Ursprung der Macht

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 125 – »Zentrum des Zorns« von Rüdiger Schäfer

Nun ist sie also bei PERRY RHODAN NEO angekommen, die Macht, die die Galaxis durchdringt … korrigiere: »die das Universum am Beginn aller Zeiten ausgeatmet hat.« An der Stelle konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Manche Ideen sind einfach zu gut, um sie nicht mehrfach zu verwenden. Doch zurück zum Roman.

Die MAYA dringt, mit Perry Rhodan an Bord, in die Dunkelwolke im galaktischen Zentrum vor. Er landet zusammen mit Tuire, Atlan, Marshall, Matsu, Hanafe sowie Rainbow und Schablonski auf der Heimatwelt der Maahks. Als ich las, dass sie schon wieder einen Einsatz in den MAKOTOS planten, fragte ich mich unwillkürlich, was wohl dieses Mal schief laufen würde. Bisher war ja keiner der Einsätze von Erfolg gekrönt. Die Maahks lassen sich eben nicht für dumm verkaufen. Die Truppe entdeckt auf Maahkaura eine ungewöhnliche Zivilisation. Sie lernen die Maahks von einer Seite kennen, die sie nicht erwartet haben. Rau aber herzlich und vor allem zweckorientiert. Sie dringen zum Nest der Neunväter vor, wo sie nach Tuires Angaben die Informationen bekommen, die ihnen im Kampf gegen die Maahks weiterhelfen sollen. Vor Ort geraten Atlan und Rhodan aneinander, weil der Arkonide die Zeitbombe mit Hilfe dreier Springer von der CREST zur MAYA geschmuggelt hat und bereit ist, sie auf der Maahkwelt zu zünden, um den Krieg ein für alle Mal zu beenden. Doch da hat Tuire plötzlich einen starken Erinnerungsschub und fordert die Freunde auf, schnellstens von dem Planeten zu fliehen. Die anschließende Flucht gelingt den Menschen nur, weil es einen Maahk gibt, der an seiner Existenz und der seines Volkes zweifelt.

Jener Maahk heißt Jaahkarim und man erfährt in einem parallelen Handlungsstrang, wie er geboren wird, sich entwickelt und zu einem ausgewachsenen Maahk heranwächst. Hautnah lässt der Autor den Leser teilhaben an den Erlebnissen eines Individuums dessen einziger Zweck der Kampf ist. Er schickt die Figur durch Drill und Demütigungen und konfrontiert sie mit wachsenden Zweifeln, zeigt aber sehr plastisch die Auswirkungen des Permazorns, dessen Einfluss Jaahkarim mit einer tragischen Entscheidung entkommt. Diese Kapitel sind fast spannender als die Rhodanhandlung. Und sie dienen als Gegengewicht. Sie wecken so viel Sympathie bei mir als Leser, dass ich Rhodans Zögern verstehen und Atlans Wut nicht mehr nachvollziehen kann.

Kurz vor Schluß kommt die Zeitbombe doch noch zum Einsatz, als Rhodan sie von Tuire im Bündler zünden lässt. Diese Szene gehörte zu den wenigen Schwachpunkten der Geschichte. Nicht nur das es Atlan gelingen konnte, die Zeitbombe, die sicher gut bewacht wurde, unbemerkt von der CREST auf die MAYA zu schaffen. Nein, Rhodan geht mit der Zündung eines Blindgängers auch noch ein unkalkulierbares Risiko ein. Zudem gefährdet er die Mission, in dem er Gucky zwingt, mit vier Personen zu teleportieren. Anstatt ihn nur mit Tuire und der Bombe ins Innere des Bündlers zu schicken, geht Rhodan selbst mit und überredet auch noch Atlan, sie zu begleiten. Dafür gab es keinen zwingenden Grund, weil Gucky einen eventuellen Angriff ebenso hätte abwehren können. Die Mission gelingt, wenn auch nicht so reibungslos, wie geplant. Die Bombe funktioniert nicht, aber sie blockiert den Bündler und verhindert vorerst, dass die Maahks Nachschub nach M13 schicken können.

Mit der MAYA zurück in M13 berichtet Tuire Sitareh von den Erkenntnissen, die ihm der Erinnerungsschub gebracht hat und enthüllt dabei einige erstaunliche Zusammenhänge. Er war schon einmal auf Maahkaura. Es gibt dort keine Neunväter, sondern nur einen Goldenen mit dem Namen Trivet Donkar. Denn die Goldenen haben die Maahks vor mehr als fünfzigtausend Jahren geschaffen. Donkar war einst Tuires Freund.

Die Kapitel um den Maahk Jaahkarim sind stark geschrieben. Die Charakterstudie die Rüdiger Schäfer mit dem Maahk in Band 125 betreibt, ist spannend und so intensiv, das mir Jaahkarim stellenweise näher war als Perry Rhodan. Letzterer hat trotz seines Geredes von überlegener Moral eine ziemlich unschöne Szene, in der er Tani Hanafe anschnauzt. Er kann von Glück reden, dass die Mutantin darauf so reagiert, wie erhofft. Bei mir hätte er damit genau das Gegenteil bewirkt. Aber es zeigt, wie sehr es in ihm arbeitet. Thora und Crest sind verschwunden, Arkon liegt in Trümmern, die Bedrohung für die Menschen durch die Allianz wächst und dann stellt sich auch noch Atlan gegen ihn. Das Streitgespräch zwischen Rhodan und dem Arkoniden, war beispielhaft für vieles was wir in unserer täglichen Realität erleben. Rüdiger Schäfer stellt die richtigen Fragen und zeigt, dass es viele Antworten aber keine unumstößliche Wahrheit gibt.

Auch die Beschreibungen der Methanwelten ist ihm gelungen. Man fühlt den Sense of Wonder, wenn sich der Maahk durch eine sturmgepeitschte Landschaft zäher Methannebel schleppt oder Rhodans Gruppe durch die Hauptstadt von Maahkaura schlendert. Manchmal konnte man die herrschende Enge, den Trubel und die Kälte fast körperlich spüren. Die Analogien die Rüdiger Schäfer in seinen Beschreibungen verwendet, sind fremd und vertraut zu gleich. Titelbildzeichner Dirk Schulz bringt die Eindrücke von der Atmosphäre ziemlich gut zur Geltung.

Der Konflikt zwischen der Allianz und den Humanoiden ist größer als geglaubt, auch das ist eine Erkenntnis, die Perry Rhodan am Ende erfahren muss. Tuire Sitareh kommt seiner Vergangenheit einen Schritt näher und durch ihn erfahren nicht nur Rhodan und seine Mitstreiter ein paar wichtige Zusammenhänge. Die Goldenen haben also die Maahk erschaffen. Eine Antwort die neue Fragen aufwirft. Warum taten sie das? Worin besteht der Zweck ihres Vorhabens, die Humanoiden aus der Galaxis zu tilgen? Man darf gespannt sein, welche Antworten die Expokraten für uns bereithalten.

Fazit: »Zentrum des Zorns« ist definitiv einer der Schlüsselromane des Zyklus, weil er viele Fragen beantwortet. Außerdem gewährt er einen tiefen Blick auf eine fremde Lebensform, die einem am Ende vertrauter ist, als man anfangs glaubt. Großartig!

Garching-Con Videos

ConVideo2015_BDIm September vergangenen Jahres fand der GarchingCon statt. Ich berichtete darüber. Da dies mein erster PERRY RHODAN Con war, war ich ziemlich aufgeregt. Ich habe an den drei Tagen neue Menschen kennengelernt und mit so vielen geplaudert, dass ich vom eigentlichen Programm nicht viel mitbekam. Vor wenigen Wochen kam die DVD (Blu-ray) zum GarchingCon heraus und die habe ich mir sofort in der die Blu-ray Version bestellt.

Die Macher vom PR-Stammtisch »Ernst Ellert« in München haben sich große Mühe gegeben, die drei Tage in Garching auf möglichst unterhaltsame Weise zusammenzufassen. Auf DVD oder Blu-ray kann man die gelungene Veranstaltung noch einmal Revue passieren lassen. Für die, die nicht daran teilnehmen konnten, ist es die Chance zumindest die Highlights mitzuerleben.

Auf den vier prallgefüllten Disks mit 9 Stunden Laufzeit finden sich ausführliche Ausschnitte aus jedem Programmpunkt. Für jeden Con-Tag eine Disk plus eine mit Aufzeichnungen der Kaffeeklatsch-Treffen und von ausgewählten Interviews mit Autoren und Zeichnern. Die Bildqualität ist, bis auf die Interviews, ausgezeichnet und auch gestalterisch macht das Video einen professionellen Eindruck. So bekomme ich jetzt endlich die Möglichkeit, das Verpasste in aller Ruhe auf der heimischen Couch nachzuholen.

Einziger Wermutstropfen ist das fehlende Inhaltsverzeichnis. Man sieht erst nach dem Einlegen der Blu-ray was sich darauf befindet. Im Internet gibt es eine entsprechende Auflistung. Vielleicht hätte man die einfach ausdrucken und der Hülle beilegen können. Das hätte sicher nicht sehr viel mehr gekostet.

Das 4er-Blu-ray-Set kostet 30 EUR zzgl. Versandkosten und kann über die Internetseite des GarchingCon bestellt werden.

Ideenfeuerwerk für Arkon

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN ARKON Band 9 – »Flotte der Verräter« von Kai Hirdt

Auf Glynth abgesetzt, verläuft Rhodans Plan nicht ganz so stringent, wie von ihm ausgedacht. Sie werden von einer Gruppe Glykoniden festgesetzt und entkommen nur beinahe einem heimtückischen Mordanschlag. Der junge Glynkonide Toracc bringt sie zu Tharc Sanaire in die Oaseninsel des Träumenden Gottes. Erst hier beginnt Rhodan zu begreifen, warum sich die eigentlich freundlichen Bewohner von Glynth so paranoid verhalten. Die Oase wurde von den Arkoniden zerstört, 300 Glynkoniden getötet. Auch sein Wunsch nach einem Raumschiff wird ihm nur widerwillig gewährt. Letztendlich bekommen sie die SINEAN, mit der sie tiefer ins Arkonsystem vordringen. Kurz vor Iprasa werden sie von einem Patrouillenschiff aufgegriffen, dessen philosophierender Kommandant, Rhodan und das Schiff als Abwechslung vom Alltag begrüßt und eine Untersuchung anordnet. Doch dann wird er zu den Kampfverbänden abkommandiert und Gucky kann Rhodan, Sahira und Toracc unbemerkt auf den Planeten teleportieren. Dort wartet schon die nächste Falle.

In der Nebenhandlung geht es um die Schlacht von Arkon. Atlan stellt sich mit seiner Flotte den Arkonidischen Verbänden entgegen. In einer seltsamen Botschaft fordert Imperator Bostich seinen Platz an der Spitze Arkons, den er eigentlich bereits innehat. Osma ter Rey, eine alte Kämpferin, vom Imperator vor Jahren geadelt und ins Flottenkommando berufen, versucht hinter die Gründe des Angriffs zu kommen, um das Imperium vor Schaden zu bewahren. Leider trifft sie die falsche Entscheidung, indem sie einen Trottel zum Kommandanten wählt. (Nun, ihre Auswahl, war auch nicht sehr üppig.). Es kommt zu Kampfhandlungen, als auch noch eine Flotte der USO unter Lordadmiral Monkey im Arkonsystem eintrifft. Erst als die PRÄTORIA der LFT im System erscheint, wird eine Pattsituation herbeigeführt, die die Waffen vorerst zum Schweigen bringt.

Wie bei NEO beweist Kai Hirdt, dass er auch eine komplexe Handlung mit vielen Charakteren gut beherrscht. Mit viel Liebe zum Detail widmet er sich jeder seiner Figuren und erzielt dabei den gleichen Effekt, wie in seinen NEO-Romanen: Ihm gelingt es im Kopf des Lesers einen Film ablaufen zu lassen. Dabei trifft er den philosophierenden Zweimondträger genauso perfekt, wie den überforderten Flottenchef oder den jungen Glynkoniden Toracc. Auch der Figur des Perry Rhodan verleiht er eine zutiefst menschliche Seite, indem er ihn mit Situationen konfrontiert, die ihn mal eine lustige, mal aber auch schmerzhafte Reaktion abverlangen. Mein Favorit ist die Unterhaltung zwischen Toracc und dem Zweimondträger. Die Reflexe der Zuhörer waren einfach grandios.

Die Gesellschaft der Glynkoniden ist nicht ohne Hintergrund geschrieben, da spielen viele aktuelle Probleme unserer Gegenwart hinein. Mir gefiel das, was sicher nicht bei allen Lesern der Fall sein wird. Negativ fiel mir der Bruch zwischen der sehr lustigen Geschichte aus Guckys Autobiographie und der anschließenden Szene in der Insel des Träumenden Gottes auf. Nach einem humorvoll erzählten Abenteuer findet man sich plötzlich zwischen Trümmern und verkohlten Leichen wieder. Den Wechsel fand ich ein wenig zu krass. Dennoch, bei so vielen brillanten Ideen schreitet die Handlung zügig voran und es kommt keine Minute Langeweile auf.

Über die Schilderung der Raumschlacht verliere ich an dieser Stelle keine Worte. Für die Serienhandlung ist und bleibt mir der Angriff von Atlans Flotte nach wie vor ein Rätsel. Warum greift er Arkon an und warum sendet er eine so idiotische Botschaft an das arkonidische Volk. Glaubt er wirklich, er kann diejenigen täuschen, die über keinen aktivieren Extrasinn verfügen? Und wieso mischen sich jetzt sowohl die USO, als auch die LFT-Flotte des Galaktikums in den Konflikt ein. Und warum erst jetzt und nicht schon früher? Vielleicht wären solche Massaker wie auf Glynth verhindert worden. Die Serienhandlung wird immer verworrener, ohne dass sich für mich ein klares Ziel abzeichnet. Das ist auf Dauer schon etwas frustrierend.

Am Ende finden Rhodan, Gucky und Sahira das Portal zum Wandelstern und gehen hindurch. Vielleicht werden auf der anderen Seite ein paar meiner Fragen beantwortet.

Zumindest auf eine Frage aus dem letzten Roman kenne ich nun die Antwort. Es sind also nicht nur ein archaischer Impuls sondern viele archaische Impulse, die an die Extrasinnträger geschickt werden und ihre Handlungen lenken. Das ist mir in den vorrangegangenen Romanen irgendwie nicht bewusst geworden.

Mein Fazit: »Flotte der Verräter« ist eine toll erzählte Geschichte. So muss ein gelungener Roman aussehen. Auch wenn es einige Ansätze im Plot der Serienhandlung gibt, deren Sinn sich mir nicht wirklich erschließen. Noch nicht jedenfalls!

Geschäftiger Freitag

Als Enkelin eines Landwirts habe ich erstaunlich wenig Sinn für Gartenarbeit. Das ich gestern wieder ran musste, um den Wein zu beschneiden, den Rasen zu mähen und Heu zu wenden, lasse ich über mich ergehen. Obwohl das bei der Hitze wahrlich kein Vergnügen war und zumal ich eigentlich viele andere Dinge zu erledigen hatte.

Der Newsletter will layoutet werden, die zweite Überarbeitung des Manuskript für die FanEdition harrt der Vollendung und da müsste auch noch die Rezension für den neunten Arkonband geschrieben werden. Da hieß es gestern Abend nach einem arbeitsreichen Sommertag im Freien, Prioritäten setzen. Abgabetermin für die FanEdition ist am 15 Juli. Also machte ich mich gestern Abend an die Arbeit und wühlte mich durch die Korrekturen, formulierte um, löschte, schrieb neu – das ist in der Tat harte Arbeit. Geschrieben ist eine Geschichte schnell, aber um sie auch lesbar zu machen, gehört eine große Portion Durchhaltevermögen. Meines war kurz vor Mitternacht erschöpft. Aber zumindest hat mein Schreibcoach nun wieder was zu lesen.

Mein gestriger Blockeintrag musste angesichts dessen zurückstehen. Dafür habe ich ihn hiermit nachgeholt.

Heisskalt rocken

Wie das Wetter so die Band, könnte man sagen. Bei der wechselhaften Witterung in diesem Jahr sind Heisskalt eindeutig der Favorit und das nicht nur wegen ihres Namens.

Von ihrem letztes Album »Vom Stehen und Fallen« hatte ich ja schon berichtet. Dort gefällt mir besonders der Song »Gipfelkreuz«. Die Texte sind kritisch und prosaisch zugleich.

In diesem Monat erschien das neue Album »Vom Wissen und Wollen« und darin lassen es die Jungs aus Sindelfingen wieder richtig krachen. Das ist keine gefällige Musik, die dennoch ins Ohr geht und sich festsetzt. Und je öfter ich den typischen Heisskalt-Sound höre, desto mehr begeistert er mich. Was man von meiner Umgebung nicht sagen kann, da ernte ich stets irritierende Blicke. Aber ich höre diese Art Musik nur, wenn ich alleine zu Hause bin und dann möglichst laut.

Konzerttermine, Bestellmöglichkeiten und Videos zu Heisskalt gibt es auf der Hompage der Band.

Kreuzfahrt auf Aralon

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN ARKON Band 8 – »Die Stunde des Smilers« von Michael Marcus Thurner

Perry Rhodan, Gucky, Ronald Tekener und Korrt Moody gelingt die Flucht mit einer Leka-Disk aus der Zusammenballung der Arkon-Flotte. Dabei retten sie mit Guckys Hilfe noch Sahira aus dem Schiff des Ara-Medikers, die auf dem Weg zur ATLANTIS war. Tekener setzt Rhodan, Gucky und Sahira auf Glynth ab und begibt sich mit Moody nach Aralon, um Bostich zu entführen, der dort auf einer schwimmenden Inselklinik behandelt wird.
Unabhängig davon macht sich Shallowain auf den Weg zum selben Ziel. Der Kralasene will seinen Imperator unbedingt schützen und aus dem schädlichen Einflussbereich fortbringen. Sowohl Tekener als auch Shallowain nehmen die Hilfe verbündeter Aras in Anspruch, um auf Aralon zu landen und um auf das Habitat Vits zu gelangen. Während Tekener und sein USO-Kollege fast draufgehen, gerät Shallowain zwischen die Fronten planetenweit agierender Sicherheitsdienste, von denen jeder nach der Macht strebt. Gegen seinen Willen bekommt er eine Aufpasserin an die Seite, die er jedoch ziemlich schnell für sich gewinnen kann.
Zeitversetzt und auf unterschiedliche Weise kommen die Agenten nach Vits. Wo der Wettlauf beginnt, wer zuerst an den Imperator herankommt.
Am Ende müssen Tekener und Shallowain zusammenarbeiten und ihre Kollegen opfern, damit sie Bostich entführen und mit einem Schiff fliehen können. Zusammen, mit dem noch nicht genesenen Imperator verlassen sie den Kugelsternhaufen. Nach einem Tag im Linearraum verkündet der Medoroboter, das Bostich ohne bleibenden Schaden überleben wird.

Der Autor ist dafür bekannt, dass er seine Protagonisten nicht schont. Das stellt er in dem Roman wieder eindrucksvoll unter Beweis. Sowohl Tekener als auch Shallowain sind knallhart, wenn es darum geht, ihren Einsatz erfolgreich durchzuziehen. Da gehört das bewusste Opfern von Kollegen genauso dazu wie die Kollateralschäden, die durch den Einsatz entstehen. Mittendrin sah es fast so aus, als würde das ganze Habitat mit den 5000 Personen an Bord dem Untergang geweiht sein. Er stellt sehr glaubhaft dar, mit welcher Rücksichtslosigkeit die USO vorgeht und wirft damit einen Blick auf ein durchaus dunkles Kapitel der »galaktischen Feuerwehr«.

Das Michael Marcus Thurner zu den PR-Autoren mit der größten Fantasie zählt, wird anhand der vielen kleinen Einfälle deutlich, wie dem »Schling-mich« – einer zopfflechtenden Haarspange – oder den Freizeitaktivitäten an Bord des Habitats, das eigentlich eine Persiflage auf Kreuzfahrtschiffe ist. Großartig auch seine Ideen zu den medizinischen Behandlungen, die im Roman einen großen Raum einnehmen und fast schon als visionär zu bezeichnen sind.

Doch so gut wie Band 4 hat mir »Die Stunde des Smilers« nicht gefallen. Obwohl sehr spannend geschrieben, fehlte mir stellenweise das Setting. Es heißt, die Kunst beim Schreiben besteht im Weglassen. Der Autor beherrschte das in Band 4 sehr gut, doch dieses Mal hat er meiner Meinung nach, zu oft zu viel weggelassen. Es blieben Lücken in meiner Vorstellung. Was noch gravierender an dem Roman ist, er bleibt dem Leser einige wichtige Antworten schuldig. Wie kam Tekener auf die ATLANTIS? Warum müssen alle USO-Agenten auf Aralon ihre Identität aufgeben, um Tekener zu retten? Vieles was die Serienhandlung betraf, blieb offen. Persönlich hätte ich lieber gewusst, wie es mit Rhodan, Gucky und Sahira weitergeht, anstatt ein erneutes, zweifellos spannendes, Abenteuer mit Tekener zu erleben. Ich glaube ja, dass sich Exposé-Autor Marc A. Herren zu sehr auf die Wünsche jener Leser konzentriert hat, die Tekeners Tod in der Erstauflage noch nicht verdaut haben. Damit läuft er aber Gefahr die Serienhandlung in eine falsche Richtung zu lenken. Nun, wir werden sehen, ob und wie er die Kurve kriegt.

Die wichtigste Frage stellte sich mir am Ende: Warum ist Bostich von den Auswirkungen des Impuls geheilt, nur weil er von M13 weggebracht wurde? Die programmierte Schutzschaltung des Extrasinns, bewirkte war eine Gehirnblutung, aber nicht seinen Tod. Da der Impuls anscheinend ein einmaliger Vorgang war und kein andauernder Effekt, wie Strahlung oder ähnliches. Wie kann das Verlassen von M13 dazu führen, Bostich zu »heilen«? Das wäre dann doch ein bisschen zu einfach.

Fazit: Wer spannende Agentengeschichten mit vielen phantastischen Ideen mag, sollte »Die Stunde des Smilers« unbedingt lesen. Michael Marcus Thurner bringt die Serienhandlung wieder einen Schritt voran, wobei der Weg, wohin sich die Geschichte entwickelt, noch nicht festzustehen scheint. Es sind ja auch noch vier Bände. Lassen wir uns überraschen.

Eine Waschmaschine aus der Zukunft

Quelle: Constructa

Mein Mann und ich haben einen außergewöhnlichen Geschmack, was die Einrichtung unserer Wohnung betrifft. Wir haben eine Spaceküche und noch andere coole Sachen. Zumindest stimmen wir bei Design und Form stets überein, wenn es um eine Neuanschaffung geht. Und so war ich auch nicht besorgt, als mich mein Mann gestern aus der Arbeit anrief, er wolle die Waschmaschine im spaßigen Retrodesign im Firmeneigenen Shop kaufen. Die war gerade im Angebot und unsere Waschmaschine hat inzwischen auch schon eine zweistellige Jahreszahl auf dem Buckel. Also hatte ich nichts einzuwenden, war aber gespannt, was mein Mann denn da nach Hause bringen würde.

Als die Maschine dann im Flur stand, war ich ganz verzückt. Die sieht wirklich futuristisch aus, auch wenn es eigentlich so eine Art Retrolook sein soll. Wer hat daheim schon eine blaue Waschmaschine mit Chromleisten?! Der Verkäufer hat nochmal extra zehn Prozent Rabatt gegeben, wahrscheinlich damit er sie los wurde.

Ich finde das cool! Und es hat mir mal wieder bestätigt, dass mein Mann und ich eben doch gleich ticken.

Die Abenteuer eines Strafversetzten

Quelle: Amazon

Inspiriert durch den Vortrag von Dr. Hubert Zitt in Bonn, holten wir die DVDs von »Raumpatrouille Orion« aus dem Schrank, um sie uns endlich anzusehen. Die dämmerten dort schon seit fast zehn Jahren ungesehen vor sich hin.

Ich kannte die Serie nur in Ausschnitten und vom Hörensagen, wusste, das dort Haushaltsgegenstände wie Bügeleisen und Eisportionierer als Requisiten verwendet wurden. Sie dann endlich mal in voller Länge zu sehen, war eine echte Offenbarung.

In den Geschichte standen in erster Linie nicht die Abenteuer der ORION im Vordergrund, sondern überraschenderweise ging es um die politischen Ränkespiele zwischen Raumflotte, GSD und Erdregierung. Thematisiert in beinahe jeder Folge wurde die Strafversetzung von Kommandant McLane und dessen ständiges Missachten von Befehlen, das am Ende jedoch stets gerechtfertigt war.

Der Ton der Serie sollte damals modern sein, kann heute aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie ein Kind der Sechzigerjahre ist. Einerseits ist eine Frau Chefin der schnellen Eingreifverbände, andererseits werden Frotzeleien über Frauen gemacht, die schon ziemlich Klischeehaft sind. Zumindest werden die beiden Frauen an Bord gleichberechtigt behandelt, in dem sie unter demselben kollegialen Gespött leiden wie die Männer.

Bis zum Ende logisch durchdacht, waren die sieben Folgen allesamt nicht. Wer die Handlung von Star Trek gewohnt ist, wo man stets versuchte, zumindest grundlegend der Realität zu huldigen, wird bei »Raumpatrouille Orion« oft genug den Kopf schütteln. Da wird mal schnell ein Planet zum Stern, eine Supernova fliegt durch die Gegend und droht auf der Erde einzuschlagen. Da wird intergalaktisch gesagt, wenn interstellar gemeint ist und welch Wunder, sind die meisten Planeten oder Planetoiden mit einer atembaren Atmosphäre ausgestattet, obwohl es dort eindeutig aussieht, wie auf dem atmosphärelosen Mond. Es gehört schon viel Überwindung und Fantasie dazu, dass heute noch ernst zu nehmen.

Interessanter fande ich etwas völlig anderes. Da ich mich zwangsläufig in letzter Zeit viel mit dem Erzählen und Ausarbeiten von Geschichten beschäftigt habe, fiel mir das sofort auf. Die Folgen sind ein Lehrbeispiel, wie man eine spannende Dramaturgie konstruiert. Wie Dialoge funktionieren müssen und wie man, bestimmte Dinge heranzieht, um den Zuschauer die Fakten zu vermitteln. Zumindest wie man das früher getan hat und heute in der Literatur auch noch macht. Mit aktuellen Serien und Filmen hat das nur noch wenig gemein. Die funktionieren zwar ähnlich, die dramaturgischen Mittel werden aber subtiler eingesetzt. Ein bisschen wirken manche Szenen wie aus dem Skript eines Theaterstücks.

Die Darsteller waren allesamt großartig. Dietmar Schönherr als Major Cliff Allister McLane und Wolfgang Völz als Leutnant Mario de Monti passten zu ihren Rollen. Die Frauen taten mir schon wegen der starren wenig individuellen Frisuren leid, zeigten aber dem Publikum der Sechziger, wie selbstbewusst eine Frau agieren kann. Hier gefiel mir Charlotte Kerr als General Lydia van Dyke am besten.

In diesem Jahr wird die Serie, genauso wie Star Trek, fünfzig Jahre alt. Sollte sie tatsächlich neu verfilmt werden, wüsste ich schon einen Schauspieler für die Rolle des  McLane. Da wäre David Rott meine erste Wahl.

Mein Fazit: trotz der vielen Unstimmigkeiten muss man »Raumpatrouille Orion« gesehen haben. Schon allein wegen des grandiosen Looks. Und wenn man durch Hubert Zitts Vortrag weiß, wie die Spezialeffekte entstanden (ich sage nur Brausetabletten und Rosinen), hat man noch viel mehr Spaß daran.

Star Trek-Nachwuchs zu Besuch

Am Freitag waren wir wieder zum Trekdinner in München. Dieses Mal freute ich mich ganz besonders, denn es hatte sich unser, im Frankfurter Exil lebendes, Mitglied plus Nachwuchs angekündigt. Nicht nur ich war gespannt auf unser jüngstes Trekdinner-Mitglied (8 Monate), das von Mama gleich mal in ein passendes Shirt gesteckt wurde. Aufschrift: »Princess? I’d rather be a Starfleet Captain« Sehr originell wie ich finde. Und natürlich hatte die zukünftige Kommandantin alle Aufmerksamkeit und staunte über so viele unbekannte Gesichter. Dabei war sie den ganzen Abend sehr lieb und futterte Weißbrot und Babykekse.

Weil es im Restaurant Bar Portugal so heiß war, wurde vor allem die Salatkarte rauf und runter bestellt. Ich hatte Anfangs ein bisschen mit dem Parmaschinken im Salat »Italia« zu kämpfen. Obwohl er lecker war, nehme ich das nächste Mal dennoch wieder den Salat »Paris« mit Ziegenkäse.

Geredet wurde nicht nur über Kinder und Star Trek sondern über viele andere Dinge. Ich plauderte mit dem Autorennachwuchs und berichtete über meine Schreibcoach Erfahrungen. Später stieß auch ein Neuankömmling dazu, dem ich den textlichen Umfang der PERRY RHODAN Serie anhand der Harry Potter Bände (es wären 500 Bände) zu erklären versuchte.

Nachdem wir Mutter, Kind und Vater (der inzwischen auch dazu gestoßen war und zwischen all den Trekkies sichtlich verloren wirkte) verabschiedet hatten, brachen auch wir wieder nach Hause auf.

Es war ein schöner Abend in netter Gesellschaft, den wir unbedingt wiederholen müssen. Das nächste Mal vergessen wir auch nicht wieder, die Kamera mitzunehmen.

Im Juli steht die Premiere des neuen Star Trek-Films an, dann gehen wir alle zusammen im Kino. Ich freue mich schon.

Perlentiere aus Afrika

Es gibt sie schon seit einigen Jahren im Internet zu kaufen. Im Zoo-Shop in Hellabrunn habe ich sie auch schon gesehen. Tiere aus Draht und Perlen die von Künstlern in Afrika hergestellt werden und die damit ihre Familien ernähren. Einer dieser Künstler ist Jimmy Nyaruwa. Er stammt aus Simbabwe, wo er das Arbeiten mit Perlen als Achtzehnjähriger erlernt hat. Heute wohnt er in Johannesburg und versucht dort seine Kunstwerke an den Mann zu bringen.

Hier ein Video von Jimmy, das ein ARD Korrespondent gedreht hat.

Nachdem ich sah, dass Jimmy die Perlen noch per Hand auf den Draht fädelt, wünschte ich mir, ich könne ihm eine der Perlenmühlen schenken, die ich vor Jahren gebaut habe. Ein kleiner Elektromotor dreht einen mit Perlen gefüllten Jogurtbecher. Wenn man den Draht zu einem runden Haken biegt und in die Perlen taucht, fädeln die sich ganz alleine auf. Ich nutze das vorwiegend für Perlenblumen in französischer Technik. Da hat man in einer halben Stunden vier bis fünf Meter Perlen aufgefädelt. Dafür braucht man mit der Hand mehrere Tage. Für Jimmy wäre das sicher eine Erleichterung und er könnte mehr Tiere am Tag herstellen.

Im Video wird auch ein Perlenladen gezeigt. Ich gebe ja zu, dass ich bei dem Anblick weiche Knie bekommen habe. Ganz ehrlich, so stelle ich, Perlenverrückte, mir den Himmel vor.

reiher Horse2flamingo