Von Piloten und Busfahrern

Gestern waren wir auf der schwäbischen Alb und haben Verwandtschaft meines Mannes besucht. Die Fahrt war, abgesehen von der furchtbaren B31 (da müssen sie dringend etwas unternehmen), recht angenehm. Es ging vorbei an Feldern und Wäldern durch kleine Ortschaften und größere Städte. Aber es war auch anstrengend bei der Hitze mehrere Stunden im Auto zu verbringen.

Auf dem Rückweg hielten wir beim Trigema in Bad Saulgau. Ich war irritiert, weil ein Hubschrauber auf dem Parkplatz stand. Mein Mann meinte, dass da die Chefs – Wolfgang Grupp hat die Firma ja seiner Tochter und seinem Sohn vermacht – da wären. Im Laden stand ein Mann an der Kasse, das war ungewöhnlich, aber ich hab mir nichts dabei gedacht. Als wir dann bezahlen wollten, wirkt der junge Mann etwas überfordert. Bei einer Hose fehlte der EAN-Code, daher konnte er sie nicht über den Scanner ziehen. Außerdem hatte ich noch ein paar reduzierte Artikel gekauft. Da wusste er nicht, wie er sie eingeben sollte. Die zwei anderen Verkäuferinnen waren im Gespräch mit einer Frau aus der Chefetage. Eine kam dann herüber und half dem Mann. Da sah ich erst den kleinen Hubschrauber auf seinem Hemd. Es war offensichtlich der Hubschrauberpilot, der da an der Kasse aushelfen musste, solange die Mitarbeiter der Filiale eingewiesen wurden. Mein Mann grinste und meinte zu ihm, Hubschrauber fliegen sei sicher einfacher. Er nickte und gab dann die restlichen Sachen in die Kasse ein. Ich bezahlte und als der Bon ausgedruckt wurde, war dann auch noch die Rolle leer. Der Arme, da wird man als Pilot dienstverpflichtet und muss dann an der Kasse aushelfen. Flache Hierarchien nennt man das wohl.

Abends sind wir nach dem Essen noch an den See und haben zugeschaut, wie die Feuerwehr von Friedrichshafen ihren Löschzug ausprobiert hat. Mit Spritze, Pumpe und Vorfeldbeleuchtung. Die Sonne stand tief und das Wasser war ganz ruhig. Nur ein paar Seevögel schwammen herum. Dann kam auch noch ein Segelboot und fuhr in den kleinen Hafen unterhalb des Hotels.

An unserem 15. Hochzeitstag sind wir heute Morgen nach dem Frühstück mit dem Bus nach Meersburg gefahren. Das ist schon toll, mit der Gästekarte, die wir vom Hotel bekommen haben, kann man kostenlos den Nahverkehr (Bus und Bahn) benutzen. Man steigt einfach ein, zeigt seine Karte und kann den nordwestlichen Teil des Bodensees erkunden. Wenn man nach Konstanz will, muss man ein weiteres Ticket kaufen.

Wir wollten aber nur nach Meersburg, was etwa 10 Kilometer entfernt ist. Aber über die B31 dauert das länger, als normalerweise. Die Autos bzw. LKWs stauten sich wieder in Hagenau, einer Ortschaft ohne Umgehungsstraße. Die Anwohner können einen leid tun, da wälzt sich jeden Tag eine Lawine an Autos durch den kleinen Ort. Eine Umgehung ist wohl in Planung, man konnte sich aber noch nicht auf einen der neun (!)  Trassenentwürfe einigen. Daran scheitert es in Deutschland, es muss immer die hundertprozentige Lösung sein.

Meersburg ist echt schön. Wer auf mittelalterliche Stadtkerne steht und auf alte Burgen sollte sich das anschauen. Es gibt sogar ein Lokal namens »Drachenfeuer«, wo man im mittelalterlichen Ambiente speisen kann. Die haben in der Woche aber nur Abends auf. Wir waren kurz nach neun Uhr morgens da und die Stadt schien gerade erst aus dem Schlaf zu erwachen, die Geschäfte öffnen erst um elf Uhr. Daher war wenig los auf den engen Gassen. Wir stiegen die steile Treppe zur Unterstadt hinunter und spazierten auf der Uferpromenade entlang, dann gingen wir wieder hinauf und sahen uns die Burg von außen an. Da wir keine großen Mittelalter-Fans sind, haben keine Burgbesichtigung gemacht. Anschließend bummelten wir zurück zur Bushaltestelle.

Der Bus kam pünktlich und wir fuhren zurück nach Friedrichshafen. Der Stau in Hagenau war nochmal länger geworden. Die Busfahrer brauchen hier sehr viel Geduld. Wir fuhren an unserem Hotel vorbei bis zur Endstation am Bahnhof Friedrichshafen. Von hier spazierten wir bei schönstem Sonnenschein durch einen Park zur Uferpromenade bis zum Hafen. Das Wasser dort ist überraschend klar. Mein Mann war so mutig und bestiegt den Aussichtsturm der dort 2000 gebaut worden war. Mir war schon bei Anschauen schwummrig.

Auf dem Rückweg durch die Fußgängerzone (die genauso aussieht, wie hundert andere Fußgängerzonen in Deutschland) entdeckten wir einen Brunnen mit seltsamen Bronzefiguren. An der Uferpromenade beobachteten wir noch die dort brütenden Schwäne, die sich von den Touristen und ihren Handykameras nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Dann stiegen wir wieder in den Bus und fuhren bis kurz vors Hotel. Ich hatte gesehen, dass es dort abseits der Besuchermassen in einem Wohngebiet eine kleine Konditorei mit Café gab. Dort aßen wir ein leckeres Stück Torte in einem kleinen gemütlichen Garten. Das ist ein echter Geheimtipp.

Heute Abend heißt es Kofferpacken, bevor es morgen in unser nächstes Domizil an den Forgensee geht.

Urlaub am See

Eigentlich müssten wir nicht in den Urlaub fahren, dachte ich mir, als wir am Sonntag bei schönstem Sommerwetter am Chiemsee vorbeifuhren. Berge, See und grüne Wiesen sehe ich jeden Tag vor der Haustür.

Dennoch will man auch mal woanders hin. Deshalb machen wir in diesem Jahr Urlaub am Bodensee und im Allgäu. Da bin ich noch nicht gewesen.

Die Anreise am Sonntag ging ganz gut. Nur in München war ziemlich viel Verkehr und auf der Autobahn hakte es auch immer mal wieder.

Am Ende sind wir wegen eines Staus in Lindau vorher von der Autobahn abgefahren und durch Obstplantagen, Hopfen- und Weinfelder nach Friedrichshafen gefahren.

In einem Vorort von Friedrichshafen haben wir uns in einem 4-Sterne Hotel einquartiert, das nur wenige Schritte vom See entfernt ist. Unser Hotelzimmer hat einen großen Balkon, von dem wir auf den See blicken können. Den Wellnessbereich und das Schwimmbad vom Hotel haben wir ebenfalls schon genutzt und das Frühstück ist auch super. Der Hammer ist aber das 5-Gänge-Menü am Abend. Sterneküche mit kleinen Portionen, bei denen man am Ende dennoch satt ist und das außergewöhnliche Gerichte bietet, die phantastisch schmecken.

Gestern haben wir zur Orientierung genutzt und haben ein paar Sachen gekauft, die wir vergessen haben. Ja, dummerweise steht meine Zahnbürste noch in Waging und das Kopfkissen im Hotel ist auch nicht so bequem. Ich brauchte aber sowieso daheim ein neues, also haben wir das gleich erledigt. Mein Mann brauchte eine neue Tasche für die Arbeit und weil der Vaude-Fabrikverkauf in der Nähe ist, sind wir hingefahren. Ich war ein bisschen enttäuscht, weil die zwar schicke Sachen haben, aber nichts in meiner Größe. Das ist auch eine Form der Diskriminierung. Als ob nur dünne Leute wandern gehen oder Sport machen.

Heute sind wir zur Insel Mainau gefahren. Da war ich tatsächlich noch nie. Wir sind mit dem Auto über die B31 hingefahren und mit der Fähre zurück. Wenn wir gewusst hätten, dass die Bundesstraße derartig stark mit LKW befahren ist, hätten wir auch hinwärts die Fähre genommen. Es war nicht so besucht, wie ich befürchtet hatte. Vielleicht weil wir so früh dran waren.

Die Insel ist wirklich schön. Es erinnerte uns ein bisschen an den Comer See. Es gibt ein großartiges Arboretum mit vielen alten Bäumen. Die Blumenbeete wurden gerade frisch bepflanzt, weshalb es eher wenig Blumen gab. Das Palmenhaus hatte leider auch geschlossen, weil sie gerade die Orchideen-Ausstellung abgebaut haben. Dafür drängelten sich die Leute im Schmetterlingshaus. Es gab viele bunte und große Falter zu bewundern. Fotografieren ließen sie sich jedoch schlecht. Der Altersdurchschnitt der Besucher lag aber deutlich jenseits der sechzig. Teils gingen Leute mit Rollator. Weshalb oben auf dem Hügel im Arboretum eher wenig bis gar keine Besucher unterwegs waren.

Wie schon gesagt, sind wir mit der Fähre zurück nach Meersburg gefahren. Das ging Ruckzuck und schon waren wir wieder am anderen Ufer. Wenn ich bedenke, dass wir für die Hinfahrt fast neunzig Minuten gebraucht haben, ärgere ich mich, dass wir uns von den Preisen, die auf der Homepage standen, haben abschrecken lassen. Letztendlich hat die Überfahrt für zwei Personen mit Auto nur 18,- Euro gekostet hat.

Meersburg schaut schnucklig aus, das haben wir beim Vorbeifahren gesehen. Das werden wir uns am Donnerstag anschauen. Im Folgenden noch ein paar Impressionen.

Terroristisches Planetenabenteuer

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 355 – »Terror auf Tynar« von Antares Bottlinger

Mit einer letzten holprigen Transition erreicht die MAGELLAN die Triangulum-Galaxie M 33. Die Granulation des Hyperraums scheint in M 33 sehr viel ausgeprägter zu sein. Während auf dem Schiff die Reparaturen anlaufen, sehen sich Perry Rhodan, Thora, Reginald Bull und Ras Tschubai mit einer Space-Disk im nächstgelegenen Sonnensystem um. Auf dem Planeten Tynar begegnen sie einer Zivilisation, die nicht nur mitten in einem Bürgerkrieg steckt, sondern auch mit dem Ausfall der vorhandenen Hamamesch-Technik zu kämpfen hat.
Die Hamamesch boten einst auch auf Tynar ihre Waren an. Die Tekheter, wie sich die Bewohner dieser Welt nennen, wurden von der Technik abhängig, ohne sie zu verstehen oder reparieren zu können. Nachdem die Hamamesch plötzlich verschwanden, brach ein Krieg um die letzten noch funktionierenden Ressourcen aus. Zudem haben sich mehrere Gruppen von Extremisten gebildet, die glauben, dass die Zivilisation der Tekheter einen Neustart »zurück zur Natur« benötigt, und versuchen nun, die Reste der funktionierenden Hamamesch-Technik zu zerstören.
Perry und seine Begleiter landen mitten in diesem Konflikt und werden von allen Seiten misstrauisch behandelt. Nur die Wissenschaftlerin Enya Vhonn erkennt die Chance und bittet Rhodan ihr bei einem Problem an einem Energieverteiler zu helfen. Die Menschen können helfen, werden dann aber von Mitgliedern der Terroristengruppe »Reine Hand« angegriffen. Rhodan und seine Freunde können das Feuer der Angreifer auf sich ziehen, aber Enya und ihre Wissenschaftskollegen werden gefangengenommen und gefoltert. Ziel der Terroristen sind die Zugangsdaten zu dem Energienetz, das die Hauptstadt Lumaron am Leben erhält.

Es entbrennt ein Katz- und Mausspiel zwischen den Terroristen der Reinen Hand und den Lichtwahrern, die die Hamamesch-Technik zum Wohl der Bevölkerung erhalten wollen. Perry Rhodan kann die Lichtwahrer überzeugen, den Menschen zu vertrauen und bietet ihnen das technische Wissen der Terraner, damit die Tekheter die Technologie der Hamamesch verstehen und reparieren können. Es gelingt ihm auch die Wissenschaftlerin Enya zu befreien. Doch Enyas Assistent hat bereits eine Reihe von Bomben im Energienetz unterhalb von Lumaron platziert. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um die Bomben rechtzeitig vor Ablauf des Countdowns zu entschärfen. Am Ende kehren Perry und seine Begleiter auf die MAGELLAN zurück.

Ich kann es nicht genau festmachen, warum mir der Roman missfällt. Er liest sich gefällig, die Action ist rasant geschrieben und dennoch habe ich das Gefühl, als fehle etwas. Liegt es daran, dass mich der Stil an die frühen Silberbände erinnert? Dass es viel Handlung, aber wenig Charakterisierung gibt? Oder daran, dass mich die Storyidee über eine Welt im Krisenmodus zu sehr an die Realität erinnert? Antares Bottlinger kann schreiben, ohne Zweifel, aber irgendwie werde ich dennoch nicht warm mit der Geschichte. Ich frage mich: funktioniert so etwas wirklich, dass Fremde aus einer weit entfernten Galaxie auf einem Planeten landen, der bisher nur Kontakt zu einem einzigen außerirdischen Volk (den Hamamesch) hatte und die Menschen sofort akzeptiert werden? Wie kann dieses Volk den Fremden aus der Milchstraße so viel Vertrauen entgegenbringen, obwohl sie von den Hamamesch hingegangen wurden, und sie sich nicht einmal selbst vertrauen?

Die Steine, die der Autor Perry Rhodan und seinen Freunden in den Weg legt, sind nicht größer als Kieselsteine. Alles geht viel zu leicht, man kooperiert mit den Menschen, die den Tekhetern (Liest hier noch jemand dauernd Tekener?) haushoch überlegen sind. Wobei ich mich frage, warum sie sich einfach ihre Space-Disk abnehmen lassen oder nicht mittels der Armbandkoms die MAGELLAN rufen können? Das hat früher doch ohne weiteres geklappt, in dem man die Space-Disk als Relais verwendet. Der Weltenbau klingt bis auf die lumineszierende Vegetation und die organische Architektur eher unspektakulär. Lässt man das Außerirdische weg, könnte die Geschichte auf der Erde der Jetztzeit spielen. Vielleicht ist es das, was mir fehlt, ein Sense of Wonder, der sich nicht nur in der Umgebung widerspiegelt, sondern auch in den Charakteren und deren Geschichte. Das Liebesabenteuer um Ras Tschubai wirkte dagegen aufgesetzt und kitschig.

Es ist der erste Roman, der die Staffelhandlung nicht weiterbringt. Natürlich war zu erwarten, dass man dem Autor für seinen Wiedereinstieg – er schrieb bereits Band 65 für NEO, unter seinem damaligen Namen Andrea Bottlinger – keine allzu komplexe Geschichte geben würde. Wie gesagt, der Roman ist nicht wirklich schlecht. Es ist aber auch kein Highlight, was die Qualität innerhalb der laufenden Staffel etwas drückt.

Erwähnenswert ist das Titelbild von Dirk Schulz, das die Beschreibung von Lumaron sehr gut visualisiert.

»Terror auf Tynar« ist ein Planetenabenteuer, dass etwas schlicht daherkommt. Die Charaktere und die Motivation der Protagonisten, allen voran Perry Rhodan, wirken etwas blass. Dagegen wurde die Geschichte actionreich umgesetzt.

Fantheorien in der SOL

Die kommende Ausgabe der SOL 118 hat mir emotional so einiges abverlangt, denn wir mussten gleich drei (bzw. vier) Nachrufe veröffentlichen. Die PRFZ nimmt Abschied von Swen Papenbrock, Rainer Schorm und Thomas Rabenstein. Von Letzterem stammt auch das Cover der Ausgabe 118. Dafür haben die Abläufe dieses Mal sehr gut geklappt und wir waren recht schnell fertig. Vielen Dank an all die Unterstützer im Hintergrund.

Nun ist die SOL 118 an die Mitglieder unterwegs. Mit an Bord ist u. a. Michael Marcus Thurner. In einem Interview erzählt er von seiner Arbeit für die aktuelle Miniserie PERRY RHODAN-Kartanin. Alexandra Trinley berichtet in ihrer Kolumne zur Hauptserie aus dem Sternenmeer über die PERRY RHODAN-Romane 3305 bis 3312 und Spätleser Andreas Gruber nimmt den letzten Silberband des M 87-Zyklus‘ unter die Lupe. Ich kümmere mich um den zweiten Teil der »Paragon« Staffel von PERRY RHODAN NEO.

Technikfans kommen in Beiträgen von Frank G. Gerigk, Andreas Weiß und Günter Puschmann mit Sachartikeln und Risszeichnungen auf ihre Kosten. Und der Schwerpunkt steht unter dem Thema »PERRY RHODAN-Fantheorien«.

Aus der Fanszene schreibt Patrick A. Kompio über ein Filmprojekt für den WeltCon 2011. Norbert Fiks erzählt in einer Kurzgeschichte über Takos Dilemma.

Wenn alles klappt, wird die SOL die Mitglieder der PERRY RHODAN-FanZentrale in den kommenden zwei Wochen erreichen.

Die Moral der Kelosker

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 354 – »Erben der Leere« von Rüdiger Schäfer

Die MAGELLAN materialisiert im Leeraum zwischen der Milchstraße und M 33. Wer nicht materialisiert, ist die Besatzung. Die schwebt minutenlang in einem phasenverschobenen Zustand durchs Raumschiff, bis der Effekt nachlässt.
In der Nähe entdecken Perry Rhodan und seine Begleiter einen Sonnentransmitter und zwei teils zerstörte Kontore der Hamamesch. Man teilt sich in zwei Gruppen auf, um die Kontore PHARIS und CHRONA zu untersuchen, und um festzustellen, was passiert ist.
Thora, John Marshall, Gucky und Aveline Celestaris untersuchen PHARIS. Sie finden tote Hamamesch und empfangen einen Notruf, der die Signatur der SOL trägt. Die Kennung stammt noch aus der Zeit als es die SOL in die Vergangenheit Arkons verschlagen hatte. Im Inneren des Kontors stoßen sie auf drei überlebende Meuterer, die damals mit der Korvette TIME BREAKER von der SOL geflohen waren, weil sie die Reise aus der Vergangenheit in die Zukunft mittels Dilatationsflugs in Kryokammern unternehmen wollten.
Die drei sind auf der Flucht vor dem Kelosker Omnark, der sie seit Jahren auf seinem Raumschiff gefangen hält und wie Versuchstiere quält. Als das Keloskerschiff Thora und ihre Gruppe isoliert und von Robotern angreifen lässt, zwingt Aveline Celestaris ihren inneren Dämon Eidolon dazu, die Roboter zu zerstören. Als schließlich Perry Rhodan seiner Frau zu Hilfe eilt, verbeugt sich Omnark ehrfürchtig vor dem Zeitträger und entschuldigt sich für den Angriff, der wiederum nur ein Test war.
Rhodan versucht ihm zu erklären, dass es Unrecht ist, die Kontore der Hamamesch zu zerstören und auch, die drei Terraner seit Jahrhunderten immer wieder irgendwelchen Versuchen auszusetzen. Die Denkweise des Keloskers ist so fremd, dass er dies nicht verstehen will. Für ihn waren diese Taten notwendig.
Als Rhodan die drei Menschen mit auf die MAGELLAN nehmen will, offenbart ihnen Omnark, dass sie nur Bio-Avatare sind. Ihre echten Körper stecken noch in den Kryokammern, die die Kelosker vor vielen Jahrhunderten aus der TIME BREAKER geborgen haben, nachdem die Technik des Raumschiffs versagt hatte. Sie waren die einzigen Überlebenden, aber ihre Körper sind nicht mehr lebensfähig, nur ihr Bewusstsein ist noch intakt und kann nur in der Nähe der Körper existieren. Der Schock für die drei Menschen ist so groß, dass sie eigenhändig ihre Kryokammern zerstören, um endlich in Frieden zu sterben.
Omnark gibt Rhodan ein Artefakt mit Wissen über alternative Zukünfte, bevor sich die MAGELLAN aus eigener Antriebskraft auf den Weg nach M 33 macht.

Der Inhalt des Romans überrascht, weil der Titel wenig verrät. Ich hatte erwartet, mehr über die Hamamesch zu erfahren und wurde dagegen in die Denkweisen der Kelosker eingeweiht. Wie der Autor schon seine Figuren sagen lässt, ist es nicht einfach, sich mit einem Kelosker zu unterhalten. Seltsamerweise spielte das in der zurückliegenden Staffel, als Rhodan den Kelosker Dobrak traf, noch keine so große Rolle. Dennoch ist es faszinierend, wie Rüdiger Schäfer versucht, ein elfdimensional denkendes Wesen zu beschreiben. Die wichtigste Aussage ist am Ende die, dass sich Moral bzw. moralische Grundsätze von Spezies zu Spezies unterscheiden.

Zudem erweitert der Autor den Charakter von Aveline Celestaris um weitere Facetten. Die junge Frau wird mit Hilfe von Gucky viel selbstbewusster und überwindet ihre Angst vor ihrem inneren Dämon Eidolon, den sie ab jetzt kontrollieren kann.

Schön finde ich auch hier wieder, wie längst vergangene lose Handlungsfäden wieder aufgenommen, fortgeschrieben und mit der aktuellen Staffelhandlung verknüpft werden. Ich musste erst nachschauen, welche Zeitreise der SOL gemeint war. Denn das Raumschiff hat bereits zwei Reisen in die Vergangenheit unternommen.

Leider erfahren wir nicht wie erhofft, mehr über die Hamamesch und ihre Absichten in der Milchstraße. Mehr als einen Blick hinter die Kulissen der Kontore gewährt uns der Autor nicht. Das fand ich ein wenig unbefriedigend. Natürlich erfahren wir auch nicht, warum die Kelosker die Kontore der Hamamesch zerstört haben und warum der Sonnentransmitter nicht mehr funktioniert.

Hinter »Erben der Leere« steckt ein philosophisches Kleinod, das ob seiner Sprache etwas schwierig zu lesen ist. Wer sich aber traut, kann vieles aus dem Roman für das eigene Weltbild mitnehmen.

Erleuchtet

Ich bin unter die Leuchtenbauer gegangen, schließlich habe ich mal Licht- und Beleuchtungstechnik studiert. Da sollte man irgendwann auch mal eine Leuchte bauen, dachte ich mir.

Als ich im Februar so lange krank war, fiel mir nach zwei Wochen Bettruhe die Decke auf den Kopf und ich musste mich mit irgendwas beschäftigen. Es hat aber dann doch noch ein paar Wochen gebraucht, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

Die Leuchte besteht aus Holz- und Acrylklötzchen, die man im Bastelfachhandel fertig kaufen kann. Man muss sie nur entsprechen zuschneiden, zusammenkleben, schleifen und lackieren. Was einfach aussieht, ist nicht so leicht, man muss sehr genau arbeiten, damit man beim Kleben auch die rechten Winkel richtig hinbekommt. Wenn nicht, passen die vier Seiten nicht aneinander.

Innen steckt ein Lampenfuß aus Keramik, den gibt es auch fertig zu kaufen. Am Ende habe ich lange getüftelt, wie ich den Holz-Acryl-Aufbau auf dem Lampenfuß befestige. Dann kam mir der Gedanke mit den Klettpunkten. Die gibt’s es zu kaufen, man kann sie auch selbst machen, in dem man aus Klettband runde Punkte ausschneidet und mit doppelseitigem Klebestreifen aufklebt. Ich hatte noch Klettpunkte in der Schublade, also habe ich diese genommen.

Ich finde, die Leuchte schön futuristisch, das richtige für unseren Raumhafen. Und weil eine zu wenig ist, habe ich gleich noch eine Zweite gebastelt. Die Leuchten könnte man auch gut als Nachtischlampen neben das Bett stellen, wenn wir in unseren kleinen Schlafzimmer dafür Platz hätten.

Wolkige Spiegeleier

Heute Morgen habe ich meinen Mann mit Clouded Eggs überrascht. Das Rezept wurde mir bei YouTube vorgeschlagen. Das musste ich natürlich gleich ausprobieren.

Eigentlich ist das ziemlich wenig Aufwand für so einen Wow-Effekt. Eier trennen, Eiweiß aufschlagen und als ein Häufchen auf ein Blech setzten. Dann eine kleine Mulde in das Eiweißhäufchen drücken und das Eigelb reinsetzen. Das Ganze dann bei 180 Grad in den Backofen. Laut Rezept sollte es in sechs Minuten fertig sein, aber bei uns hat es länger gedauert. Ich habe dann die Temperatur auf 150 Grad reduziert und sie nochmals zehn Minuten backen lassen. Gewürzt werden die Eier erst vor dem Servieren.

Sehen die nicht toll aus? Schmecken tun sie übrigens ganz anders als herkömmliche Spiegeleier.

Thank You, Bon Jovi

In den letzten Jahren habe ich eine Menge guter Biopics zu Musikern und Bands gesehen, angefangen von »Bohemian Rapsody« (Queen), über »Rocketman« (Elton John) bis zu »Love & Mercy (The Beach Boys). Und immer wenn ich einen dieser Filme gesehen habe, habe ich mich anschließend mit der Musik der Bands beschäftigt. Das ist dieses Mal bei »Thank You, Goodnight: The Bon Jovi Story« nicht anders, nur das dies kein biografischer Film ist, sondern eine vierteilige Dokumentation, die bei Disney+ zu sehen ist.

In Rückblenden, Konzertausschnitten, Interviews und aktuellen Aufnahmen erzählen Jon Bon Jovi und die Mitglieder der Band, wie aus den Jungs aus New Jersey eine der erfolgreichsten Rockbands der Welt wurde. Beeindruckt hat mich dabei zu sehen, welche körperliche Anstrengungen die Bandmitglieder allen voran Leadsänger Jon Bon Jovi in jedes einzelne Konzert und jede Aufnahme investieren mussten und müssen. Die Offenheit mit der der Sänger über seine gesundheitlichen Probleme spricht, ist erstaunlich. Seine Stimme macht nach den vielen Jahren auf der Bühne nicht mehr mit und so versucht er alles mögliche, um seine Stimme zu erhalten. Am Ende unterzieht er sich sogar einer Operation und braucht fast ein Jahr, bis er wieder singen kann.

Dazwischen wird immer wieder gezeigt, wie die Jungs zu dem wurden, was sie sind; wie die Songs entstanden, wie sie jahrzehntelang im Wechsel Alben aufnahmen und Tourneen gaben, welchen Preis sie dafür zahlen mussten, welche Unstimmigkeiten das hervorrief und wie sie sich doch immer wieder irgendwie zusammengerauft haben. Dabei sind sie entgegen einigen anderen Superstars auf dem Teppich geblieben und setzen sich und ihr Geld für gemeinnützige Projekte ein.

Ich kannte Jon Bon Jovi zuvor nur als Schauspieler aus »Ally McBeal« und aus »New Years Eve«. Ich kannte ein paar der populären Songs wie »Runway« vom hören, aber sonst hatte ich mich nicht weiter mit der Band beschäftigt. Das hat sich durch die Doku grundlegend geändert. Ich habe mir sogar ein paar ihrer CDs bestellt.

Wer mal reinschauen will, kann das mit folgendem Trailer gern tun. Ich finde es absolut sehenswert.

Abschied von Roi Danton

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 353 – »Das Zwottertracht-Paradoxon« von Olaf Brill

Nach ihrer Ankunft am Sonnentransmitter von Sher 25, macht sich Carembroich heimlich aus dem Staub, zurück lässt er seine beiden Koffer. Perry Rhodan und seine Begleiter werden eher unfreundlich von den Bewohnern des Planeten Zwottertracht empfangen. Den Zwottern, die sich mit den Vincranern den Planeten teilen, unterliegt die Bedienung des Sonnentransmitters, doch sie lassen die MAGELLAN erst einmal in einem Orbit parken und verbeten sich jeden weiteren Kontakt.
Viele andere Bewohner des Planeten allerdings nutzen die Gelegenheit und schauen sich das terranische Schiff an. Wie Mücken umschwärmen sie den Kugelriesen, bis es einem gelingt, mit seinem Ein-Mann-Raumboot an Bord zu gelangen. Der Vincraner wird von Gucky und den anderen Mutanten gejagt und festgesetzt. Doch der junge Vincraner verhält sich merkwürdig, immer wieder bricht sein Kreislauf zusammen und schließlich gelingt es ihm wieder von der Krankenstation zu fliehen. Als er sich am Antrieb einer Dragonfly vergeht, verwandelt er sich plötzlich in einen Zwotter.

Rhodan schickt derweil Roi Danton in einer seiner perfekten Pseudo-Variablen Konkonmasken mit dem kleinen Raumboot des Vincraners nach Zwottertracht, damit er dort Informationen sammeln kann. Dem Franzosen in der Hülle eines Vario 500 gefällt die Lebensweise der Vincraner und Zwotter. Er begegnet den beiden Spezies offen und freundlich und lernt sogar eine junge Vincranerin näher kennen als es der Expeditionsleiter Perry Rhodan beabsichtig hatte. Nach und nach erfährt Roi, dass die Vincraner sich in Zwotter verwandeln und auch wieder zurückverwandeln können. Seit dem Exodus der Liduuri haben sie in einer Art Traumrealität verbracht, bis die Hamamesch über den Sonnentransmitter in die Milchstraße eingefallen sind. Sie haben dabei nicht nur die Vincraner zutiefst verstört, sondern auch noch den Sonnentransmitter beschädigt.
Das entdecken auch Perry Rhodan und die Crew der MAGELLAN, als sie ein Trümmerteil eines Kontors der Hamamesch bergen. In dem finden sie einen Toten, der zwar wie ein Hamamesch aussieht aber keiner ist. Rhodan kontaktiert die Zwotter und bietet ihnen Hilfe bei der Reparatur des Sonnentransmitters an. Doch erst als Roi Danton das spirituelle Oberhaupt der Zwotter und Vincraner davon überzeugen kann, dass die Menschen wirklich helfen wollen, lassen die Zwotter zu, dass Rhodan mit den Paddlern auf Zwottertracht landen dürfen. Bei der Reparatur stellen sie fest, das ein Teil des Transmitter fehlt. Dieses eine Teil steckt in einem der Koffer von Carembroich. Es handelt sich um einen Ast aus einem Transmitterwald, das sich perfekt in die Apparatur des Sonnentransmitters einfügt und zum Funktionieren bringt. Aber wie kommt ein Ast aus einem Transmitterwald in einen Sonnentransmitter, der einst von den Memetern gebaut wurde, als es noch keine Transmitterwälder gab? Das ist das Zwottertracht-Paradoxon.
Das spirituelle Oberhaupt der Zwotter und Vincraner bittet Roi Danton seinen Platz einzunehmen, bevor der uralte Zwotter in Rois Armen stirbt. Roi beschließt auf Zwottertracht zu bleiben, während die MAGELLAN ihre Reise nach M33 antritt.

So bunt wie das Titelbild präsentiert sich auch der Roman. Der überwältigende Weltenbau nimmt mich als Leserin komplett gefangen. Staunend folge ich Roi Danton über und unter die Oberfläche von Zwottertracht, hinein in eine ungewöhnliche Kultur voller exotischer Wunder. Lange lasse ich mich von Olaf Brill an der Nase herumführen, weil ich denke, die Verwandlung von Vincraner in Zwotter und zurück wäre das Paradoxon, bis sich am Ende herausstellt, es ist ein Bauteil des Sonnentransmitters und dessen paradoxe Herkunft.

Dabei fing der Roman gar nicht so gut an. Carembroich macht sich einfach aus dem Staub und ich war entsprechend sauer, dass man Rainer Schorms letzte Figur, die er so liebevoll charakterisiert hat, einfach entsorgte. Irgendwie passte das nicht zum Charakter, aber sonst hätte die Geschichte nicht funktioniert. Dafür rollt Olaf Brill seiner Lieblingsfigur Roi Danton nochmal den roten Teppich aus und schenkt ihm am Ende auch noch ein Happy End mit einer netten Partnerin. Das kommt überraschend, ist aber eine Lösung, mit der ich gut leben kann.

Ein bisschen Out-of-Charakter sind die Paddler dargestellt. Die Jugendlichen, die man vor der Reise von einer Paddlerplattform an Bord genommen hatte, führen sich ein bisschen zu selbstbewusst auf. Waren sie bei ihrer Ankunft auf dem Chef eher introvertierte Nerds, kommen sie nun großspurig und arrogant daher. Außerdem war mir nicht bewusst, das Paddler Sonnentransmitter reparieren können. Vielleicht haben die Paddler einst in Andromeda damit Erfahrung sammeln können, ja. Aber die drei Jungspunde … Nein, das glaube ich nicht.

Bei einem anderen Detail musste ich mit dem Kopf schütteln. Warum müssen die bei PERRY RHODAN immer landen? Die MAGELLAN hat einen Durchmesser von beinahe drei Kilometer – warum sollte ein so großes Schiff auf einem Planeten landen? Allein die Masse wieder in den Orbit zu befördern, kostet Unmengen an Energie. Die Schäden, die bei Start und Landung in der planetaren Atmosphäre verursacht werden, sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Das größte Problem ist jedoch die Statik, ein solches Schiff würde bei Erdgravitation praktisch in sich zusammenbrechen. Mal davon abgesehen: In diesem besonderen Fall ist eine Landung auch noch völlig unsinnig. Was hat man davon – die Leser beeindrucken oder die Vincraner noch mehr verstören? Da hätte die Landung mit einem Beiboot oder mit mehreren Space Disks ausgereicht.

Man merkt dem Autor seinen cineastischen Hintergrund an. Die Szenen sind so beschrieben, als würde man sie für einem Film inszenieren. Da wird mit Beleuchtung und Schatten gearbeitet, da werden Bilder vor den Augen des Lesers lebendig und Bewegungen folgen einer Choreografie. Kai Hirdt beherrschte diese Art des Schreibens in seinen NEO-Romanen nahezu perfekt und ich vermisse seine Arbeit für NEO. Olaf Brill macht sich an, in Kais Fußstapfen zu treten.

»Das Zwottertracht-Paradoxon« erzählt mit viel Sense of Wonder den Abschied von Roi Danton. Doch da er durch seinen Robotkörper fast unsterblich ist, könnte er jederzeit zurückkehren.