Orgie in pastell-bunt

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Valerian – Die Stadt der tausend Planeten ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein Blockbuster, dem man die europäischen Wurzeln ansieht.

Die beiden blutjungen Agenten Valerian und Laureline werden während der Erfüllung ihres Auftrages in Ungereimtheiten verwickelt. Daraufhin beginnen sie mit der Suche nach der Wahrheit, an deren Ende die Rettung einer Spezies und die Bestrafung des Bösen steht.

Dazwischen bekommt man als Kinogänger futuristische Orte, bunte Alienmasken und noch buntere Kostüme präsentiert. Technische Gimmicks wirken vertraut und doch irgendwie neu, auch Gesellschaftskritisches schwingt zwischen den Zeilen. Das schöne am Film, es ist mal keine Dystopie die Regisseur Luc Besson inszeniert. Alpha, die Stadt in der tausende Lebensformen friedlich zusammenleben ist trotz Chaos ein funktionierender Organismus, in dem jeder seinen Platz findet.

Ich kenne die Comic-Vorlage nicht, weiß also nicht inwieweit sie angepasst oder verändert wurde. Die Serie läuft ja auch schon seit Ende der Sechziger. Die Geschichte im Film ist reich an Wendungen, wenn auch nicht super originell, aber das war die Handlung von Das fünfte Element seinerzeit auch nicht. Es ist die Detailverliebtheit, die den Film besonders macht. Die androgynen Aliens und besonders ihr Planet Mül haben es mir angetan und ich hätte mir am Ende ein anderes Ende für sie gewünscht. Ein Ende an dem der Planet noch existiert hätte, weil er von den Menschen nur zum Abbau der Energiekugeln missbraucht wurde, und diesen ihn dem gestrandetem Volk zurückgegeben hätten. Das Motiv des Bösewichts für die (eigentlich) sinnlose Zerstörung empfand ich dann doch etwas zu dünn.

Die beiden Hauptdarsteller spielten mit viel Witz und Engagement, waren mir persönlich aber eine Spur zu jung für ihren Posten. Aber vielleicht altern die Menschen in 723 Jahren langsamer und die beiden waren schon viel älter, als sie ausgesehen haben. Man weiß es nicht.

Der Film wird mir dennoch in Erinnerung bleiben und zwar wegen des großen Ganzen. Wegen der Idee einer großen Raumstation, in der vielen Völker des Universums mehr oder weniger friedlich zusammenleben und in dem die Menschen jedem Fremden die Hand reichen. Solche utopischen Botschaften brauchen wir heutzutage mehr denn je.

Der Film ist bunt und pastellig und weniger realistisch animiert, als wir das von amerikanischen Blockbustern kennen. Und endlich wieder ein Streifen bei dem das 3D-Format gerechtfertigt ist.

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