Landhotel mit top Preis-Leitungs-Verhältnis

Erst jetzt ist mir aufgefallen, dass ich kein Foto vom Hotel und vom Zimmer gemacht habe, aber das ist nicht so schlimm, ich verlinke hier ohnehin die Webseite, da kann sich dann jeder selbst ein Bild machen.

Bei meiner kurzfristigen Suche nach einer Unterkunft blieb ich recht schnell beim Landhotel Schneider hängen. Auf allen Plattformen wurde das Familiengeführte Hotel als sehr gut bewertet. Nachdem ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei Booking buche, bin ich direkt auf die Seite des Hotels und entdeckte dort, dass es verschiedenen Arrangements gibt, die man buchen kann. Wir beschlossen die drei Übernachtungen mit Frühstück und 4-Gänge-Menü zum Abendessen zu buchen. Ich sagte mir: Wenn das Essen wirklich so gut ist, wie die Bewertungen sagen, dann ist der Preis unschlagbar.

Und in der Tat wurden wir nicht enttäuscht. Das Hotel befindet sich inmitten eines kleinen Dorfs oberhalb von Riedenburg, sehr idyllisch gelegen. Es besteht aus mehreren Häusern, einem Haupthaus, einem großen Gästehaus und der alten Schmiede (einem kleinen Gebäude auf der anderen Straßenseite). Von der Suite bis zum Einzelzimmer sind alle Zimmerkategorien buchbar. Unser Hotelzimmer lag im Haupthaus, war geräumig und standardgemäß eingerichtet. Es hatte sogar einen kleinen Balkon. Das Bad muss in den Nullerjahren mal renoviert worden sein, den Fliesen nach zu urteilen. Es könnte einen kleinen Umbau zu einer bodenebenen Dusche vertragen. Die eingebauten Rollläden könnte man gegen Rollläden mit Fliegengittern tauschen, dann hätte man auch nicht so viele Mücken im Zimmer. Eine Klimaanlage wäre prinzipiell leicht nachrüstbar, muss aber nicht sein, wenn man die ganze Nacht die Fenster aufmachen könnte. Es gibt einen Aufzug und einen kleinen Wellnessbereich mit Fitnessraum im Keller vom Haupthaus.

Das Restaurant mit angeschlossenem Biergarten verfügt über mehrere getrennte Räumlichkeiten, so dass man nicht mit hunderten Leuten zusammen beim Essen sitzt. Es ist alles sehr persönlich. Hotelgäste können im Wintergarten essen und frühstücken. Das Schöne ist, jedes Zimmer hat während des ganzen Aufenthalt seinen eigenen Tisch, man muss also nicht nach freien Plätzen suchen, wenn man mal später zum Essen kommt. Das Frühstücksbuffet war das vielseitigste Buffet, was ich in einem Hotel je erlebt habe. Nicht mal in den großen Hotels hat man so eine Auswahl, die auch noch jeden Tag gewechselt hat. Das Abendessen ließ von der Qualität und Vielfalt ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Es war reichhaltig, schmackhaft und hübsch angerichtet. Das Speisenangebot von der Karte ist überwältigend, da hat man die Qual der Wahl. Es gibt Gerichte für Vegetarier und sogar für Veganer. Man müsste schon mehrere Wochen bleiben, um alles einmal gegessen zu haben. Preislich liegt es im mittleren Niveau, für die Qualität eigentlich schon überraschend günstig. Wenn man das 4-Gänge-Menü zum Zimmer mitbestellt, kommt man weit unter den Preis, den man einzeln für die Gänge zahlen würde. Und falls jemand denkt, die Portionen wären beim Menü kleiner: Nein, definitiv nicht.

Mehr als das Hotel und ein paar Bauernhöfe gibt es in dem Ort nicht. Es ist also sehr ruhig, bis auf die LKWs, die am Freitagmorgen das Hotel belieferten (aber die waren auch schnell wieder weg). Wichtig für E-Autofahrer, es stehen zwei öffentliche Ladesäulen neben dem Hotel und es gibt eine Bushaltestelle, wobei ich nicht sicher bin, ob da überhaupt noch ein Bus fährt. Mit den Öffentlichen ist das Hotel schwieriger zu erreichen, dafür gibt es genug Parkplätze und eine Fahrradgarage. Wer möchte, kann sein Auto gegen Aufpreis auch in einer Garage unterstellen. Wir haben fürs Parken nichts bezahlt. WLAN ist im ganzen Haus verfügbar und der Zimmerservice war auch tadellos.

Die meisten Urlauber waren mit dem Fahrrad oder Auto da, manche nur für eine Nacht, andere länger. Meist waren es ältere Paare, Familien oder Großeltern mit Kindern. Es ging international zu. Die Wirtsleute, allen voran die Seniorchefin, ging morgens und abends von Tisch zu Tisch, erkundigte sich nach dem Wohl der Gäste. Das Personal nahm sich immer Zeit für einen kleinen Schwatz mit dem Gast. Man hat das Gefühl, dass man zur Familie gehört. Die Organisation stimmt, trotz einer parallellaufenden Veranstaltung am Freitag hatten wir pünktlich und zeitnah unser Abendessen auf dem Tisch.

Fazit: Wir kommen gerne mal wieder hier her.

Tropfsteine und Burger

Quelle: Wikipedia

Man lernt nie aus. Obwohl ich aus einer Stadt mit einer Tropfsteinhöhle komme und mich seit Kindheit damit auskenne, wusste ich nicht, dass es Becherstalagmiten gibt. Eigentlich ist weltweit bisher nur einer bekannt, und der steht im Schulerloch bei Essing.

Nach dem wieder sehr reichhaltigen Frühstück checkten wir aus unserem Hotel aus und fuhren Richtung Kehlheim. Der Abschied fiel angesichts des Regens nicht allzu schwer. Wir machten uns auf einen regnerischen Tag gefasst, aber kurz vor Essing hörte der Regen plötzlich auf, die Straße war trocken und auf dem Parkplatz der Tropfsteinhöhle trafen wir zusammen mit den ersten Besuchern ein.

Was ich irgendwie nicht auf dem Schirm hatte; bis zum Eingang zur Höhle muss man erstmal zwanzig Minuten steil den Berg rauf. Zum Glück hatte ich die Bergschuhe angezogen. Allerdings kam ich nicht nur ins schwitzen, sondern keuchte angesichts des sehr steilen Anstiegs wie ein Asthmatiker. Das sollten die unten am Parkplatz unbedingt dranschreiben, damit man sich darauf einstellen kann. Es gibt zwar unterwegs ein paar wacklige Bänke, aber ältere Leute und Familien mit kleinen Kindern tun sich da schwer. Ich war froh, als ich vor dem Höhleneingang stand.

In der Höhle darf man nicht fotografieren, damit sich keine Algen auf den Tropfsteinen bilden. Ganzjährig herrscht eine Temperatur von 9 Grad in der Höhle, in der schon Neandertaler gelebt haben und Fledermäuse überwintern. Die »Räume« sind ziemlich groß. Der Größte soll einst eine Druiden-Schule gewesen sein, wobei das nicht schriftlich überliefert ist. Man kann es sich aber gut vorstellen. Die Tropfsteine sind eher klein, verglichen mit denen anderer Höhlen, das Highlight aber ist ein Becherstalagmit mit einem Meter Durchmesser. Da hat es mich dann doch geärgert, dass man nicht fotografieren durfte. Am Ende der Führung bekommt man eine tolle Lichtshow gezeigt, die auf die Wände des größten Raums projektiert wird und die von den gleichen Machern produziert worden ist, die auch bei den Schlosslichtspielen in Karlsruhe dabei waren.

Als wir nach einer halben Stunde wieder an Tageslicht kamen, ist wegen des Temperaturgefälles meine Brille beschlagen. Wir haben noch ein paar Fotos von oben auf den Main-Donau-Kanal gemacht und sind dann zum Auto gelaufen und weitergefahren. Denn wir hatten uns in Landshut mit einem Freund im »Ruff’s Burger« verabredet. Hier hatten wir im Frühjahr schon mal angehalten und Mittag gemacht. Wir sind zwar keine Burgerfans, aber das Restaurant hat auch anderes zu bieten. Die belgischen Pommes (doppelt frittiert) sind echt lecker und die Limonaden werden in coolen Bechern serviert.

Nach netten Gesprächen und einem Kaffee sind wir dann gen Heimat gefahren. Unterwegs hat es immer mal wieder geregnet, aber insgesamt war es angenehm warm. Wir waren beide ziemlich müde als wir angekommen sind und haben erstmal einen Powernap machen müssen.

Bier beim Hundertwasser

Gestern früh hat es geregnet. Wir haben erstmal alle Fenster und Türen aufgemacht, damit die warme Luft rausging. Gleich nach dem Frühstück hörte der Regen auf und wir sind nach Abensberg gefahren.

Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass in Abendsberg ein Hundertwasserhaus steht. Ein Kollege hat mich darauf hingewiesen, als ich ihm erzählte, wo wir hinfahren wollen. Die Brauerei Kuchlbauer in Abensberg hat nicht nur ein Hunderwasserhaus sondern auch einen Hundertwasser Turm. Den sieht man schon von Weitem durch die goldene Kuppel, die ein bisschen wie ein Ufo aussieht.

Wir waren früh dran, der Biergarten mit dem Turm war noch geschlossen, aber das Museum hatte gerade aufgemacht. Wir sind durch die Ausstellung gewandert, aber mir war es drinnen zu stickig. Durch die Feuchtigkeit in der warmen Luft konnte ich kaum atmen. So sind wir dann recht schnell wieder raus. Als wir gingen, standen die Leute schon bis vor die Tür. Man kann dort auch eine Brauereiführung mit Turmbesteigung buchen, aber allein beim Anblick des Turms war mir klar, dass ich wegen meiner Höhenangst dort nie hochklettern würde.

Wir sind dann durch die Altstadt von Abensberg geschlendert. Auch hier muss am Vortag irgendein Fest gewesen sein, denn die Innenstadt war schön geschmückt und für den Verkehr noch gesperrt. In einer Bäckerei kauften wir ein Brot und eine Chilistange, damit wir am Sonntagabend was zum Essen haben.

Bevor wir zum Auto zurückkehrten, haben wir noch den Gutschein auf unseren Eintrittskarten vom Hundertwasserhaus eingelöst – zwei Flaschen Bier. Ein nettes Mitbringsel, da wir selbst ja kein Bier trinken. Übrigens, man durfte im Museum keine Fotos machen und von außen war das Hundertwasserhaus leider teilweise eingerüstet. Ich habe dann einfach das Plakat vor dem Eingang fotografiert.

Als wir weiterfuhren kam so langsam die Sonne raus. Und in Kehlheim war es dann schon wieder richtig heiß. Auf dem Markt in der Innenstadt standen Marktstände, an denen man Obst, Gemüse, Käse und Fleisch kaufen konnte. Wir haben uns ein paar Erdbeeren zum Naschen gekauft. Anschließend sind wir über die Donaubrücke, weil ich von da unbedingt noch ein Bild von der Befreiungshalle machen wollte. Auf der anderen Seite ist ein McDonalds in dem wir einen Cappuccino und ein Eis gegessen haben, bevor wir wieder zurückgelaufen sind.

Auf der Donau warteten schon die Passagierschiffe auf die Besucher, es war ziemlich viel los als wir an der Anlegestelle vorbei auf den Donauradweg unterwegs waren. Eigentlich wollte ich noch bis zum Donaudurchbruch laufen, aber meine Füße bestehen nach den Tagen inzwischen mehr aus Blasen, als aus etwas anderem. Meine Schuhe sind nämlich kaputtgegangen und so musste ich die Sandalen anziehen, die immer reiben. Für die Turnschuhe war es definitiv zu warm. Letztendlich sind wir etwa einen Kilometer weit an der Donau entlanggegangen und dann wieder umgekehrt. Mit dem Fahrrad ist die Strecke natürlich leichter zu bewältigen. Das machen wir vielleicht irgendwann nochmal.

Nach 14 Uhr sind wir ins Hotel zurückgefahren und ich habe erstmal meine Füße verarztet. Eine der Blasen war beim Laufen geplatzt und tat höllisch weh. Ich habe mich dann erst zum Abendessen wieder in die Schuhe getraut. Zum Essen gab es Champignonsuppe, Salat, Seezunge aus dem Atlantik und als Dessert, ein Schokoladensouflee mit Kaffee-Eis und Paradiescreme. Dieses Mal mussten wir sehr lange auf das Dessert warten, weil viele Gäste erst spät zum Abendessen gekommen sind. Außerdem habe ich anschließend noch die Rechnung bezahlt. Deshalb fiel der Abendspaziergang etwas kürzer aus als geplant. Meine Füße waren dankbar darüber.

Wir saßen noch lange auf dem Balkon und haben den Schwalben zugesehen und den Sonnenuntergang beobachtet.

Durchs wilde Altmühltal

Nach einem sensationellen Frühstück im Hotel (es gab sogar Weißwürste) brachen wir auf, um das Altmühltal zu erkunden.

Zuerst fuhren wir am Main-Donau-Kanal entlang nach Beilngries. Unterwegs bremste uns eine Baustelle mit Umleitung zwar etwas aus, aber wir fanden einen Schleichweg und kamen gut an. Dort machten wir einen großen Standrundgang, der übrigens exzellent ausgeschildert ist. Viele schöne alte Häuser Kirchen und Wehrtürme gibt es dort zu bestaunen. In den Straßen und auf den Plätzen war einiges los. Überall hingen bunte Papierlampions, es musste vor kurzem eine Veranstaltung stattgefunden haben.

Auf dem Rückweg bummelten wir durch einen Park, der am Ufer der Sulz gelegt war und in dem es eine Kneippanlage und einen Barfußweg gab.

Als nächstes fuhren wir nach Greting. Hier halten wir immer an der Raststätte neben der Autobahn um unser Auto zu laden. Aber im Ort selbst waren wir noch nie. Allerdings war es schon ziemlich heiß und der kleine Ort wirkte wie ausgestorben. Die Hitze staute sich zwischen den alten Gemäuern und wir rasteten nur kurz an einem kleinen Bach, dessen Kneippanlage nicht ganz so einladend aussah wie die in Beilngries. Dann kehrten wir zum klimatisierten Auto zurück.

Von Greting aus fuhren wir über schmale Straßen an der Altmühl entlang nach Kinding und weiter nach Kipfenberg,  vorbei an Gelbelsee und durch Denkendorf. Jeder der Orte ist sicher sehenswert, aber bei über 30 Grad Hitze macht Sightseeing nicht so viel Spaß. Die Landschaft aus dem Auto heraus zu bewundern, ist aber auch nicht verkehrt. Jetzt wissen wir endlich, wie es abseits der A9 aussieht.

Von Denkendorf fuhren wir quer übers Land durch kleine Ortschaft und Hopfenfelder nach Riedenburg. Der Ort liegt am Main-Donau-Kanal und hat eine schöne Burg mit einem Falkner. Ein Parkplatz (wenn auch ohne Schatten) war schnell gefunden. Wir spazierten am Ufer entlang bis zu einer Anlegestelle und setzten uns dann in ein Café. Bei einem Cappuccino beobachteten wir, wie ein großes Passagierschiff anlegte. Kuchen oder Eis bestellten wir nicht, weil a die Wespen uns ohnehin schon umschwärmten und b abends wieder ein reichhaltiges 4-Gänge-Menü auf uns wartete.

Am Nachmittag ruhten wir uns ein wenig aus und gingen dieses Mal schon halb sechs zum Abendessen. Es gab Bretznknödelsuppe, Salat mit Lachshäppchen, als Hauptspeise hatte ich das vegane Kartoffelcurry mit Kokosmilch und mein Mann die Knödelvariationen. Zum Abschluss servierte man uns noch geschichtete Pfannkuchen mit Ananas und eine gefüllte Eiskugel die mit Baiser-Stücken ummantelt war. Danach war ein längerer Spaziergang fällig. Wir spazierten eine sehr große Runde um den Ort und saßen dann so lange draußen auf dem Balkon, bis die Sonne untergegangen war.

In der Nacht war es wieder ziemlich warm im Zimmer und die Mücken kannten kein Erbarmen. Meine Beine sehen aus wie Streuselkuchen.

Spontaner Kurzurlaub

Weil der Feiertag am 15.8. auf einen Donnerstag fiel, kam uns die Idee über das verlängerte Wochenende irgendwo hinzufahren.

Ich wollte schon immer Mal ins Altmühltal und bin noch nie in Kelheim gewesen. Also buchten wir spontan ein 3-Sterne-Landhotel dort in der Nähe.

Am Donnerstagvormittag fuhren wir los und brauchten bis Kelheim etwa zweieinhalb Stunden. Zuerst besuchten wir die Befreiungshalle. Der Parkplatz unter den Bäumen mitten im Wald kostet zwar 2,50 Euro aber dafür kann man den ganzen Tag dort stehen. Die Befreiungshalle wirkt schon von außen ziemlich monumental von innen ist das Gebäude noch überwältigender.

Anschließend wollten wir runter zur Donau laufen und dort entlang bis zum Donaudurchbruch. Allerdings war der Weg, den mir das Handy angezeigt hat, gesperrt. Wir hätten bis nach Weltenburg laufen können, das war uns dann aber zu eintönig, weil der Weg nur durch den Wald führte und man vom Fluss nichts sehen konnte. Also gingen wir zurück und fuhren stattdessen zu, Kloster Weltenburg.

Das Parken auf dem dortigen Parkplatz kostet 4,50 Euro und auf dem einzigen schattigen Platz standen wir in einer Pfütze. Es war irrsinnig heiß als wir an der Donau entlang zum Kloster gingen. Mit uns waren viele Leute unterwegs. Einige badeten trotz der Strömung in der Donau oder paddelten mit dem Sup darauf herum.

Direkt am Kloster ging es zu wie im Biergarten im Englischen Garten. Hunderte von Menschen saßen im Biergarten im Klosterhof oder tummelten sich auf dem Gelände. Es war laut und geschäftig. Auf dem Weg zur Anlegestelle kamen uns Menschenmassen entgegen, die gerade aus einem Boot gestiegen waren. Ich kam mir vor wie in der Kaufingerstrasse in München.

Da es gefühlt immer heißer wurde und immer voller, drehten wir um und gingen schnellstmöglich zum Auto zurück. Auf uns wartete ein tolles 3-Sterne-Hotel bei Riedenburg in dem wir kurze Zeit später mit einem Cappuccino empfangen wurden.

Wir ruhten uns erstmal aus und gingen anschließend zum Abendessen. Da ich ein Komplettpaket gebucht habe, bekamen wir ein 4-Gänge-Menü vom Feinsten aufgetischt. Es gab Brennesselschaumsuppe, Salatbuffet, jeder konnte sich ein Hauptgericht von der Karte wählen (ich nahm den Wildtopf mit Hirsch) und als Dessert gab es Tonkabohnencreme mit Himbeersorbet und Pflaumenkompott. Als wir gegen 20 Uhr fertig waren, ging nichts mehr in mich rein. Wir machten noch einen kurzen Spaziergang durch den Ort, bevor es zu dunkel wurde.

Die Nacht schlugen wir uns dann mit den Mücken und der Hitze herum. Das ist halt so, wenn man auf dem Dorf Urlaub macht. Dafür saßen wir nachts eine Stunde draußen auf dem Balkon und bewunderten den Sternenhimmel.

Mehr Kilometer zum gleichen Preis

Vergangenes Wochenende hatte ich mal wieder viel Spaß mit der Deutschen Bahn.

Am Freitag war mein Karma miserabel. Das ging schon so los, dass meine Zugverbindung schon vor Wochen gecancelt wurde. Ich suchte mir also eine Neue, doch als ich am Freitag morgen 6 Uhr relativ kurzfristig zum Bahnhof kam, war noch keine Regionalbahn (RB) bereitgestellt worden. Ich entschied, mit dem IC zu fahren, obwohl die RB wenige Minuten zuvor endlich abgefahren war. Der IC würde die RB auf der Strecke überholen, und so war es auch. Allerdings ergab sich daraus eine Verspätung von 15 Minuten und dann gab es auch noch eine Signalstörung bei Rosenheim, weswegen der ICE in München ohne mich abfuhr.

Ich suchte mir also eine neue Verbindung raus und musste feststellen, dass der nächste ICE nach Nürnberg erst eine Stunde später fuhr (Regionalbahnen fuhren gar nicht). Ich wartete also eine Stunde am Münchner Hbf. Zumindest fuhr dann der ICE pünktlich ab und kam auch pünktlich an.

Als ich aber in Nürnberg ans Gleis kam, von dem mein Anschluss-IC fahren sollte, stand der nicht in der Anzeige. Zum Glück hat man sein Smartphone, ohne das Zugfahren überhaupt nicht mehr möglich ist, und siehe da; der IC fiel aus, ebenso wie der RE mit dem ich normalerweise fahre. Schuld waren Bauarbeiten am Gleis in Nürnberg und ein Stellwerksausfall bei Bamberg.

Laut Fahrplan sollte zehn Minuten später eine RB nach Coburg abfahren. Am Gleis hatten sich schon hunderte Leute versammelt, aber nachdem sich zwanzig Minuten später immer noch nichts getan hatte, es keine Durchsage gab und sich auch keine Bahnbeamten blicken ließen, beschloss ich mit dem nächsten ICE nach Erfurt zu fahren. Der stand auch schon bereit und ich stieg ein. Er fuhr dann auch relativ pünktlich ab. Doch als ich aus dem Fenster sah, kam mir die Gegend reichlich unbekannt vor. Der Blick ins Smartphone offenbarte, die Strecke nach Bamberg war komplett gesperrt und der Zug wurde über Würzburg und Schweinfurt umgeleitet. Die Durchsage zur Umleitung kam allerdings erst, als wir eine geschlagene halbe Stunde in Rottendorf bei Würzburg auf dem Bahnhof warten mussten.

Nach einem weiteren Zwischenstopp in Coburg kam der ICE mit 111 Minuten Verspätung endlich in Erfurt an, wo ich dann wieder fast eine Stunde warten musste, weil die RB nach Saalfeld gerade abgefahren war. Inzwischen war es 14 Uhr. Als ich endlich in Saalfeld ankam, war es 16 Uhr und ich zehn Stunden unterwegs. Für eine Strecke, die ich mit der Bahn schon mal in viereinhalb Stunden gefahren bin und für die ich normalerweise fünf bis sechs Stunden brauche.

Ist ja schön, das die Deutsche Bahn uns Bahnfahrern mehr Kilometer zum gleichen Preis spendiert, aber mir wäre es lieber, wenn ich nicht stundenlang in Zügen (ohne funktionierendes WC oder Klimaanlage) und an Bahnhöfen verbringen müsste. Ich kann verstehen, dass es inzwischen Leute gibt, die Angst haben mit der Deutschen Bahn zu fahren.

Übrigens, die Stellwerksstörung dauerte bis zum Samstagnachmittag. Erst dann lief der Verkehr langsam wieder an. Am Montag hat es auf der Rückfahrt einigermaßen geklappt. Ich war knapp sechs Stunden unterwegs und habe dabei noch zwei Shoppingtouren am Nürnberger und Münchner Hbf einlegen können.

Beben ohne Substanz

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 335 – »Mondbeben« von Lucy Guth und Michael Tinnefeld

Unerklärliche Beben erschüttern den Mond und hinterlassen in der Kuppelstadt Selene City Chaos und Zerstörung. Eine Biochemikerin und ein Statiker machen sich zusammen mit Lia Tifflor und Gucky auf die Suche nach Überlebenden und nach Laumae, dem Jungen mit den blauen Haaren, der offensichtlich der Auslöser der Beben ist. Als schließlich auch die Energieversorgung ausfällt, dringen sie zusammen mit Nathalie Rhodan da Zoltral, Sophie und Laura Bull-Legacy in den Untergrund des Mondes vor, um nachzusehen, warum die Fusionsreaktoren ausfallen.
Derweil versuchen Perry Rhodan, Reginald Bull und Thora auf den Mond zu gelangen, der nach wie vor in NATHANs Sperrschirm gehüllt ist. Unter Einsatz ihres Lebens erreichen sie in Selene City und begeben sich in den Untergrund. Dort treffen sie auf die Gruppe um Nathalie und Gucky, gerade als Laumaes Aktivitäten drohen, dem Mond einen neuen Krater hinzuzufügen. In dem Moment schlägt ein keilförmiges Raumschiff in die Kuppel von Selene City ein. Es scheint, als ob Amtranik und die Horden von Garbesch ihren Feldzug gegen die Terraner gestartet haben.

Ein Beben hat der Roman bei mir leider nicht ausgelöst. Die Vorgeschichte um die Biochemikerin und den Statiker nimmt fast die Hälfte des Romanes ein. Zweifellos gibt es einen zentralen Konflikt zwischen den beiden. Sie ist eine Immune und er ein ehemaliger Aphiliker, der ihre Mutter auf dem Gewissen hat. Das alles ist auch gut und glaubhaft geschildert, aber nach dem furiosen Roman von Rainer Schorm, war man gespannt, wie es weitergeht mit NATHAN, Monol und der drohenden Symaios. Da wirken die Rettungsmissionen und die Suche nach Laumae eher wie Hemmnisse. Es hilft leider auch nicht, dass der Weltenbau phantastisch ausgedacht ist.

Es ist kaum auszumachen, wer von den beiden Autoren welchen Part geschrieben hat, das ist insofern lobenswert, weil sich der Roman über weite Strecken sehr homogen liest. Ich tippe mal darauf, dass Lucy für die Kapitel mit Gucky zuständig war und Michael Tinnefeld für das Drama zwischen der Biochemikerin und dem Statiker. Ich mag mich aber auch täuschen.

Den vielen wechselnden Perspektiven aus denen erzählt wurde, ist dagegen schwieriger zu folgen. Außerdem hatte ich Schwierigkeiten mit der Fülle an Figuren, die so schnell wie sie auftauchen auch wieder verschwinden. Hin und wieder beschlich mich das Gefühl, dass in manchen Szenen etwas fehlt, weil die Handlung vor allem am Ende sprunghaft wechselt.

Die drei Kapitel mit dem Team Perry Rhodan sind teilweise falsch getimed und wirken in der Geschichte irgendwie fehl am Platz. Ich wünschte die Autoren hätten sich mehr auf diese Figuren konzentriert und die eine oder andere sinnlose Rettungsaktion ausgelassen. Dabei stellt sich mir die Frage, warum ausgerechnet Zivilisten aktiv bei der Rettung von Verschütteten und bei der Suche nach Laumae einbezogen werden? Gibt es auf dem Mond kein anderes Personal dafür?

»Mondbeben« ist kein Füllroman in dem Sinne, aber er bringt die Handlung nur gegen Ende ein paar Schritte voran. Das lange Vorspiel um den Aphiliker und seine Schuldgefühle ist toll geschrieben, passte an dieser Stelle der Staffel aber nicht so richtig.

»The Acolyte« oder die Entweihung der Jedis

Drehort: Ribeira da Janela

Ich habe Disneys neueste Star Wars-Serie gesehen und das, obwohl ich zuvor gewarnt wurde.
Letztendlich hatte ich es mir schlimmer vorgestellt, aber so richtig toll fand ich weder die Geschichte noch die Darsteller. Ich glaube zu verstehen, was man mit der neuen Serie bezwecken bzw. zeigen wollte, aber so richtig hinbekommen haben es die Produzenten, Regiesseure und Darsteller meiner Meinung nach nicht. Ich habe unlängst gelesen, dass die bei Disney+ als Serien erscheinenden Konzepte ursprünglich mal als Kinofilme angedacht waren. Das würde erklären, warum der Plot so ausgewalzt wirkt. Trotz der beiden Rückblenden-Episoden hätte man die Geschichte kürzer und knackiger erzählen können.

Doch zunächst zur Einordnung: »The Acolyte« spielt 100 Jahre vor »Episode Eins«, quasi zur Hochzeit der Republik und des Jediordens. Das ist optisch ganz gut gelungen, denn die bekannten Orte wie Courusant schauen weniger entwickelt aus, als später (weniger Hochhäuser). Es wird die Geschichte von Zwillingsschwestern erzählt, die von Hexen aufgezogen wurden und in deren Macht-Kult aufgenommen werden sollen. Kurz davor werden sie aber von einer Gruppe Jedis entdeckt, die die machtsensitiven Kinder lieber selbst ausbilden wollen. Es kommt zur Auseinandersetzung zwischen den Hexen und den Jedis bei denen die Mutter der Mädchen von einem Jedi getötet wird, und eines der Mädchen scheinbar ebenfalls stirbt.
Die verbliebene Schwester wird von den Jedis mitgenommen und erhält eine Ausbildung zur Jedi, die sie aber nicht abschließt. Viele Jahre später werden die Jedi, die bei den Ereignissen um die beiden Schwestern dabei waren, einer nach dem andern ermordet. Es stellt sich heraus, dass auch die andere Schwester überlebt hat, von einem Sith ausgebildet wurde und sich nun an den Jedis rächt.

Drehort: Feenwald (hier ohne Nebel)

Wie die Geschichte nach acht Folgen endet, erzähle ich an dieser Stelle nicht, das mag jeder für sich selbst herausfinden. Ich fand die Lösung ungewöhnlich, wenn auch nicht befriedigend.
Die Problematik der Serie stellt sich folgendermaßen dar: Bisher galten die Jedis als Heilige. Sie waren immer die Guten, die Helden ohne Fehl und Tadel, die sich selbstlos opferten. Nach ihrer Auslöschung durch Darth Vader wurden sie zu einem Mythos, der sie beinahe zu Göttern werden ließ, vor allen bei jenen Star Wars-Fans, für die bei einem Star Wars-Film immer ein Jedi dabei sein muss. »The Acolyte« kratzt nun an diesem Image. Die Jedis hier sind selbstzufrieden und überheblich. Sie wirken allesamt unsympathisch und berechnend. Es wird gezeigt, das auch Jedis nicht unfehlbar sind, was ja an sich nicht schlecht sein muss. Aber … die Geschichte mit den Hexen wirkt reichlich konstruiert. Woher kommen sie? Warum wurden sie zuvor nie erwähnt (außer bei der vorletzten Star Wars-Serie »Ashoka«)? Es scheint, als wolle man hier das Universum erweitern und gezielt auf Fantasy-Elemente setzen. Da Star Wars eher Fantasy als Science Fiction ist, mag das in Ordnung gehen. Mein Fall ist es aber nicht.
Wesentlich schlimmer finde ich, dass in der Serie viel zu viel gekämpft und viel zu wenig geredet wird. Eine Action-Sequenz reiht sich an die nächste, ein Lichtschwertkampf an den anderen. Ich habe diesen Lichtschwertgemetzeln nie etwas abgewinnen können. Wem das gefällt, der kommt bei »The Acolyte« voll auf seine Kosten, denn manche Episode besteht ausschließlich aus Kampfhandlungen.
Mein ganz persönliches Highlight sind die Landschaftsaufnahmen. Im Gegensatz zu Serien wie »The Mandalorien« wurde »The Acolyte« nicht ausschließlich im Studio gedreht, sondern an Schauplätzen auf Madeira. Hier drehte man sogar an meinem Lieblingsort im Ribeira da Janela, den ich dieses Jahr erst wieder besucht habe. Jetzt weiß ich auch, warum da plötzlich ein Geländer ist, das ist in der Serie nämlich sehr präsent. Außerdem wurde oberhalb im Feenwald und in Porto Moniz gedreht. Ich finde es cool, wenn man in Filmen Orte wiederentdeckt, die man kennt.

Fazit: Man muss »The Acolyte« nicht gesehen haben. Die Serie kommt dramaturgisch und intellektuell nicht annähernd an meine Lieblings-Star-Wars-Serie »Andor« heran. Wer sich an Action-Szenen und choreografierten Lichtschwertkämpfen sattsehen möchte, ist hier genau richtig. Aber Achtung! Die Jedis kommen in der Serie ziemlich schlecht weg.

»Dallas« im Weltraum …

… das dachte ich, als ich das Manuskript der FanEdtion 25 zum ersten Mal gelesen habe.

Im Perryversum schreiben wir das Jahr 2023 und Roland Triankowski stellt die junge Anna Cardif in den Mittelpunkt seines Romans. Sie stammt aus einer reichen Industriellenfamilie und bekommt zu ihrem 18. Geburtstag ein Raumschiff »geschenkt«. Zumindest darf sie es auf einen von ihr ausgesuchten Namen taufen. Wie der Autor die Geschichte der Familie erzählt und wie Anna und ihre Familie dargestellt werden, erinnerte mich stark an die amerikanische TV-Serie »Dallas«. Das hat der Autor sicher auch beabsichtigt. Was Anna auf dem Jungfernflug »ihres« Raumschiffs so erlebt, dass ist nochmal eine ganz andere aber nicht weniger spannende Geschichte. Und wer sich bei PERRY RHODAN ein wenig auskennt, ist bei bei dem Namen Cardif sicher hellhörig geworden. Wie und was dahinter steckt, das verrate ich natürlich nicht. Davon sollte sich jeder selbst ein Bild machen.

Die letzten drei Monate haben der Autor und ich an dem Text gefeilt, um daraus einen richtig guten Roman zu machen, was uns hoffentlich auch gelungen ist. Andreas Schmal hat dann noch ein passendes Titelbild hinzugesteuert und nun ist die FanEdition im Druck und wird bei den 5. PERRY RHODAN-Tagen in Braunschweig zum ersten Mal erhältlich sein. Ab dann ist sie auch im Shop der PRFZ erhältlich.

Ein Kuriosum am Rande. Bei der Zusammenstellung der Biografien für die Anzeige ist mir aufgefallen, dass wir alle – der Autor, der Grafiker des Titelbildes und ich als verantwortliche Redakteurin – im Jahr 1974 geboren wurden. Was für ein Zufall! Das gibt es auch nicht so oft.