»Nichts ist neu« …

Quelle: www.love-a.de

… heißt das neue Album von Love A, dass ich heute morgen auf meinem iPad gefunden habe. Ich hatte es schon vor einem Monat bei iTunes vorbestellt, heute kam es heraus und weil ich es so fantastisch finde, lief es heute den ganzen Tag.

Mit »Nichts ist neu« will das Quartett aus Trier zeigen, dass sich Geschichte wiederholt. Doch entgegen dem Titel haben die Musiker viel Neues in das Album gesteckt. 12 starke Titel in vertrauter Manier mit unglaublich tollen Texten, flott und dennoch melodisch. Das ist intelligent gemachter Punkrock, der reinhaut.

Bereits das letzte Album von Love A »Jagd und Hund« hatte mir gut gefallen. »Nichts ist neu« finde ich aber noch eine Spur besser, vor allem noch bissiger. Da wird die Gesellschaft kritisch unter die Lupe genommen und die Probleme unserer Zeit in knackigen Texten entblößt. In »Weder noch« geht es beispielsweise um Vorurteile gegen Ausländer und in »Löwenzahn« setzen sich die Musiker mit der deutschen Mentalität und dem Hang zur Abgrenzung auseinander. Da heißt es »… und der Deutsche ist wie immer unzufrieden. Im Sommer viel zu warm. Im Winter viel zu kalt. Mensch, Rommel wärst du doch zuhaus‘ geblieben …« Aber nicht nur politische Ansagen verarbeitet die Band aus Trier, sondern es kommen auch private Probleme über Trennung zur Sprache. Haupttenor der Platte ist und bleibt aber die Kritik an der politischen wie gesellschaftlichen Gegenwart. So frisch aus dem Herzen formuliert, ohne erhobenen Zeigefinger, bekommt man das selten zu hören. Unterstrichen von treibenden Beats macht das Anhören auch Menschen wie mir Spaß, die sonst keinen Bezug zur Szene haben.

Gesellschaftskritik in Geschichten verpackt, begleitet von sensationeller Musik … so muss deutscher Indie/Post-Punk klingen, um mich restlos zu begeistern. Toll! »Nichts ist neu« wird bei mir wohl in den nächsten Wochen noch öfter laufen. Bei so viel Qualität gebe ich gern Geld aus und würde die Band auch gern mal Live sehen.

»Nichts ist neu« erscheint bei RookieRecords und ist bei iTunes und anderen Download-Plattformen zu haben. Ich bin mir sicher, dass es auch für die Vinyl-Liebhaber wieder eine Vinyl-Sonderpressung gibt.

Love A hat zum Album auch ein cooles Video produziert.

Die ganze Stadt war plötzlich voller Wal

Die Textzeile stammt aus einem Lied der Punkband Love A. Irgendwie muss das in mein Unterbewusstsein eingedrungen sein, denn vergangene Nacht träumte ich genau davon.

Eine Stadt – an den Häusern klebt brauner Schlamm. Er ist schon getrocknet, denn es staubt, wenn man die Straßen entlang geht. Tage zuvor muss eine Flutwelle die Häuser überrollt haben. Die Mauern sind zwar intakt geblieben, doch in den Straßen und auf den Dächern liegen riesige Wal-Kadaver. Auf einer Fabrikhalle gammelt ein Pottwal vor sich hin und auf den Dächern mehrerer Garagen liegen vier Wahlhaie, die Finnen in den Himmel gestreckt. Ich sehe keine Menschen, nur tote Wale. Irgendjemand hat begonnen die Kadaver einzusammeln. Auf einem großen Platz liegen sie nach Gattung nebeneinander gereiht, vielleicht fünfzig Tiere. Direkt vor mir liegen drei Orcas, weiter vorn entdecke ich Buckelwale. Ich gehe über den Platz und staune. Bei dem Gedanken, warum von den toten Walen kein Gestank ausgeht, wache ich auf.

Mhm! Seltsam, was man so träumt. Manchmal träume ich ganze Spielfilme. Letztens haben ich gegen Terroristen ermittelt. Interessanterweise kann ich mich nach dem Aufwachen noch ziemlich genau daran erinnern, oftmals ergibt es dann aber keinen Sinn mehr. Nur hin und wieder bleibt ein Gedanke oder ein Bild hängen, dass ich interessant finde und das mich über Jahre hinweg verfolgt. Vielleicht sollte ich mir diese Ideen notieren und irgendwann in Geschichten verarbeiten.

Zur Lage der Nation

Hab ich’s nicht gesagt, Trump wird gewinnen.

Ich bin zu deprimiert, um was dazu zu sagen. Dafür lasse ich Love A mit ihrem visionären Songtext »Braindecoder« aus dem Album »Eigentlich« sprechen:

Was haben sie gedacht,
als sie dem grauen Presidenten
zum ersten Mal in die Augen sahen?
Haben sie mitgelacht, als die andern dachten das wär nicht sein Ernst?

Denn er wirft Fliegen ins Aquarium
und er redet mit den Bildern in der Zeitung
dabei grinst er dann und hat Träume von Inzucht!

Solang‘ mein Braindecoder läuft ist das hier alles halb so wild,
solang‘ der Zeitgeist weiter spukt.
von Seifenblasen Diktaturen und Halbwertszeit-Verschwendern haben die Guten längst genug.

Ecken und Kanten

Love A, eine Punkband aus Trier, höre ich gern und oft.

Anfang des Jahres haben die Jungs zwei neue Songs herausgebracht. Mit »Kanten« und »Weder noch« setzten sie die Tradition fort, kritische Texte mit ruppiger aber dennoch melodiöser Musik zu vereinen. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Besonders der zweite Titel regt zum Nachdenken an.

Erschienen ist die Single als limitierte Edition auf Vinyl bei Rookie Records. Für alle die Musik lieber digital konsumieren, können die Titel bei YouTube anhören.

Musikalische Autofahrt

Gestern verbrachten wir den größten Teil des Tages auf der A8 in Richtung Baden-Württemberg. Morgens drei Stunden hin und abends drei Stunden zurück. Extra dafür hatte ich am frühen Morgen noch eine CD mit mp3-Songs gebrannt. Darauf die Alben die wir zuletzt gekauft haben. Herausgekommen ist ein schräger Mix aus EAV, Tom Astor, Andreas Bourani, Chris de Burgh, James Blunt und Jürgen von der Lippe sowie den Soundtracks von Cars und Star Trek-Into Darkness. Außerdem habe ich noch meine beiden Lieblingssongs von Pascow und Love A unterbringen können. Mein Mann ist ja da sehr tolerant. Ich beschwere mich im Gegenzug auch nicht, wenn er Country von Tom Astor oder Jonny Cash hört.

Bei so viel musikalischer Vielfalt gestaltete sich die lange Autofahrt als sehr kurzweilig. Den meisten Spaß hatten wir jedoch gestern Abend auf der Rückfahrt mit dem Album von Jürgen von der Lippe. Die ernsthaft vorgetragenen Songs über die Sauerländer waren zwar makaber aber auch extrem lustig. Absolutes Highlight war jedoch seine Parodie von Helge Schneider und Peter Maffay. Ich hätte vor Lachen wahrscheinlich das Lenkrad verrissen, hätte ich am Steuer gesessen.

Manchmal, wenn wir mal wieder auf der langen Strecke nach Thüringen unterwegs sind, legen wir unsere EAV-Sammlung ein. Das sind dann fast sechs Stunden EAV am Stück. Ich gestehe, dass ich die Band aus Österreich erst durch meinen Mann für mich entdeckt habe. Zuvor kannte ich nur ihre Spaßsongs aus den Achtzigern. Aber das sie weit mehr drauf haben: Kritische Texte in einem breiten Spektrum an Musikrichtungen, wissen wahrscheinlich die wenigsten. Die bringen einen Heavy Metal Song genauso perfekt rüber wie einen Schlager. Mein absolutes Lieblingsalbum von ihnen ist „Amore“.
Inzwischen kann auch ich die meisten ihrer Songs mitsingen. Zu zweit im Auto macht das natürlich noch viel mehr Spaß.

Auf zur Jagd mit dem Hund

113323„Jagd und Hund“ heißt das neue Album von LOVE A.

Die Jungs aus Trier haben ein paar wirklich tolle Stücke eingespielt, an denen ich mich nicht satt hören kann. Die Texte sind kritisch und treffsicher, die Musik mal ruppig und mal melodisch.
Mein unumstrittener Favorit unter den Songs ist „100.000 Stühle leer“, aber auch die Songs: „Trümmer“, „Stagnation“, „Der beste Club der Welt“, „Ein Gebet“ (das ist ein tolles Lied über Wien) sowie „Brennt alles nieder“ finde ich großartig.

Seit „Moon Landing“ von James Blunt im letzten Jahr, hat mich kein Album in letzter Zeit so stark bewegt.
LOVE A bietet rundum perfektes Hörerlebnis, das jeden Euro wert ist.

Ich gebe zu, dass ich nicht viel von Musik verstehe, daher stelle ich mir fasziniert die Frage: Ist das wirklich Punk!

Wer sich für die Band interessiert, auf ihrer Homepage findet man Videos und Hörproben zu ihren Liedern und einen kleinen Shop. Man kann die Musik aber auch auf allen gängigen Internet-Plattformen wie iTunes etc. kaufen.

100.000 leere Stühle

Seit zwei Wochen höre ich ein Lied rauf und runter. Es heisst „100.000 Stühle leer“ und ist von LOVE A, einer Punkband aus Trier.
So richtig nach Punk hört sich der Song eigentlich nicht an, nur anhand der Texte könnte man ihn dort festmachen. Aber gerade die haben es in sich:

“. . . man muss nicht alles mögen, man muss nicht alles ändern wollen . . .”

„Wenn man sie kennt, darf man getrost die Regeln brechen. Weil die meisten doof sind fällt es uns gar nicht schwer. Nur wer mal aufgestanden ist, der darf sich setzen. Und darum bleiben hier so viele Stühle leer.“

Wenn ich das höre, kriege ich Gänsehaut, da steckt so verdammt viel Wahrheit drin. Und wenn auf dem neuen Album „Jagd und Hund“ alle Lieder von dieser Qualität sind, freue ich mich schon auf den 27.3.2015 an dem es erscheint. Das wäre dann mein erstes Album einer Punkband. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Ich bestimmt nicht.

Übrigens zum Lied gibt es ein tolles Video von Love A, das eigentlich alles sagt: