Ein NEO zum Abgewöhnen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 364 – »Fluchtpunkt Stato« von Ruben Wickenhäuser

Perry Rhodan und seine Gefährten sind mit der TAREK VOOR und Roctin-Par, dem Anführer einer larischen Oppositionsgruppe, auf der Flucht vor Hotrena-Taak. Immer wieder können sie die Larin und ihre Flotte abschütteln und gelangen schließlich nach Nai-Karaash. Im Orbit des Planeten ist das Stato stationiert. Damit könnten sie zurück ins Einsteinuniversum gelangen, um die Erde vor der Invasion der Laren warnen. Doch zuvor benötigen sie einen Chrono-Korrelator, den sie aus dem von den Keloskern betriebenen Stato holen müssen, ohne das es Hotrena-Taak auffällt.
Währenddessen lockt die Larin Gucky in eine Falle und versucht den Ilt für eine Spezialeinheit der Laren zu begeistern. Doch trotz Manipulationen an Guckys Gehirn lässt sich der Mausbiber nicht überzeugen. Als Hotrena-Taak dann Rhodan und seine Gefährten stellt, bietet sie ihnen Guckys Rückkehr sowie freies Geleit an, sofern Aveline Celestaris sich ihr anschließt. In dem Moment greifen Roctin-Pars Rebellen, die Kanarshul, an. Auf der Flucht geht Aveline verloren, vermutlich setzte sie sich ab, um Gucky zu retten, denn der taucht wenig später schwer angeschlagen bei Rhodans Gruppe auf.
Perry, Thora, Nathalie und Gucky können mit Roctin-Par fliehen. Letzterer kann seine Leute jedoch nicht kontaktieren und so werden sie zur Zielscheibe der Karnasuhl. Die Rebellen lassen auch dann nicht von ihnen ab, als sie in den Stato einfliegen. Im Gegenteil sie beschießen den Stato, so dass der Transfer zurück in die Milchstraße zu scheitern droht.

Mann, Mann, Mann! Ich wusste schon, warum ich die Lektüre des Romans wochenlang vor mir hergeschoben habe. Letztendlich kam es noch schlimmer als gedacht. So einen langweiligen Roman mit unglaubwürdiger Handlung habe ich lange nicht gelesen. Da wurden so viele althergebrachte Versatzstücke in einen Topf geworfen, umgerührt und aufgekocht, dass am Ende nur noch ein fader Brei übrigblieb. Der Autor hat gefühlt hundert Ausreden, warum das eine funktioniert und das andere nicht. Dinge, die in den Romanen zu vor nie erwähnt wurden, gingen plötzlich kinderleicht und das was zuvor ganz einfach war, ging plötzlich nicht mehr. Zum Beispiel die Kommunikation von Roctin-Par mit den Schiffen der Karnashul. Auch nimmt der Laren-Rebell plötzlich ein Medikament, dass ihm die Möglichkeit gibt, in den Einsteinraum zu wechseln. Echt jetzt? Wozu brauchen die Laren dann die Klonarmee, wenn sie ihre Soldaten einfach nur mit dem Zeug behandeln müssten?

Dazwischen erleben wir ausgedehnte Raumschlachten, ein Besuch in einer von den Keloskern gebauten Raumstation inklusive der dazugehörigen psychedelischen Wahrnehmungen. Und natürlich müssen sich Perry und Co mal wieder durch einen Dschungel kämpfen. Nichts, was man nicht schon hunderte Male bei NEO gelesen hätte. Selbst wenn die Beschreibungen ausufernd blumig geschrieben sind, können sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Geschichte bzw. der ganzen bisherigen Staffel an einer zündenden Idee fehlt, von einem roten Faden ganz zu schweigen.

Einziger Lichtblick waren die Dialoge zwischen Gucky und Hotrena-Taak und selbst hier hatte ich das Gefühl, das die Larin überhaupt nicht verstanden hat, wie die Menschen ticken. Und das obwohl sie offensichtlich schon lange Informationen über die Menschheit sammelt. Woher sie das weiß und wie sie an diese Informationen gelangt ist, erfahren wir selbstverständlich nicht. Auch nicht, warum die Kelosker den Angriff der Karnashul nicht abwehren, warum sich die Rebellen überhaupt gegen ihren Anführer stellen und warum Roctin-Par nicht bemerkt, dass er nun schon zum dritten Mal von seinen eigenen Leuten verraten wurde.

Zwischenzeitlich gerieten einige Mitglieder von Perrys Team erzählerisch in Vergessenheit. Nathalie verschwand zeitweise fast vollständig aus der Handlung bzw. war nur noch Stichwortgeberin. Das Aveline Celestaris nun zurückbleibt, scheint für Rhodan und seine Familie kein Problem zu sein. Wäre Gucky nicht bewusstlos, hätte er sicher nicht zugelassen, dass sie ohne die Umbrakinetin die Rückreise in ihr angestammtes Universum antreten.

»Fluchtpunkt Stato« ist ein Roman, bei dem so viele negative Dinge zusammenkommen, dass es die Leistung des Autors nicht mehr rausreißen kann. Ich musste mich zusammenreißen, dass ich die 33 Kapitel (!) nicht einfach quergelesen habe. So erreicht man sicher keine Neuleser und man verliert zudem die treuen Fans.