Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter

Quelle: Kinostarts

Ein Film über eine Figur aus einem anderen Film nennt man im allgemeinen »Spinoff«. Wenn der Spinoff gleichzeitig ein Prequel ist …

Halt. Spätestens jetzt sollte ich aufhören, mit englischen Begriffen um mich zu werfen, sonst kommen einige meine Leser vielleicht nicht mehr mit. Buzz Lightyear ist ein Charakter aus einem Animationsfilm, den die Pixar Animation Studios in den neunziger Jahren veröffentlicht hat. Darin ist Buzz ein Spielzeug, das einem Jungen gehört und das zusammen mit anderen Spielzeugen eine Menge Abenteuer erlebt. Warum und wie Andy zu Buzz Lightyear gekommen ist, wurde immer nur am Rande erwähnt. Buzz war eine Actionfigur aus einem Kinofilm.

Nun endlich, fast dreißig Jahre später, dürfen wir diesen Film selbst bestaunen. Auch der ist wieder ein Animationsfilm von Pixar. Und was für einer …

Der Space Ranger Buzz Lightyear muss ein Raumschiff mit über tausend Personen an Bord von einem Planeten retten, dabei begeht er einen schweren Fehler. Er schätzt eine Situation falsch ein und das Schiff und die Menschen stranden in einer fremden gefährlichen Welt. Während alle anderem sich mit dem Schicksal abfinden und ein neues Leben aufbauen, versucht er weiterhin alles Mögliche, um Schiff und Besatzung nach Hause zu bringen. Leider haben seine Versuche mit der Antriebstechnologie des Raumschiffs ihre Tücken. Bei jedem Test im All vergehen für ihn nur ein paar Stunden, für die Menschen auf dem Planeten aber Jahre. Und so dauert es fast einhundert Jahre auf dem Planeten bis er endlich erfolgreich ist. Doch da gehen Buzz‘ Probleme erst richtig los.

Wer die Vorschau gesehen hat, hat schon mitbekommen, das es im Film heiß hergeht. Viel Action und witzige Szenen machen den Streifen und seine Protagonisten sympathisch. Aber es gibt auch traurige Momente, wie bei Pixar üblich. Dieses Mal habe ich mich schon kurz nach Beginn erwischt, wie ich nach den Taschentüchern gegriffen habe.

Im Film sind viele Anspielungen auf andere Filme versteckt, unter anderem zu Star Wars. Inzwischen gehören Pixar und Star Wars beide zu Disney, es lag also nahe, eine Art Lichtschwert und lustige Roboter zu zeigen. Mit am besten hat mir die Roboterkatze gefallen, die sich hin und wieder wie R2D2 verhält. Das ist echt mal eine originelle Figur. Die Aussage des Films, dass Menschen Fehler machen, ist zwar ein bisschen klischeehaft, aber in der Umsetzung dann doch gelungen. Ein paar kleinere Ungereimtheiten bezüglich physikalischer Effekte lasse ich mal umkommentiert, weil es grundsätzlich ein Animationsfilm ist.

Wegen der vielen tollen Ideen, die in dem Film stecken, muss man ihn sich mehr als einmal ansehen. Bemerkenswert finde ich, dass das Raumschiff kugelförmig ist und über Landgestützten verfügt, wie bei PERRY RHODAN. Die Besatzung macht leider den gleichen Fehler wie Perry Rhodan, der auch immer erstmal landen muss, wenn er einen unbekannten Planeten erforschen will, meist mit dem gleichen Ergebnis wie bei »Lightyear«.

Der Film lief im Juni in den Kinos. Wir haben ihn bei Disney+ angesehen. Es gibt dazu auch eine informative Dokumentation.

Die neuen Star Wars-Serien

Quelle: Fernsehserien.de

Da blickt man ja kaum noch durch. So viele Star Wars-Serien hat Disney in den vergangenen Jahren veröffentlicht, neben den Filmen wohlgemerkt. Das ist fast schon so unübersichtlich wie bei Marvel. Dort blicke ich gar nicht mehr durch.

Jedenfalls schauen wir regelmäßig Star Wars, seit wir Disney+ haben. Mein Mann ist leidenschaftlicher Fan und kann die Originalfilme auswendig mitsprechen. Er hat in der Vergangenheit auch die Animationsserien »The Clone Wars«, »Rebels« und »The Bad Batch« gesehen sowie die meisten Romane gelesen, die bei Star Wars übrigens zum Kanon gehören. Daher freuten wir uns, dass wir nun auch Star Wars bei Disney+ anschauen können.

Die erste Folge von »The Mandalorian« wurde auf Pro7 ausgestrahlt. Die Folge hat mir gut gefallen, leider hatten wir die Serie damals dann erst einmal nicht sehen können. Die klassische Story im Western-Look ist zwar einfach aufgebaut, aber dennoch ansprechend. Die einfachen Geschichten funktionieren halt doch am besten. Ich finde den Look auch sehr gut getroffen und die vielen Ideen erweitern den Star Wars-Kosmos ohne ihn in Frage zu stellen. Das finde ich besser gemacht als bei Star Trek. Wo es nach dem Motto geht: Das machen wir so, weil es gut ausschaut, egal, ob es logisch ist oder nicht. »The Mandalorian« ist auch nach den ersten beiden Staffeln immer noch sehenswert. Wir freuen uns auf Staffel 3, die für Februar 2023 angekündigt ist.

Ähnlich sieht es mit »The Book of Boba Fett« aus. Die ersten beiden Folgen fand ich etwas verwirrend, weil hier die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt wird und in der ersten Episode so gut wie nicht geredet wird. Da muss man sich erstmal dran gewöhnen. Irgendwann schien den Autoren aber offensichtlich die Ideen auszugehen, denn in Folge trat der Mandalorianer aus »The Mandalorian« auf. In Episode 5 trägt er sogar die komplette Geschichte. Nicht, dass ich das schlecht gefunden hätte, im Gegenteil. Aber ein wenig irritierend ist es schon, wenn der namensgebende Held der Serie nicht auftritt. Man hatte jedenfalls den Eindruck, dass die Autoren irgendwie Lust hatten, lieber die Geschichten vom Mandalorianer weiterzuerzählen, als die von Boba Fett. Na gut, kann man machen. Mir hat es gefallen.

Die Miniserie »Obi Wan Kenobi« war von der Fangemeinde am meisten erwartet worden. Im Nachinein wurde viel an den sechs Folgen kritisiert. Man ließ kein ganzes Haar an der Geschichte. Dennoch fand ich es nicht schlecht gemacht. Das Ende kam vielleicht etwas überstürzt. Da hätte es mindestens noch einer Episode bedurft, um die Geschichte besser zu Ende erzählen zu können. Aber es war jetzt nicht so schlecht, wie viele Fans behaupten. Ja, die Antagonistin war nervig. Ihre Motive waren in meinen Augen nicht richtig gut ausgearbeitet. Sie kam als elende Zicke rüber und man begriff erst am Ende, warum dieser Charakter so geworden ist. Das hatte übrigens ganz schlimme Auswirkung auf die Darstellerin Moses Ingram. Die wurde von den Fans massiv rassistisch angegriffen. Offensichtlich gibt es immer noch Menschen, die einen Filmcharakter nicht vom Darsteller trennen können. Zumindest hat sich dieses Mal das Studio vor die Schauspielerin gestellt und die Beleidigungen verurteilt. Beim Darsteller von Ja Ja Binks war das noch anders gewesen. Er hatte Morddrohungen von Fans bekommen und stand kurz vorm Selbstmord, ohne dass sich das Studio nennenswert dazu geäußert hätte. Selbst den Wunsch des Darstellers, die Filmfigur in Episode III sterben zu lassen, hatte ihm George Lucas nicht gewährt.

Eines muss ich aber ergänzen. Wir haben »The Mandalorian« und »Obi Wan Kenobi« parallel gesehen. Das sollte man nicht machen. Die beiden Serien spielen in verschiedenen Zeitepochen (vor und nach der Original-Trilogie« und man kommt echt durcheinander. Ansonsten habe ich mit den Star Wars-Serien momentan mehr Spaß als mit Star Trek. Aber vielleicht lege ich bei Star Wars auch andere Maßstäbe an. Es ist im Grunde keine richtige Science Fiction, sondern eine Space Opera bzw. ein Märchen oder, im Fall von »The Mandalorian«, ein waschechter Western.

Hinter dem Gartenzaun

Quelle: Amazon

Die Serie lief in den neunziger Jahren vor »Star Trek: The next Generation« auf Sat 1. Daher kannte ich sie, auch wenn ich damals wahrscheinlich nicht alle Folgen gesehen habe. Ich erinnerte mich gern an die skurrile Mischung aus Krimi-, Gerichts- und Familienserie. Erst später wurde mir bewusst, das sie von David E. Kelley, dem gleichen Serienmacher war, der »Ally McBeal« und »Bosten Legal« geschaffen hat.

Für diejenigen, die die Serien nicht kennen. »Picket Fences – Tatort Gartenzaun« spielt in der Kleinstadt Rome in Wisconsin. Porträtiert wird die Familie von Sheriff Brock (gespielt von Tom Skerrit) sowie einige weitere Bewohner der Stadt. Gezeigt wird, wie traditionelle konservative Werte auf die Offenheit der modernen Neunziger treffen. Anhand von Kriminalfällen, Prozessen und Auseinandersetzungen innerhalb der Familien bekommt man ein Bild von den Menschen in den ländlichen Regionen der Vereinigten Staaten mit all ihren Vorurteilen und Sorgen.

Lange gab es die Serie nicht auf DVD zu kaufen. Da waren wohl ein paar Dinge bezüglich der Musikrechte ungeklärt. Inzwischen ist die Serie längst auf DVD erschienen und stand eine Weile bei uns im Regal. Innerhalb eines guten Jahres habe wir sie uns komplett angesehen und sind immer noch positiv gestimmt.

Die komplexen Fragestellungen, die in der Serie behandelt werden, sind überraschend aktuell für eine fast 30 Jahre alte Serie und lassen einen mitunter nachdenklich zurück. Das ist noch intelligentes Fernsehen, das seine Zuschauer ernst nimmt und keine Angst hat, unbequeme Wahrheiten anzusprechen. Von Mord, Totschlag, Vergewaltigung, über UFO-Glauben bis hin zur Leihmutterschaft und Transsexualität, immer werden alle Seiten der Medaille beleuchtet. Auf jedes Argument folgt ein Gegenargument und stellt die Blickwinkel aller Beteiligten dar. Derjenige, der meist darüber entscheiden muss, ist Richter Bone – glänzend gespielt von Ray Walston alias Gärtner Boothby aus TNG. In seiner Haut hätte ich bei einigen Fällen nicht stecken wollen.

David E. Kelley hat ein Händchen für ungewöhnliche Figuren und geschliffene Dialoge. Man merkt ihm das Jurastudium an, wenn sich Richter Bone mit Anwalt Douglas Wambaugh vor Gericht fetzt. Dass er auch einen Blick fürs menschliche hat, beweist er in dieser Serien durch die Beziehungen zwischen den Figuren, besonders die der Brocks, die damals schon als Patchwork-Familie angelegt war. Bis zur dritten Staffel hat er jede Folge selbst geschrieben.  In der Vierten musste er aus zeitlichen Gründen an andere Autoren abgeben und das merkt man leider. Die Folgen, in denen es vor Gericht ging, wurden weniger und es wurde mehr Augenmerk auf die Lebensgeschichten der Charakteren gelegt. Nichtsdestotrotz ist »Picket Fences« auch nach 30 Jahren ein sehenswertes Stück Fernsehen, das heute noch genauso aktuell ist, vor allem weil es nicht nur schwarz und weiß, sondern alle Nuancen von Grau zeigt und jedem Argument Gehör schenkt.

PERRY RHODAN-Verfilmung in der SOL

Die Druckdaten sind in der Druckerei, damit kann ich nun endlich die neue Ausgabe der SOL ankündigen.

Die 106. Ausgabe widmet sich im Schwerpunkt einem heißdiskutierten und reichlich umstrittenen Thema, nämlich der Verfilmung von PERRY RHODAN. »Kenne ich schon«, werden einige sagen. Andere wiederum werden genervt mit den Augen rollen. Ging mir auch so, als mich der Vorschlag erreichte, aber …
Es gibt tatsächlich noch etwas zu dem Thema zu erzählen und zwar mehr, als man denkt. Kurt Kobler zum Beispiel schaut sich die entfallenen Szenen aus dem ersten und bisher einzigen PERRY RHODAN-Film »SOS aus dem Weltraum« an. PR-Chefredakteur Klaus N. Frick, der wohl am meisten über dieses Thema schreiben könnte, steuert Informationen zu der TV-Miniserie bei, die Anfang des Jahrtausends geplant, aber nie verwirklicht wurde. Und ich erkläre, was Betondosen, Teneriffa und der Film »Forbidden Planet« mit dem PERRY RHODAN-Film zu tun haben.

Außerdem im Heft: Ein Beitrag von Norbert Fiks über das wahre Atlantis. Thomas Harbach schreibt über Marianne Sydow – ein Nachzügler aus der letzten Ausgabe – sowie über das Vurguzz-Imperium nebst hochprozentigen Informationen zum legendären Getränk von Dr. Franz Ettl aus Unterwössen.

Die in der 105 begonnene Geschichte von Götz Roderer findet ihren Abschluss, ebenso wie der Bericht vom Online-Abend. Teil 4 von Alexandra Trinleys beliebter Serie zu den 60 Geburtstagen wird die Leser hoffentlich genauso erfreuen, wie Guckys Rückblick auf den GarchingCon 2018.

In den Interviews erzählt Sascha Vennemann über Heftromane und wie es ist zum PERRY RHODAN-Autor berufen zu werden. Peter Hopf berichtet von der Verlagsarbeit des Hopf-Verlags und der von ihm herausgegebenen Autorenkollektion.

Die aktuellen Romane der Erstauflage und von NEO werden wie gewohnt ausführlich besprochen. Das Titelbild stammt von Thomas Rabenstein.

Abenteuer der 2 Aliens

Und noch ein Tipp den ich beim Ernst-Ellert-Con am Wochenende aufgeschnappt habe. Die beiden Aliens, Comicfiguren von Thomas Zeug, sind nicht nur super lustig, da steckt auch immer eine Botschaft in den Filmen. Leider gibt es die Kurzfilme nicht bei YouTube, sondern nur auf Filmfestivals zu sehen. Aber Thomas Zeug plant in den nächsten Jahren eine Serie mit den beiden auf Blu-Ray herauszubringen.

Auf seinem YouTube-Kanal findet sich dann doch das eine oder andere Häppchen rund um die beiden chaotischen Raumfahrer. Besonders gut gefällt mir der Trailer für den Film »PROLL OUT« komplett auf bairisch. Klasse!

Das Ende der Ausdehnung

Quelle: Amazon Prime

Diese Woche haben wir uns die letzten beiden Folgen von »The Expanse« angesehen. Nun bin ich total traurig, dass die Serie zu Ende ist, denn es sind viele Fragen offen geblieben.

»The Expanse« gehört für mich zu den besten SF-Serien der letzten beiden Jahrzehnte. Da steckt unglaublich viel Potential drin und man könnte damit wahrscheinlich noch ein Dutzend Spinoff-Serien drehen. Allein die Ringwelten bieten da genug Stoff.

In der letzten Staffel (Staffel 6) hat man sich auf die innenpolitische Situation im Sonnensystem konzentriert und die Geschehnisse auf den Ringwelten nur angerissen. Das Protomolekül kam ebenfalls ein wenig zu kurz und es fehlte auch eine nähere Betrachtung der Ringidentitäten. Leider hatte man nur sechs Folgen Zeit, um alles aufzulösen und hat sich daher für den politischen Konflikt zwischen den Inneren und den Gürtlern entschieden. Dennoch fand ich die sechs Folgen zu wenig. Besonders in der Letzten ging es so Hauruck, dass man kaum mitgekommen ist. Ich fand das unheimlich schade, aber da ist den Beteiligten wohl das Geld ausgegangen.

Mir liegen die, der Serie zugrundeliegenden, Bücher vor. Ich bin aber noch nicht über den Anfang von Band eins hinausgekommen. Das liegt auch daran, dass die Erzählung von James Corey stilistisch kein Meisterwerk ist und sich eher wie Fan-Fiction liest. Vielleicht wird es noch besser. Aber dazu müsste ich echt mehr Zeit haben. Soviel wie ich von anderen gehört habe, ist die Verfilmung stellenweise besser als die Romane und das liegt daran, dass man nicht alles eins zu eins übernommen hat.

Produzent Naren Shankar hat schon bei Star Trek tolle Arbeit geleistet, so das ihm da wohl ein Großteil des Verdienstes zusteht. Die Handlung der Folgen waren stets sehr spannend und die Charaktere entwickelten sich. Das sieht man ganz besonders in der letzte Episode. Die Figuren wirkten echt und nicht aufgesetzt und waren nie schwarz-weiß gezeichnet. Die Darsteller haben ihr Quentchen dazu geleistet, allen voran Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala und Cara Gee als Camina Drummer. Die Serie hatte einen überragenden weiblichen Cast, ohne das es sich aufgezwungen angefühlt hat, dass so viele Frauen in Hauptrollen zu sehen waren.

Echtes Highlight für mich war aber die realistische Darstellung des Lebens im Weltraum, die Reparaturbedürftigen Schiffe und Raumstationen, die Darstellung der fehlenden Schwerkraft und die Raumkämpfe, bei denen die Protagonisten zwischenzeitlich einen Kaffee trinken konnten, bis die Torpedos endlich ihr Ziel trafen.

Das Ende von »The Expanse« reißt eine Lücke in die Wand der SF-TV-Serien, die wahrscheinlich nicht so schnell zu schließen ist.

Buntes Spektakel in Kolumbien

Quelle: Amazon

Wir haben seit ein paar Wochen Disney+, weil uns die Telekom ein Angebot gemacht hat, das wir nicht ausschlagen konnten. Und weil wir ganz gerne Animationsfilme sehen, ist das auch ganz praktisch. Hier kann man sich die neuesten Streifen anschauen und dann entscheiden, ob man sie auf BluRay im Regal stehen haben will. So sahen wir uns gestern den Film »Encanto« an.

Es geht um eine Familie in Kolumbien, deren Großmutter einst vor Banditen geflüchtet ist und ein magisches Tal entdeckt hat, das sie und weitere Flüchtlinge von der Außenwelt separiert hat und schützt. Alle ihre Kinder und Enkel wohnen in einem lebendigen Haus und verfügen über eine besondere Gabe, mit der sie das Dorf und der Gemeinschaft dienen. Einzig ihre Enkelin Mirabell hat keine Gabe abbekommen. Die junge Frau beschäftigt das sehr, sie fühlt sich nicht dazugehörig und ohne Wert. Als sie dahinter kommt, dass es ein dunkles Geheimnis um die Magie der Familie gibt, macht sie sich auf die Suche, nach einer Erklärung. Doch das, was sie findet, macht alles nur noch schlimmer. Letztendlich sieht es so aus, als sei sie es, die die Magie in Gefahr bringt.

Die Geschichte ist schön animiert. Ich bin noch ganz begeistert vom Detailreichtum der Bilder und den vielen visuellen Ideen. Ich denke, den Film muss man sich öfter ansehen, um alles zu entdecken. Das Beste ist das magische Haus, in dem die Familie lebt und das selbst lebendig ist. Auch die Figuren und die Geschichte sind spannend ohne kitschig zu sein. Es werden auch keine allzu großen Klischees bedient. Das kann man sich gut ansehen. Ich habe mich nur gefragt, warum die Figuren im Film alle mit spanischem Akzent sprechen. Die sind doch unter sich? Das muss ich nicht verstehen.

Das einzige was mich nervt, ist das Gesinge. Warum muss in Disneyfilmen eigentlich immer gesungen werden? Das ist an sich fürchterlich, noch schlimmer ist aber, dass die Lieder auf Biegen und Brechen ins Deutsche übersetzt wurden. Im Original sind sie vielleicht noch zu ertragen, aber bei dem deutschen Text und den unglücklichen Reimen stehen einem oft die Haare zu Berge.

Also wer Lust hat auf ein bisschen Magie und das Gesinge ausblenden kann, sollte sich den Film anschauen. »Encanto« ist was fürs Auge, aber nicht fürs Ohr.

Ein Kugelraumer auf dem Bau

Die Betondose vorm Einbau, Quelle: georgbechterlicht.at

Diese Woche hatte ich eine Begegnung der Dritten Art oder sagen wir mal ich stieß auf einen Kugelraumer, der mich stark an den Film »Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall« erinnerte.

Das Objekt ist allerdings nur etwa 15 Zentimeter groß und versteckt sich im Beton von Decken. Es handelt sich um eine sogenannte Deckendose. Die werden in Betondecken eingelegt, damit dort später eine Leuchte angeschlossen werden kann. Wahrscheinlich hat sich der eine oder andere schon mal Gedanken darüber gemacht, wie der Strom vom Schalter zur Lampe kommt. Nämlich genau so. Bevor eine Betondecke gegossen wird, werden solche Dosen eingebaut und mit einem Rohr verbunden, in das später das Stromkabel eingezogen wird.

So sieht es dann fertig aus. Quelle: georgbechterlicht.at

Normalerweise sind solche Dosen relativ langweilige Plastikzylinder mit grünen Deckeln, aber es gibt eben auch welche für besondere Anwendungen. In dem Fall geht es um Sichtbeton. Das ist momentan ein Trend bei den Architekten. Da werden die Betonwände und Decken nicht verputzt und bleiben nackt. Irgendwie müssen da aber Lichtauslässe rein, ohne dass es die Oberfläche stört.

Ein findiger Beleuchtungshersteller aus Österreich hat sich da Gedanken gemacht und eine spezielle Deckendose kreiert. Die Österreicher haben viele solche ausgefallenen Sachen, bei denen geht architektonisch einfach mehr als bei uns, weil sie weniger strenge Bauvorschriften haben. Da muss nicht jedes Haus aussehen wie das andere.

Zurück zur Deckendose: Wahrscheinlich ist der Mann Perryfan. Anders kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wie er sonst auf diese Form gekommen ist. Das sieht verdammt aus, wie das Raumschiff aus dem PERRY RHODAN-Film.

Quelle: TV-Today.de

Drogen-Action mit Barry Seal

Quelle: Amazon

Iran-Contra-Affäre – das sagt dem einen oder anderen sicher etwas. Ich hatte den Begriff im Ohr, musste aber dennoch erst einmal googeln, um genau zu wissen, worum es da ging. Grob gesagt die USA lieferten Geld und Waffen über den Iran an die Contras in Nigaragua, um die dortige kommunistische Regierung zu stürzen. Das da aber noch viel mehr lief, entdeckte ich unlängst erst in einem Spielfilm, der auf einer wahren Geschichte basiert.

Barry Seal ist Pilot bei TWA und wird auf Grund seines Draufgängertums und seiner Flugkünste vom CIA angeworben, um Fotos von Rebellenlagern in Mittelamerika machen. Dort kommt er bald unfreiwillig mit ein paar Drogenbossen ins Geschäft und verdient sich ein paar Dollars dazu. Als die Amerikaner die Contra-Rebellen mit Waffen versorgen, an denen die aber nicht interessiert sind, liefert er die Waffen an die Kolumbianer und nimmt deren Rauschgift mit zurück in die USA. Irgendwann hat er so viel Geld, dass er nicht mehr weiß, wohin damit. Sein nichtsnutziger Schwager lässt das Ganze auffliegen und Seal hat plötzlich den Grenzschutz, das FBI und die Drogenbehörde am Hals. Doch die CIA und das Weiße Haus boxen ihn da raus, denn sie haben schon wieder eine neue Aufgabe für ihn. Er soll seine Drogenfreunde in Kolumbien enttarnen. Als das rauskommt nehmen die ihm das selbstverständlich übel …

Die Geschichte ist noch viel komplexer, als ich das hier aufschreiben kann. Ich war echt fasziniert von dem Film. Ich mag zwar Tom Cruise wegen seines Scientology-Hintergrunds nicht so wirklich, aber er hat ein Händchen für gute Filme. »Barry Seal – Only in America« ist so ein Film. Da bekommt man Geschichtsunterricht auf eine unterhaltsame und zum Teil witzige Art serviert, zum Beispiel Barrys Sorgen, wo er das ganze Geld unterbringen soll.

Der Film lief unlängst im Free TV. Er ist aber auch bei diversen Streamingdiensten gelistet, oder man kann ihn auf DVD und Blu-Ray kaufen.

Bond am Ende?

Quelle: Amazon

Wir haben uns am Wochenende den aktuellen Bondfilm angesehen. Ich hatte im Vorfeld zwar schon so einige Stimmen darüber vernommen, habe mich aber nicht Spoilern lassen. Meine Meinung: Sagen wir mal so, man kann ihn sich anschauen. Logik darf man aber nicht erwarten. Gut, aber das konnte man eigentlich noch nie bei einem Bondfilm und ich erwarte das auch gar nicht.

Die Geschichte von »Keine Zeit zu sterben« ist erstaunlich komplex und bleibt bis zum Ende undurchsichtig. Das ist ein echter Pluspunkt. Nichts mag ich weniger, als wenn ich nach zehn Minuten schon weiß, wo sie Reise hingeht. Allerdings habe ich den Vorgängerfilm noch nicht gesehen, daher fehlte mir ein bisschen der Zusammenhang. Auch das ist ein Novum. Zwei Bondfilme, die aufeinander aufbauen. Gab es das eigentlich schon mal?

Dann ist da die Brutalität, die früher, finde ich, irgendwie nicht so offensichtlich war. Ich meine, da sind auch immer Leute gestorben, aber ich finde, dass das in den letzten Filmen regelrecht zelebriert wurde. Insofern mochte ich diese Szenen nicht so wirklich. Schön sind dagegen die Landschaftsaufnahmen, die Stadt in Apulien oder die Brücke in Norwegen.

Gestört hat mich die aufgesetzte Diversität. Entschuldigung, nichts gegen Gleichberechtigung von Hautfarbe und Geschlecht – das ist wichtig und richtig – aber in jedem aktuellen Kinofilm müssen Helden jetzt möglichst eine dunkle Hautfarbe haben und/oder eine Frau sein. Das wirkt auf mich so erzwungen, dass man als »alte« weiße Frau schon fast schon Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Andererseits, frage ich mich, hilft es den von Rassismus und Ungerechtigkeit betroffenen Menschen tatsächlich weiter? Die werden doch dadurch im realen Leben nicht sichtbarer. Eher im Gegenteil, die Zuschauer reagieren genervt und glauben, dass die nur deshalb eine Rolle spielen, weil sie anders sind. Nun gut, das ist nun mal dem Zeitgeist geschuldet. Dann haben wir jetzt eben eine dunkelhäutige Frau als 007. Ist mal was Neues. Dafür stirbt James Bond. (Daniel Graig wollte nicht mehr weitermachen. Er wirkt im Film schon ziemlich alt.)

Die Frage, die ich mir nach dem überraschenden Ende aber stelle: Ein 007-Film ohne James Bond? Echt jetzt? Vielleicht wechselt 007 im nächsten Film das Geschlecht und nennt sich dann wieder James Bond? Quasi als nächste Stufe der Diversität. Wir werden es erleben. Die Filmindustrie lebt ja von Reboots, denen wird schon etwas einfallen.

Quelle: Splitter-Verlag

Bond-Filme mochte ich schon als Kind. Wenn die Samstags im Westfernsehen liefen, durfte ich immer aufbleiben. Mein erster Bond, den ich auf diese Weise gesehen habe, war »James Bond – 007 jagt Dr. No«. Solche Fernsehabende waren immer echt etwas Besonderes. Mein Lieblingsbonddarsteller ist nach wie vor Pierce Brosnan. Ihm nahm man den Gentleman ab und er hatte Humor. Das fehlte mir bei den letzten Filmen der Reihe. Die Bondfilme mit Daniel Graig sind mir zu ernst.

Dafür habe ich inzwischen die Bond-Comics für mich entdeckt. Besonders gut gefällt mir die Reihe »James Bond Origin«, die sich mit der Jugend von Bond auseinandersetzt. Davon erschienen bisher zwei Teile im Splitter-Verlag.