Rührendes Nachkriegsdrama

»Kleine Große Stimme« – so heißt der neue Film mit David Rott.

In dem Nachkriegsdrama geht es um den farbigen Benedikt der nach dem Tod der Mutter unter unwürdigen Bedingungen bei den Großeltern in der österreichischen Provinz aufwächst. Gehetzt und gedemütigt von Schulkameraden und Erwachsenen beschließt er eines Tages wegzulaufen und seinen Vater (einen GI der US-Army) zu suchen. Ausschlaggebend für seine Flucht ist ein Bericht der Wochenschau über die Amerikareise der Wiener Sängerknaben. Singen kann Benedikt wie kein zweiter und auf so einer Reise könnte er seinen Vater suchen, den er noch nie gesehen hat. Was Benedikt nicht weiß, sein Vater ist noch in Wien und auch bei den Wiener Sängerknaben ist er wegen seiner Hautfarbe nicht willkommen. Mit seiner Stimme und seiner couragierte Art schafft er es, den Kapellmeister Max Goldberg (David Rott) auf seine Seite zu ziehen. Doch auch der ist bei dem rassistischen und antisemitischen Chor-Präfekten Roschek nicht gern gesehen, so das Benedikt bald zwischen die Fronten der beiden Widersacher gerät …

Auch wenn mir am Ende vor Rührung die Tränen in den Augen standen, so würde ich den Film nicht als kitschig bezeichnen. Dafür gibt es zu viele klar definierte Aussagen. Die Geschichte des Jungen ist nur eine von vielen kleinen, mitunter dramatischen, Geschichten. Zum Beispiel die vom Vater des jüdischen Kapellmeisters, der seine Frau in den Wirren der Nazizeit verloren hat und noch immer jeden Tag vorm ehemaligen Wohnhaus auf ihre Rückkehr wartet, oder die Liebesgeschichte zwischen Max und Sekretärin Elsa als klassische Romanze, auf die sich beide anfangs nur widerwillig einlassen. Oder die der Großeltern, die sich nicht mit der Schmach abfinden können, dass sich ihre Tochter von einem farbigen US-Soldaten schwängern ließ, wo doch der Vater im Krieg durch eine amerikanische Granate sein Bein verlor.

Es ist dieses kritische Beleuchten der Umstände der Fünfzigerjahre, das den Film zu mehr macht als zu einem kitschigen Familienfilm für die Weihnachtszeit.

Das Darstellerensemble, allen voran der junge Wainde Wane gibt alles und bringt die Geschichte in alle ihren Teilen so herzergreifend rüber, dass man als Zuschauer nicht wegsehen kann. David Rott brilliert in der Rolle des jüdischen Kapellmeisters mit Wiener Akzent und erfrischender Natürlichkeit. Man nimmt ihm die Begeisterung mit der Arbeit der jungen Sängerknaben ab. Und auf dem Klavier spielt es ihm in die Karten, dass er vor Jahren für seine Rolle des Udo Jürgens Klavierspielen gelernt hat.

Hervorzuheben ist auch die Musik des Films, da ist vom »Heideröslein« über Boogie Woogie bis zum Rock’n’Roll alles dabei, was die fünfziger Jahre zu bieten hatten. Gesungen von den Wiener Sängerknaben, die ebenfalls sichtlich Spaß an der Produktion hatten.

Im ORF lief der Film schon gestern, diejenigen, die den österreichischen Sender nicht via Kabel empfangen können, müssen sich noch bis zum 30. Dezember gedulden, denn da läuft er auch in der ARD. Als kleinen Vorgeschmack gibt’s hier schonmal den Trailer zum Film.

Neues von der ICE-Trassen-Front

Die Gegenstimmen werden lauter, leider kommen sie Jahrzehnte zu spät.

Die OTZ (Ost-Thüringer-Zeitung) veröffentlichte heute einen Artikel zur ICE-Neubaustrecke in Thüringen. Zu Wort kommt ein Verkehrsplaner, der schon vor Jahren davor warnte, dass das Geld, was in den Neubau der Trasse geflossen ist, nie wieder eingefahren werden wird. Interessant finde ich folgende Aussage von ihm: »… weil unsere Bahn­politik eine Baupolitik ist. Die Bauwirtschaft soll sich goldene Nasen mit solchen Projekten verdienen. Tunnel, Brücken – je mehr, desto besser. Bahnpolitik orientiert sich wenig an Kunden, sondern viel an Neben­interessen.« Genau das ist das Problem in Deutschland und nicht nur dann, wenn es sich um Verkehrsprojekte der Bahn handelt, sondern auch wenn es um Prestigeprojekte wie den Berliner Flughafen geht. Da werden Milliarden Euro an Steuergeldern verschleudert, die der Bevölkerung am Ende wenig nützen, sondern nur die Kassen von Unternehmen füllen, die damit ihre Aktionäre beglücken.

Das ist eine fragwürdige und traurige Entwicklung.

Den vollständigen Artikel gibt es hier. Lesenswert!

Textilien vs. Lebensmittel

Das Plakat an der Tür lässt keine Zweifel.

Zwei Wochen vor Weihnachten, am 15. Dezember 2015 ist es soweit; dann schließt das letzte verbliebene Lebensmittelgeschäft im Zentrum meiner Heimatstadt für immer seine Pforten. Das war’s. Wer dann schnell mal eine Flasche Milch oder eine Tüte Mehl braucht, wird in Zukunft ins Auto (oder in den Bus) steigen und vor die Tore der Stadt fahren müssen. Dort wo die Supermärkte dichtgedrängt stehen. Dafür gibt es in der Fußgängerzone nur noch Textilien zu kaufen. Und in den Drogeriemärkten werden die Regale mit den Bioprodukten die letzte Hoffnung für kochende und backende Bewohner sein, die auf ihrem Einkaufszettel etwas vergessen haben. Wenn der kleine Reformladen in einem Seitengässchen schnell reagiert und seinen Bestand an frischen Biolebensmitteln erweitert, könnte er vom Zulauf dieser Kunden profitieren. Wenn!

Damit haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet. Schon lange rechnete ich damit. Das es aber jetzt so schnell kam, überraschte mich.
Und die Stadtväter? Die sehen dem Treiben hilflos zu.

Wildwest im Weltraum

FireflyAls vor Jahren die Serie „Firefly“ im TV lief, ging das an mir vorbei. Wahrscheinlich, weil sie zu den unmöglichsten Zeiten lief. Nachdem ich aber so viele positive Stimmen dazu gehört habe, kauften wir uns die DVD-Box zur Serie und sahen sie uns an.

Zunächst hatte ich ein paar Probleme, mich an den Mix aus Wildwest- und Science Fiction-Setting zu gewöhnen. Einerseits war da, diese hochtechnisierte SF-Welt mit Raumschiffen und Raumstationen und andereseits die Rückständigkeit der Randwelten. Auch hat es eine Weile gedauert, bis ich begriffen hatte, dass die Handlung nur in einem einzigen Sonnensystem spielte. Aber spätestens nach der dritten Folge hatte ich mich daran gewöhnt und mir gefiel die Serie immer besser. Die Geschichten waren intelligent erzählt und enthielten immer auch eine nachdenkliche Komponente. Gut war, dass sich stets ernste Episoden mit humorigen abwechselten.

Die vielen widersprüchlichen Figuren, die zusammen auf dem Raumschiff »Firefly« miteinander auskommen mussten, waren gut ausgearbeitet. Wie sich nur nach und nach ihre wahren Charaktere entblätterten, fande ich besonders bemerkenswert. Die Darsteller, alle sehr gut ausgesucht, verkörperten ihre Rollen mit viel Esprit. Allen voran Adam Baldwin als Jayne Cobb; er gefiel mir schon in der Serie »Chuck« so gut. Morena Baccarin als Inara Serra erinnerte mich immer an Grand Prix Gewinnerin Lena, die beiden sehen sich unheimlich ähnlich. Jewel Staite und Summer Glau konnte ich sogar auf der Fedcon vor einigen Jahren live erleben.

Der Serie war leider nur eine Staffel mit 14 Episoden beschieden. So war ich am Ende ziemlich traurig, nicht mehr erfahren zu dürfen, wie die Abenteuer der Firefly-Crew weitergegangen wären.

Überzogene Gewalt in Serie

»Deutschland 83« Folge 3 & 4

Ich verstehe ehrlich nicht, warum man in einer Fernsehserie, die richtig intelligent und spannend gemacht ist, unbedingt so offensichtliche Gewaltdarstellungen braucht.

Das fühlte sich am Donnerstagabend nach Holzhammer-Methode an. Glauben die Serienschöpfer, dass die Zuschauer so blöd sind und sich das nicht selbst ausmalen können? Oder liegt es daran, dass es heute Mode ist, sich in Gewaltorgien zu suhlen?

Für mein schwaches Gemüt, war das schon ein bisschen heftig, was in den beiden Folgen an Gewalt gezeigt wurde. Und dabei hatten es die Folgen gar nicht nötig. Sie waren ohnehin so spannend gemacht, dass man fast schon an den Nägel kauend mitfieberte.

Das Finale von Episode 4 war so schlimm, dass ich zu hören bekam, was für Mist ich mir denn da anschauen würde. (Dass die »Bergretter«, die parallel dazu im ZDF liefen, noch größerer Mist sind … auf diese Diskussion wollte ich mich dann doch nicht mit meinen Eltern einlassen.) Aber irgendwie hatten sie Recht. Durch die überzogenen Gewaltszenen wirkte die Folge von »Deutschland 83« irgendwie billig. Dabei kann man gerade intensiverer Empfindungen wecken, wenn man eben nicht alles zeigt.

Das war zunächst keine gute Werbung für die nächsten Folgen der Serie. Aber spannend gemacht ist das Ganze für eine RTL-Produktion schon, so dass ich auch weiterhin einschalten werde.

Lernkonzepte aus der Hirnforschung

In einem Gespräch mit meiner Cousine lernte ich heute etwas über den Hamburger Universitätsprofessor für Erziehungswissenschaft Peter Struck.

Der hielt an ihrer Schule (sie ist Lehrerin an einer Grundschule) einen Vortrag zum Thema Hirnforschung und Kindesentwicklung. Das klang spannend.

Laut dem Wissenschaftler beginnt die Charakterbildung eines Menschen schon in der Schwangerschaft und ist bis zum dritten Lebensjahr abgeschlossen. Und eigentlich müssten Kinder schon mit fünf eingeschult werden, weil sie dann durch Rituale mehr lernen, als es mit sechs Jahren der Fall ist. Und Zensuren dürfte es erst ab 14 Jahren geben, weil sonst die Mädchen bevorzugt werden. Die lernen nämlich zu 40 Prozent durch zuhören, während die Jungs zu 90 Prozent aus Fehlern lernen. Cool!

Deshalb habe ich heute Abend gleich mal ein wenig gegoogelt und bin auf ein interessantes Dokument von Peter Struck gestoßen. Seine Thesen klingen logisch und nachvollziehbar. Ich glaube ja schon lange, dass das deutsche Bildungssystem kurz vor dem totalen Kollaps steht. Mit seinem »15 Geboten des Lernes« könnte man vieles, was im Argen liegt, wieder zurechtbiegen. Aber wie bei so vielem in unserem Land geht es auch den Kultusministerien nur ums Geld. Und so werden sich seine Ideen nur bedingt für die breite Masse durchsetzen lassen. Leider!

NEO – Grausam konsequent

Quelle: Perrypedia

Was Rainer Schorm im neunten Roman der Methans-Staffel von PERRY RHODAN abliefert, ist harter Tobak. Ich kann mich nicht erinnern, je einen PR-Roman gelesen zu haben, der so schonungslos und konsequent war wie »Der Weg nach Achantur«.

Die drastische Darstellung der Flucht der Mutanten Sue und Sid aus der zerstörten LEPARD, sowie die Beschreibung des Internierungslager, in dem die Mannschaft der CREST dahinvegetiert, ließ mich an manchen Stellen schlucken. Da konnte mir selbst der Auftritt eines Eric Leyden kein Lächeln ins Gesicht zaubern. Vielleicht liegt es daran, das Rainer Schorm den Physiker nicht so treffend zu charakterisieren versteht wie beispielsweise Kai Hirdt. Aber Humor hätte ohnehin an dieser Stelle nicht gepasst. Der Roman unterstreicht einmal mehr die Ernsthaftigkeit der Serie, die in manch einem der vergangenen Romane durch die unbeschwerte Erzählweise fast verloren zu gehen drohte. Mit PR-NEO Nummer 109 wird der Leser wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt und der Roman damit zu einem Eckpfeiler der Staffel.

Der Tod eines Mutanten kommt am Ende überraschend, ist aber in seiner Konsequenz für die Spannung genauso positiv zu bewerten, wie seinerzeit der Tod des Haluters Fancan Teik. Rainer Schorm lässt seine Figuren leiden und zwar alle. Egal ob Thora, Sue oder Perry Rhodan, keiner der Charaktere wird verschont und in vielen kleinen Sätzen wird auf eine Zukunft hingewiesen, die noch mehr Leid erwarten lässt. Homer G. Adams Gedanken am Schluss des Buches lassen erahnen, was unsere Helden in Zukunft erwartet. Große Sorgen mache ich mir auch um Thomas. Der Junge ist jetzt seit fast acht Wochen in den Händen der Entführer. Ein Umstand der nicht spurlos an seiner Kinderseele vorbeigehen wird und sicher einer der Punkte, wie die Exposéautoren die Figur an die des Thomas Cardiff aus der EA annähern möchten.

Der ohne Zweifel spannende Roman, zeigt die andere Seite des Aufbruchs der Menschheit ins All. Nämlich die, dass es keinen Gewinn ohne Verlust gibt. Ich gebe zu, Rainer Schorms NEO-Roman hat mich nachhaltig beeindruckt, auch wenn ich lieber die humorigen Geschichten von Kai Hirdt mag.

Zum Schluss noch ein kleiner Gedanke zum Planet Geesen. Die Beschreibung des kapitalistischen Systems erinnerte mich sehr stark an Ferenginar aus Star Trek. Allein die Unterhaltung zwischen den beiden Lagerarbeitern, dass ihnen jetzt fünf Promille ihres Lohns für die Ausleuchtung ihres Arbeitsplatz abgezogen werden, könnte den Ideen eines gewissen Barbesitzers (Quark) entnommen sein. Eine sehr schöne Parallele und sicher nicht ohne Systemkritik.

Die Zeit der lebenden Smombies

Als eine von wenigen, die nicht zur »Generation Smartphone« gehören, geht mir dieser ganze Hype inzwischen ziemlich auf den Keks. Ich meine nicht, dass Leute Smartphones an sich benutzen, sondern das inzwischen davon ausgegangen wird, dass jeder ein Smartphone besitzt. Sei es beim Live-Fahrplan der Deutschen Bahn, wenn es mal wieder zu »Unregelmäßigkeiten im Fahrplanablauf« kommt oder bei der Paketverfolgung von DHL (damit man auch zu Hause ist, wenn der Postbote klingelt) oder auch nur, um sich mit Leuten zu verabreden und im Nachhinein Fotos auszutauschen. In diesem Fall ist man, wenn man ein Telefon nur zum Telefonieren besitzt, echt aufgeschmissen.

Die Smartphondichte hat in den letzten Monaten rapide zugenommen. Besonders merkt man das in S- und U-Bahn. Inzwischen hält fast jeder Passagier während der Fahrt sein Smartphone umklammert, manche vielleicht auch einen E-Book Reader. Nur die wenigsten haben noch eine Zeitung oder ein richtiges Buch in Händen. Als der S-Bahnfahrer letztens beim Einfahren in den Stammstreckentunnel vergaß, das Licht anzumachen, waren im Wagon fast alle Gesichter in geisterhaftes Smartphone-Licht getaucht. Am schlimmsten sind jene, die beim Überqueren der Straße oder dem Durchqueren der Bahnhofshalle ihre Augen ausschließlich auf das Display ihres Smartphones geheftet haben und sich dann wundern, wenn sie mit jemandem oder etwas zusammenstoßen.

Ich sehe die Entwicklung mit Besorgnis, besonders bei den Jugendlichen, jener »bescheidenen Generation, die mit einem angebissenen Apfel zufrieden ist«. Wenn ich sehe, wie aggressiv sich Schulkinder auf der Fahrt zur Schule bereits beim Spielen mit ihrem Smartphone verhalten oder sich junge Mädchen Nachrichten schicken, obwohl sie sich gegenüber sitzen; andererseits aber, dass ihnen gegebene Instrument nicht dazu verwenden, um sich richtig zu informieren. (Aus einem Dialog zweier Sechszehnjähriger über den Stratosphärensprung von Felix Baumgartner: »Na du weißt schon, der der vom Mond runter gesprungen ist.«)

Ich finde das höchst bedauerlich, denn da geht so viel Kreativität verloren. Es wird nur noch medial konsumiert, es wird Druck erzeugt und die so wichtige Langeweile findet nicht mehr statt. Genau aus diesem Grund bete ich jeden Tag, dass mich mein fast zehn Jahre altes Nokia-Handy nicht so schnell verlassen möge und ich die Smartphonelose Existenz noch ein wenig genießen kann. Denn in der Endkonsequenz werden wir dem Phänomen wohl nicht ausweichen können, wenn wir auf einem gewissen Niveau weiterhin am Leben teilhaben wollen. Schade eigentlich!

Inzwischen gibt es eine Schweizer Firma, die ein »Anti-Smartphone« entwickelt hat. Nur zum Telefonieren und SMS schreiben. Kostenpunkt rund 300 Euro. Individualität hat eben seinen Preis.

Süßes aus Perlen

Hin und wieder packt es mich und ich widme mich mit großer Geduld kleinen Perlenspielereien. Es wird langsam Zeit hier auch mal etwas davon zu zeigen.

Vor ein paar Jahren stieß ich auf die Internetseite des japanischen Perlenhändlers »Beadsmania«. Dort werden Bastelsets für kleinen Torten aus Perlen angeboten. Leider sind die Sets a ziemlich teuer und b handelt »Beadsmania« nicht außerhalb Japans. Über einen Japan-Store in München kam ich aber in den Besitz eines Katalogs des Händlers, in dem die Muster von drei Törtchen abgedruckt waren. Ich stürzte mich also in das Abenteuer japanische Anleitungen zu interpretieren, ohne ein Wort (oder besser ein Zeichen) japanisch zu verstehen …

Der Anleitung zu folgen, war letztendlich leichter als gedacht. Nur eine Sache entpuppte sich als schwierig, denn um die Muster richtig hinzubekommen, benötigt man exakt die vorgegebenen Perlen (Größen). Die aber in Deutschland zu bekommen, erforderte etwas Geduld und ein wenig Geld. Nichtsdestotrotz hatte ich Blut geleckt. Ich wollte unbedingt solche Törtchen machen und ich habe es letztendlich auch geschafft. Inzwischen brauche ich nicht einmal mehr eine genaue Anleitung, allein es reichen die Fotos von der „Beadsmania“-Seite, denn die Grundformen der Törtchen unterscheiden sich nicht allzu sehr voneinander.

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Kabarettistische Wahrheiten

Beim Zappen stießen wir gestern Abend auf eine Sendung mit Christoph Sieber. Sein Kabarettprogramm mit dem Titel »Hoffnungslos optimistisch« zog uns sofort in seinen Bann.

Ich kenne Kabarett zumeist brüllend komisch oder mit politischen Statements die in zweideutige Sätze verpackt werden. Anders bei Sieber. Er sagte einfach nur, wie es ist und das mit einem Gänsehaut verursachenden Ernst. Je länger ich ihm lauschte, desto mehr begriff ich: Der Mann hat Recht. Er legte einfach nur Tatsachen dar, da wurde nichts verpackt oder zwanghaft ins Lustige gemünzt. Seine Aussagen enthielten eine Bitterkeit, von der man als Zuschauer hart getroffen wurde. Sprachlos saß ich vor dem TV und musste ein paar Mal hart schlucken.

Im Nachhinein begriff ich, wie verrückt unsere Gesellschaft inzwischen ist, dass es ausreicht die Wahrheit zu sagen, um kabarettistisch zu sein. Wir leben eine Satire, die eigentlich zum brüllen komisch wäre, wäre nicht alles davon wahr.

Den Namen Christoph Sieber werde ich mir merken und jetzt regelmäßig seine Sendung »Mann, Sieber!« im ZDF einschalten.