Charakterdrama um Aveline

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 367 – »Die Spezialisten der Nacht« von Lucy Guth

Um Gucky zu befreien, hatte sich Aveline Celestaris Hotrena-Taak ausgeliefert. Die Laren-Kommandantin hat es auf Avelines Gabe abgesehen. Sie glaubt, die Terranerin davon überzeugen zu können, ihr tödliches Schattenwesen Eidolon für ihre Elite-Kampftruppe, den Spezialisten der Nacht, in den Kampf zu schicken. Und tatsächlich schafft sie es mittels eines implantierten Parapressors, die junge Frau gefügig zu machen und für ihre Zwecke zu konditionieren.
Zusammen mit anderen Spezialisten der Nacht agiert Celestaris zunehmend skrupellos bei den Sondereinsätzen für die Laren-Kommandantin. Die harte Ausbildung verhilft Aveline zudem nicht nur zu körperlicher Stärke, sondern auch zur Herausbildung ihres Selbstbewusstseins. Als jedoch Hotrena-Taak ihr und den anderen Spezialisten der Nacht befiehlt, Perry Rhodans Gruppe auf einer Station der Greikos festzusetzen und zu töten, muss sich Aveline entscheiden, auf welcher Seite sie steht.
Der von Hotrena-Taak ausgelöste Tod von Celestaris Geliebten und Guckys Argumentation drehen die Terranerin um. Es kommt zum finalen Kampf zwischen Eidolon und den Spezialisten der Nacht, sowie Hotrena-Taak.
Wütend wie Aveline ist, könnte sie Hotrena-Taak von Eidolon töten lassen, aber sie tut es nicht. Stattdessen verhilft sie Perry Rhodan und seinen Begleitern erneut zur Flucht mit einem SEV-Raumer. Die Greikos der Station befreien sie und die überlebenden Spezialisten inklusive Gucky zudem von den Parapressoren. Hotrena-Taak bleibt verletzt auf der Greiko-Station zurück.

Lucy Guths Charakterroman ist packend geschrieben. Die Metamorphose der Aveline Celestaris zur selbstbewussten jungen Frau findet hier ihr heroisches aber auch schmerzhaftes Ende. Die Terranerin geht ihren Weg, auch wenn er mit vielen toten Unschuldigen gepflastert ist. Etwas das der jungen Frau vielleicht noch Probleme bereiten könnte. Diese Verwandlung des Charakters hat die Autorin hervorragend hinbekommen.

Im Großen Ganzen ist das einer, wenn nicht gar der herausragendste Roman einer bisher eher mäßigen NEO-Staffel. Allerdings darf man sich nicht blenden lassen, denn der Fortschritt für die Staffelhandlung ist in diesem Roman eher gering. Ich hatte außerdem riesige Probleme die ganzen Figuren auseinanderzuhalten. Zehn Spezialisten zehn fremde Namen zusätzlich zu den Namen, die man ohnehin im Kopf haben muss. Das war mir zu viel. Zumal die Larischen Namen irgendwie alle gleich klingen. Schwächer fand ich die Kapitel mit Perry Rhodan, der versucht, die geflüchteten Greikos aus dem letzten Roman irgendwo unterzubringen. Was sich als nicht so leicht erweist, da die Vogelartigen mit ihren Raumstationen in Symbiose leben. Da habe ich wohl im vergangenen Roman etwas überlesen. Denn ich hatte das bei Jaqueline Mayerhofer so verstanden, dass die Greikos nur mit dem jeweiligen Thuon ihrer Station in Symbiose leben und nur dieser ihr Überleben sichert. Perry und Co bringen die Vogelartigen jedoch auf einer anderen Station unter. Hm!

Außerdem überlesen habe ich zu Beginn des Romans, dass sich Roctin-Par abgesetzt hat. Ich habe mich die ganze Zeit gewundert, wo der Lare abgeblieben ist. Erst in einer anderen Rezension wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass er gleich zu Beginn des Romans die Gruppe verlassen und sich den Rebellen wieder angeschlossen hat. Das stand da tatsächlich in einem Nebensatz und nun verstehe ich gar nichts mehr. Die Figur wird stark aufgebaut, sie soll Perry und Co sogar ins Milchstraßenuniversum begleiten. Der Lare nimmt wochenlang Medikamente dafür ein und nun … läßt er die Menschen fallen, um sich wieder seinen Rebellentätigkeiten zu widmen. Derweil sucht Perry Rhodan immer noch nach einem Weg zur Rückkehr, um die Menschheit vor den Laren zu warnen. Die Greikos, die im letzten Roman gesagt hatten, dass sie die Übergänge ins andere Universum kontrollieren könnten, haben das offenbar wieder vergessen und Rhodan offensichtlich auch. Davon abgesehen, dass die Terraner sich inzwischen so gut mit der Technik der SEV-Raumer auskennen, dass sie die Raumschiffe allein fliegen können.

Es sind diese kleinen Schwachpunkte, die mich an dieser Staffel ärgern. Mal Hü und mal Hott, jeder Autor schreibt was anderes und was im letzten Roman gegolten hat, gilt im nächsten nicht mehr. So viel Integritätsverlust hatten wir schon lange nicht mehr.

»Spezialisten der Nacht« ist ein starker Roman von Lucy Guth, die Aveline Celestaris sehr emotional und glaubhaft porträtiert. Aber selbst sie kann die eine oder andere Schwäche der Staffel nicht wegschreiben.

Vogelwilde Action

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 366 – »Der Umbrische Gong« von Jacqueline Mayerhofer

Die Flucht von Perry Rhodan und seinen Gefährten zurück ins Einsteinuniversum scheitert und lässt sie auf einer Raumstation der Greikos materialisieren. Das vogelänliche Volk des Konzils der Sieben ist weit fortgeschritten und kommuniziert über Emotionen. Sie stellen die Mediatoren, über die die Konzilsvölker miteinander in Kontakt stehen.
Die Greikos wissen um die Pläne der Laren, einen Feldzug gegen die Milchstraße zu führen. Um sie daran zu hindern dieses Wissen an die Zgmahkonen weiterzugeben, lässt Hotrena-Taak die Raumstation einnehmen und die Greikos einfangen. Diese bitten Perry Rhodan um Hilfe. Etwas das der Terraner selbstverständlich nicht ablehnen kann.

Rhodan und seine Begleiter geraten zwischen die Fronten von Hotrena-Taaks Säuberungsaktionen auf der Raumstation. Sie helfen die Vogelwesen zusammenzuführen, um sie mit einem SEV-Raumer in Sicherheit zu bringen. Dafür müssen sie eine Wanderung auf dem Pfad der Koexistenz unternehmen und die Geheimnisse des Umbrischen Gongs lüften. Am Ende entkommen sie, während die Greikos ein großes Opfer bringen. Sie sind nämlich symbiotisch mit dem Gong und ihrer Station verbunden. Eine Flucht bedeutet, dass sie auf Dauer verkümmern werden.
Hotrena-Taak ist entsprechend erbost darüber, dass ihr die Terraner erneut durch die Lappen gegangen sind und lässt nun jegliche Zurückhaltung fallen. Sie hetzt ihre gefährlichsten Kämpfer auf die Flüchtigen. Unter ihnen Aveline Celestaris.

Nach dem Roman von Stefan Pannor hatte mich wieder die Lust am NEO-lesen gepackt. Die Romane von Jacqueline Mayerhofer gefielen mir bisher ganz gut. Das ist auch bei diesem Roman der Fall. Die Autorin kann sehr gut Kampfszenen schreiben. Da sitzt jeder Hieb. Jeder Einsatz von Waffen ist bis ins Kleinste durchchoreografiert. Man bekommt eine gute visuelle Vorstellung von dem Kampf. Und Kämpfe gibt es in diesem NEO genügend. Perry Rhodan, seine Frau Thora und sogar seine Tochter Nathalie stehen dem kämpferischen Können des Laren-Rebellen Roctin-Par in nichts nach. Wobei der Lare von Jaqueline Mayerhofer etwas anders charakterisiert wird, als von den Autoren und Autorinnen zuvor. Dieser Roctin-Par ist widerspenstiger und auch skrupelloser, was viel besser zu der Philosophie der Laren passt, die sich gesellschaftlich doch sehr von den Terranern unterscheiden. Dies führt dazu, dass er zwischenzeitlich mit Perry Rhodan aneinander gerät und sich die beiden prügeln müssen, bevor sie auf den Pfad der Koexistenz zurückfinden. Das hat mir gut gefallen.

Herausragend ist auch die Darstellung der Greikos. Die wie Schreitvögel aussehenden Konzilmitglieder sind sehr fremdartig, was ihre Technologie und vor allem ihre Kommunikation angeht. Das friedliebende Volk sind geborene Diplomaten, weil sie Gefühle von anderen aufnehmen und ihre Emotionen weitergeben sowie in ihrem Gesprächspartner Gerüche, Bilder und Vibrationen hervorrufen können. Wie das genau funktioniert, bleibt den Terranern verborgen.

Als ebenfalls exotisch erweist sich die Raumstation der Greikos, mit dem Umbrischen Gong. Ich frage mich ja, ob das mit dem Begriff Umbrakinetin zusammenhängt. Wir werden sehen. Denn zu Beginn und am Ende des Romans wird das Schicksal von Aveline Celestaris gezeigt, die von Hotrena-Taak mit kruden Methoden zur Kooperation gezwungen wird.

Eine kleine Information, die beinahe untergeht: Während sich Perry Rhodan auf der Station der Greikos durchkämpft, vergehen für ihn und seine Begleiter nur Stunden. Außerhalb der Station sind inzwischen mehrere Wochen oder sogar Monate vergangen. Ein weiteres Indiz, dass in den Granulonen außerhalb des bekannten Universums mehr seltsame Dinge vorgehen, als die Terraner es sich vorstellen können. Die Leser eingeschlossen.

Mit »Der Umbrische Gong« kommt endlich Bewegung in die festgefahrene Staffel-Handlung. Wir lernen ein weiteres Konzilvolk kennen und werden zum ersten Mal gewahr, mit welcher Skrupellosigkeit Hotrena-Taak ihre Invasionspläne vorantreibt.

Mit den Kollegen hoch hinaus

Manch einer wird sich gewundert haben, warum ich in diesem Jahr nichts über den BuCon gebloggt habe. Der Grund ist einfach, ich bin in diesem Jahr nicht nach Dreieich gefahren.

Ich war stattdessen mit meinen Kollegen unterwegs. Unser diesjähriger Betriebsausflug führte uns nach Innsbruck. Abfahrt war 7 Uhr in Grabenstätt am Chiemsee. Nach einem ausgiebigen Frühstück in Hall in Tirol ging’s zur Bergisel-Sprungschanze. Wir bekamen eine Führung von zwei Skispringern. Einer ist für uns viermal von der Schanze gesprungen.

Das Highlight war das Sitzen auf dem sogenannten Zitterbalken, jenem Balken von dem die Skispringer abspringen. Das ist schon nicht ohne, da oben zu stehen. Als ich aus dem Aufzug trat, war mir schon ganz schummrig bei dem Anblick. Ich habe mich dann überwunden und mich trotz meiner Höhenangst auf den Absprungbalken gewagt. Dafür gab’s sogar Applaus von den Kollegen.

Anschließend haben wir unterhalb der Schanze mit Blick über Innsbruck zu Mittag gegessen. Da schien sogar die Sonne. Danach ging’s zum Bowling, wo ich total versagt habe. Ich kann das einfach nicht, da fehlt mir die Kraft in den Handgelenken. Als wir ins Hotel gingen, fühlte sich mein rechter Arm fünf Zentimeter länger an.

Das Adlers in Innsbruck ist ein modernes Hotel-Hochhaus am Bahnhof. Die Hotelzimmer haben bis zum Boden reichende Fenster, die einen tollen Blick über die Stadt bieten. Was besonders cool ist, wenn ein Flieger über der Stadt zur Landung auf dem nahegelegenen Flughafen ansetzt. Da leuchten auf den Häusern die Positionslichter. Und im neunten Stockwerk ist man da direkt dran. Daher kann man auch die Fenster nicht öffnen und ist auf die Lüftungs- und Klimaanlage angewiesen, die bei mir nicht so richtig funktionierte. Mir war die ganze Zeit zu warm. Das Hotel hat eine Rooftop-Bar und das Frühstück nimmt man ebenfalls im 12. Stock ein.

Wir waren dann noch Abendessen. Aber da ich schon am Mittag gut gegessen hatte, habe ich mir nur einen Kaiserschmarren bestellt, den ich dann auch noch mit einem Kollegen geteilt habe. Der Schmarren war echt lecker. Die meisten haben anschließend noch die Innsbrucker Bars unsicher gemacht. Ich bin todmüde ins Bett gefallen. Nach 12.000 Schritten war ich platt.

Am nächsten Morgen habe ich nach dem Frühstück noch mit ein paar Kollegen die Altstadt erkundet. Wir haben das »Goldene Dachl« besichtigt und waren in der Markthalle. Überall in der Stadt spielten Volksmusik-Gruppen. Und es gab einen Streetfood-Markt. Anschließend haben wir noch in einem Café die unzähligen österreichischen Kaffeeköstlichkeiten getestet.

Mittags besuchten wir auf dem Rückweg in Wattens die Swarovski Kristallwelten. Ich bin da zwar schon zwei Mal gewesen, aber es ist immer wieder ein Erlebnis. Kaufen kann man da aber nichts mehr (Perlen gibt es ja nicht mehr für Endverbraucher) und das Kristallzeugs ist so teuer geworden. Früher konnte man im Shop noch das eine oder andere Schnäppchen machen. Aber inzwischen sind die Preise so astronomisch, dass auch der 30 Prozent Rabatt-Coupon, den man beim Eintritt bekommt, nicht viel bringt.

Schön ist der Park, den wir bei wunderbaren Herbstwetter und warmen Sonnenschein ausgiebig genossen haben. Bevor wir die Heimreise angetreten haben. Es war ein schöner Ausflug. Besten Dank an unsere beiden Chefs, dass sie das möglich gemacht haben und danke an die Kollegen für den tollen Zusammenhalt.

 

 

 

Hier noch ein paar Fotos:



Boah, Bahn!

Echt jetzt! Die Deutsche Bahn macht sich über sich selbst lustig. Anke Engelke als überforderte Zugbegleiterin, die sich zusammen mit ihren jungen Kollegen mit Verspätungen, überfüllten Zügen und genervten Fahrgästen herumärgert. Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man darüber lachen.

Mich würde mal interessieren, was die Bahnangestellten von einer solchen Außenwerbung halten. Ich würde mir als Bahn-Angestellte ziemlich verarscht vorkommen, wenn sich mein Arbeitgeber auch noch über meine Arbeitsbedingungen lustig macht, die er selbst verursacht hat.

Unglaublich! Aber seht selbst.

Fiese Tricks, mittlere Katastrophen und das ganz normale Chaos

Hatte ich hier schon geschrieben, dass die Deutsche Bahn immer schlechter zu werden scheint? Wahrscheinlich! Inzwischen ist das auch bei den Angestellten angekommen. Egal mit wem ich rede, alle sind nur am jammern. Den Zugbegleitern ist inzwischen egal, ob mein Superspar-Ticket für den Zug gilt oder nicht, die sind froh, wenn ihre Fahrgäste überhaupt ankommen.

Ich war am vorigen Wochenende unterwegs, und die Hinfahrt war wieder so ein typisches Beispiel für das ganz normale Chaos bei der Bahn. Inzwischen kapier ich auch, warum Leute eine Phobie entwickelt haben und nicht mehr in einen Zug einsteigen.

Folgender Dialog, den ich an diesem Tag mit meinem Mann per SMS geführt habe, offenbart das Drama. Ich hätte an dem Tag eigentlich mit der Regionalbahn um 5:44 Uhr fahren sollen, aber wegen Fahrplanänderungen forderte mich die DB auf, eine alternative Verbindung zu suchen. Ich hatte die Wahl mit der Regionalbahn um 6:00 Uhr oder dem IC um 6.09 Uhr. Ich entschied mich für den IC, weil ich dann in München nicht so weit laufen muss. Laut App und laut Anzeige war der IC auch pünktlich bis … Die Regionalbahn war gerade abgefahren, schaltete die Anzeige um und der IC hatte plötzlich 15 Minuten Verspätung (die sich letztendlich auf 25 Minuten erhöhte). Was für ein fieser Trick! Das haben die doch schon zwei Minuten früher gewusst.

Die Rückfahrt am Montag war nicht ganz so chaotisch, aber keineswegs normal. Zumal es just in dem Moment anfing zu regnen, als ich zum Bahnhof laufen wollte. Ich hab dann kurzerhand den Bus genommen, auch wenn der für die paar hundert Meter über 2 Euro kostet.

Eigentlich hätte ich in Bamberg in den ICE nach München umsteigen müssen. Der wurde mir aber als völlig überbucht angezeigt (zumindest bis Nürnberg). Also blieb ich im IC bis nach Nürnberg sitzen, weil ich Angst hatte, dass man mich in Bamberg nicht würde einsteigen lassen. Ist mir schon passiert. Warum mir die App den Umstieg nicht grundsätzlich in Nürnberg anbietet, verstehe ich nicht, aber das muss ich wahrscheinlich auch nicht.

In Nürnberg musste ich mich dann umorientieren, da der ICE offenbar in die entgegengesetzte Richtung fahren würde. Offensichtlich gab es auf der Strecke nach Ingolstadt irgendwelche Bauarbeiten. Anzeige im Display am Bahnsteig: »Bitte informieren Sie sich im Internet über die Bauarbeiten.«. Echt jetzt? Und wo? Das stand da nämlich nicht. Und was machen die, die kein Smartphone haben? Die können nicht mehr mit der Bahn fahren.

Übrigens muss man seine BahnCard in der App jetzt jeden Monat aktualisieren. Dass hatte ich auf der Hinfahrt nicht gemacht, und in dem Moment, wo ich sie im IC vorzeigen sollte, hatte ich kein Netz (Oberbayern eben.). Mein Kommentar zu der Zugbegleiterin: »Dann müssen Sie halt nochmal vorbeikommen. Ich sitze noch länger hier.«. Sie kam nicht wieder.

Da ich in München nicht viel Zeit zum Umsteigen haben würde, setzte ich mich gleich in den ersten Wagen hinter der Lok. Inzwischen wusste ich auch, warum der Zug so voll war. Es stiegen mehrere Schulklassen in Nürnberg aus.

Der ICE fuhr dann die alte Strecke über Treuchtlingen und Augsburg. Zwischendrin hatten wir die daraus resultierende Verspätung von 45 Minuten auf 35 Minuten verkürzt. Ich frohlockte schon, dass ich in München vielleicht nicht rennen muss, um meinen Anschluss zu erreichen. Aber nach Augsburg wurde es zäh und ich hatte in München noch neun Minuten für 700 Meter Fußweg. Ich hab aber nur 5 Minuten gebraucht.

Ich kam dann am Nachmittag einigermaßen entspannt in Traunstein an. Und hatte nicht nur einen NEO besprochen, sondern auch einen Zweiten zu zwei Dritteln gelesen.

Eine neue Hoffnung

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO 365 – »Neues Leben« von Stefan Pannor

Jahre sind inzwischen vergangen seit Perry Rhodan und seine Gefährten im Vela Pulsar verschwunden sind. Die Suche nach den Verschollenen wird deshalb eingestellt. Einzig Reginald Bull, der Protektor der Terranischen Union will die Hoffnung nicht aufgeben, das Rhodan tot ist.
Doch das ist nicht sein eigentliches Problem. Er sieht sich mit einer Reihe seltsamer Vorgänge konfrontiert, an denen stets die wertvollsten Helfer der Menschen beteiligt sind: die Posbis. Kleinere Zwischenfälle wie entführte Babys auf Cybora, Posbis die auf dem Mond Suizid begehen oder der Einsturz einer von Posbis erbauten Station in der Antarktis fügen sich erst dann zu einem Puzzle zusammen, als Reg auf dem Mars von einer Gruppe Terroristen entführt und bedroht wird. Als die Journalistin Seritha Adoras bei dem Angriff stirbt, begreift der Protektor, dass an den Ermittlungen der Journalistin etwas dran sein muss.
Die Ereignisse überschlagen sich, als die Maschinenwesen sich der TERRANIA II entgegenstellen und fragen: »Seit ihr neues Leben?«

Wann hatte ich das letzte Mal ein ähnlich starkes Gefühl einen echten NEO-Roman zu lesen? Ich weiß es nicht mehr, aber es ist schon ein paar Staffeln her. Stefan Pannor hat mir mit seinem bodenständigen und dennoch futuristischen NEO den Glauben an die Serie zurückgegeben.

Reginald Bull hat in der Rolle des Protektors schon so einiges durchgemacht. Immer wieder stand er bei Krisen an vorderster Front, während Perry Rhodan in den Weiten des Weltraums unterwegs war. Es ist schön zu lesen, dass die Freundschaft der beiden so unterschiedlichen Männer nicht oder nur wenig darunter gelitten hat. Bull ist Rhodan nach wie vor eng verbunden und will es nicht akzeptieren, als man ihn für tot erklärt.

Die Journalistin Seritha Adoras, die mehr Cyborg als Mensch ist, hat Bulls Zwiespalt und seine Bedeutung für die Terraner erkannt und möchte über ihn schreiben. Sie scheint zunächst die einzige zu sein, der das ungewöhnliche Verhalten der Posbis auffällt. Bei ihren Ermittlungen wird sie irgendwann selbst zum Opfer. Ich finde gut, wie Stefan Pannor hier die Bedrohung deutlich macht, ohne die Hintergründe aufzudecken. Vieles bleibt noch im Dunkeln, dennoch bekommt man ein mulmiges Gefühl, von dem was da passiert.

Bis auf ein oder zwei kleinere Details sieht es so aus, als stecke der Autor fest in der Materie. Für ein NEO-Debüt ist der Roman erstaunlich dicht an der Handlung und den Figuren dran. Ich bin mir nicht sicher, ob es gute journalistische Recherche war, oder ob der Autor selbst die Serie liest. Das habe ich ihn beim NEO-Panel leider nicht gefragt.

»Neues Leben« ist nach den Irrungen und Wirrungen dieser und der vergangenen Staffel mit ihrer Gigantomie ein erfrischender Exkurs zurück in die gute alte NEO-Zeit, als es »nur« um innenpolitische Rangeleien, rätselhafte Geschehnisse und die innere Zerrissenheit der Charaktere ging. Genau das vermisse ich seit einiger Zeit und wünsche mir sehr, in den folgenden Staffeln wieder mehr davon zu lesen.

Ein NEO zum Abgewöhnen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 364 – »Fluchtpunkt Stato« von Ruben Wickenhäuser

Perry Rhodan und seine Gefährten sind mit der TAREK VOOR und Roctin-Par, dem Anführer einer larischen Oppositionsgruppe, auf der Flucht vor Hotrena-Taak. Immer wieder können sie die Larin und ihre Flotte abschütteln und gelangen schließlich nach Nai-Karaash. Im Orbit des Planeten ist das Stato stationiert. Damit könnten sie zurück ins Einsteinuniversum gelangen, um die Erde vor der Invasion der Laren warnen. Doch zuvor benötigen sie einen Chrono-Korrelator, den sie aus dem von den Keloskern betriebenen Stato holen müssen, ohne das es Hotrena-Taak auffällt.
Währenddessen lockt die Larin Gucky in eine Falle und versucht den Ilt für eine Spezialeinheit der Laren zu begeistern. Doch trotz Manipulationen an Guckys Gehirn lässt sich der Mausbiber nicht überzeugen. Als Hotrena-Taak dann Rhodan und seine Gefährten stellt, bietet sie ihnen Guckys Rückkehr sowie freies Geleit an, sofern Aveline Celestaris sich ihr anschließt. In dem Moment greifen Roctin-Pars Rebellen, die Kanarshul, an. Auf der Flucht geht Aveline verloren, vermutlich setzte sie sich ab, um Gucky zu retten, denn der taucht wenig später schwer angeschlagen bei Rhodans Gruppe auf.
Perry, Thora, Nathalie und Gucky können mit Roctin-Par fliehen. Letzterer kann seine Leute jedoch nicht kontaktieren und so werden sie zur Zielscheibe der Karnasuhl. Die Rebellen lassen auch dann nicht von ihnen ab, als sie in den Stato einfliegen. Im Gegenteil sie beschießen den Stato, so dass der Transfer zurück in die Milchstraße zu scheitern droht.

Mann, Mann, Mann! Ich wusste schon, warum ich die Lektüre des Romans wochenlang vor mir hergeschoben habe. Letztendlich kam es noch schlimmer als gedacht. So einen langweiligen Roman mit unglaubwürdiger Handlung habe ich lange nicht gelesen. Da wurden so viele althergebrachte Versatzstücke in einen Topf geworfen, umgerührt und aufgekocht, dass am Ende nur noch ein fader Brei übrigblieb. Der Autor hat gefühlt hundert Ausreden, warum das eine funktioniert und das andere nicht. Dinge, die in den Romanen zu vor nie erwähnt wurden, gingen plötzlich kinderleicht und das was zuvor ganz einfach war, ging plötzlich nicht mehr. Zum Beispiel die Kommunikation von Roctin-Par mit den Schiffen der Karnashul. Auch nimmt der Laren-Rebell plötzlich ein Medikament, dass ihm die Möglichkeit gibt, in den Einsteinraum zu wechseln. Echt jetzt? Wozu brauchen die Laren dann die Klonarmee, wenn sie ihre Soldaten einfach nur mit dem Zeug behandeln müssten?

Dazwischen erleben wir ausgedehnte Raumschlachten, ein Besuch in einer von den Keloskern gebauten Raumstation inklusive der dazugehörigen psychedelischen Wahrnehmungen. Und natürlich müssen sich Perry und Co mal wieder durch einen Dschungel kämpfen. Nichts, was man nicht schon hunderte Male bei NEO gelesen hätte. Selbst wenn die Beschreibungen ausufernd blumig geschrieben sind, können sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Geschichte bzw. der ganzen bisherigen Staffel an einer zündenden Idee fehlt, von einem roten Faden ganz zu schweigen.

Einziger Lichtblick waren die Dialoge zwischen Gucky und Hotrena-Taak und selbst hier hatte ich das Gefühl, das die Larin überhaupt nicht verstanden hat, wie die Menschen ticken. Und das obwohl sie offensichtlich schon lange Informationen über die Menschheit sammelt. Woher sie das weiß und wie sie an diese Informationen gelangt ist, erfahren wir selbstverständlich nicht. Auch nicht, warum die Kelosker den Angriff der Karnashul nicht abwehren, warum sich die Rebellen überhaupt gegen ihren Anführer stellen und warum Roctin-Par nicht bemerkt, dass er nun schon zum dritten Mal von seinen eigenen Leuten verraten wurde.

Zwischenzeitlich gerieten einige Mitglieder von Perrys Team erzählerisch in Vergessenheit. Nathalie verschwand zeitweise fast vollständig aus der Handlung bzw. war nur noch Stichwortgeberin. Das Aveline Celestaris nun zurückbleibt, scheint für Rhodan und seine Familie kein Problem zu sein. Wäre Gucky nicht bewusstlos, hätte er sicher nicht zugelassen, dass sie ohne die Umbrakinetin die Rückreise in ihr angestammtes Universum antreten.

»Fluchtpunkt Stato« ist ein Roman, bei dem so viele negative Dinge zusammenkommen, dass es die Leistung des Autors nicht mehr rausreißen kann. Ich musste mich zusammenreißen, dass ich die 33 Kapitel (!) nicht einfach quergelesen habe. So erreicht man sicher keine Neuleser und man verliert zudem die treuen Fans.

Arbeitsurlaub und ein Ausflug nach Speyer

Dass in den vergangenen beiden Wochen hier nichts passierte, lag daran, dass ich Urlaub hatte. In der ersten Woche haben wir das Schlafzimmer renoviert und mein Mann hat die Decke im Bad gestrichen.

Am Freitag sind wir dann nach Sinsheim zu Bekannten gefahren. Wir sind erst am frühen Nachmittag losgekommen, weil uns mein Schwiegervater noch zu seinem Geburtstagsessen eingeladen hatte. So waren die Straßen schon ziemlich voll. Auf der A99 stockte es zunächst, dafür gings auf der A8 einigermaßen zügig voran. Es war zwar viel Verkehr, aber es gab keinen Stau. Der kam dann erst nach Ulm, weshalb wir von der Autobahn fuhren und erstmal einen Ladestopp beim ALDI machten und eine Kaffee bei McDonalds in Dornstadt tranken. Von da fuhren wir dann über die Bundesstraße, obwohl das Navi trotz Stau uns immer wieder auf die Autobahn zurückleiten wollte. Als wir uns dann eine halbe Stunde in Geißlingen an der Steige durch den Verkehr quälten, wussten wir auch warum. Bis Stuttgart gings dann wieder zügig, aber bis wir durch Stuttgart durch waren, hat es auch wieder gedauert. Wir sind dann über die A81 und die A6 gefahren, obwohl wir eigentlich über die Landstraße fahren wollten. Aber es war schon spät und wir wollten nicht noch länger unterwegs sein.

Am Samstag morgen sind wir dann nach Speyer zum Science-Fiction-Treffen ins Technik-Museum gefahren. Wir waren früh dort, aber der Ansturm auf die Parkplätze war schon groß. Auf dem großen Parkplatz am Dom parkten wir dann kostenlos, weil wir ein E-Auto haben. Vorm Museum hatten sich zwei lange Schlangen gebildet, wobei keiner wusste, welche Schlange für was war, für Leute mit Online-Ticket und für die ohne. Aber das war am Ende egal, denn man konnte auch drinnen noch Tickets kaufen. Man wurde nur vorher kontrolliert, was man so dabei hatte. Echte Waffen und Wasserflaschen aus Glas waren verboten, weshalb mein Mann wieder zurück ans Auto musste. Das hätte man vielleicht vorher mal kommunizieren müssen. Das steht nämlich nicht in der Hausordnung auf der Internetseite.

Drinnen tummelten sich bereits viele kostümierte Fans. Vorwiegend waren es Kostüme aus Star Wars und Star Trek. Auch wir trugen unsere Star Trek-Uniformen. Obwohl ich besser meine Kolinahr-Robe angezogen hätte. Denn es war doch recht frisch an dem Morgen. Vor der Raumfahrthalle wurde gerade eine Szene aus einem Star Wars-Film von Fans gespielt. Wir nutzten den Seiteneingang und gingen gleich die Perry-Fans vom Mannheimer Stammtisch besuchen. Die halten seit einigen Jahren hier die Fahne für PERRY RHODAN hoch. Beim Bummel durch die Halle trafen wir viele bekannte Gesichter aus der Fanszene, sowohl von PERRY als auch von Star Trek. Wir fuhren auch mit dem Aufzug aufs Dach und genossen den Blick auf das Getümmel. Später aßen wir eine Pizza, die überraschend lecker geschmeckt hat und schauten uns auf dem Gelände um. Schließlich gibt es hier viele Flugzeuge, Autos und Schiffe zu sehen. Mein Mann stieg sogar die Stufen zur 747 hoch. Ich blieb wegen meiner Höhenangst lieber unten. Mir war schon beim ersten Besuch vor zehn Jahren in dem Flieger schlecht geworden.

Nach der großen Parade am Nachmittag fuhren wir wieder zurück nach Sinsheim. Unterwegs luden wir noch das Auto beim ALDI in Rauenberg auf und aßen dort etwas beim McDonalds. In Sinsheim fielen wir dann auch bald todmüde ins Bett. Mein Smartphone vermeldete für den Tag 17.000 Schritte.

Am nächsten Morgen ging ich in der früh erstmal Nüsse sammeln. Da sind meine Eichhörnchen-Gene wieder mit mir durchgegangen. Ich kann an keinem Nussbaum mit Nüssen vorbeigehen, schon gar nicht jetzt im Herbst. Auf dem Dorf bei Sinsheim gab es so viele und weil es auf der Streuobstwiese dort auch so schöne Apfelbäume gab, habe ich auch ein paar Äpfel mitgenommen. Aus denen machte ich im Laufe der Woche noch Apfelmus.

Anschließend sind wir in Richtung Thüringen aufgebrochen. Die Auffahrt auf die A6 war gesperrt, also lotste uns das Navi über die Dörfer. Wir haben aber dann gleich die Gelegenheit genutzt und haben abgekürzt, in dem wir direkt bis zur A81 gefahren sind. Der Sonntägliche Verkehr hielt sich in Grenzen, so dass wir beim Autobahnhopping A81, A3, A7, A70 und A71 ganz gut durchkamen. Der Tipp auf der B19 durch Würzburg durchzufahren um abzukürzen, hat wegen diverser Baustellen nicht so gut geklappt. Geladen haben wir dann erst in Zella-Mehlis. Die haben in einem Gewerbegebiet gleich neben der Autobahn 68 Ladepunkte und die werden auch ziemlich gut angenommen. Bei der TEAG kostete die Kilowattstunde in diesem Monat auch nur 39 Cent. Dafür waren wir im danebenliegenden McDonalds zum Mittagessen. Ich kann sagen, dass mein Bedarf an Fast Food von McDonalds ist jetzt erstmal für die nächsten Monate gedeckt ist.

Die Woche bis zum Feiertag verbrachten wir in Saalfeld. Es war sehr arbeitsintensiv. Ich hatte ein paar Arzttermine ausgemacht und wir haben für meine Eltern eingekauft, gewaschen, geputzt und mal wieder viel altes Zeug entsorgt. Außerdem haben wir noch im Wochenendhaus dem Nachbarn geholfen, der unsere Hecke geschnitten hat, das Grünzeug zusammenzurechen. Nach den drei Stunden war ich fix und alle. Das Schönste war jedoch, dass ich jeden morgen im Hof Nüsse von unserem Nussbaum auflesen konnte.

Die Rückfahrt am Freitag ging einigermaßen problemlos. Es war nur morgens so richtig kalt und neblig. Stellenweise zeigte das Auto Temperaturen unter Null Grad an. Dann kam aber die Sonne raus und es wurde sukzessive wärmer. Hinter Regensburg war dann die A93 dicht, weshalb wir abfuhren und uns das Navi über die Dörfer zur B15n lotste. Da lernt man Orte in Bayern kennen, durch die man nie gekommen wäre. Oder kennt jemand von euch das Schloss Haus (Neueglofsheim). Nach einem Ladestopp beim ALDI in Landshut und einem Imbiss im Ruff’s Burger (die Süßkartoffel-Pommes dort sind spitze), waren wir am Nachmittag endlich wieder zu Hause.

Urlaub kann man die zwei Wochen eigentlich nicht nennen, aber es war zumindest eine Abwechslung vom Arbeitsalltag. Ich freue mich trotzdem morgen wieder auf die Kollegen im Büro und die Arbeit, das ist weniger stressig.

Und plötzlich war es dunkel

Wir hatten gerade die ersten zwölf Minuten von »Elio« gesehen, da flackerte das Licht und der Strom fiel aus. Ein Blick in den Sicherungskasten offenbarte, dass alle Sicherungen drin waren. Im Hausflur hörte ich schon die Nachbarn reden. Offenbar war im ganzen Haus der Strom weg.

Ich machte im Bad den Rolladen hoch und stellte fest, dass auch die Straßenlaternen nicht brannten. Bis auf das Käsewerk war rundum alles dunkel. Vor dem Haus hatte sich schon die halbe Nachbarschaft mit Taschenlampen versammelt. Wir gesellten uns dazu. Alle rätselten wieso bei uns der Strom ausgefallen war. Denn während die Kirche noch angestrahlt wurde und in der Gasse beim Käsewerk die Straßenleuchten brannten, lag der Rest des Ortes in kompletter Dunkelheit.

Nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an die ungewohnte Dunkelheit gewohnt und ich erkannte, was mir in den bisherigen Nächten verborgen geblieben war. Über uns strahlte ein so klarer Sternenhimmel, wie man ihn selten sieht. Im hellen Band der Milchstraße konnte man sogar die Dunkelwolken erahnen. Es war phantastisch. Endlich konnte ich meinem Mann den Kleinen Wagen zeigen und andere Sternbilder, die man sonst nur mit Mühe erkennen kann.

Als wir auf der Wiese hinterm Haus in den Himmel guckten, strich plötzlich etwas um meine Beine. Mann, bin ich erschrocken. Es war aber nur der Kater vom Nachbarn, der mit mir schmusen wollte. Das Licht unserer Taschenlampe hat ihn dann animiert, wie ein Verrückter über den Rasen zu jagen, immer dem Lichtstrahl hinterher. Einen Weile schauten wir noch in den Himmel und versuchten ein Foto zu machen, was aber nicht gelang. Dann sind wir wieder zurück in die Wohnung und haben einen Eimer Wasser aus der Leitung entnommen. Nur für den Fall, dass der Stromausfall länger dauern würde und auch das Wasserwerk betroffen wäre. Bei Stromausfall könnten die Pumpen ausfallen und dann würde nämlich irgendwann kein Wasser mehr fließen und die Klospülung ginge nicht mehr. Wir lagen schon im Bett, als gegen 23 Uhr der Strom wieder eingeschaltet wurde.

Am Montag darauf traf ich dann einen ehemaligen Kollegen, der bei den Gemeindewerken arbeitet. Der war gerade mit den Männern vom Bayernwerk unterwegs und hat mir erzählt, dass es in der Straße vor unserer Wohnanlage einen Erdschluss gegeben hatte. Dort waren vor zwei Jahren die Wasseranschlüsse neu verlegt worden, wahrscheinlich hat man damals ein Kabel beschädigt, dass jetzt endgültig durchgebrochen war. Im Gespräch erfuhr ich, das tatsächlich im ganzen Ort der Strom ausgefallen war. Nur das Käsewerk hatte Strom, weil die zwei Gasgeneratoren zur Notstromversorgung haben. Vermutlich versorgen die auch einen Teil des Waginger Zentrums wie die Kirche ebenfalls mit Strom.

Unsere Idee mit dem Wasser war übrigens gar nicht so weit hergeholt. Sowohl die Wasser- als auch die Abwasserversorgung war vom Stromausfall betroffen. Die Notstromaggregate waren schon bereitgestellt worden. Mein Mann hatte auch schon die Kabelrolle und unsere Speicher bereit gemacht, um den Kühlschrank anzuschließen, wenn es länger gedauert hätte.

Inzwischen ist die Stromleitung wieder geflickt. So besorgniserregend ein Stromausfall in diesen Zeiten ist, in denen wir so abhängig von Elektrizität sind, es hat auch seine schöne Seite. Einen so wunderschönen Sternenhimmel bekommt man heute kaum noch zu Gesicht.

Neues Weltraumabenteuer von Pixar

Im Juni lief ein Pixar-Film in den Kinos an, den ich irgendwie nicht wahrgenommen habe. Wir haben ihn jetzt im Stream bei Disney+ angesehen.

Dabei ist die Geschichte des Films genau nach meinem Geschmack. Es geht um Raumfahrt und um den Ersten Kontakt mit Außerirdischen. Zu Beginn erinnert der Film an »Contact« von Carl Sagan. Ein Zitat von Sagan bildet auch den Grundsatzgedanken des Films und wird gleich mehrere Male vorgetragen. Es geht um unsere Möglichkeiten mit außerirdischem Leben in Kontakt zu treten.

Waisenkind Elio wohnt nach dem Tod der Eltern bei seiner Tante (gesprochen von Zoe Saldana). Der Junge will nach einem Besuch im Raumfahrtmuseum von Aliens entführt werden. Durch einen unglaublichen Zufall gelingt ihm das auch. Er landet im Kommuniversum, einem von vielen außerirdischen Spezies bewohntem Raumschiff. Dort soll er als Botschafter der Erde aufgenommen werden, weil alle denken, er sei der Anführer der Erde. Als der böse Lord Grigon das Kommuniversum bedroht und Elio zurückgeschickt werden soll, bietet sich der Junge als Vermittler an. Doch Lord Griffon lässt sich nicht hinters Licht führen und steckt ihn in eine Zelle. Elio kann entkommen und freundet sich mit Grigons Sohn Glordon an. Der ist das ganze Gegenteil seines kriegerischen Vaters und will nicht der nächste Bösewicht werden. Die beiden verbünden sich, um das Kommuniversum vor Grigon zu schützen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Glordon landet unfreiwillig auf der Erde und sorgt dort für Verwirrung. Zusammen mit seiner Tante muss Elio nun nicht nur Glordon zurückzubringen, sondern auch das Kommuniversum vor Lord Grigons Rache retten …

Die Animation des Kommuniversums ist wirklich irre. Das stecken so viele Ideen drin und es ist alles sehr hell und bunt. Für Glordon und seinen Vater mussten als Vorlage die Bärtierchen (Tardigrada) herhalten – eine robuste irdische Spezies, die auch im Weltraum überleben könnte. Am Ende des Films zeigt sich, dass auch ein Bösewicht ein Vater mit einem weichen Herz sein kann. Und dass einem das Leben viel mehr bereithält, als man zunächst glaubt.

Mir hat der Film gut gefallen. Er kommt zwar nicht an Pixar-Filme wie »Alles steht Kopf« oder »Cars« ran. Aber er übermittelt eine schöne Botschaft, weckt das Interesse an Raumfahrt und Science Fiction und ist für Erwachsene sicher genauso geeignet wie für Kinder, denn es stecken eine Menge Anspielungen auf SF-Filme drin.