»Einfach« Sonne tanken

Mein Mann liegt mir schon länger damit in den Ohren, dass er ein Balkonkraftwerk möchte. Wir hatten bei der Eigentümerversammlung im Sommer den Antrag gestellt Solarzellen an unserer Brüstung befestigen zu dürfen. Das wurde mit der Begründung abgelehnt: das sähe doch nicht schön aus … und überhaupt, wenn jeder das machen würde, wo kämen wir da hin. Wir dürfen übrigens nicht mal Wäsche oberhalb des Brüstungsgeländers aufhängen, weil: »Wir wollen hier keine italienischen Verhältnisse.« Damit ist wohl alles gesagt.

Wir haben uns trotzdem ein Balkonkraftwerk angeschafft. Es steht nun auf dem Balkon und nimmt die Hälfte des Platzes es. Bin gespannt, wann der erste was sagt. Aber wir sind ein freies Land – auch wenn es sich immer weniger so anfühlt (zumindest für einige) – wir dürfen auf unseren Balkon stellen, was wir wollen. Andere haben einen Gasgrill, wieder andere haben Schirme und Schränke auf dem Balkon. Wir haben nun eine Solarzelle dort stehen.

Es wird im Netz oder in den Medien immer suggeriert, wie einfach so ein Balkonkraftwerk zu installieren ist. Nun ja, das stimmt nur zum Teil. Nämlich dann, wenn man die Vorschriften lax auslegt oder ignoriert. Weil wir beide in der Elektrobranche arbeiten, halten wir uns an die gültigen VDE-Vorschriften. Die wurden schließlich nicht für umsonst erdacht. Also habe ich uns eine Wielandsteckdose nebst Stecker besorgt, die mein Mann installiert hat. Nur den mitgelieferten Schukostecker der Anlage in die Steckdose zu stecken, sollte man aus Sicherheitsgründen nicht machen. Da die Zelle dauernd Strom produziert, könnte man, wenn man die Pins vom Stecker berührt, unter Umständen einen Schlag bekommen. Zumindest, wenn der Wechselrichter nicht rechtzeitig abschaltet. Bei einem Wielandstecker kann das nicht passieren, weil die Pins gekapselt sind, den kann man auch nicht so einfach rausziehen.

Was außerdem recht lästig ist, ist die Anmeldung der Anlage bei den Gemeindewerken. Ich bin mir sicher, dass die Wenigsten ihr Balkonkraftwerk angemeldet haben, weil das echt aufwendig ist. Zuerst muss man ein Formular ausfüllen und dann muss man sich noch ins Marktstammdatenregister eintragen. Dort wird jede Photovoltaikanlage in Deutschland registriert. Damit die Energieunternehmen immer wissen, wie viel Strom in der jeweiligen Region eingespeist werden könnte, und sie gegebenenfalls nachsteuern müssen, um die Netzfrequenz stabil zu halten. Ich hatte hier schon mal über das Problem gesprochen.

Ich kann das verstehen, bei größeren Anlagen die man auf dem Dach hat. Aber unser Minikraftwerk hat 350 Wp also maximal 350 Watt. Das ist, verglichen mit einer Anlage auf dem Dach, wo es bei 5 bis 6 kWp anfängt, so gut wie nichts. Daher weiß ich nicht, ob das jetzt so sinnvoll ist. Vielleicht, wenn sich jeder so ein Ding auf dem Balkon stellt, könnte es evt. Auswirkungen auf das Netz haben. Da will man wohl vorbeugen. Problem ist, dass sich kaum einer registriert. Die meisten, die sich so etwas zulegen, wissen gar nichts darüber oder es interessiert sie nicht.

Am besten finde ich jene, die sich im Internet eine große PV-Anlage kaufen, sie aufs Dach montieren und dann beim nächsten Elektroinstallateur anrufen und fragen, ob er die Anlage anschließen könnten. Meine Antwort darauf, wenn so einer bei uns anruft: »Bestellen Sie sich doch einen Elektriker im Internet.«. Unfassbar! Die kaufen irgendetwas, ohne zu wissen, ob die Komponenten aufeinander abgestimmt sind, oder ob ihre Zähleranlage und die Elektroinstallation ihres Hauses überhaupt dafür ausgelegt ist, installieren sie dann vielleicht auch noch falsch, machen aber dann den Elektriker, der es angeschlossen hat, dafür verantwortlich, wenn was kaputt geht. Das sind mir die richtigen.

Black & White Beauty

Darf ich vorstellen: meine neueste Kreation.

Dieses gute Stück hat mich ganz schön gefordert. Ich habe fast eine Woche dafür gebraucht. Na gut, es waren keine acht Stunden am Tag, aber eine Stunde mindestens. An sich sieht das Muster nicht so schwierig aus, wäre es auch nicht, wenn der Boden nicht wäre. Da gibt es nämlich keine Anknüpfungspunkte. Sprich, ich konnte die Fäden nicht einfach von einer Seite zur anderen durchziehen. Dann geht das nämlich nicht auf. Ich habe dann von beiden Seiten oben angefangen und geschaut, wie ich mit dem Boden zurechtkomme.

Faszinierend finde ich ja, wie das Muster von innen aussieht. Das ist fast noch schöner, als außen.

Trotzdem bin ich froh, dass ich es endlich fertig habe. Als nächstes mache ich etwas einfacheres.

Bürokatze

Ich hatte diese Woche wieder Besuch von Kollege Kater. Dieses Mal hatte ich sogar einen Ruheplatz vorbereitet. Der runde Karton stand schon eine Weile im Flur und immer wenn ich vorbeiging, dachte ich, das wäre etwas für Katzen.

Und dann saß der Kater auf dem Schreibtisch bei der Kollegin. Kaum hatte ich ihm den Karton hingestellt, ist er reingehüpft, hat sich fünfmal hin und her gedreht – der Karton ist schließlich kleiner als der Kater – und hat sich reinfallen lassen. So lässt es sich vortrefflich schlummern.

Katzen sind so berechenbar in manchen Situationen.

Der Karton wird jetzt für den nächsten Besuch aufbewahrt. Und danke an den Kollegen, der das Foto gemacht hat.

Lustige SF zum Nachdenken

Wir haben am Wochenende zwei SF-Komödien angeschaut. Die beiden Filme sind schon ein paar Jahrzehnte alt, man kann aber immer noch darüber lachen. Das ist nicht bei jedem alten Film der Fall. Was den beiden gemein ist? Sie sind einerseits lustig, andererseits machen sie nachdenklich.

Quelle: Amazon

»Idiocracy« ist ein B-Movie, das vergangene Woche auf Tele 5 (dem Star Trek-Sender) lief, und irgendwie passt dies zum Inhalt des Films. Es muss ein B-Movie sein, nur so kommt der skurrile Inhalt so richtig zur Geltung. Da werden nämlich ein erfolgloser Army-Mitarbeiter und eine naive Prostituierte zu einem militärischen Forschungsprojekt überredet. Sie sollen sich für ein Jahr einfrieren lassen, um dann wieder aufgetaut zu werden. Doch kurz nach dem Einfrieren wird das Projekt gestoppt und die beiden geraten in Vergessenheit. 500 Jahre später kommen ihre Kapseln beim Abrutschen einer Mülldeponie wieder zutage und sie werden dadurch aufgeweckt. Es ist das Jahr 2505, die Menschheit ist inzwischen komplett verdummt und die beiden sind plötzlich die klügsten Menschen der Welt.

Die Sprache der Erdbewohner ist vulgär, die Welt ein Müllhaufen und die Menschen sind gewalttätig gegen alles, was sie nicht kennen oder was ihnen nicht passt. Sie sind auf dem Wissensstand von Kleinkindern und verhalten sich auch so, mit allen Konsequenzen. Sie leiden Hunger, weil die automatischen Fabriken (schlecht gewartet) kaum noch produzieren und sie nicht mehr wissen, wie man Essen selbst herstellt. Sie vergnügen sich stattdessen mit dümmlichen Internet-Videos und bei Schaukämpfen. Schuld sind vor allem die Konzerne und Regierungen, in denen in den vergangenen Jahrhunderten genauso dumme Leute dumme Entscheidungen getroffen haben.

Es ist wie ein Spiegel, in den man schaut. Wenn ich überlege, welchen Fusch, und welche Dummheit ich im Berufsleben tagtäglich erlebe, und ich mir dann die Entwicklungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte mal anschaut, schließe ich daraus, dass die Menschheit früher oder später so enden wird, wie in dem Film. Es hat schon angefangen: Die Schulbildung wird immer schlechter, es werden nur noch Fachidioten herangezogen. Viele Menschen informieren sich nur noch über Soziale Medien, der Journalismus ist nicht mehr das, was er mal war und die Erfahrungen der Alten und wissenschaftliche Erkenntnisse werden angezweifelt. Vielleicht auch, weil 85 Prozent aller wissenschaftlichen Studien falsch sind oder Fehler enthalten.

Ich glaube, wenn es mit der Verdummung so weitergeht, werden wir wahrscheinlich keine 500 Jahre brauchen, um an diesen Punkt zu kommen. Das ist schon beängstigend.

Der zweite Film ist nicht unbedingt ein B-Movie, aber auch kein Superknüller. Dafür er ist unterhaltsam und es spielen viele bekannte Darsteller mit.

»Der Onkel vom Mars« ist die filmische Fortsetzung einer Fernsehserie aus den Sechzigern. Wer das nicht weiß, dem werden ein paar Insidergags entgehen. So spielt Ray Walston (Boothby aus Star Trek) einen der Staatsbeamten, der in Wirklichkeit ein Marsianer ist, der in den Sechzigern auf der Erde gestrandet ist und seit dem auf eine Rückfluggelegenheit wartet. Die Serie hieß damals »Mein Onkel vom Mars«

Hauptpersonen sind ein Reporter bei einem Fernsehsender, der auf den großen Durchbruch wartet (Jeff Daniels) und ein Marsianer, der nach einer Buchlandung auf der Erde gestrandet ist. Gespielt wird dieser von Christopher Loyd, der bekannt ist für seine Darstellung des Dr. Brown aus »Zurück in die Zukunft«. Die beiden treffen aufeinander und der Marsianer macht sich im Haus des Reporters breit. Der versucht daraus die große Story zu machen, um seinem Chef zu gefallen und bei dessen Tochter zu landen. Dabei ist seine Kollegin (Daryl Hannah) eigentlich in ihn verliebt. Daraus ergeben sich eine Menge lustiger Verwicklungen gespickt mit tollen visuellen Effekten.

Hier wird schön dargestellt wie das Nachrichtengeschäft funktioniert und das Außerirdische die Menschheit berechtigterweise für komplett Gaga halten. Wer einen lustigen SF-Film sehen möchte, der einfach nur unterhalten will, dem empfehle ich den Streifen aus den späten Neunzigern.

Bücherschrank im Park

Jetzt ist der Trend endlich in der bayrischen Provinz angekommen. Seit Sommer gibt es in Waging einen Bücherschrank. Der steht strategisch günstig im Kurpark neben der gut besuchten Kneippanlage.

In diesen Bücherschrank kann jeder Bücher reinstellen, die er nicht mehr braucht oder sich Bücher herausnehmen, die ihn interessieren, so eine Art öffentliche Bibliothek ohne Mitgliedsbeitrag und Verpflichtungen.

Wer die Idee dazu hatte, weiß ich nicht, aber ich habe mir sowas schon lange gewünscht. In größeren Städten wie in Karlsruhe haben wir das schon gesehen. Jetzt gibt es das endlich auch hier.

Der Schrank ist immer gut gefüllt. Wir gehen öfters vorbei, einmal haben wir sogar ein Buch mitgenommen, meistens legen wir aber etwas rein. Zum Beispiel die Bücher, bei denen sich der Aufwand nicht lohnt, dass wir sie bei Booklooker anbieten oder meine überzähligen Belegexemplare der PERRY RHODAN-Erstauflage. Die Romanhefte gehen erstaunlicherweise gut weg. Im Sommer sogar noch besser als jetzt.

Ich finde die Idee nach wie vor großartig und ich bin immer wieder fasziniert, was es für Bücher gibt und was manche Leute so lesen.

Laborhypothese

So so. Nach und nach kommen auch die Mainstream-Medien dahinter, dass an der Laborhypothese von SARS-CoV-2 eventuell was dran ist. Es gibt eine neue Studie, in der Wissenschaftler in der Genstruktur des Virus Muster gefunden haben, die eigentlich nur künstlichen Ursprungs sein können. Sie hat zwar noch nicht den Peer-Review-Prozess durchlaufen, aber die Ergebnisse hören sich für mich logisch an. Die Wissenschaftler scheinen auch sehr unvoreingenommen an die Arbeit herangegangen zu sein. Was man von den Vertretern der Zoonose-Theorie nicht sagen kann.

Wahrscheinlich ist das Virus bei einem Laborunfall freigesetzt worden. Das vermute ich doch schon von Anfang an und wurde bisher immer als Schwurblerin belächelt. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt und was für lange Gesichter manch einer ziehen wird, wenn sich das bestätigt. Ich glaube fest daran, dass sich die Wahrheit letztendlich durchsetzen wird. Jedenfalls werden die Hinweise immer mehr und wenn man sich ein wenig mit den Hintergründen beschäftigt, wird auch klar, warum versucht wird, die Herkunft zu vertuschen. Nicht für umsonst fahren die Chinesen einen derart strikten Zero-Covid-Kurs, sonst müssten sie zugeben, geschlampt zu haben.

Quelle: westendverlag.de

Ich empfehle das Buch »Das Virus« von Günter Theißen, Inhaber des Lehrstuhls für Genetik an der Uni Jena. Er hat nichts anderes gemacht, als sich gefragt, warum die Laborhypothese so rigoros ausgeschlossen wird. Dazu hat er alle Studien zur Entstehung des Virus genau durchforstet und festgestellt, dass sie fast nur aus Annahmen bestehen und es keine echten Beweise gibt. Er vergleicht die Situation mit der nach Auftreten des ersten SARS-Virus und wie damals in Menschen und Tieren der betreffenden Region Vorstufen des Virus gefunden wurden.

Viel spannender finde ich allerdings, wie er beschreibt, wie die Virologen-Clique in dem Zusammenhang agiert. Allen voran Kristian Andersen, der zuerst auch der Meinung war, dass Virus stamme aus dem Labor in Wuhan und seine Meinung plötzlich nach einem Telefonat mit seinen Geldgebern um 180 Grad gedreht hat.

Günter Theißen ist kein Verschwörungstheoretiker. Wie er selbst sagt, hat er zunächst auch das geglaubt, was Anfang 2020 zur Herkunft des Virus berichtet wurde. Aber je stärker die Laborhypothese ausgeschlossen wurde, um so misstrauischer wurde er. In seinem Buch beschreibt er, wie er als Wissenschaftler, der sich selbst mit Genetik befasst, nach und nach an den Aussagen seiner Kollegen zu zweifeln beginnt. Und fast an sich selbst verzweifelt, weil niemand anderer zu erkennen scheint, was er erkennt. Eine Gruppe französischer Forscher sind dann die ersten, die ebenfalls offen Zweifel äußern. Das bringt den Stein ins Rollen und er beginnt sich intensiv mit den Studien zu beschäftigen und seine Hypothese auch offen zu vertreten. Immer in der Angst, seinen Job an der Uni zu verlieren. Doch er bekommt plötzlich viel Rückhalt, nicht nur von seinen Studenten sondern auch von Kollegen, die nicht so mutig sind wie er. Er arbeitet in seinem Buch viele Indizien heraus, die für einen Laborursprung sprechen.

Letztendlich sagt er, dass man in der Wissenschaft jeder Hypothese zumindest so lange nachgehen sollte, bis man den Gegenbeweis gefunden hat. Und er warnt ausdrücklich vor den Gain-of-Function-Versuchen, die in Laboren auf der ganzen Welt an gefährlichen Viren durchgeführt werden.

Ich habe in dem Buch viel über Viren und Genetik gelernt. Der Autor beschreibt die Prozesse so gut, dass sie auch einem Laien wie mir verständlich sind. Außerdem gibt er Einblick in die Arbeitsweise von Wissenschaftlern, so z. B. wie Publikationen entstehen und wie Studien durchgeführt werden. Ich bin dadurch um einiges schlauer geworden und habe nun, um so mehr Zweifel an einem natürlichen Ursprung des COVID-19 verursachenden Virus.

Allen Zweiflern empfehle ich noch den Artikel über die Zustände in dem im Fokus stehenden Institut in Wuhan, der auf der Plattform »ProPublica« von investigativen Journalisten in den USA veröffentlicht wurde. Wer sich durch den langen englischsprachigen Artikel ackert, weiß warum der Ursprung des Virus aufgeklärt werden muss. Wenn das nicht passiert, ist das in etwa so, als würde man einen Mehrfachmord nicht aufklären wollen und den Täter einfach weitermorden lassen.

Durch Stellenabbau in die Krise

Alle jammern und schreien momentan, dass sie zu wenig Personal haben und das die meiste Arbeit liegenbleibt. Im Gesundheitswesen ist das natürlich besonders schlecht. Einige behaupten, dass es an den hohen Corona-Inzidenzen liegt. Ich behaupte mal, dass dies nicht der primäre Auslöser ist. Die Situation ist zu komplex, um sie auf einen einzigen Auslöser herunterzubrechen. Es ist wie überall alles viel verzahnter, als wir uns das vorstellen können.

Unsere Personalprobleme sind vor allem eines, sie sind hausgemacht. Ich nenne jetzt mal nur ein Beispiel: das Bayernwerk. Hier wurden in den letzten zwanzig Jahren mehr als 2000 Stellen abgebaut. Wie viel es genau sind, ist nicht klar, aber es ist spürbar geworden. Seit Jahren stelle ich regelmäßig Anträge für Hausanschlüsse, Inbetriebsetzungen, Zählerwechsel und PV-Anlagen. Bisher lief das relativ problemlos. Formular ausfüllen, per E-Mail an das jeweilige Kundencenter schicken und fertig. Manchmal gab es Rückfragen, dann haben die mich angerufen und wir haben das telefonisch geklärt, z. B. wenn es Probleme mit der Höhe der Anschlussleistungen gab. Seit ca. eineinhalb Jahren ist das nicht mehr so. Ich muss jedem Antrag hinterher telefonieren und sicherstellen, das er a angekommen ist und b auch bearbeitet wird. Das ist nicht mehr selbstverständlich. Die Bearbeitung eines Antrags dauert inzwischen drei Mal so lange, wenn er nicht komplett durchs Raster fällt. Ich hatte unlängst ein Bauvorhaben, bei dem ich den Hausanschluss am 21. Oktober 2021 beantragt habe. Ratet mal, wann der kam. Der Anschluss wurde in der letzten Septemberwoche 2022 endlich gelegt. Und das auch nur, weil ich seit Mitte Juli fast wöchentlich beim Bayernwerk angerufen und darum gebettelt habe.

Die Zählermonteure erzählen mir am Telefon, dass in den letzten zwei Jahren 400 Stellen abgebaut wurden und es sogar für sie immer schwieriger wird, jemandem beim Bayernwerk zu erreichen. Bisher waren zumindest die Kundencenter gut besetzt. Jetzt sind die Leute entweder im Urlaub, krank oder im Homeoffice. Bei manchen Kundencentern sitzen inzwischen Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen am Telefon. Die haben aber keinen Zugang zu den Daten im System. Sprich, die können nichts nachschauen und auch nichts bewegen, sondern nur die Anrufe notieren, welche dann von den richtigen Mitarbeitern bearbeitet werden, falls sie irgendwann mal Zeit haben. So wird der Berg von Anträgen immer größer, den sie vor sich herschieben, bis das ganze System zusammenbricht. Anträge gehen verloren, werden nicht bearbeitet und die Leute können nicht in ihre Häuser ziehen, weil kein Strom da ist. Den Schwarzen Peter bekommen dann natürlich wir Installationsbetriebe zugeschoben, weil wir für die Beantragung zuständig sind. Ich sage nur so viel, dass ich im vergangenen halben Jahr so oft mit dem Bayernwerk telefoniert habe, wie in den letzten fünf Jahren zusammen, in denen ich den Job schon mache.

Das lässt sich leicht auf andere Institutionen übertragen wie Versicherungen, Großhändler, Ämter oder Banken. Ganz großen Anteil hat hier der Stellenabbau in den vergangenen Jahrzehnten. Überall wurden massiv Stellen abgebaut, sind Leute in Rente gegangen und kein Nachwuchs ausgebildet. Da wurde schlicht auf Kante genäht und so viele wie nur möglich Stellen gestrichen und Polster abgebaut. Da reicht dann eine Krankheitswelle unter den Mitarbeitern und es bleibt so viel Arbeit liegen, bis sie nicht mehr abzuarbeiten ist. Die wenigen Leute kommen nicht mehr hinterher, müssen Überstunden machen, sind unzufrieden und gestresst, werden krank oder kündigen. Was dazu führt, dass die Arbeit auf noch weniger Schultern verteilt werden muss und die Mitarbeiter noch mehr leiden und noch weniger hinterher kommen. Das ist eine Spirale, die irgendwann zum Kollaps führt. In der Gastronomie und im Handel ist es inzwischen schon soweit, dass Geschäfte und Lokale geschlossen werden, weil sich keiner mehr findet, der dort arbeiten will. Hier spielt natürlich auch die schlechte Entlohnung und die mangelnde Motivation der jüngeren Generation eine Rolle.

Ich habe zudem den Verdacht, dass bei vielen Firmen auch die Effektivität der Arbeit durch das Homeoffice in den letzten zwei Jahren massiv gelitten hat. Und denke, dass Arbeiten im Homeoffice nicht für jeden geeignet ist. Wenn ich sehe, wie das in meinem Bekanntenkreis mitunter schamlos ausgenutzt wird (da wird nebenbei die Wohnung renoviert oder ähnliches), kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das nur positiv auf die Produktivität auswirkt. In den USA haben die Leute sogar Zweit und Drittjobs angenommen und für jeden Job 40 Stunden abgerechnet. Ich kann nur sagen, dass ich und meine Kollegen nicht im Homeoffice arbeiten konnten. So eine Steckdose lässt sich halt nicht vom Bildschirm aus installieren oder eine WC-Spülung repariert sich auch nicht per Fernwartung (nun ja, nicht jede zumindest). Wenn man dringend etwas braucht, muss man jetzt viel länger warten, bis man es bekommt. Mein Mann kann ein Lied davon singen. Er ist mitunter einer der wenigen, der in der Entwicklungsabteilung einer großen Firma vor Ort arbeitet, weil er eben die Versuchsaufbauten nicht mit nach Hause nehmen kann. Und er muss nun oftmals tagelang auf irgendwelche Elektronikbauteile und Software-Änderungen warten. Es mag hier auch positive Beispiele geben, Leute die produktiver sind, weil sie nicht ständig vom Telefon usw. abgelenkt werden. Dem will ich nicht widersprechen, aber es gibt eben auch viele Leute, die das ausnutzen. Das sollte man zumindest mal kritisch hinterfragen.

Alles in allem glaube ich, dass die Entwicklung, die wir gerade beobachten, so weitergehen und sich sogar noch verschärfen wird, vor allem im Gesundheitswesen. (Wobei hier noch ganz andere Sachen zum Tragen kommen, aber das ist noch mal eine besondere Betrachtung wert.) Ich befürchte halt nur, wenn dann doch mal die kritische Infrastruktur zusammenbricht, dass die Verantwortlichen der Corona-Pandemie die Schuld geben. Das wäre aber falsch, denn es ist sicher nicht der wahre Grund, sondern eher die Gier der Aktionäre und Firmenchefs.

Neues aus der Kamihimo Taschenwerkstatt

Ich war wieder fleissig und habe ein neues Kamihimo-Muster ausprobiert. Zum ersten Mal habe ich eine Tasche ohne einen geraden Boden gemacht. Das ist zwar komplizierter, aber die Flechtarbeit wird präziser. Meinem Hang zum Perfektionismus kommt das sehr entgegen. Außerdem habe ich zweifarbiges Band simuliert, indem ich ein Band auf das andere aufgeklebt habe. Ich ärgere mich nach wie vor, dass ich mit den Farben so limitiert bin. Ich muss wirklich mal den Hersteller anschreiben.

Ich habe jetzt auch eine Methode zur Befestigung der Henkel gefunden. Ich niete die Leberbänder einfach zusammen. Wozu habe ich mir schließlich vor Jahren so eine sündhaft teure Nieten- und Ösenzange gekauft.

PS: Die nächste Tasche ist auch schon wieder fast fertig.

 

Die SOL und die PRFZ

Bald ist es wieder soweit, eine neue Ausgabe der SOL ist in Arbeit. Wir planen sie in der zweiten Novemberhälfte an die Mitglieder zu versenden, je nach dem ob die Druckerei genug Papier hat.

In der SOL 108 feiern wir 25 Jahre PRFZ als eingetragener Verein und berichten von den 4. PERRY RHODAN-Tagen, die im August in Braunschweig stattgefunden haben. Wir haben viele Fotos und Con-Berichte für diejenigen zusammengestellt, die nicht dabei sein konnten oder die die sich erinnern möchten.

Andreas Eschbach wird von Alexandra Trinley befragt, wie es ihm geht, während er auf das Exposé von PERRY RHODAN Band 3199 wartet. Am 9. Dezember (am Erscheinungstag des Romans) können wir uns davon überzeugen, ob sich sein Warten auf die Geschichte ausgewirkt hat.

Weitere Artikel stammen von Arndt Ellmer, Andreas Gruber und Norbert Fiks. Besprechungen der PERRY RHODAN-Erstauflage, NEO und der Miniserie »Atlantis« informieren über die aktuellen Inhalte.

Das Cover stammt von Robert Straumann und soll an 60 Jahre Atlan erinnern.

Auf Heldenreise in Catron

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 289 – »Im Land Catron« von Rüdiger Schäfer

Statt in seinem angestammten Körper erwacht Perry Rhodan nackt auf einem mittelalterlichen Schlachtfeld. Hier kämpfen Ritter und einfache Soldaten, gegen die Bestien und Drachen von Lord Gu. Weil Rhodan keine Waffe hat, um sich zu verteidigen, flieht er in einen nahen Wald. Zuvor zieht er die Sachen eines toten Soldaten an. So gekleidet, wird er verhaftet und in ein Heerlager gebracht, wo er auf Lesley Pounder seinem Vorgesetzten aus der Vergangenheit trifft. Der Pounder dieser Realität ist ein gnadenloser Feldherr, der Perry Rhodan wegen Desertation zum Tode verurteilt und in einen Kerker wirft. Hier wiederum begegnet Rhodan Reginald Bull, der wegen Diebstahl eines Brotes auf die Hinrichtung wartet.
Während der Hinrichtung gelingt es beiden zu fliehen. Sie schlagen sich im Land Catron bis zur nächsten Stadt durch, wo Rhodan gegen den purpurnen Ritter (Atlan) kämpfen muss, damit die Königin Andrumida (Mirona Thetin) einhundert zum Tode Verurteilte begnadigt. Unter ihnen auch Thomas und Jessica Tekener, die Reg und Rhodan wenig später rechtzeitig vor einem Angriff durch Mironas Sohn Regnal Orton retten.
Rhodan weiß, er muss ins Schloss der weißen Königin, um aus der Vision zu erwachen, in der ihn jemand gefangen hält. Die weiße Königin entpuppt sich als Thora und ihr Berater Crest als Verräter, der Rhodan aufhalten will, das Nonagon in Form eines Schwertes gegen die Schergen von Lord Gu zu richten. Doch Rhodan kann die furchterregenden Gegner besiegen und dem Land Catron den Frieden zurückbringen.
Danach erwacht er in seinem Körper auf der SOL. In der Milchstraße sind seit dem Verschwinden seines Gehirns etwas mehr als neun Monate vergangen.

Hä? Was ist das denn? Wird sich so mancher beim Lesen gefragt haben. Die Fantasyumgebung scheint selbst Perry Rhodan nicht sonderlich zu gefallen, der lieber »Asimov, Bradbury und Clarke gelesen hat, als Tolkien, Martin oder Pratchett«. Der Autor selbst ist offenbar auch kein Freund der mittelalterlichen Verklärung, denn er lässt seinen Helden nicht nur die widrigen Lebensverhältnisse analysieren, sondern auch die Etappen der klassischen Heldenreise aufzählen.

Was mich zu der Frage bewegt, was Rüdiger Schäfer trotzdem dazu getrieben hat, so einen Fantasyroman abzuliefern und dann auch noch als Staffelabschluss. Letztendlich erfahren wir nur, dass jemand namens Catron irgendein Problem mit Perry Rhodan hat und offensichtlich nicht versteht, wie Perry in das Geschehen verwickelt ist. Wer das jetzt nicht verstanden hat, keine Sorge, weder der Titelheld noch ich sind am Ende des Romans schlauer.

Zumindest ist Perry Rhodans Gehirn heil in dessen Körper an Bord der SOL zurückgekehrt. Sein Körper ist in der Zwischenzeit auf wundersame Weise weder gealtert noch hat er Schaden genommen. Nun ja!

Da ich absolut kein Fan der Fantasyliteratur bin, mag ich für den Roman keine Wertung abgeben. Es gibt sicher Leser, die sich freuen in ein Tolkienähnliches Setting abzutauchen und schwerterklirrend ihren Spaß dabei haben. Ohne Zweifel, die Geschichte ist spannend erzählt. Die Figuren sind lebhaft beschrieben, allen voran ein nimmersatter Reginald Bull, der auch gern die eine oder andere Frau vernascht. Es gibt hunderte von Verweisen auf Figuren und Schauplätze der vergangenen Staffeln, und diverser anderer Bücher und Serien, so viele, dass ich sicher nicht alle zusammenbekomme. Daher versuche ich es erst gar nicht. Außerdem bedient sich der Autor an allen möglichen Fantasy-Klischees vom Drachen bis zur Edeldame, vom edlen Ritter bis zum Ork.

Ich für meinen Teil habe bisweilen etwas ratlos durch die Seiten geblättert und mich geärgert, wie man eine so spannende und exzellente Staffel so unbefriedigend beenden kann. Ich kann schon verstehen, dass man als Autor gern mal etwas anderes ausprobieren möchte. Aber gerade bei einer solchen Staffel, wo der Platz ohnehin zu knapp war, um alle aufgemachten Töpfe zu schließen, erfolgt nicht Mal der Versuch einer Erklärung. Alles bleibt schwammig und schwer nachvollziehbar. War es nun nur eine Vision von Perrys Gehirn, oder tatsächlich eine Quantenrealität, die das Land Catron erschaffen hat und wofür überhaupt?

Es gab eigentlich nur eine Stelle an der ich schmunzeln musste, nämlich als die Identität von Lord Gu offenbart wurde. Großartig.

Mit »Das Land Catron« werden all diejenigen Mühe haben, die lieber Science Fiction konsumieren als Fantasy sowie all diejenigen, die erst mit der aktuellen Staffel eingestiegen sind. Denn für das richtige Verständnis vieler Namen und Begriffe sind Kenntnisse aus den vorangegangenen knapp 300 Romanen erforderlich. Ein würdiger Abschluss einer so sensationellen Staffel wir die der »Odyssee« sieht anders aus, zumindest in meinen Augen.