Callie auf dem Mond

Quelle: NASA

Mit »First Woman« hat die NASA eine digitale Graphic Novel herausgebracht, die sich an Kinder und Jugendliche richtet. Die NASA ist seit langem für ihre ungewöhnlichen Rekrutierungsprogramme bekannt, bei denen bekannte Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen oder der Wissenschaft für die NASA als Arbeitgeber werben.

Das neueste Idee, junge Frauen für das Mondprogramm »Artemis« anzuwerben, finde ich großartig. Als ich davon gelesen habe, bin ich gleich auf die NASA Seite gegangen und habe mir die Graphic Nobel als PDF heruntergeladen. Es gibt sie aber auch online zu lesen oder zu hören und sie wurde am National Comic Book Day in gedruckter Form verteilt.

Der Comic handelt von der Astronautin Callie Rodriguez und ihrem Roboter RT, der sie auf einer Mondmission begleitet. Der möchte nämlich von ihr wissen, wie er entstanden ist. Während einer lunaren Außenmission erzählt Callie die Geschichte von RT, die gleichzeitig auch ihre Geschichte ist. Sie berichtet, wie sie von einem kleinen Mädchen, das zum Mond fliegen möchte, letztendlich zur Astronautin wird und dafür einen langen steinigen Weg zurücklegen muss.

Im englischsprachigen Heft gibt es viele interaktive Features, die man mittels einer APP und QR-Codes aktivieren kann. Man erhält dabei zusätzlich Informationen über die Raumfahrt, vom Mondauto bis zur Raumschifftoilette. Das Ganze ist schön gezeichnet und die Geschichte rührend erzählt. Dass sie am Ende in einem Cliffhanger endet, deutet an, dass es eine Fortsetzung geben wird. Darauf freue ich mich schon.

Wer die Graphic Novel lesen möchte, der findet sie auf den Seiten der NASA.

30+1

Im vergangenen Jahr sollte Ende September unser dreißigjähriges Klassentreffen der POS stattfinden. Wir treffen uns regelmäßig alle fünf Jahre. Aus bekannten Gründen fiel es im letzten Jahr aus und gleichzeitig starb diejenige, die die Treffen immer organisiert hat. Ein sehr schmerzhafter Verlust in vielerlei Hinsicht.

Im Juni diesen Jahres bekam ich eine SMS, mit der Frage welcher Termin Ende September Anfang Oktober mir für ein Klassentreffen lieber wäre. Ich antwortete und hielt mir den 2. Oktober frei. Lange Zeit hörte ich nichts mehr, bis mich vorige Woche Donnerstag eine ehemalige Schulfreundin anrief und mir mitteilte, dass das Klassentreffen stattfinden würde.

Und so trafen wir uns am Samstagabend in einer Saalfelder Lokalität. Nicht alle konnten aufgetrieben werden, bei einigen stimmte die Handynummer nicht mehr, die sie beim letzten Mal hinterlassen hatten. Aber es kam der harte Kern der Klasse zusammen. Drei Leute aus der Parallelklasse waren auch gekommen. Man unterhielt sich, trank Cocktails und Bier, bestellte eine Kleinigkeit von der Speisekarte und schwelgte in Erinnerungen.

Manch einer hatte sich kaum verändert, andere erkannte man erst auf den zweiten Blick wieder. Viel Aufmerksamkeit bekam der süße Hund, den eine der Schulfreundinnen mitgebracht hatte. Und so vergingen die Stunden wie im Flug. Weil ich am Sonntagmorgen mit meinen Eltern schon sehr früh nach Waging zurückfahren wollten, verabschiedete ich mich gegen zehn und trat den Heimweg an.

Es war schön, alle mal wiederzusehen. Zu hören, wie es den einen oder anderen ergangen ist und ein paar Neuigkeiten aufzuschnappen. Ich freue mich schon aufs nächste Mal in fünf Jahren. Zuvor steht aber nächstes Jahr noch dreißig Jahre Abi an. Da werde ich wie immer bei der Organisation helfen.

Verrat auf dem Wüstenplaneten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 261 – »Die Imperatix« von Ben Calvin Hary

Auf ihrem Weg nach Arkon wird die SOL und ihre arkonidische Begleitflotte in Gefechte mit den Maahks verwickelt. Als einer der Angriffe zur Niederlage zu werden scheint, bekommen sie unerwartete Unterstützung von einer Flotte der Überschweren. Allein Atlan kennt und weiß von den für das Arkonidische Imperium kämpfenden Söldnern. Ihr Anführer Leticron ist eine Legende, die unter den Arkoniden mit Furcht und Schrecken in Verbindung gebracht wird. Letricrons Höflichkeit täuscht darüber hinweg, dass er etwas Großes plant. Und so kommt es, dass er die Besatzung der SOL freundlich unter Druck setzt, den arkonidischen Außenposten Salex anzufliegen, damit die Überschweren für ihre Hilfe bezahlt werden können.
Auf dem Planeten Salex befindet sich ein Ausbildungszentrum der arkonidischen Flotte, und er verfügt über Werften, in denen die havarierten arkonidischen Raumschiffe aus dem Flottenverband der SOL repariert werden können. Kommandeur des Stützpunktes ist kein anderer als Atlans Ziehbruder Oskam da Quertamagin. Als Atlan maskiert zusammen mit Rhodan den Stützpunkt besucht, bittet Oskam Atlan um Hilfe, um ein Netzwerk von Verrätern innerhalb der arkonidischen Flotte aufzuspüren. Bei seine Nachforschungen entdeckt Atlan auf Salex jemanden, der eigentlich nicht dort sein dürfte, seine Mutter Yagthara Agh’Hay-Boor. Von dem Gedanken besessen seine Mutter wiederzutreffen, täuscht Atlan nicht nur Oskam da Quertamagin, sondern auch Perry Rhodan und Thora.
Die beiden junge Rekruten Nivoo und Radorjan bringen die verletzte Imperatrix, die unerkannt bleiben will, in ein Krankenhaus. Doch dort wird sie von Radorjan verraten. Er gehört dem Netzwerk aus Spionen an, die die Flotte und den Stützpunkt unterwandert haben. Der Strippenzieher dahinter ist niemand anderer als Leticron, der die Herrschaft im Imperium an sich reißen will. Mit der Imperatrix als Faustpfand flieht er aus dem System, ohne das Atlan und die Besatzung der SOL ihn aufhalten können.

Ist die Frau eines Imperators gleichzeitig die Imperatrix? Bisher nahm ich an, dass den Titel Imperatrix nur die richtige »Chefin« von Arkon tragen darf, wenn sie als solche gewählt wurde und nicht wenn sie nur die Frau des Imperators ist. Na gut, das ist nebensächlich. Denn der Roman ist spannend, von ein paar kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen, die ich bereits beim Testlesen des Manuskriptes bemängelt hatte.

Schön sind die Szenen mit Nivoo dem Trunguten auf dem Wüstenplaneten Salex, die eine kleine Hommage an »Dune« von Frank Herbert darstellen, dessen Neuverfilmung just zum Erscheinen von Band 261 im Kino startete. Diese Figur hat mir eindeutig am besten gefallen. Dagegen blieb Atlan blass, auch wenn der Autor versucht, die Gedankengänge eines zehntausendjährigen nachvollziehbar zu machen, was ihm nur bedingt gelingen kann. Wer weiß schon, wie jemand denkt, der bereits so lange Zeit lebt. Ich kann nachvollziehen, dass sich Atlan von seiner Mutter gern verabschiedet hätte, was ihm damals nicht vergönnt war. Und dass, obwohl er um die Gefahr einer Änderung der Zeitlinie weiß. Wobei in die Zeitlinie bereits zuvor genügend oft eingegriffen wurde, als das diese noch unberührt wäre.

Mit Alaska Saedelare und dem Transmitterunfall führt mich der Autor aufs Glatteis. Ich habe mich beim ersten Lesen tierisch gefreut, dass ich ihm auf den Leim gegangen bin. Zunächst hatte ich mich gefragt, seit wann die Terraner bei NEO Personen-Transmitter benutzen. Bisher war das noch nie angesprochen worden. Es gab in der Vergangenheit immer mal wieder Transmitter (bspw. Sonnen- oder Flecktransmitter) aber einen Einsatz solcher Geräte auf den Raumschiffen der Terranischen Union kannte ich bisher nicht. Dann aber fiel mir ein, dass die SOL von NATHAN gebaut worden ist, und dass das »Lunare Großhirn« sicher einiges mehr in Petto hat als die terranischen Wissenschaftler. Dies konnten wir in der Vergangenheit immer wieder erleben. Insofern sehe ich das nicht als Fehler.

Gut ausgedacht ist der Auftritt Leticrons. Hier machen die Exposé-Autoren alles richtig. Denn die Leser wissen inzwischen mehr über den Überschweren als die Protagonisten. Das macht die Geschichte um einiges komplexer und lädt zum Spekulieren ein. Dieser staffelübergreifende Handlungstwist verspricht für die Zukunft noch einiges an Spannung.

Die Raumschlacht zu Beginn war gut choreografiert, auch wenn mich das persönlich nicht so fesselt, wie das Leiden von Technokommandant Breckcrown Hayes und seinem Einfühlungsvermögen seinen Mitarbeitern gegenüber.

Einziger Kritikpunkt ist und bleibt die Handlung im Krankenhaus. Die war mir von Anfang an zu »plotdriven«, wie man neudeutsch sagt. Ich frage mich, wozu man die Wäsche eines Krankenhauses durchs Foyer transportieren muss, wenn die Bahn doch ohnehin unterirdisch verläuft. Da lässt man sie doch gleich in der Wäscherei rauskommen und karrt sie nicht erst noch durch die Patientenaufnahme, damit sich Bakterien, Viren und sonstwas überall so richtig verteilen können. Aber gut, dass ist künstlerische Freiheit und mit dem Umgang mit medizinischen Abfällen hatte bereits Rüdiger Schäfer in Band 254 seine Probleme.

»Die Imperatrix« ist ein solider Roman, der eine Verbindung schafft zwischen der SOL-Handlung um Perry Rhodan und den Ereignissen daheim im Solsystem. Man darf gespannt sein, was uns in Zukunft noch erwartet.