Arbeitsurlaub und ein Ausflug nach Speyer

Dass in den vergangenen beiden Wochen hier nichts passierte, lag daran, dass ich Urlaub hatte. In der ersten Woche haben wir das Schlafzimmer renoviert und mein Mann hat die Decke im Bad gestrichen.

Am Freitag sind wir dann nach Sinsheim zu Bekannten gefahren. Wir sind erst am frühen Nachmittag losgekommen, weil uns mein Schwiegervater noch zu seinem Geburtstagsessen eingeladen hatte. So waren die Straßen schon ziemlich voll. Auf der A99 stockte es zunächst, dafür gings auf der A8 einigermaßen zügig voran. Es war zwar viel Verkehr, aber es gab keinen Stau. Der kam dann erst nach Ulm, weshalb wir von der Autobahn fuhren und erstmal einen Ladestopp beim ALDI machten und eine Kaffee bei McDonalds in Dornstadt tranken. Von da fuhren wir dann über die Bundesstraße, obwohl das Navi trotz Stau uns immer wieder auf die Autobahn zurückleiten wollte. Als wir uns dann eine halbe Stunde in Geißlingen an der Steige durch den Verkehr quälten, wussten wir auch warum. Bis Stuttgart gings dann wieder zügig, aber bis wir durch Stuttgart durch waren, hat es auch wieder gedauert. Wir sind dann über die A81 und die A6 gefahren, obwohl wir eigentlich über die Landstraße fahren wollten. Aber es war schon spät und wir wollten nicht noch länger unterwegs sein.

Am Samstag morgen sind wir dann nach Speyer zum Science-Fiction-Treffen ins Technik-Museum gefahren. Wir waren früh dort, aber der Ansturm auf die Parkplätze war schon groß. Auf dem großen Parkplatz am Dom parkten wir dann kostenlos, weil wir ein E-Auto haben. Vorm Museum hatten sich zwei lange Schlangen gebildet, wobei keiner wusste, welche Schlange für was war, für Leute mit Online-Ticket und für die ohne. Aber das war am Ende egal, denn man konnte auch drinnen noch Tickets kaufen. Man wurde nur vorher kontrolliert, was man so dabei hatte. Echte Waffen und Wasserflaschen aus Glas waren verboten, weshalb mein Mann wieder zurück ans Auto musste. Das hätte man vielleicht vorher mal kommunizieren müssen. Das steht nämlich nicht in der Hausordnung auf der Internetseite.

Drinnen tummelten sich bereits viele kostümierte Fans. Vorwiegend waren es Kostüme aus Star Wars und Star Trek. Auch wir trugen unsere Star Trek-Uniformen. Obwohl ich besser meine Kolinahr-Robe angezogen hätte. Denn es war doch recht frisch an dem Morgen. Vor der Raumfahrthalle wurde gerade eine Szene aus einem Star Wars-Film von Fans gespielt. Wir nutzten den Seiteneingang und gingen gleich die Perry-Fans vom Mannheimer Stammtisch besuchen. Die halten seit einigen Jahren hier die Fahne für PERRY RHODAN hoch. Beim Bummel durch die Halle trafen wir viele bekannte Gesichter aus der Fanszene, sowohl von PERRY als auch von Star Trek. Wir fuhren auch mit dem Aufzug aufs Dach und genossen den Blick auf das Getümmel. Später aßen wir eine Pizza, die überraschend lecker geschmeckt hat und schauten uns auf dem Gelände um. Schließlich gibt es hier viele Flugzeuge, Autos und Schiffe zu sehen. Mein Mann stieg sogar die Stufen zur 747 hoch. Ich blieb wegen meiner Höhenangst lieber unten. Mir war schon beim ersten Besuch vor zehn Jahren in dem Flieger schlecht geworden.

Nach der großen Parade am Nachmittag fuhren wir wieder zurück nach Sinsheim. Unterwegs luden wir noch das Auto beim ALDI in Rauenberg auf und aßen dort etwas beim McDonalds. In Sinsheim fielen wir dann auch bald todmüde ins Bett. Mein Smartphone vermeldete für den Tag 17.000 Schritte.

Am nächsten Morgen ging ich in der früh erstmal Nüsse sammeln. Da sind meine Eichhörnchen-Gene wieder mit mir durchgegangen. Ich kann an keinem Nussbaum mit Nüssen vorbeigehen, schon gar nicht jetzt im Herbst. Auf dem Dorf bei Sinsheim gab es so viele und weil es auf der Streuobstwiese dort auch so schöne Apfelbäume gab, habe ich auch ein paar Äpfel mitgenommen. Aus denen machte ich im Laufe der Woche noch Apfelmus.

Anschließend sind wir in Richtung Thüringen aufgebrochen. Die Auffahrt auf die A6 war gesperrt, also lotste uns das Navi über die Dörfer. Wir haben aber dann gleich die Gelegenheit genutzt und haben abgekürzt, in dem wir direkt bis zur A81 gefahren sind. Der Sonntägliche Verkehr hielt sich in Grenzen, so dass wir beim Autobahnhopping A81, A3, A7, A70 und A71 ganz gut durchkamen. Der Tipp auf der B19 durch Würzburg durchzufahren um abzukürzen, hat wegen diverser Baustellen nicht so gut geklappt. Geladen haben wir dann erst in Zella-Mehlis. Die haben in einem Gewerbegebiet gleich neben der Autobahn 68 Ladepunkte und die werden auch ziemlich gut angenommen. Bei der TEAG kostete die Kilowattstunde in diesem Monat auch nur 39 Cent. Dafür waren wir im danebenliegenden McDonalds zum Mittagessen. Ich kann sagen, dass mein Bedarf an Fast Food von McDonalds ist jetzt erstmal für die nächsten Monate gedeckt ist.

Die Woche bis zum Feiertag verbrachten wir in Saalfeld. Es war sehr arbeitsintensiv. Ich hatte ein paar Arzttermine ausgemacht und wir haben für meine Eltern eingekauft, gewaschen, geputzt und mal wieder viel altes Zeug entsorgt. Außerdem haben wir noch im Wochenendhaus dem Nachbarn geholfen, der unsere Hecke geschnitten hat, das Grünzeug zusammenzurechen. Nach den drei Stunden war ich fix und alle. Das Schönste war jedoch, dass ich jeden morgen im Hof Nüsse von unserem Nussbaum auflesen konnte.

Die Rückfahrt am Freitag ging einigermaßen problemlos. Es war nur morgens so richtig kalt und neblig. Stellenweise zeigte das Auto Temperaturen unter Null Grad an. Dann kam aber die Sonne raus und es wurde sukzessive wärmer. Hinter Regensburg war dann die A93 dicht, weshalb wir abfuhren und uns das Navi über die Dörfer zur B15n lotste. Da lernt man Orte in Bayern kennen, durch die man nie gekommen wäre. Oder kennt jemand von euch das Schloss Haus (Neueglofsheim). Nach einem Ladestopp beim ALDI in Landshut und einem Imbiss im Ruff’s Burger (die Süßkartoffel-Pommes dort sind spitze), waren wir am Nachmittag endlich wieder zu Hause.

Urlaub kann man die zwei Wochen eigentlich nicht nennen, aber es war zumindest eine Abwechslung vom Arbeitsalltag. Ich freue mich trotzdem morgen wieder auf die Kollegen im Büro und die Arbeit, das ist weniger stressig.

Und plötzlich war es dunkel

Wir hatten gerade die ersten zwölf Minuten von »Elio« gesehen, da flackerte das Licht und der Strom fiel aus. Ein Blick in den Sicherungskasten offenbarte, dass alle Sicherungen drin waren. Im Hausflur hörte ich schon die Nachbarn reden. Offenbar war im ganzen Haus der Strom weg.

Ich machte im Bad den Rolladen hoch und stellte fest, dass auch die Straßenlaternen nicht brannten. Bis auf das Käsewerk war rundum alles dunkel. Vor dem Haus hatte sich schon die halbe Nachbarschaft mit Taschenlampen versammelt. Wir gesellten uns dazu. Alle rätselten wieso bei uns der Strom ausgefallen war. Denn während die Kirche noch angestrahlt wurde und in der Gasse beim Käsewerk die Straßenleuchten brannten, lag der Rest des Ortes in kompletter Dunkelheit.

Nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an die ungewohnte Dunkelheit gewohnt und ich erkannte, was mir in den bisherigen Nächten verborgen geblieben war. Über uns strahlte ein so klarer Sternenhimmel, wie man ihn selten sieht. Im hellen Band der Milchstraße konnte man sogar die Dunkelwolken erahnen. Es war phantastisch. Endlich konnte ich meinem Mann den Kleinen Wagen zeigen und andere Sternbilder, die man sonst nur mit Mühe erkennen kann.

Als wir auf der Wiese hinterm Haus in den Himmel guckten, strich plötzlich etwas um meine Beine. Mann, bin ich erschrocken. Es war aber nur der Kater vom Nachbarn, der mit mir schmusen wollte. Das Licht unserer Taschenlampe hat ihn dann animiert, wie ein Verrückter über den Rasen zu jagen, immer dem Lichtstrahl hinterher. Einen Weile schauten wir noch in den Himmel und versuchten ein Foto zu machen, was aber nicht gelang. Dann sind wir wieder zurück in die Wohnung und haben einen Eimer Wasser aus der Leitung entnommen. Nur für den Fall, dass der Stromausfall länger dauern würde und auch das Wasserwerk betroffen wäre. Bei Stromausfall könnten die Pumpen ausfallen und dann würde nämlich irgendwann kein Wasser mehr fließen und die Klospülung ginge nicht mehr. Wir lagen schon im Bett, als gegen 23 Uhr der Strom wieder eingeschaltet wurde.

Am Montag darauf traf ich dann einen ehemaligen Kollegen, der bei den Gemeindewerken arbeitet. Der war gerade mit den Männern vom Bayernwerk unterwegs und hat mir erzählt, dass es in der Straße vor unserer Wohnanlage einen Erdschluss gegeben hatte. Dort waren vor zwei Jahren die Wasseranschlüsse neu verlegt worden, wahrscheinlich hat man damals ein Kabel beschädigt, dass jetzt endgültig durchgebrochen war. Im Gespräch erfuhr ich, das tatsächlich im ganzen Ort der Strom ausgefallen war. Nur das Käsewerk hatte Strom, weil die zwei Gasgeneratoren zur Notstromversorgung haben. Vermutlich versorgen die auch einen Teil des Waginger Zentrums wie die Kirche ebenfalls mit Strom.

Unsere Idee mit dem Wasser war übrigens gar nicht so weit hergeholt. Sowohl die Wasser- als auch die Abwasserversorgung war vom Stromausfall betroffen. Die Notstromaggregate waren schon bereitgestellt worden. Mein Mann hatte auch schon die Kabelrolle und unsere Speicher bereit gemacht, um den Kühlschrank anzuschließen, wenn es länger gedauert hätte.

Inzwischen ist die Stromleitung wieder geflickt. So besorgniserregend ein Stromausfall in diesen Zeiten ist, in denen wir so abhängig von Elektrizität sind, es hat auch seine schöne Seite. Einen so wunderschönen Sternenhimmel bekommt man heute kaum noch zu Gesicht.