»Weiß jemand, wann es anfing alles so entsetzlich schiefzulaufen? Wann alles auseinanderzubrechen begann?« Diese Fragen werden wir uns stellen. In zehn vielleicht auch erst in zwanzig Jahren. Dann, wenn wir zwischen den Trümmern unserer ach so hochgelobten Zivilisation stehen, die dann nur noch ein Schatten ihrer Selbst sein wird. Aufgerieben von Auseinandersetzungen, gegenseitigem Neid und einem über alles dominierenden Egoismus. Wir alle werden Opfer eines Systems, das sich ausschließlich dem Gewinn von Reichtum und Macht widmet. In dem kein Platz mehr sein wird für die Bedürfnisse der Menschen, sondern ein System in dem Zahlen regieren. In dem Konzerne diktieren, was wir tun und wann wir es tun, nur weil es die Zahlen so wollen. Gesunder Menschenverstand wird erst ignoriert und später bestraft werden. Primär wird uns der Verlust unserer Arbeit treffen. Anschließend werden wir unsere Mobilität genauso verlieren wie unsere Häuser. Wir werden uns selbst abschaffen, denn damit haben wir schon begonnen. Alte und Kranke werden froh sein, wenn sie vor die Flinte marodierender Jugendbanden geraten, die um Drogen und Macht kämpfen. Während die Ordnungshüter hilflos zusehen müssen, weil ihre Ausrüstung und ihr Wissen hoffnungslos veraltet sind. Die Oberschicht flüchtet sich in virtuelle Tagträume, weil die Welt draußen viel zu häßlich geworden ist, da inzwischen Katastrophen den Lauf der Jahreszeiten bestimmen, in einem steten Wechsel aus Dürre, Überflutungen und Orkanen.
Unsere heile Welt verabschiedet sich dieser Tage mit jeder Schlagzeile ein bisschen mehr. Der letzte Damm ist gebrochen, der Zerfall Europas nicht mehr aufzuhalten. Und wenn am Ende des Jahres Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird, wird das dem Ende der zivilen Welt gleichkommen.
Vielleicht sehe ich die Zukunft auch zu düster. Hoffentlich! Aber angesichts dessen, was um mich herum passiert, habe ich wenig Anlass dazu.
Das Münchner Oberwiesenfeld hat eine lange Geschichte. Vom Artillerieübungsplatz (ab 1784) bis zum Flugplatz (bis 1968) diente es meist militärischen Zwecken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf Teilen des Geländes Trümmerberge aus den Ruinen des zerbombten Münchens errichtet. Die bis zu 56 m hohe Deponie wurde nochmals um den Abraum erhöht, der beim Bau der U-Bahnstation »Olympiazentrum« anfiel. Als 1966 die Entscheidung für München als Austragungsort getroffen wurde, bot sich das brachliegende Gelände an. Noch vor der Entscheidung wurde mit den Arbeiten für den Fernsehturm und eine Eissporthalle begonnen. Nach dem Motto »Olympische Spiele im Grünen« baute man das Areal zu einem Park um. Mehrere Landschaftsarchitekten trugen die Verantwortung. Die Natur wurde auch zu einem Stichwortgeber bei der Architektur der Sportstätten.
Heute fast 50 Jahre später hat der Olympiapark in München nichts von seinem Reiz verloren. Zwölf Jahre lang lebte ich keine zehn Minuten Fußweg von dem beliebten Freizeitziel entfernt. Unzählige Male genoss ich die Aussicht vom Olympiaberg über München und über die noch heute futuristisch anmutenden Sportstätten. Das Zeltdach ist dem Netz einer Spinne nachempfunden und wirkt mit den gewaltigen Spannseilen dennoch leicht. Jeder Winkel bietet dem Beobachter einen neuen spannenden Einblick auf die außergewöhnliche Architektur.
In dem vom Nymphenburg-Biedersteiner Kanal gespeisten See tummeln sich stets unterschiedliche Wasservögel und dicke Graskarpfen. Östlich mündet der Kanal in den Schwabinger Bach. Folgt man dem Kanal nach Westen kommt man zum Nymphenburger Schloss. Der Park selbst ist mit allerlei exotischer Bäume bepflanzt. Für jedes an der Olympiade teilnehmende Land wurde eine spezifische Art gepflanzt. Noch immer zeugen kleine Schilder am Boden, aus welchen Land der Baum oder Strauch stammt.
Im Sommer findet südlich des Sees das Münchner »Tollwood« statt. Eine Art alternativ/ökologisches Musikfest mit vielen Verkaufsständen und mehreren Zelten in denen Konzerte und Theater stattfinden. Als ich das Tollwood zum ersten Mal besuchte, war ich überwältigt von der Vielfalt der Angebote. Leider war das Tollwood bei meinem Besuch am vergangenen Samstag noch nicht geöffnet. Dafür genoss ich es wieder mal durch den Park zu streifen, die Architektur zu bewundern, am Olympiasee ein Eis zu essen und die Namen und Handabdrücke der Prominenten zu bewundern, die sich dort verewigt haben.
Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, das die Stadt München die Radsporthalle im vergangen Jahr abreißen ließ. Eigentlich sollte eine neue Basketballhalle für den FC Bayern München gebaut werden, die sich aber nicht von dem neuen Pächter Red Bull abhängig machen wollten und zurücktraten. Jetzt steht an gleicher Stelle eine provisorische Flüchtlingsunterkunft.
Ich bin mir nicht sicher, was aus dem Gelände geworden wäre, wenn es die Olympischen Spiele nicht gegeben hätte. Wahrscheinlich würden Wohnblocks oder Industrieanlagen die Trümmerberge umzingeln. Es gäbe wahrscheinlich auch keine U-Bahn Linie, die inzwischen bis Moosach verlängert wurde. Und der Fernsehturm wäre nicht einer der wenigen Fernsehtürme in Deutschland, die man besichtigen kann. So gesehen, hat das Sportereignis den Münchnern eine Attraktion beschert, die Erholung bietet, aber auch von vielen Touristen besucht wird.
PERRY RHODAN NEO Band 124 – »Kaverne des Janus« von Susan Schwartz
Mit dem Pyramidion in der Tasche machen sich die Wissenschaftler um Eric Leyden auf den beschwerlichen Weg zur Oberfläche. Erschöpft und nach einigen Rückschlägen gelangt das Team zur DROP, um dort festzustellen, dass der Kater und die beiden Zurückgebliebenen verschwunden sind. Sie finden sie entkleidet und von in einer hungrigen Flechte überwuchert. Zurück an Bord versuchen die Wissenschaftler zu verstehen, wie sie das Rätsel der Liduuri lösen können. Dabei scheint das Pyramidion das ausschlaggebende Artefakt dazu zu sein. Mehr durch Zufall, als durch wissenschaftliche Analyse, gelingt es ihnen vier der fünf Aufgaben zu lösen
Perry Rhodan und die CREST folgen derweil der Duftspur zu einem Planeten im Tenossystem. Auf einem Raumhafen entdecken sie das verdächtige Raumschiff und betreten es. Es ist leer. Als Rhodan Thoras Schal findet, beginnt das fremde Schiff sich aufzulösen. Rhodan, Schablonski und Rainbow können gerade noch rechtzeitig verschwinden, bevor es zu Staub zerfällt und die Spur endet.
Tuire Sitareh und Ishy Matsu werden von Agaior Thoton auf dessen Schiff festgehalten und verhört. Der selbsternannte Herrscher Arkons ist von Tuire fasziniert und bietet dem Auloren an, ihm seine Erinnerungen mittels der Infiniten Traummaschine zurückzubringen. Tuire gibt an, darüber nachdenken zu wollen, entscheidet sich aber nach einem Erinnerungsschub zur Flucht. Dabei wird zwar die MAYA enttarnt, aber Ishy und Tuire können entkommen. An Bord der CREST liefert der Aulore die entscheidende Information: die Koordinaten zur Heimatwelt der Maahks.
»Jetzt hat sie’s!«, sagte ich mir nach den ersten Kapiteln. Es sieht so aus, als habe Susan Schwartz ihren Zugang zum NEO-Kosmos gefunden. Nachdem die ersten Romane der Autorin noch zu sehr nach Erstauflage klangen, liefert sie mit »Kaverne des Janus« ein zu NEO stimmiges Bild ab. Der Weg der Wissenschaftler zurück an die Oberfläche ist mit viel Spannung und Emotion erzählt. Ihr gelingt es auch die beiden Figuren Pete Roofpitter und Anneke ter Verleuwen glaubhaft mit Leben zu erfüllen. Sie beschreibt die Liaison zwischen den beiden sehr feinfühlig. Auch in den Szenen mit Tuire, Ishy und Agaior Thoton liegt viel überzeugende Charakterentwicklung. Das macht die erste Hälfte des Romans ungemein lesenswert.
Doch spätestens mit dem Ausbruch von Tuire und Ishy beginnt die Geschichte auseinander zu brechen. In der plötzlichen Hektik wirkt ihre Flucht an vielen Stellen unlogisch. Zu viele Zufälle und wenig einleuchtende Erklärungen zerstören den harmonischen Ersteindruck. Auch der Handlungszweig um Perry Rhodan leidet unter der überstürzten Abfolge. Es fühlt sich an, als hätte die Autorin zu viele Informationen aus dem Exposé in den Roman einbringen müssen, als gut für die Geschichte war. Der Roman leidet darunter, weil sie »auf zu vielen Hochzeiten tanzt«. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Handlungsebene um Perry Rhodan zu isolieren und in einem anderen Roman ausführlicher auszuarbeiten, um dafür Tuire und Ishy Matsus Flucht mehr Raum zu geben.
Was mir persönlich so gar nicht gefiel, war die Traumszene des Leyden-Teams. Mir ist bewußt, dass es für die Handlung unabdingbar war, aber die Form mit dem Du-Präsens halte ich für unglücklich gewählt. Das verwirrte und war ein zusätzlicher Bruch im Handlungsablauf. Ich gebe aber offen zu, dass ich selbst keine Idee habe, wie man das gelungener hätte realisieren können.
Gefreut haben mich dagegen die Szenen mit Kater Hermes, die sind so lebensecht, da merkt man die Katzenbesitzerin. Inzwischen möchte ich den Kater in der NEO-Handlung nicht mehr missen. Ebenfalls großartig waren die Szenen zwischen Pete und Anneke. Susan Schwartz gelingt deren Charakterisierung viel müheloser, als ihrem Kollegen im Vorgängerroman.
Am Ende noch ein paar Gedanken zum Titelbild. Die dargestellte Szene mit Agaior Thoton und Tuire Sitareh ist so nicht im Roman enthalten. Soll das die Infinite Traummaschine sein, in der Tuire steckt, oder einer der MAKOTOS? Kann es sein, dass diese Szene von der Autorin geschrieben wurde, es aber nicht ins Endmanuskript schaffte? Und überhaupt, warum wird Thoton mit weißem Haar und roten Augen abgebildet, wenn er laut der Beschreibung im Roman schwarzes Haar und graue Augen hat? Mhm!
Mein Fazit: »Kaverne des Janus« ist ein solide geschriebener Roman, in dem Susan Schwartz ihr erzählerisches Talent eindrucksvoll unter Beweis stellt. Die Geschichte beantwortet darüber hinaus einige Fragen zur laufenden Staffel. Durch den zerstückelten Aufbau vor allem in der zweiten Hälfte wurde jedoch viel Potential verschenkt. Ein Handlungsstrang weniger und es hätte möglicherweise ein echter Kracher werden können. Schade.
Gerade hatte ich die Nachricht vom Tod Anton Yelchins verdaut, folgte der nächste Schlag. Ein enger Mitarbeiter wurde gestern von den Kollegen tot in seiner Werkstatt im Keller gefunden. Ich bin noch ganz mitgenommen, weil ich erst vergangene Woche mit ihm über Tod und übers Sterben gesprochen habe. Ich werde seine gestandene Art, sein umfangreiches Wissen und seinen festen Händedruck vermissen.
Außerdem ist der Bahnhof in Traunstein seit halb acht wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe gesperrt. Zum Glück bin ich schon um sechs Uhr gefahren. Mal sehen, ob sie bis zum Feierabend fertig sind.
Das sind so Tage, an denen man besser morgens nicht aufgestanden wäre.
Der Darsteller des Chekov aus den neuen Kinofilmen starb am 19.6.2016 bei einem tragischen Unfall in der Auffahrt seines Hauses in Kalifornien. Er wurde von seinem Auto erdrückt.
Yelchin stammte aus St. Petersburg und war der jüngste Schauspieler des neuen Star Trek Ensembles. Er wurde nur 27 Jahre alt.
Dieser Tage erschien ein Artikel im »Hollywood Reporter«, der sich mit den Zukunft von STAR TREK beschäftigt und den Chancen, die sich dem Franchise derzeit bieten.
Unter der Überschrift »Bei der aktuellen Übersättigung von STAR WARS, wohin geht STAR TREK?« sticht ein Satz heraus: »In seinen besten Zeiten war ›STAR TREK‹ das, was literarische Science Fiction für sich beansprucht: Es beeinflusste die Art und Weise, mit der ihr Publikum mit der Welt interagierte.« Eine, wie ich finde, bemerkenswert treffende Beobachtung.
In diesem Jahr wird STAR TREK 50 Jahre alt. Obwohl in wenigen Wochen der Film »STAR TREK-Beyond« in den Kinos anlaufen wird und im Januar 2017 eine neue Serie starten soll, scheint sich das Franchise in einer Art Midlife-Krise zu befinden. Die Frage, die sich die Macher stellen sollten, ist die Frage nach der ureigenen Identität von STAR TREK. Womit war man so viele Jahrzehnte erfolgreich und welchen Markt möchte man bedienen?
In Zeiten in denen STAR WARS und die Comic-Helden von Marvel und DC den visuellen Markt dominieren und die Wissenschafts-Science Fiction den Buchmarkt erobert, wo positioniere ich ein Franchise, das sich intellektuell stets von den anderen abzuheben versuchte. Das Visionen hervorbrachte, die Wirklichkeit wurden und eine Philosophie vermittelte, der heute noch Millionen Fans folgen.
Der Autor des Artikels, Graeme McMillan, bringt es auf den Punkt. »… die jüngsten STAR TREK-Filme erschienen mehr wie STAR WARS, und wer braucht das schon, wenn die reale Sache (sprich STAR WARS) wieder da und in aller Köpfe ist?«
STAR TREK sollte sich wieder auf das konzentrieren, was es groß gemacht hat, auf die Wurzeln aus denen es gewachsen ist. Mit intelligenten Geschichten in denen die Bösen eben nicht nur böse und die Guten nicht nur gut sind. Es sollte denkbare Alternativen aufzeigen, wie wir unser Miteinander gestalten können, ohne uns die Köpfe einzuschlagen. Und es sollte anregen Fragen zu stellen, nach uns und der Welt in der wir leben.
Den Unterschied zwischen STAR TREK und STAR WARS fasst der Artikel bestens mit den Worten zusammen: »Während STAR WARS eine Serie ist, die das Herz anspricht … ist STAR TREK dann am besten, wenn es das Gehirn anspricht, Fragen stellt und Ideen liefert, die den Status quo anfechten.«
»Star Wars Identities« heißt die Ausstellung, die noch bis Oktober in der kleinen Olympiahalle in München zu sehen ist.
Mit einer Ausstellung hat das interaktive Multimedia-Abenteuer jedoch wenig gemein. So ist man als erwachsener Besucher zunächst irritiert, wenn man Daten-Armbändchen und Bluetooth-Headset ausgehändigt bekommt. Im filmisch inszenierten Intro werden die beiden Charaktere Anakin and Luke Skywalker vorgestellt und über die Entwicklung ihrer Persönlichkeit gesprochen. Das dies anfangs eher an belehrenden Schulunterricht erinnert als an den Besuch einer Ausstellung, sorgt beim älteren Publikum für Unverständnis …
… als es dann hieß, man sollte die Armbänder in die Felder an den einzelnen Stationen legen, um seine eigene Persönlichkeit zu entdecken, fragte ich mich schon ernsthaft, wo ich da hinein geraten war. Warum ich mich dennoch auf das Spielchen einließ, kann ich nicht genau sagen. Doch je länger ich mich durch den Parcours bewegte, umso faszinierter war ich. Die interaktiven Stationen rund um die, in Glasvitrinen ausgestellten, Originale, waren mit viel Sorgfalt entwickelt. Die im Scherenschnitt animierten und durch Filmausschnitte unterstützten Informationen zur Entwicklung menschlicher Persönlichkeit, sind nicht nur für Kinder wissenswert. Für sich selbst wählte man so eine Art Avatar, den man anschließend von Station zu Station anhand interaktiver Entscheidungen und dem Beantworten von Fragen eine eigene Persönlichkeit verleihen konnte. Das machte tatsächlich Spaß und die Zeit verging, ohne das man es bemerkte. Am Ende war ich um ein paar neue Erkenntnisse zur menschlichen Psychologie reicher und hatte meinem Avatar eine komplexe Persönlichkeit geschenkt, die ich mir per E-Mail zusenden konnte.
Besonders eindrucksvoll waren die Raumschiffmodelle, die in einer riesigen Vitrine ausgestellt waren. Wenn man sich davor stellte, wirkte es beinahe so, als würden die Schiffe mit Überlicht fliegen. Auch die Konzeptzeichnungen gefielen mir, dazu bekam man noch Informationen zum Dreh geliefert. Im obligatorischen Shop am Ausgang konnte man T-Shirts und anderes Merchandise zu »Star Wars Identities« einkaufen.
Wir haben mit Freunden aus dem Trekdinner München die Ausstellung gemeinsam besucht (mehr dazu in Sandras Blog). Leider verloren wir zwischenzeitlich die Gruppe, weil doch sehr viele Leute gleichzeitig die Ausstellung besichtigten. Wahrscheinlich gingen wir auch zu schnell durch. Durch meine Nachtblindheit bekam ich nämlich zunehmend Probleme. Mir schmerzten die Augen, weil es in der Halle recht dunkel ist. Ach ja, ein paar Sitzgelegenheiten wären auch nicht verkehrt.
Mein Fazit: Für kleine und große Star Wars-Fans ist die Ausstellung durchaus zu empfehlen. Einzig der stolze Eintrittspreis von 20-25 Euro pro Person schlägt vor allem bei Familien mit Kindern auf die Geldbörse. Mehr Infos zur Ausstellung gibt es hier: starwarsidentities.de
Ein neues Projekt wirft seine Schatten voraus. Es ist ein Fanprojekt, um nur soviel zu verraten. Und ja, ich konnte mal wieder nicht »Nein« sagen. Aber in diesem Fall beteilige ich mich wirklich gerne und bin sogar ein wenig stolz, gefragt bzw. empfohlen worden zu sein.
Aber als ich heute das Paket vom Verlag aufmachte, wurde mir erst bewusst, wie viel Arbeit vor mir liegt. Und ich wünschte mir auf der Stelle, der Tag hätte ein paar Stunden mehr, damit ich das alles auch bewältigen kann. Das Gute ist, noch gibt es keinen Termindruck. Ich muss also nicht hetzen und kann mich gut vorbereiten. Außerdem, was tut man nicht alles für die Lieblingsserie und ihre Fans.
PERRY RHODAN ARKON Band 7 – »Welt der Mediker« von Björn Berenz
Kaum glaubt sich Perry Rhodan auf der ATLANTIS in Sicherheit, schickt ein heimtückischer Angriff ihn und die Besatzung ins Reich der Träume. Wieder erwacht, stellen sie fest, dass Sahira entführt wurde. Die ATLANTIS folgt fremdbestimmt einem Kurs zu einem Sammelpunkt in der Nähe des Arkon-Systems. Dort wartet die riesige Flotte des unbekannten Feindes, dem sie auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein scheinen.
Indes erwacht Sahira auf Aralon, der Heimatwelt der galaktischen Mediziner. Der Mantar-Heiler Aspartamin will im Auftrag von Imperator Bostich endlich hinter ihr Geheimnis kommen. Doch er hat nicht mit Goloshir gerechnet. Der ehrgeizige Ara Mediker will die Situation nutzen, um seiner ins Stocken geratenen Karriere einen Schub zu geben.
Der Autor Björn Berenz ist für mich kein Unbekannter. Ich kenne ihn durch seinem humoristischen Roman »FKK im Streichelzoo«, den ich an dieser Stelle noch besprechen werde. Dass das Schreiben eines PERRY RHODAN Romans eine ganz andere Nummer ist, merkt man dem »Jungautor« durchaus an. Der Roman liest sich flüssig, hält sich stilistisch aber oftmals zu eng an die Regeln, was mich die Leichtigkeit aus seinem »Streichelzoo-Roman« vermissen lässt. Er geht sehr ambitioniert vor und versucht mit viel Action Spannung zu erzeugen. Das gelingt ihm zwar, geht aber zu oft auf Kosten der Logik. Bei der Anwendung überzogener Spannungselemente ist es wichtig, das sie sich logisch in die Handlung einfügen. So ist die Flucht Goloshirs mit Sahira in der Leka-Disk gegen Ende eine Aneinanderreihung von Unmöglichkeiten. Wenn die Arkoniden schon ein Startverbot verhängen, tun sie das aus einem bestimmten Grund, der leider hier nicht genannt wird. Wahrscheinlich war Bostich auf der Suche nach Sahira oder Apartamin. Das sie nur auf Grund der Aussage, das Schiff stünde unter Quarantäne, den Mediker ohne Überprüfung fliegen zu lassen, ist genauso unlogisch, wie die Tatsache, dass die Positronik der Leka-Disk überhaupt erst den Start erlaubte.
Besonders auffällig, während der hektischen Actionszenen fehlten wichtige Details oder gingen in dem Drunter und Drüber verloren. So fragte ich mich nach dem Kampf Goloshirs mit Aspartamin: wo ist Sahira, steckt sie immer noch mit dem Mantra-Heiler in der Rotunde? Dafür gab es an anderer Stelle Informationen, die ich als Leser schon aus den vergangenen Romanen hatte. Sahiras Lebensgeschichte und ihr Tanz mit den Nocturnen war schlicht Infodump.
Auch die Charakterisierung von Goloshir erschien mir etwas unglücklich. Anfangs wird er als skrupelloser Ehrgeizling gezeigt, der die eigenen Kollegen als Versuchskaninchen benutzt. Dann zeigt er sich Sahira plötzlich sehr einfühlsam und menschlich, um sie am Ende plötzlich wieder für seine eigenen Zwecke einzuspannen. Die Gefühlskälte und Skrupellosigkeit die er Aspartamin vorwirft, trägt er selbst in sich. Die Ambivalenz, die der Autor wahrscheinlich zeigen wollte, kam leider nicht glaubhaft rüber.
Ebenfalls zweifelhaft ist die Situation auf der ATLANTIS. Da wird einfach so die Besatzung narkotisiert, Sahira entführt und die Positronik gesperrt. Keiner der Experten kann irgendetwas daran ändern und niemand hat eine Idee, wer es gewesen sein könnte. Wie sind die Entführer an Bord gekommen? Gibt es keine Backupsysteme, die unabhängig von der Positronik sind? Und überhaupt, wie kommt Tekener auf die ATLANTIS. Da wurde zu wenig erklärt und es bleiben zu viele Fragen offen. Was bezweckt Atlan mit der Einnahme des Arkon-Systems, wenn er doch mit Bostich unter einer Decke steckt? Bekämpfen sich die Extrasinne jetzt gegenseitig? Das wäre für den Unbekannten, der hinter dem Impuls steckt, sicher nicht erstrebenswert.
Fazit: Ein flüssig zu lesender Roman mit zu vielen Plotholes und Unwägbarkeiten. Ein gutes Beispiel dafür, dass perfekter Schreibstil und Spannung keine Garanten für einen guten Roman sind. Sondern das es gerade Individualität und die kleinen Details sind, die über die Qualität eines Romans entscheiden. Das macht »Welt der Mediker« in meinen Augen zum bisher schwächste Roman der Serie.
Noch eine persönliche Bemerkung zu Goloshir. Da mich der Name des Aras sehr stark an Gholdorodyn erinnerte, hatte ich beim Lesen immer das Bild des Keloskers vor Augen. Das war echt verstörend.
Es gibt Dinge, die man zunächst nicht glauben will, wenn man sie hört und dennoch weiß man erfahrungsgemäß, das sie stimmen. Vor allem wenn es den Egoismus einiger Mitmenschen betrifft.
Wir wohnen in einem Kurort und wie ich bereits hinreichend erwähnte, sind hier die Immobilienpreise nicht gerade niedrig. Aber weil die Gegend attraktiv ist (Berge, See und Vollbeschäftigung) möchten viele Menschen hier leben. Der Zuzug ist seit Jahren ungebremst. Die wenigsten jedoch können sich das leisten. Meist sind es vermögende Rentner aus München oder anderen Großstädten, die hier ihren Lebensabend verbringen wollen und die darum auch bereit sind, die hohen Preise für Häuser und Grundstücke zu zahlen. Problematisch ist es für junge Familien oder Menschen, die nicht so viel Geld auf der hohen Kante haben, die aber hier wohnen möchten, weil sie hier arbeiten. Zum Beispiel im Tourismus, der Gastronomie oder im Käsewerk. Für die bleibt der Wohnraum begrenzt, weil es viel zu wenig Mietwohnungen und zu wenig bezahlbaren Grund gibt.
Es gibt aber eine Kehrseite der Medaille. Ich kenne mindestens fünf Häuser in der näheren Umgebung die leer stehen. Neue Häuser, teils noch nicht einmal innen ausgebaut und sogar ein Haus, in dem sechs Familien unterkommen könnten. Doch die Häuser stehen leer. Und ich fragte mich schon lange, warum das so ist. Gestern erfuhr ich den Grund. Es ist der pure Egoismus einiger Menschen:
Ein Waginger Unternehmer baute vor fünf Jahren eine Villa, mit bester Aussicht und großer Tiefgarage, keine 50 Meter von uns entfernt. Er hatte nie vor, dort einzuziehen, geschweige denn die Villa zu vermieten oder zu verkaufen. Er baute das Haus nur dorthin, weil mal sein Elternhaus dort stand und niemand anderer auf dem Grundstück bauen sollte. Und weil Bauzwang bestand, hat er eben gebaut. Und jetzt stehen die mehr als 200 qm einfach leer, während Familien händeringend eine Wohnung suchen. Unglaublich!
Aber es geht noch schlimmer. In das, seit Jahren leerstehende sechs Familienhaus wollte die Gemeinde anerkannte Asylbewerber einquartieren. Der Besitzer ein sehr bekannter Waginger, ließ daraufhin die Bäder herausreißen und einen hohen Zaun um das Grundstück errichten. In der Diskussion mit den Bürgern drohte er an, wenn nötig auch das Dach abdecken zu lassen, nur damit dort keine Flüchtlinge einziehen können!!!
Für mich ist es absolut unverständlich, dass solche Menschen nicht juristisch belangt werden können. Ein solches Gebaren ist schon beinahe kriminell. Sie könnten wenigsten die Wohnungen und Häuser vermieten, aber selbst das tun sie nicht. Was nur bedeuten kann, dass sie kein Herz dafür aber eindeutig zu viel Geld haben.
Der einzige Trost für mich ist in solchen Momenten, dass auch das Totenhemd solcher Leute keine Taschen hat.