir von der Autobahn fuhren und erstmal einen Ladestopp beim ALDI machten und eine Kaffee bei McDonalds in Dornstadt tranken. Von da fuhren wir dann über die Bundesstraße, obwohl das Navi trotz Stau uns immer wieder auf die Autobahn zurückleiten wollte. Als wir uns dann eine halbe Stunde in Geißlingen an der Steige durch den Verkehr quälten, wussten wir auch warum. Bis Stuttgart gings dann wieder zügig, aber bis wir durch Stuttgart durch waren, hat es auch wieder gedauert. Wir sind dann über die A81 und die A6 gefahren, obwohl wir eigentlich über die Landstraße fahren wollten. Aber es war schon spät und wir wollten nicht noch länger unterwegs sein.

Am Samstag morgen sind wir dann nach Speyer zum Science-Fiction-Treffen ins Technik-Museum gefahren. Wir waren früh dort, aber der Ansturm auf die Parkplätze war schon groß. Auf dem großen Parkplatz am Dom parkten wir dann kostenlos, weil wir ein E-Auto haben. Vorm Museum hatten sich zwei lange Schlangen gebildet, wobei keiner wusste, welche Schlange für was war, für Leute mit Online-Ticket und für die ohne. Aber das war am Ende egal, denn man konnte auch drinnen noch Tickets kaufen. Man wurde nur vorher kontrolliert, was man so dabei hatte. Echte Waffen und Wasserflaschen aus Glas waren verboten, weshalb mein Mann wieder zurück ans Auto musste. Das hätte man vielleicht vorher mal kommunizieren müssen. Das steht nämlich nicht in der Hausordnung auf der Internetseite.

Drinnen tummelten sich bereits viele kostümierte Fans. Vorwiegend waren es Kostüme aus Star Wars und Star Trek. Auch wir trugen unsere Star Trek-Uniformen. Obwohl ich besser meine Kolinahr-Robe angezogen hätte. Denn es war doch recht frisch an dem Morgen. Vor der Raumfahrthalle wurde gerade eine Szene aus einem Star Wars-Film von Fans gespielt. Wir nutzten den Seiteneingang und gingen gleich die Perry-Fans vom Mannheimer Stammtisch besuchen. Die halten seit einigen Jahren hier die Fahne für PERRY RHODAN hoch. Beim Bummel durch die Halle trafen wir viele bekannte Gesichter aus der Fanszene, sowohl von PERRY als auch von Star Trek. Wir fuhren auch mit dem Aufzug aufs Dach und genossen den Blick auf das Getümmel. Später aßen wir eine Pizza, die überraschend lecker geschmeckt hat und schauten uns auf dem Gelände um. Schließlich gibt es hier viele Flugzeuge, Autos und Schiffe zu sehen. Mein Mann stieg sogar die Stufen zur 747 hoch. Ich blieb wegen meiner Höhenangst lieber unten. Mir war schon beim ersten Besuch vor zehn Jahren in dem Flieger schlecht geworden.

Nach der großen Parade am Nachmittag fuhren wir wieder zurück nach Sinsheim. Unterwegs luden wir noch das Auto beim ALDI in Rauenberg auf und aßen dort etwas beim McDonalds. In Sinsheim fielen wir dann auch bald todmüde ins Bett. Mein Smartphone vermeldete für den Tag 17.000 Schritte.

Am nächsten Morgen ging ich in der früh erstmal Nüsse sammeln. Da sind meine Eichhörnchen-Gene wieder mit mir durchgegangen. Ich kann an keinem Nussbaum mit Nüssen vorbeigehen, schon gar nicht jetzt im Herbst. Auf dem Dorf bei Sinsheim gab es so viele und weil es auf der Streuobstwiese dort auch so schöne Apfelbäume gab, habe ich auch ein paar Äpfel mitgenommen. Aus denen machte ich im Laufe der Woche noch Apfelmus.

Anschließend sind wir in Richtung Thüringen aufgebrochen. Die Auffahrt auf die A6 war gesperrt, also lotste uns das Navi über die Dörfer. Wir haben aber dann gleich die Gelegenheit genutzt und haben abgekürzt, in dem wir direkt bis zur A81 gefahren sind. Der Sonntägliche Verkehr hielt sich in Grenzen, so dass wir beim Autobahnhopping A81, A3, A7, A70 und A71 ganz gut durchkamen. Der Tipp auf der B19 durch Würzburg durchzufahren um abzukürzen, hat wegen diverser Baustellen nicht so gut geklappt. Geladen haben wir dann erst in Zella-Mehlis. Die haben in einem Gewerbegebiet gleich neben der Autobahn 68 Ladepunkte und die werden auch ziemlich gut angenommen. Bei der TEAG kostete die Kilowattstunde in diesem Monat auch nur 39 Cent. Dafür waren wir im danebenliegenden McDonalds zum Mittagessen. Ich kann sagen, dass mein Bedarf an Fast Food von McDonalds ist jetzt erstmal für die nächsten Monate gedeckt ist.

Die Woche bis zum Feiertag verbrachten wir in Saalfeld. Es war sehr arbeitsintensiv. Ich hatte ein paar Arzttermine ausgemacht und wir haben für meine Eltern eingekauft, gewaschen, geputzt und mal wieder viel altes Zeug entsorgt. Außerdem haben wir noch im Wochenendhaus dem Nachbarn geholfen, der unsere Hecke geschnitten hat, das Grünzeug zusammenzurechen. Nach den drei Stunden war ich fix und alle. Das Schönste war jedoch, dass ich jeden morgen im Hof Nüsse von unserem Nussbaum auflesen konnte.

Die Rückfahrt am Freitag ging einigermaßen problemlos. Es war nur morgens so richtig kalt und neblig. Stellenweise zeigte das Auto Temperaturen unter Null Grad an. Dann kam aber die Sonne raus und es wurde sukzessive wärmer. Hinter Regensburg war dann die A93 dicht, weshalb wir abfuhren und uns das Navi über die Dörfer zur B15n lotste. Da lernt man Orte in Bayern kennen, durch die man nie gekommen wäre. Oder kennt jemand von euch das Schloss Haus (Neueglofsheim). Nach einem Ladestopp beim ALDI in Landshut und einem Imbiss im Ruff’s Burger (die Süßkartoffel-Pommes dort sind spitze), waren wir am Nachmittag endlich wieder zu Hause.

Urlaub kann man die zwei Wochen eigentlich nicht nennen, aber es war zumindest eine Abwechslung vom Arbeitsalltag. Ich freue mich trotzdem morgen wieder auf die Kollegen im Büro und die Arbeit, das ist weniger stressig.

Und plötzlich war es dunkel

Wir hatten gerade die ersten zwölf Minuten von »Elio« gesehen, da flackerte das Licht und der Strom fiel aus. Ein Blick in den Sicherungskasten offenbarte, dass alle Sicherungen drin waren. Im Hausflur hörte ich schon die Nachbarn reden. Offenbar war im ganzen Haus der Strom weg.

Ich machte im Bad den Rolladen hoch und stellte fest, dass auch die Straßenlaternen nicht brannten. Bis auf das Käsewerk war rundum alles dunkel. Vor dem Haus hatte sich schon die halbe Nachbarschaft mit Taschenlampen versammelt. Wir gesellten uns dazu. Alle rätselten wieso bei uns der Strom ausgefallen war. Denn während die Kirche noch angestrahlt wurde und in der Gasse beim Käsewerk die Straßenleuchten brannten, lag der Rest des Ortes in kompletter Dunkelheit.

Nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an die ungewohnte Dunkelheit gewohnt und ich erkannte, was mir in den bisherigen Nächten verborgen geblieben war. Über uns strahlte ein so klarer Sternenhimmel, wie man ihn selten sieht. Im hellen Band der Milchstraße konnte man sogar die Dunkelwolken erahnen. Es war phantastisch. Endlich konnte ich meinem Mann den Kleinen Wagen zeigen und andere Sternbilder, die man sonst nur mit Mühe erkennen kann.

Als wir auf der Wiese hinterm Haus in den Himmel guckten, strich plötzlich etwas um meine Beine. Mann, bin ich erschrocken. Es war aber nur der Kater vom Nachbarn, der mit mir schmusen wollte. Das Licht unserer Taschenlampe hat ihn dann animiert, wie ein Verrückter über den Rasen zu jagen, immer dem Lichtstrahl hinterher. Einen Weile schauten wir noch in den Himmel und versuchten ein Foto zu machen, was aber nicht gelang. Dann sind wir wieder zurück in die Wohnung und haben einen Eimer Wasser aus der Leitung entnommen. Nur für den Fall, dass der Stromausfall länger dauern würde und auch das Wasserwerk betroffen wäre. Bei Stromausfall könnten die Pumpen ausfallen und dann würde nämlich irgendwann kein Wasser mehr fließen und die Klospülung ginge nicht mehr. Wir lagen schon im Bett, als gegen 23 Uhr der Strom wieder eingeschaltet wurde.

Am Montag darauf traf ich dann einen ehemaligen Kollegen, der bei den Gemeindewerken arbeitet. Der war gerade mit den Männern vom Bayernwerk unterwegs und hat mir erzählt, dass es in der Straße vor unserer Wohnanlage einen Erdschluss gegeben hatte. Dort waren vor zwei Jahren die Wasseranschlüsse neu verlegt worden, wahrscheinlich hat man damals ein Kabel beschädigt, dass jetzt endgültig durchgebrochen war. Im Gespräch erfuhr ich, das tatsächlich im ganzen Ort der Strom ausgefallen war. Nur das Käsewerk hatte Strom, weil die zwei Gasgeneratoren zur Notstromversorgung haben. Vermutlich versorgen die auch einen Teil des Waginger Zentrums wie die Kirche ebenfalls mit Strom.

Unsere Idee mit dem Wasser war übrigens gar nicht so weit hergeholt. Sowohl die Wasser- als auch die Abwasserversorgung war vom Stromausfall betroffen. Die Notstromaggregate waren schon bereitgestellt worden. Mein Mann hatte auch schon die Kabelrolle und unsere Speicher bereit gemacht, um den Kühlschrank anzuschließen, wenn es länger gedauert hätte.

Inzwischen ist die Stromleitung wieder geflickt. So besorgniserregend ein Stromausfall in diesen Zeiten ist, in denen wir so abhängig von Elektrizität sind, es hat auch seine schöne Seite. Einen so wunderschönen Sternenhimmel bekommt man heute kaum noch zu Gesicht.

Neues Weltraumabenteuer von Pixar

Im Juni lief ein Pixar-Film in den Kinos an, den ich irgendwie nicht wahrgenommen habe. Wir haben ihn jetzt im Stream bei Disney+ angesehen.

Dabei ist die Geschichte des Films genau nach meinem Geschmack. Es geht um Raumfahrt und um den Ersten Kontakt mit Außerirdischen. Zu Beginn erinnert der Film an »Contact« von Carl Sagan. Ein Zitat von Sagan bildet auch den Grundsatzgedanken des Films und wird gleich mehrere Male vorgetragen. Es geht um unsere Möglichkeiten mit außerirdischem Leben in Kontakt zu treten.

Waisenkind Elio wohnt nach dem Tod der Eltern bei seiner Tante (gesprochen von Zoe Saldana). Der Junge will nach einem Besuch im Raumfahrtmuseum von Aliens entführt werden. Durch einen unglaublichen Zufall gelingt ihm das auch. Er landet im Kommuniversum, einem von vielen außerirdischen Spezies bewohntem Raumschiff. Dort soll er als Botschafter der Erde aufgenommen werden, weil alle denken, er sei der Anführer der Erde. Als der böse Lord Grigon das Kommuniversum bedroht und Elio zurückgeschickt werden soll, bietet sich der Junge als Vermittler an. Doch Lord Griffon lässt sich nicht hinters Licht führen und steckt ihn in eine Zelle. Elio kann entkommen und freundet sich mit Grigons Sohn Glordon an. Der ist das ganze Gegenteil seines kriegerischen Vaters und will nicht der nächste Bösewicht werden. Die beiden verbünden sich, um das Kommuniversum vor Grigon zu schützen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Glordon landet unfreiwillig auf der Erde und sorgt dort für Verwirrung. Zusammen mit seiner Tante muss Elio nun nicht nur Glordon zurückzubringen, sondern auch das Kommuniversum vor Lord Grigons Rache retten …

Die Animation des Kommuniversums ist wirklich irre. Das stecken so viele Ideen drin und es ist alles sehr hell und bunt. Für Glordon und seinen Vater mussten als Vorlage die Bärtierchen (Tardigrada) herhalten – eine robuste irdische Spezies, die auch im Weltraum überleben könnte. Am Ende des Films zeigt sich, dass auch ein Bösewicht ein Vater mit einem weichen Herz sein kann. Und dass einem das Leben viel mehr bereithält, als man zunächst glaubt.

Mir hat der Film gut gefallen. Er kommt zwar nicht an Pixar-Filme wie »Alles steht Kopf« oder »Cars« ran. Aber er übermittelt eine schöne Botschaft, weckt das Interesse an Raumfahrt und Science Fiction und ist für Erwachsene sicher genauso geeignet wie für Kinder, denn es stecken eine Menge Anspielungen auf SF-Filme drin.

Emanzipation der Klonkrieger

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 363 – »Die genetische Legion« von Antares Bottlinger

Auf der Flucht vor Hotrena-Taak steuert die TAREK VOOR die genetische Brut- und Konditionierungsfabrik Larimus-9 an. Dort gibt es eine Mastibekk-Pyramide an der das Raumschiff für den Flug in die Milchstraße aufgetankt werden kann. Der larische Kommandant Roctin-Par war einmal auf Larimus-9 stationiert und hofft, dass seine Kommandocodes noch gültig sind.
Zusammen mit Perry Rhodan, Thora und Gucky dringt er in die Station ein und muss sich dort mit jeder Menge Robotern herumschlagen, bis sie eine passende Schaltzentrale finden. Dort versucht Roctin-Par dem Computergehirn NUVOK 3K klarzumachen, dass die TAREK VOOR betankt werden soll. Doch das biologisch gezüchtete Neuronat ist unschlüssig, weil die Befehle widersprüchlich zu seiner Programmierung sind. Als Thora NUVOK 3K erklärt, worauf seine Unschlüssigkeit beruht, ändert das Neuronat seine Meinung und kooperiert. Doch da schaltet sich das von den Laren installierte Sicherheitsprogramm ALMAR-7 hinzu und versucht NUVOK 3K zu überschreiben. Um das Programm zu bezwingen braucht es die Rechenkapazität eines humanoiden Gehirns, die würde aber mit dem Tod des Menschen oder des Laren einhergehen …
In einem der tausenden Brut-Alkoven erwacht der Zyklide ZK-K05-1148-K. Der Klon wurde gezüchtet, um im Universum der Milchstraße zu überleben und das Universum auf die Integration der Konzilsvölker vorzubereiten. Doch sein Geist scheint beschädigt, denn er wird von den larischen Wissenschaftlern aussortiert und als Nullwert-83 in den »Schacht« geschickt. Dorthin bringt man alle Zykliden, die körperliche oder physische Defizite aufweisen. Nachdem erforscht wurde, wie ihre Defizite entstanden sind, werden die Klone in den Materiekonverter geworfen und aufgelöst. Die Laren gehen davon aus, dass die Zykliden nur stumpfsinnige Kreaturen sind und kein eigenes Bewusstsein haben. Nullwert-83 ist neugieriger und wissensdurstiger, als die anderen Zykliden im »Schacht«, deshalb gibt er sich mit seiner Lage nicht zufrieden und entdeckt alsbald eine stillgelegtes Labor mit einem Lernsessel. Hier lernt er verschiedene Konzepte, von Musik und Kunst bis hin zu Moral und Ehre. Letztendlich kann er mit Hilfe von Gucky fliehen und auch die larische Wissenschaftlerin Juren-Iir davon überzeugen, dass jeder Zyklide eine individuelle Persönlichkeit besitzt und nicht getötet werden darf. Der Mausbiber schlägt Nullwert-83 vor sich Aio zu nennen.
Gucky bringt Aio und Juren-Iir zu Perry, Thora und Roctin-Par in die Schaltzentrale, just in dem Moment, in dem das Sicherheitsprogramm ALMAR-7 NUVOK 3K zu überwältigen droht. Wenn das passiert, säßen die TAREK VOOR und die Menschen fest und Hotrena-Taak könnte sie gefangen nehmen. Aio erkennt seine Chance nützlich zu sein und verbindet sich mit NUVOK 3K. Gemeinsam bekämpfen sie das Sicherheitsprogramm, doch dabei verliert Aio sein Leben.
Letztendlich kann die TAREK VOOR mit Hypereniergie betankt werden, die Menschen und der Lare Roctin-Par kehren gerade noch rechtzeitig auf ihr Schiff zurück, bevor Hotrena-Taaks Flotte bei Larimus-9 auftaucht.

Ehrlicherweise hatte ich nach dem letzten Roman von Antares Bottlinger die schlimmsten Befürchtungen und schob die Lektüre eine ganze Weile vor mir her. Doch meine Sorge war unbegründet, denn der Roman ist dem Autor ausgesprochen gut gelungen. Der Teil um Perry und Co war abwechslungsreich und mit viel Aktion geschrieben. Dieses Mal passte auch die Charakterisierung der Figuren. Hin und wieder gingen mir die Pläne der vier etwas zu leicht auf. Guckys Einsatz wurde da ein wenig überstrapaziert. Es gab eine Menge glücklicher Zufälle und überwachungstechnisch scheinen die Laren in dieser Station nicht ganz so gut aufgestellt zu sein, wie auf Xeitrass.

Der beste Teil des Romans ist aber die Geschichte des Zykliden Aio. Das ist sehr emotional und berührend geschrieben. Ich hatte Gänsehaut als Aio begreift, dass die Laren seine Klonefreunde eigentlich ermorden und das er das nicht möchte. Die Wandlung vom stumpfsinnigen Befehlsempfänger hin zu Individuum mit eigenem Willen ist komplett nachvollziehbar. Das er sich am Ende opfert, war leider ein wenig vorhersehbar. Ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht und die Figur gern noch etwas länger auf ihrem Weg in die Freiheit begleitet.

Das Konzept um den »Computer« NUVOK 3K ist ähnlich. Hier hat es mich gefreut, dass mal nicht Perry den Moralapostel spielt, sondern dass es Thora ist, die mit dem Neuronat verhandelt, bzw. ihm zeigt, dass die Befehle von Kriegsarchon Raskor-Maguul und Hotrena-Taak im Widerspruch mit den Ansichten der Zgmahkonen steht. Das bestärkt meinen Wunsch dieses Konzilvolk endlich einmal kennenzulernen.

Nach und nach begreife ich, wie die Laren im Milchstraßen-Universum überleben wollen. Das läuft auf das gesteigerte Quantenflimmern hin, das Perry bei seiner Reise in die Zukunft in Band 359 erlebt hat. Daher wäre es gut zu wissen, was denn die anderen Konzilvölker dazu sagen. Offensichtlich muss es auch so gehen, denn die Nakken, die ja ebenfalls zum Konzil gehören, können dort ohne Probleme existieren.

»Die Genetische Legion« erinnert ein bisschen an das Konzept der Klonkrieger aus dem Star Wars-Universum, ist aber doch unterschiedlich. Das hat der Autor sehr schön herausgearbeitet und toll umgesetzt. Darüber kann man die eine oder andere Unstimmigkeit in der Logik getrost übersehen.

11 Jahre und 2600 Einträge

In wenigen Tagen feiere ich elfjähriges Blog-Jubiläum. Irgendwie habe ich das zehnjährige im letzten Jahr verpasst. In den elf Jahren sind stolze 2600 Blogeinträge zusammengekommen. In den ersten Jahren war ich extrem fleißig und habe fast jeden Tag gebloggt. Seit 2020 ist es weniger geworden. Seit ein paar Jahren mache ich mir nicht mehr so viel Stress und habe andere Prioritäten gesetzt. Vieles wurde ja schon erzählt und ich möchte mich nicht wiederholen.

Aber auch die Leser dieses Blogs waren fleißig. Über 2000 Kommentare wurden in den elf Jahren hier abgegeben. Dafür möchte ich mich hier mal bedanken. Es ist nicht mehr selbstverständlich, wenn jemand sich die Mühe macht, in einem Blog etwas zu kommentieren. Die meisten sind eher in den Sozialen Netzwerken unterwegs.

Vielen Dank für eure Treue!

In den nächsten zwei Wochen habe ich Urlaub, da werde ich das schon lang anstehende PHP-Update machen. Dann bin ich auch technisch wieder auf der Höhe der Zeit. Auf die nächsten Jahre.

Kamihimo-Konditorei zum Zweiten

Ich habe wieder Törtchen gebastelt – ich habe ja sonst nichts besseres zu tun. Zwinker!

Aber ich empfinde diese Tätigkeit nunmal als äußerst befriedigend, obwohl sie viel Geduld erfordert. Vielleicht gerade deswegen. Die Idee mit der Fimo-Dekoration gefällt mir immer besser. Auch wenn ich inzwischen herausgefunden habe, wie man Miniatur-OREO-Kekse aus Kamihimo macht.

Ganz großer Vorteil der Minuaturtörtchen: Beim Basteln leert sich meine Restekiste, da man nicht sehr viel Material benötigt. Passend dazu habe ich noch weitere Regale gebastelt, um die Törtchen entsprechend zu präsentieren.

Das ganz normale Bahnchaos

In diesem Jahr bin ich schon oft mit der Bahn gefahren, etwa alle drei Wochen. Tatsächlich bin ich in der Zeit erst zwei oder drei Mal ohne größere Probleme und Verspätungen durchgekommen. Das ist der schlechteste Schnitt in all den Jahren meiner Bahnfahrer-Karriere. So viele Verbindungen wie heuer wurden noch nie von der Bahn storniert. Ständig bekomme ich Benachrichtigungen darüber, das meine gebuchte Verbindung nicht fahrbar ist, so dass ich mich inzwischen schon darauf verlasse und immer die günstigste Verbindung (Supersparpreis ab 17,60 Euro) buche. Meistens funktioniert die ohnehin nicht und durch Aufhebung der Zugbindung kann ich dann fahren wie ich möchte.

Das war an diesem Wochenende nicht anders. Neu ist allerdings, dass man sich auf die Vorschläge der Navigator-App der Bahn nicht verlassen kann. Schon vor zwei Wochen wurde ich benachrichtigt, dass meine Hinfahrt nach Wolfenbüttel nicht wie geplant stattfinden kann. Die Regionalbahn sollte nur bis München Ost fahren und als Alternative wurden mir diverse Regionalbahnen oder der IC vorgeschlagen, bei denen ich fast zwei Stunden länger unterwegs gewesen wäre. Davon, dass man vom Ostbahnhof mit der S- oder der U-Bahn zum Münchner Hauptbahnhof fahren kann, weiß die App offenbar nichts. Jedenfalls setzte ich mich am Freitag einfach planmäßig in den Zug nach München und vertraute auf die eigene Erfahrung. Ich bin die Strecke ja oft genug gefahren. Und siehe da, nach der pünktlichen Ankunft in München Ost stieg ich in die erstbeste S-Bahn und fuhr zum Hbf. (Dabei habe ich nicht mal im S-Bahn-Lotto gewonnen. Sprich, von den drei bereitstehenden S-Bahnen fuhr meine erst an zweiter Stelle.) Am Hauptbahnhof angekommen, das Wunder – ich hatte tatsächlich noch 5 Minuten um meinen geplanten ICE zu erwischen. Und weil der auf Gleis 23 abfuhr, musste ich dafür nicht mal rennen. Wahnsinn! Entgegen aller App-Vorhersagen klappte die gebuchte Verbindung ohne Probleme.

Die Probleme gingen erst hinter Würzburg los. Dort wurde mein Zug wegen eines Stellwerksausfall umgeleitet und kam erst eine halbe Stunde später in Fulda an. Da war mein Anschluss-ICE längst weg. Ich beschloss bis Göttingen im Zug zu bleiben und dort auf den nächsten ICE zu warten, der nach Braunschweig fuhr. Das klappte ganz gut. Der Göttinger Bahnhof schien vor allem nicht so menschenleer und ungastlich wie der in Fulda. Ich konnte dort in Ruhe Mittagessen und anschließend entspannt in den ICE nach Braunschweig steigen, wo ich auf den ersten Seminarteilnehmer traf. In Braunschweig klappte der Umstieg in die Regionalbahn nach Wolfenbüttel, wo wir am Bahnhof auf weitere Seminarteilnehmer trafen. Allerdings ging über Wolfenbüttel gerade ein Platzregen nieder, so dass wir erst ein paar Minuten warten mussten, bevor wir zum Gästehaus der BA gehen konnten.

Die Rückfahrt hatte es in sich. Ich wollte von Wolfenbüttel aus über Halle zu meinen Eltern nach Saalfeld fahren. Aber der Brand des Sicherungskastens in einem Stellwerk bei Lehrte verursachte schon am Samstag das ultimative Chaos auf der Strecke zwischen Hannover und Berlin. Am Sonntag kam dann noch eine weitere Störung hinzu, als ein Autounfall die Oberleitung kappte. Was auch immer mir die Navigator-App der Bahn als Alternative vorschlug, führte zu unmöglichen Wartezeiten auf den Umsteigebahnhöfen. Warum sollte man eine Stunde früher in Wolfenbüttel losfahren, wenn man dann knapp 90 Minuten in Braunschweig auf seinen Anschlusszug warten muss? (Zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig fahren die Züge etwa alle 30 Minuten) Ich nahm dann den Zug, der auf meiner Fahrkarte stand und verbrachte somit noch ein bisschen Zeit mit ein paar Seminarteilnehmern. Das machte den Abschied nicht ganz so schwer.

Für die Weiterfahrt nach Saalfeld entschied ich mich dann für eine Strecke, die mir die Navigator-App nicht mal bei der Buchung der Fahrkarte vorgeschlagen hatte, bei der ich aber um 45 Minuten schneller in Saalfeld ankommen sollte als geplant. Ich quetschte mich also in den völlig überfüllten ICE Richtung Göttingen, um von dort mit einem Regional-Express Richtung Erfurt zu fahren und von dort mit der Regionalbahn nach Saalfeld. Durch das Chaos waren aber offensichtlich noch mehr Leute auf die Idee gekommen. Jedenfalls erwischte ich einen der letzten Sitzplätze im Zug, der bei Abfahrt brechend voll war. Das erinnerte fast schon an die Zeiten des Neun-Euro-Tickets. Zudem funktionierte die Klimaanlage nur innerhalb der Abteile. In dem Zwischenraum zwischen den beiden altertümlichen Wagons schwitzen die Leute vor sich hin. Zwei jungen Männer standen sogar in der Toilette, weil woanders kein Platz mehr war. Zumindest fuhr ich durch eine Gegend von Thüringen, in der ich noch nie war und kämpfte mich nach Gotha bis zur Tür, um in Neudietendorf in die Regionalbahn nach Saalfeld umzusteigen. Aber obwohl der Zug brechend voll war, hatte er keine bzw. nur eine minimale Verspätung. Der Zugwechsel klappte also perfekt, die Bahn nach Saalfeld war zum Glück nicht so voll wie sonst und ich kam noch vor 19 Uhr an. Wenn ich wie gebucht gefahren wäre, wäre ich erst um 19:27 Uhr angekommen.

Heute nun die Rückfahrt von Saalfeld nach Traunstein. Dass meine gebuchte Verbindung nicht klappt, hatte ich ja schon vor einer Woche erfahren. Ich wählte eine der mir angebotenen Alternativen in der App. Ich fuhr also früher los, um einigermaßen zum geplanten Zeitpunkt anzukommen. Dabei konnte mir aber keiner sagen, ob das mit meinem Ticket überhaupt geht. Die Dame am Bahnhof in Saalfeld wollte mir jedenfalls nicht die Zugbindung quittieren, weil die Störung nur die Regionalbahn ab München betrifft und nicht den Fernverkehr. Super! Die Zugbegleiterin im IC nahm‘s locker und meinte: Sie ist derzeit froh, wenn die Reisenden überhaupt ankommen. Mit welchem Ticket ist dann fast schon egal.

Nun sitze ich im IC nach Berchtesgaden, der zwar nicht ganz so voll ist, wie sonst, aber mal wieder Verspätung hat. Momentan sind es 42 Minuten, aber immerhin er fährt noch. Noch, muss man deshalb sagen, weil ab Oktober diese beliebte IC-Fernverbindung (Hamburg-Berchtesgaden) für immer eingestellt wird.

PS: Letztendlich erreichte ich Traunstein mit 60 Minuten Verspätung. Die Fahrgäste nach Berchtesgaden und Reichenhall wurden anschließend in Freilassing ausgesetzt, da der Zug dort vorzeitig endete.

Das letzte Mal Wolfenbüttel?

Vor genau elf Jahren nahm ich zum ersten Mal an einem Schreibseminar an der Bundesakademie für kulturelle Bildung (BA) in Wolfenbüttel teil. Damals fühlte ich mich anschließend wie die schlechteste Autorin der Welt, zumindest hatte ich das in meinem Blog hier geschrieben.

Ich war inzwischen acht weitere Male an der Bundesakademie, aber das erste Seminar werde ich nicht vergessen. Es war eine Offenbarung für mich, Leute zu treffen, die wie ich phantastische Geschichten und Romane schrieben und sich mit den gleichen Problemen herumschlugen. Die Kritik der Teilnehmer an meinem Text fühlte sich zunächst hart an, war aber mehr als wertvoll für meine weitere Entwicklung. Denn zu dem Zeitpunkt schrieb ich schon mehr als zwanzig Jahre im stillen Kämmerlein vor mich hin, ohne je richtiges Feedback von außen bekommen zu haben. Das Gefühl beim Schreiben auf der Stelle zu treten, hatte mich zu jener Zeit bewogen, mich zum Seminar anzumelden. Der Besuch an der Bundesakademie hat mir einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Außerdem traf ich dort viele Gleichgesinnte und konnte wichtige Kontakte knüpfen.

Klaus im Olaf-Sandwich (links Olaf Brill, rechts Olaf Kutzmutz)

Am vergangenen Wochenende war ich wieder einmal an der BA, fast genau elf Jahre nach meinem ersten Mal. Heuer ging es nicht um das Schreiben von Romanen, sondern um die phantastische Kurzgeschichte. Dozenten waren Olaf Kutzmutz (Programmleiter für Literatur an der BA), Olaf Brill (Redakteur des PERRY RHODAN-Reports und der STELLARIS-Geschichten) und selbstverständlich PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick. Für letzteren sollte es ein besonderes Seminar werden, nämlich sein letztes als Dozent. Nach 30 Jahren macht er Schluss – ein Verlust für die BA und vor allem für die Teilnehmer.

Wie gewohnt begann das Seminar am Freitagnachmittag mit der Vorstellungsrunde. Danach wurde gleich die erste der eingesandten Geschichten besprochen. Dieses Mal waren viele erfahrene Autoren und Autorinnen dabei. Im Durchschnitt hatte jeder der Anwesenden etwa sieben Mal an einem Seminar an der BA teilgenommen. Das merkte man auch den Geschichten aus dem Reader an, die sich allesamt auf hohem Niveau bewegten. Nach dem Abendessen ging die Besprechung der Geschichten in die nächste Runde. Vor meiner Geschichte war Schluss, weil sich Olaf Kutzmutz etwas besonderes für Klaus ausgedacht hatte. Er las nämlich die Geschichte vor, die er Klaus zum 60. Geburtstag geschrieben hatte und die in der Anthologie »Das wüsste ich aber!« abgedruckt ist. Es war eine schöne Geste, die sicher nicht nur mir richtig gut gefallen hat.

Die Nächte im Mühlenfoyer sind lang, da bildete dieses Seminar keine Ausnahme. Bei so viel PERRY-Beteiligung drehte es sich häufig um die größte Science-Fiction-Serie der Welt. Aber es wurden auch andere Themen besprochen. Irgendwann gegen zwei Uhr war ich dann endlich im Bett.

Da noch zwei weitere Gruppen in der Mühle übernachteten und frühstückten fand ich mich am morgen erstmal in einer Schlange vor dem Frühstücksbuffet wieder. Und wie schon beim Abendessen war das meiste Essen schon weg. Ich ergatterte die letzten beiden Scheiben Kochschinken und hielt mich dann an die Marmelade.

Der eindrucksvolle Seminarraum.

Frisch gestärkt ging’s um Neun Uhr wieder ans Werk. Meine Kurzgeschichte war dran und wurde von allen Seiten gelobt. Das irritierte mich, denn ich hatte erwartet, dass man die Geschichte in der Luft zerreißen würde. Aber es wurden nur ein paar Kleinigkeiten angemerkt. Einer fand dann doch noch den großen Klopper, den alle übersehen hatten. Ich hatte Fauna und Flora verwechselt und es nicht gemerkt. Der Vormittag verging jedenfalls wie im Flug und schon war es Mittag. Dieses Mal waren wir wieder bei dem guten Italiener, leider gab es keine Tomatensuppe mehr als Vorspeise, aber der Flammkuchen mit Camembert und Preiselbeeren war eine Wucht. Anschließend genehmigte ich mir noch eine Kugel Eis und spazierte mit den anderen durch die Fußgängerzone von Wolfenbüttel zum Gästehaus zurück.

Vom 15 Uhr bis 18:30 Uhr besprachen wir wieder die Geschichten der Teilnehmer. Schön war, dass sich wirklich jeder daran beteiligte und nicht nur immer dieselben sprachen. Die Kritik war stets konstruktiv, und es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Geschmäcker sind. Zwischendrin machten wir noch ein kleines Fotoshooting vor der eingerüsteten Schünemannschen Mühle. Alle schienen großen Spaß dabei zu haben, denn es wurde viel gelacht.

Beim Abendessen, war dann nicht mehr so viel los, wie am Tag zuvor und niemand musste lange warten. Im Anschluss schafften wir es tatsächlich die restlichen drei Geschichten aus dem Reader noch zu besprechen, so dass am Sonntagmorgen genügend Zeit für eine kleine Schreibübung bleiben sollte. Dazwischen lag wieder ein langer Abend bzw. eine kurze Nacht. Zunächst hatte ein Teilnehmer eine kleine Geschichte für und über Olaf Kutzmutz vorbereitet, die mit verteilten Rollen vorgelesen werden sollte. Ich übernahm die Rolle von Olafs Frau. Das Ganze war wirklich witzig, die Lesenden und die Zuhörer konnten kaum noch vor lachen. Zu späterer Stunde gesellten sich überraschendersweise zwei weitere PERRY-Teamautoren zu den Seminarteilnehmern, so dass die geballte PERRY RHODAN-Autorenschaft alsbald zusammenhockte und diskutierte. Ich schaffte es dieses Mal nicht, bis zum Schluss zu bleiben, weil mir die Augen zufielen. Um halb zwei strich ich die Segel und ging zu Bett. Wie ich hörte, soll es wohl bis drei Uhr gegangen sein.

Die Nacht war trotzdem zu kurz und ich brauchte etwas länger als üblich, bis ich am Morgen wieder in Gang gekommen bin. Nach dem Frühstück hieß es zunächst, das Zimmer zu räumen. Das macht mich zwangsläufig immer ein wenig melancholisch. Dieses Jahr war es besonders schlimm, da ich nicht weiß, ob ich jemals mal wieder hierher kommen werde. Denn ein Schreibseminar in Wolfenbüttel ohne Klaus kann ich mir nicht so recht vorstellen. So genoss ich die letzten Stunden bis zum Mittag noch intensiver als sonst und freute mich sehr, dass mir bei der Schreibaufgabe etwas Sinnvolles eingefallen ist – die Texte der anderen waren viel besser – aber es ist erstaunlich, wie viel Kreatives man in zwanzig Minuten schreiben kann.

Immer zu Späßen aufgelegt – Olaf und Klaus

Nach dem obligatorischen Mittagessen beim VietThai hieß es Abschied nehmen, von Wolfenbüttel und der Bundesakademie, von Olaf Kutzmutz und Klaus N. Frick, aber auch von den vielen netten Teilnehmern, von denen ich einige noch aus meinem ersten Seminar kannte. Die Seminare an der BA sind nach dem ersten Besuch stets wie ein Klassentreffen, man trifft sich hier immer wieder.

Das war mein Wochenende in Wolfenbüttel, das wieder mal viel zu schnell zu Ende ging. Ich danke dem Veranstalter Olaf Kutzmutz und der BA, die mir die Teilnahme an einer solch kreative Veranstaltung ermöglicht haben. Ich danke den Teilnehmern für das Lob, die Hinweise und die konstruktiven Anregungen. Und ich danke Klaus für dreißig Jahre als Dozent an der BA. Ich wünschte, dass ich schon in den Neunzigern von den Schreibseminaren erfahren hätte, wer weiß, was dann aus mir geworden wäre.

Wechselseitige Befreiung

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 362 – »Pflicht und Verrat« von Marlene von Hagen

Aveline Celestaris und Gucky schlagen sich durch den Untergrund der Megalopolis Jemmenes auf der Flucht vor Hotrena-Taaks Soldaten. Unterstützung erhalten sie von Roctin-Par, dem Anführer einer Untergrundgruppe, der offiziell ein angesehener Befehlshaber der Laren ist.
Er widersetzt sich bewusst dem Kriegsplan seiner Vorgesetzten, weil dieser nicht mit den Plänen der Zgmahkonen übereinstimmt. Das Konzilvolk verfolgt seit Jahrtausenden eine Politik der Ruhe und Zurückhaltung, die der Kriegsarchon Raskor-Maguul mit der Mobilmachung beendet hat.
Roctin-Par will Gucky und Aveline helfen Perry Rhodan, seine Frau Thora und ihre gemeinsame Tochter Nathalie aus dem Gefängnis zu befreien, in das Militärkommandantin Hotrena-Taak sie gesteckt hat, und in dem die drei zwischen die Fronten rivalisierender Gefangenengruppen geraten.
Die Befreiung droht in letzter Sekunde zu scheitern, weil Roctin-Pars Gefährtin Mikaia-Cuur ein doppeltes Spiel spielt. Am Ende bezahlt sie mit dem Leben dafür, während Perry und seine Freunde nun eine »Tankstelle« finden müssen, um mit einem SVE-Raumer in die Milchstraße zurückkehren zu können.

Der Roman hat Überlänge, obwohl der Handlungsfortschritt nur gering ist. Es ist ein auf der Stelle treten, so wie schon im Roman zuvor. Es gibt nur wenig Informationen zu den Hintergründen der Konzilvölker und sowohl Perry als auch ich als Leser tappe nach wie vor im Dunkeln, was die Motive der Laren angehet. Wenn sie doch ohnehin nicht im Universum der Milchstraße überleben können und Klonkrieger züchten müssen, die für sie kämpfen, frage ich mich nach der Sinnhaftigkeit des geplanten Eroberungskrieges.

Perrys Abenteuer im Gefängnis fand ich ebenfalls nicht überzeugend. Wobei ich mich frage, warum man sie überhaupt wieder auf Xeitrass inhaftiert hat und nicht, wie eigentlich gefordert in die Krypta gebracht hat? In der Handlung klaffen einige kleinere Logiklöcher, die sich durch die letzten drei Romane ziehen.

Gut gelungen ist der Autorin die Beschreibung der Gesellschaft der Laren, ihr Ehrgefühl und ihre Hingabe an den Dienst der Gemeinschaft. Auch mit der Dreiecksbeziehung zwischen Roctin-Par, Mikaia-Cuur und Hotrena-Taak unterhät mich die Autorin sehr gut. Den Plot-Twist am Ende habe ich zwar schon relativ frühzeitig durchschaut, aber das war klug ausgedacht. Die Romanze zwischen Roctin-Par und Mikaia-Cuur, sowie deren bittersüßes Ende, hat mir tatsächlich am besten gefallen. Wer solche Geschichten mag, dem ist der Roman zu empfehlen. Ich denke aber auch, dass viele Leser nichts damit werden anfangen können.

»Pflicht und Verrat« ist kein Pflichtroman der NEO-Serie. Man kann ihn lesen, aber man muss es nicht.