Ich komme gerade aus dem Kino. Wir haben uns den fünften »Ice Age« Film angesehen. Der Untertitel »Kollisionskurs« erklärt ja schon, um was es geht. Der liebe Scrat hat beim verzweifelten Versuch seine Eichel zu knacken ein größeres kosmisches Chaos angerichtet und nun wird die Erde der Steinzeit von einem Asteroiden bedroht.
Das Setting, vor allem das im Weltraum, ist stellenweise atemberaubend, ohne tatsächlich real zu wirken. Es wird durch den 3D-Effekt unterstützt. Der Asteroid der sich in lila Staub auflöst oder die Leuchtspur die das UFO mit Scrat an Bord hinterlässt, gefiel mir dabei am besten. Aber auch auf der Erde werden alle Register der Animation gezogen. Wobei hier der Lebensraum in der Geode mein unumstrittener Favorit war.
Die bekannten Charaktere rund um Sid, Manni und Diego werden um Mannis zukünftigen Schwiegersohn Julian ergänzt. Was genügend Stoff für eine Familiengeschichte im Stil von »Meine Braut, mein Schwiegervater und ich« lässt.
Für Kinder sympathisch erzählt und für Erwachsene mit jeder Menge witziger Anspielungen gespickt, hat mich »Ice Age V« neunzig Minuten lang prima unterhalten.
Was meinen Kinobesuch aber dieses Mal besonders gemacht hat, war ein Werbfilmchen der Allianz. Erinnert sich noch jemand an die gesungene Werbung, in der ein junger Mann mit einem Käfer durch einen italienischen Ort fährt und in einen Tomatenlaster kracht. Es muss Anfang der Achtziger gewesen sein, als ich den Spot zum ersten Mal sah. Nun gibt es ihn in Neuauflage mit einer jungen Frau und einem Beetle, nur sind es jetzt Gurken und keine Tomaten. Beide Spots laufen parallel und das Lied ist dasselbe von damals. Die Werbung hat bei mir einige längst vergessene Erinnerungen geweckt. Übrigens, die Filmchen mit dem Kirschbaum und dem bösen Nachbarn sowie den mit der Bananenschale gibt es jetzt auch wieder.
Ich habe lange nichts von meinem derzeitigen Geheimprojekt geschrieben. Vor allem habe ich lange nichts dafür geschrieben. Das wird sich hoffentlich in wenigen Tagen ändern, wenn ich die Fan-Edition endlich vom Tisch habe. Ich scharre schon längst mit den Hufen.
…
Licht! Es tut höllisch weh. Wie tausend Nadeln, die sich mir in den Kopf bohren. Stöhnend vergrabe ich mich tiefer ins Kopfkissen, doch das Licht will nicht weichen. Es ist überall, zerrt an mir, reißt mein Bewusstsein aus dem Reich der Träume an die Oberfläche.
Mein Handrücken drückt gegen mein Gesicht. Er fühlt sich feucht an. Ich ziehe ihn unter meinem Kopf hervor und betrachte ihn blinzelnd. Speichelfäden ziehen sich von der Hand zum Mund. Mühsam drehe ich mich um. Autsch! Die Bewegung schmerzt, mein Rücken fühlt sich an, als wäre er in der Mitte auseinander gebrochen. Scheiße nochmal, was ist gestern passiert?
Mein Schädel ist doppelt so groß wie sonst, dafür aber umso leerer. Nicht der Hauch einer Erinnerung will sich mir offenbaren. Mein Mund hat die Trockenheit einer Wüste, wahrscheinlich weil mir der ganze Sapper rausgelaufen ist. Ich starre zur Decke und erkenne das »FeelingB«-Poster, das ich irgendwann dort aufgehängt habe. Ich schließe daraus, dass ich mich in meiner Wohnung befinde, doch wie ich hierher kam, weiß ich nicht mehr.
Ein Geräusch lässt mich aufschrecken. Es dauert, bis ich es identifizieren kann: Das Läuten der Türklingel. Der penetrante Laut martert mein Gehirn. Ich will nicht aufstehen, nicht jetzt. Doch derjenige an der Tür lässt nicht locker.
Ich stemme mich hoch, bis ich auf der Bettkante zum Sitzen komme. Die Schlieren vor meinen Augen verziehen sich nur langsam. Nach und nach erkenne ich meine Springerstiefel, die vor dem Bett stehen und meine ramponierte Lederjacke, die jemand über den Stuhl gehängt hat. So ordentlich, dass war bestimmt nicht ich.
Der Geruch von kaltem Rauch steigt mir in die Nase und ich registriere mit Ekel, dass er von meinem dreckstarrenden T-Shirt ausgeht. Wenn ich eines hasse, dann Nikotin.
Das Klingeln hört nicht auf, im Gegenteil, es wird drängender.
»Ja! Verdammt nochmal, ich mach ja schon!«
Auf die Füße zu kommen, ohne gleich wieder umzufallen, fällt mir gerade extrem schwer. Wie habe ich das nur früher gemacht?
Ich glaube, ich werde langsam alt. Dieser Gedanke hat etwas Beängstigendes und ich reiße mich zusammen. Du bist einunddreißig, das ist nicht alt. Dennoch muss ich mich wie ein Greis am Türrahmen festhalten, bevor ich in den Korridor trete.
Das Klingeln hat aufgehört, dafür sind jetzt laute Klopfgeräusche zu hören und eine besorgte Frauenstimme.
Ich versuche den Schlüssel im Schloss zu drehen und stelle fest, dass nicht abgeschlossen ist. Dann drücke ich die Klinke herunter.
PERRY RHODAN ARKON Band 12 – »Kampf um Arkon« von Marc A. Herren
Perry Rhodan, Sahira und Gucky können sich mit Hilfe von Sahiras 5D-Gabe befreien und die Gijahthrakos bitten, in den Kampf um das Arkon-System einzugreifen. Durch die Fähigkeiten der Kristallwesen zur Semi-Transition gelangen sie nach Mirkandol auf Arkon 1. Gucky macht dort nach und nach alle stationierten Kralasenen unschädlich, damit Rhodan, Sahira und er in den Kristallpalast zu Kerlon und Atlan vordringen können. Es gelingt Rhodan Kerlon zu paralysieren und die schwarze Maschine zu übernehmen. Mit ihrer Hilfe kann er den Einfluss auf die Extrasinn-Träger unterbrechen. Doch er hat nicht mit Atlan und dessen überlegenen Extrasinn gerechnet. Der Arkonide trickst sie aus und kann mit Kerlon und der Maschine fliehen, in dem er eine Explosion herbeiführt. Sie teilen sich auf ihrer Flucht auf. Rhodan und Sahira folgen einem Gleiter, während sich Gucky um eine fliehende Leka-Disk kümmert. Zu spät bemerken sie, dass dies zum perfiden Plan von Atlans Extrasinn gehört, sie zu trennen. Während Kerlon Gucky mit einem Paratronschirm in der Leka-Disk festhält, nimmt der beeinflusste Atlan Sahira als Geißel um Rhodan seines SERUN und seiner Waffen zu entledigen. Doch der Arkonide hat nicht mit den Fähigkeiten des Mädchens gerechnet. Sie kann in den Geist Atlans eindringen und sein wahres Ich zurückholen, leider zu spät, denn der Extrasinn hat mit Atlans Körper Sahira bereits erdrosselt. Ohne funktionierenden SERUN versuchen Rhodan und Atlan, der wieder der alte ist, Sahira wiederzubeleben.
An Bord der PRAETORIA versucht derweil die Kommandantin Cara Kayn ein Blutvergießen zu verhindern. Zusammen mit Lordadmiral Monkey durchschaut sie rechtzeitig die Pläne der Robotflotte, den Palast des Imperators zu zerstören. Doch die Chancen für einen siegreichen Kampf gegen die Schiffe der Arkoniden stehen schlecht. Kurz vor dem finalen Showdown drehen die Schiffe jedoch ab und die sichtlich mitgenommene Mascantin der arkonidischen Heimatflotte erklärt, dass die Robotschiffe wieder unter ihrer Kontrolle stehen und der Konflikt damit beendet sei.
Mit Guckys Hilfe kann Sahira zum Leben erweckt werden, während der Bösewicht Kerlon in Flammen aufgeht. Alle ARK-SUMMIA Absolventen sind wieder Herr ihrer eigenen Sinne und müssen sich für ihr Handeln verantworten. Die schwarze Maschine sorgt so lange sie in Betrieb ist und so lange sich Sahira in ihrer Nähe aufhält dafür, dass sich ihre Rückwärtsalterung umkehrt. Was in etwa einem Zellaktivator gleichkommt. Wenn sie zu alt wird, schaltet sie die Maschine einfach aus und altert rückwärts. Sie bittet Rhodan um ein Schiff, das sie und die Maschine nach Fornax bringen soll. Bostich nimmt seinen Platz als Imperator wieder ein, während sich die Flotten der USO und der LFT wieder aus Thantur-Lok zurückziehen. Perry muss Mondra beichten, dass ihre Privatyacht vernichtet wurde.
Ich bin ein wenig ratlos, weil ich nicht genau weiß, was ich über den Roman schreiben soll. Einerseits besticht er durch viel Action, coolen Sprüchen und ist durchaus spannend zu lesen. Andererseits jedoch gibt es Passagen, die mich unbefriedigt zurücklassen. Kerlon als Bösewicht, ist gut angedacht. Eine Figur, die mal kein kosmisches Überwesen ist, sondern eine normale Person, die aus niederen Beweggründen handelt. Die Glaubwürdigkeit der Figur scheitert aber, weil der Bruch nicht deutlich genug beschrieben ist. Was passierte mit seinem Charakter? Warum wurde er so? Und vor allen Dingen, warum löst er sich am Ende in Feuer auf? Diese Szene hat sich mir nicht erschlossen. Auch die Frage, was jetzt mit den Arkoniden passiert, die durch ihren Extrasinn gesteuert, getötet und Chaos angerichtet haben, wird nicht tiefgründig genug beleuchtet. Letztendlich können die Personen nichts dafür. Sie waren nur Opfer einer höheren Macht – des archaischen Impuls.
Die Versuche von Marc A. Herren in die Fußstampfen von Michael Marcus Thurner zu treten, um das Innere von Atlans Verstand zu zeigen, waren von vornherein zum Scheitern verurteilt. Er hätte hier einen anderen Weg gehen müssen, einen eigenen Weg. Denn so hinterlassen die Passagen den faden Nachgeschmack einer minderen Kopie. Die Charakterisierung von Sahira, hat er viel besser und vor allem glaubhafter gelöst. Auch Gucky gefällt mir besser als im Vorgängerroman. Er ist immer noch das witzige Kerlchen, mit einem lockeren Spruch auf den Lippen und zeigt dennoch die Reife, eines Unsterblichen.
So richtig anfreunden konnte ich mich mit der Lösung des Konfliktes dennoch nicht. Da wurde zu viel in die Trickkiste gegriffen, zu sehr auf die Fähigkeiten von Sahira, Gucky und den Gijahthrakos vertraut. Rhodan hatte am Ende eigentlich nur die Aufgabe die schwarze Maschine zu steuern und die Herrschaft der Extrasinne zu beenden. Selbst in der Konfrontation mit Atlan bekommt er keine Chance, aus eigenem Antrieb eine Veränderung herbeizuführen. Wozu ist er der Held? Was unterscheidet ihn von den Sterblichen, wenn er doch nur mit Hilfe von Zufällen oder anderen Personen einen Unterschied bewirkt? Das ist es, was ich im allgemeinen in vielen Romanen der PERRY RHODAN Serie vermisse.
Zum Stil muss ich auch noch etwas loswerden. Ein Satz, der mir in letzter Zeit häufiger in PERRY RHODAN Romane aufgefallen ist: »… zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen.« Das mag vielleicht weniger Klischee sein als, »… hatte einen Fluch auf den Lippen.«, aber so richtig toll finde ich ihn nicht und wäre froh darum, sowas in nächster Zeit auch nicht mehr lesen zu müssen. Stutzig geworden, bin ich auch bei folgenden Worten: »Der Extrasinn verzichtete auf eine Replik.« Das mag korrekt sein, ist aber eher ungebräuchlich. Denn mit dem Begriff »Replik« assoziiere ich etwas anderes.
Mein Fazit zum finalen Roman fällt gemischt aus. Die Handlung ist durchaus spannend und gut zu lesen. Allein die Auflösung der Geschichte scheint nicht bis ins Letzte durchdacht.
Zusammenfassend kann ich über die ARKON-Miniserie sagen, dass sie mir weitaus besser gefiel als seinerzeit »STARDUST«. Sie orientierte sich mehr an der Wirklichkeit und weniger am kosmischen Überbau, was ich sehr begrüße. Es gab gute und schwache Romane, wobei die schwachen eher im Mittelteil zu finden waren. Herausragend waren Band 4 von Michael Marcus Thurner, Band 9 von Kai Hirdt und Band 10 von Verena Themsen, die zeigen, wie man mit wenigen Figuren und ohne große Raumschiffschlachten eine außergewöhnliche Geschichte lebendig erzählen kann. Weniger gut fand ich die stereotype Charakteristik der Arkoniden, Mehandor und Aras, die sich im Laufe von 3ooo Jahren zu Beginn der Erstauflage nicht wirklich weiterentwickelt zu haben scheinen. Aber wenn ich mir die Menschheit momentan so ansehe, sehe ich auch bei ihr keine großen Perspektiven für Veränderungen. Da mag das schon in Ordnung gehen.
Seit jeher gehören Informationen zu einem kostbaren Gut. In all den Jahrtausenden haben viele Menschen für die Beschaffung von Informationen ihr Leben geopfert. Noch im vergangenen Jahrhundert mussten Informationen teuer erkauft werden. Wer wissen wollte, was in der Welt passierte, kaufte sich eine Zeitung und bezahlte seinen Rundfunkbeitrag. Für spezielle Informationen gab es einschlägige Magazine und wer mehr über die Lieblingsschauspielerin, -band oder -Serie wissen wollte, der trat einem Fanclub bei und bekam für seinen Mitgliedsbeitrag ein Fanzine.
Das alles hat sich durch das Internet und die digitalen Medien gewandelt. Heute ist quasi auf Knopfdruck jede Information, die man möchte, kostenlos abrufbar. Rein Theoretisch braucht man weder Kochbücher noch Zeitungen oder Magazine. Auch Informationen zur Lieblingsserie sind sofort und ohne zu zahlen verfügbar.
Eines scheinen wir in der Informationsflut zum Nulltarif zu vergessen. Wovon werden die bezahlt, die die Informationen beschaffen? Was ist uns heute eine Information wert, dass wir dafür bezahlen würden oder käme das für uns nicht mehr in Frage? Es gibt Leute, die pochen auf ihr Recht, jede Info zu jeder Zeit kostenlos serviert zu bekommen. Doch ist das fair, jenen gegenüber, die alles zusammentragen oder die die Informationen erschaffen?
Wieviel ist mir eine Information wert? Eine Frage, die wir uns in Zeiten des Internets und des weltweiten, freien Informationskonsums häufiger stellen sollten.
»TerraNews« – so heißt die neue Rubrik im Newsletter der »Perry Rhodan Fan Zentrale e. V.«. Darin wird PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick in Zukunft alle zwei Monate einen kleinen Ausblick auf die PERRY RHODAN-Serie liefern. In den Informationshäppchen werden zukünftige Schauplätze verraten, neue Völker oder Figuren vorgestellt, Zitate aus einem Exposé oder der Anfang eines noch unveröffentlichten Romanheftes abgedruckt – alles exklusiv für die Leser des Newsletters der PRFZ.
Den Anfang macht der Schauplatz des kommenden Zyklus »Sternengruft«. Wer Mitglied in der PRFZ ist und wissen will, wohin es Perry und Co in den Romanen ab Band 2875 verschlagen wird, der sollte jetzt den Newsletter abonnieren. Die Ausgabe Nr. 14 wird in den nächsten Tagen verschickt.
Außer den »TerraNews« enthält der mehrseitige Newsletter Interviews, Ankündigungen, Rezensionen zu Fan-Publikationen, Con-Berichte, Internes aus der PRFZ und vieles mehr.
Wer noch kein Mitglied in der PRFZ ist oder den Newsletter noch nicht abonniert hat, findet alle relevanten Informationen auf der Internetseite der PRFZ.
Wie einigen aufgefallen sein wird, gab es gestern keinen Blogeintrag meinerseits. Der Grund war eine Hochzeit, auf die ich eingeladen war. Die fand auf der Schwäbischen Alb statt. Und weil das für uns nicht gerade um die Ecke liegt, fuhren wir am Freitagnachmittag schon mal nach Ulm zur Verwandtschaft und von dort Samstagmorgen zur Trauung.
Außer auf meiner eigenen war ich (zumindest als Erwachsene) noch nie auf einer Hochzeit. Und wenn wir ehrlich sind, fuhren wir nur, weil die Umstände ungewöhnlich und spannend klangen. Eine deutsch-italienische Trauung mit zweihundert Gästen, die von einem evangelischen Pfarrer und einem katholischen Priester aus Afrika geleitet wurde, versprach so einiges. Doch vielleicht waren die Erwartungen auf meiner Seite einfach zu groß. Der Pfarrer schwäbelte in seiner Predigt etwas über Eheberatung und Ringe, der Priester las auf italienisch aus der Bibel vor. Bei den Liedern sang eigentlich nur der Pfarrer. Wobei mir sehr gut die Gesangseinlagen einer Sängerin gefielen, die man von der Empore hörte, aber leider nicht zu sehen bekam. Sie sang »You’ll Be In My Heart!« von Phil Collins und »Vivo per lei« von Andrea Bocelli, was die anwesenden Italiener natürlich in Verzückung versetzte.
Nach der Trauung fuhren wir zur Feier, die überraschenderweise in einem Soldatenfreizeitheim am Rande eines Truppenübungsplatzes stattfand. Die Location war riesig, um die vielen Hochzeitsgäste unterzubringen. Die Menge an Leuten hatte aber auch den Nachteil, dass man nur gestaffelt ans Büffet konnte. Und eh unser Tisch aufgerufen wurde, war es halb drei. Dennoch schmeckte das Essen und keiner ging leer aus. Außerdem hatten bei dem heißen Wetter viele ohnehin keinen Hunger. Nach dem Mittag vertraten wir uns ein wenig die Beine und erkundeten die Umgebung, die hauptsächlich aus neuangelegten Wohngebieten und ehemaligen Kasernen bestand. Das in der Nähe liegende Museum für Militärgeschichte hat leider nur am ersten Sonntag im Monat auf und so konnten wir den ausgestellten Starfighter nur von Weitem bewundern. Um Fünf gab’s Kaffee und Kuchen. Neben einer klassischen Hochzeitstorte, hatten die meisten Gäste nach siebenbürgischer Tradition Kuchen und kleine Leckereien mitgebracht.
Bis zum Abendessen schien sich die Zeit für mich endlos zu ziehen, weil ich von den Anwesenden nur zirka 3% kannte, nämlich die, die zur Familie meines Mannes gehörten. Es wurde italienisch, deutsch und siebenbürgen-sächsisch gesprochen. Ich bin ein kommunikativer Mensch, aber die Gespräche am Tisch drehten sich entweder um Kinder oder um die Vergangenheit in Siebenbürgen. Zwei Themen bei denen ich definitiv nicht mitreden kann. Ich war also umgeben von zweihundert wildfremden Menschen, die entweder 20-30 Jahre älter oder 10-15 Jahre jünger waren und die ich oftmals nicht verstand, weil die Musikkapelle so laut spielte, dass man schon sein eigenes Wort nicht verstand. Auch die Hitze machte mir zu schaffen. Und weil wir beide absolute Tanzmuffel sind, kam auch dieses »Vergnügen« nicht für uns in Frage. So spazierte ich mit meinem Mann vor und nach dem Abendbüffet herum und wartete darauf, dass wir endlich zurückfahren konnten. Da wir jedoch noch jemanden mitnehmen mussten, zog sich das ganze noch bis halb elf Uhr abends. Auf dem Weg nach Ulm verfuhren wir uns auch noch in Sigmaringen und waren erst halb eins im Bett. Von Hitze gezeichnet und völlig platt.
Eine Hochzeit, bei der man nicht selbst im Mittelpunkt steht, kann richtig langweilig sein. Vor allem, wenn man wie ich dauernd daran denken musste, wie viel Arbeit daheim auf dem Schreibtisch wartete. Ich habe mich nicht nur einmal an diesem Tag zurück an meinen Mac gewünscht. Und so zogen sowohl mein Mann als auch ich das Fazit, dass wir nie wieder zu einer Hochzeit dieser Größe gehen. Vor allem dann nicht, wenn wir Braut & Bräutigam sowie den Rest der Hochzeitsgäste nur flüchtig bis gar nicht kennen. Denn was soll man auf einer Hochzeit, wenn man weder tanzt, noch sich unterhalten kann. Da kann sich das Brautpaar noch so viel Mühe geben.
PERRY RHODAN ARKON Band 11 – »Auf dem Wandelstern« von Susan Schwartz
Perry Rhodan, Gucky und Sahira erwachen auf einem Planeten, dessen Kruste aus Kristallen besteht. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei um die Gijahthrakos handelt. Die Wesen fühlen sich von den Drei aber gestört und versuchen die Eindringlinge mit paramentalen Mitteln zum Gehen zu bewegen. Erst als die Kristallwesen Sahira erkennen, lenken sie ein und zeigen Rhodan, Gucky und dem Mädchen den Weg zu Sidhars schwarzer Maschine. Wo sie endlich auf den Urheber des Chaos treffen.
Die Parallelhandlung beschäftigt sich mit den Kristallzwillingen Kassian und Kerlon aus Band 3, von ihrer Geburt bis zu ihrer ARK SUMMIA Prüfung.
Nachdem ich die ersten Kapitel über die Zwillinge gelesen hatte, stellte ich mir ernsthaft die Frage, was ich mit den Informationen an dieser Stelle sollte. Nicht nur, dass die Einschübe die Handlung auf dem Wandelstern einbremsen, sondern vor allem weil doch einer der Zwillinge bereits gestorben war. Wozu muss ich die Geschichte eines Protagonisten kennen, der schon vor acht Bänden aus der Handlung verschwunden ist? Ich hätte es besser gefunden, wenn man das in Band 3 thematisiert hätte. Was an der Stelle viel stimmiger platziert gewesen wäre. Denn so bekam ich mit jedem weiteren Kapitel die dunkle Ahnung, dass das Leben der Zwillinge mir nicht ganz ohne Grund in diesem Roman erzählt wird. Was sich letztlich auch bestätigt hat. Das der scheinbar tote Kerlon der Übeltäter hinter den Geschehnissen ist, war danach keine Überraschung mehr.
Stilistisch liegen zwischen dem Roman von Susan Schwartz und dem von Verena Themsen Welten. Während man bei Band 10 die Sorgfalt und das Herzblut der Autorin in jedem Satz spürt, wirkt »Auf dem Wandelstern« geradezu lieblos. Die beinahe schon Reportagenhafte Form erinnert stark an die Romane der frühen EA. Das fehlende Setting und die auktoriale Perspektive, besonders in der Handlungsebene der Zwillinge, hinterlassen bei mir ein Gefühl von Oberflächlichkeit. Dabei war der Stoff durchaus interessant, wurde jedoch durch zu viele Klischees verwässert.
Aber auch die Handlung auf dem Wandelstern selbst, ist nicht ohne Patzer. Guckys loses Mundwerk passt nicht zur Darstellung des Mausbibers aus der heutigen Zeit. Da vermisse ich stellenweise die Ernsthaftigkeit, die er in der EA und den vergangenen Bänden immer wieder gezeigt hat. Und auch Rhodan verhält sich zuweilen so schroff und abweisend, wie man ihn selten zuvor erlebt hat. Und das ohne zwingenden Grund. Die Diskussion zwischen ihm und Gucky wegen der Fernsteuerung von Sahiras SERUN wirkt zwanghaft lächerlich und hört sich für mich nicht nach Perry Rhodan an.
Das ES mal wieder seine Finger im Spiel hatte, was die Gijahthrakos betrifft, verwundert mich wenig. Aber der Grund, den Kerlon für sein Handeln vorbringt, ist für mich überhaupt nicht schlüssig. Auch nicht das Verhalten der Arkoniden an sich. Sein Extrasinn ließ sich nicht aktivieren, weil er schon aktiv ist und deshalb gilt er nicht als vollwertiger Extrasinnträger. Was ist denn das für eine Logik? Und das er sich an allen ARK SUMMIA Absolventen rächen will und nicht nur an Bostich ist genauso fragwürdig. Um diese Argumentation eindeutig zu begründen, bedarf es einer viel tieferen Charakterisierung.
Der Cliffhanger mit Atlan am Ende verheißt zwar Spannung, aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob mich das Finale der ARKON Miniserie wirklich vom Hocker reißen wird.
Fazit: »Auf dem Wandelstern« ist ein mit viel Routine geschriebener Roman, der eine überraschende Erkenntnis bringen soll, dies aber anhand eines falsch platzierten Plots vergeigt.
Das Männer und Frauen auf Dauer keine echten Freunde sein können, daran habe ich immer gezweifelt. Und doch, anscheinend ist an der Aussage irgendetwas dran. Ich habe es zu oft am eigenen Leib erfahren müssen. Von einem dieser Momente erzählt das folgende Gedicht. Es ist eines der Letzten, die ich Mitte der Zweitausender geschrieben habe. Bevor ich meinen Mann kennenlernte und sich alles zum Guten wendete.
Es gibt Tage …
Es gibt Tage da wünschte ich,
ich wär Dir nie begegnet,
wünschte, Du seiest nicht so perfekt,
wünschte, dass es immer regnet
und damit die Tränen deckt.
Es gibt Tage da wünschte ich,
Liebe würde es nicht geben,
wünschte, dass nur Freundschaft wichtig wär,
wünschte, es gäb Dich nicht in meinem Leben
so wär es einfach, still und leer.
Es gibt Tage da wünschte ich,
ich würd Dir alles sagen,
wünschte, ich könnt Deine Gedanken sehen,
wünschte, meine ungefragten Fragen
würden nicht verloren gehen.
Es gibt Tage da wünschte ich,
ich dürfte Dich verführen,
wünschte, alles wäre nur ein Spiel,
wünschte, ich könnte Dich berühren
doch das bleibt ein fernes Ziel.
Es gibt Tage da wünschte ich,
wir würden nicht so gut zusammenpassen,
wünschte, ich wüsste nichts von Deiner Existenz,
wünschte, ich könnt Dich dafür hassen
und Du aus meinem Leben gingst.
PERRY RHODAN ARKON Band 10 – »Hüter der Gedanken« von Verena Themsen
Auf seiner Reise durch das Portal durchlebt Rhodan das Leben des Kolonialarkoniden Sidhar.
Als Hirtenjunge auf Iprasa vor zehntausenden von Jahren geboren, stößt er während eines Sturms auf eine verlassene Forschungsstation. Mit Hilfe des ehemaligen Forschers Sarro, der den Jungen als Hologramm erscheint, lernt Sidhar längst in Vergessenheit geratenes Wissen. Irgendwann sagt er sich von seinem matriarchalischen Nomaden-Clan los und setzt die Forschungen von Sarro fort. Viele Jahre lebt er als Einzelgänger in der Station, bis er glaubt, dass Rätsel um die Erweiterung des arkonidischen Geistes gelöst zu haben. Doch erst als er sich mit den gestrandeten Gijahthrako verbündet, kommt er wirklich voran. Sein Eifer wächst und er überschreitet moralische Grenzen, benutzt Sterbende als Versuchskaninchen, um seine Ergebnisse zu testen. Doch die Nomaden kommen irgendwann dahinter und fordern von Sidhar die Forschungen aufzugeben, oder sie werden ihn töten. Da unterzieht er sich selbst der schmerzhaften Behandlung. Leider werden bei ihm mehr Sinne aktiviert, die ihn fortan beinahe in den Wahnsinn treiben. Nur mit Hilfe des Gijahthrako Kulekatiim behält er die Oberhand über seinen Verstand. Doch der Selbstversuch bewirkt, dass das Matriarchat der Nomaden Vertrauen gewinnt und ihm Hilfe anbietet. Die junge Laniri sticht durch ihren Ehrgeiz und ihre Hingabe für Sidhar aus der Gruppe seiner Assistenten hervor. Gemeinsam können sie Sidhars Maschine so verbessern, das die Aktivierung des Extrasinns erfolgreich ist, sofern der Proband die Eignungstests bestanden hat. Nach dem Zusammenbruch der Hyperstürme, die das Leben auf Iprasa um Jahrtausende zurückgeworfen hatten, landet ein Schiff von Arkon 1. Laniri, durch ihren aktiviertem Extrasinn arrogant und gefühlskalt geworden, verrät Sidhar und nimmt seine Maschine und seine Forschungen mit nach Arkon 1. Doch Sidhar arbeitet schon längst an einem neuen Projekt. Zusammen mit den paarbegabten Nomadenfrauen und den Gijahthrako bauen sie vier Geoden, die als Pforten zum Wandelstern dienen sollen, der Heimat der Gijahthrako. Dort angekommen aktiviert Sidhar seine Maschine. Sie sorgt dafür, das alle Arkoniden mit aktiviertem Logiksektor von ihren Extrasinnen übernommen werden.
Ich mag die Geschichten von Verena Themsen, weil sie stets sorgfältig ausgearbeitet sind und durch viele fantastische Elemente bestechen. Bei dem vorliegenden Band 10 der ARKON-Reihe ist das nicht anders. Die Arkon-Expertin liefert eine faszinierende Geschichte aus der Vergangenheit Iprasas ab, die nicht nur die Miniserie bereichert, sondern auch eine Erklärung liefert, wie die Arkoniden zu ihren Extrasinnen gekommen sind. Die Geschichte um den unschuldigen Hirtenjungen, der zum fanatischen Wissenschaftler wird, ist mit sehr viel Einfühlungsvermögen erzählt. Die Bilder, die die Autorin im Kopf des Lesers entstehen lässt, sind eindringlich und wirken noch lange nach.
Auch wenn ich nicht so gut in der Historie der Arkoniden bewandert bin, hatte ich sehr viel Freude beim Lesen. Die Autorin zeigte mal etwas anderes als Raumschlachten und prügelnde Agenten im Einsatz. Eine gelungene Abwechslung und ein Roman der zu Spekulationen einlädt.
Wer ist noch durch eine der drei Geoden zum Wandelstern gelangt? Und wer hat die Maschine von Sidhar erneut in Betrieb genommen?
Fazit: »Hüter der Gedanken« ist ein lesenswerter Roman, der auch unabhängig von der Miniserie funktioniert und in dem Verena Themsen zeigt, wieviel Hingabe man als Autor in einen Roman stecken kann. Perfekter Plot, perfekt umgesetzt, da könnte man als Hobbyautorin ein bisschen neidisch werden.
Heute möchte ich an dieser Stelle ein äußerst ambitioniertes Fanprojekt vorstellen.
Nach nur vier Staffeln wurde die Serie Enterprise 2005 abgesetzt. Ein paar enthusiastische Star Trek Fans drehten schon vor Jahren eine Fortsetzung mittels Stop-Motion-Technik. In diesem Frühjahr erschien nun der zweite Teil der Produktion. In dem einstündigen Film gibt es zu den Stop-Motion-Szenen noch erstklassige Computeranimationen und auch für die Figuren konnten professionelle Sprecher gewonnen werden. Herausgekommen ist ein spannendes Science Fiction-Abenteuer, dass Fans der Serie in Begeisterung versetzen wird.
Mir hat Enterprise gut gefallen und ich war ziemlich enttäuscht und traurig, als die Serie damals ein so unrühmliches Ende nahm. Zu einem Zeitpunkt als sie endlich ihren Weg gefunden hatte. Aber zum Glück gibt es so kreative Fans, die die Geschichten um Captain Archer und seine Crew wieder aufleben lassen.